Schulhund James hat FdW mit hervorragender Beurteilung bestanden! Auch vor kleinen Hunden macht der Ernst des Lebens nicht halt. Für Schulhund James beginnt die Zeit der Prüfungen. Und die erste der Prüfungen, denen er sich stellen muss, war die FdW, Feststellung des Wesens, auch Wesenstest genannt, beim GRC, dem Golden Retriever Club. Um was geht es bei dieser Prüfung? Bei dieser Prüfung, die aus mehreren Teilen besteht, werden die jagdlichen Eigenschaften der Hunde, ihr Verhalten gegenüber anderen Hund und gegenüber fremden Menschen, ihr Verhalten gegenüber ihrem Führer und ihre Reaktionen auf optische und akustische Reize, wozu auch Schüsse gehören, überprüft. Gleichgültigkeit, Ängstlichkeit, Nervosität, Unsicherheit oder gar aggressives Verhalten können zum Nichtbestehen dieser Prüfung führen. Ein Hund, der diese Prüfung nicht besteht, kann im GRC nicht zur Zucht eingesetzt werden. Die Eigenschaften, die in dieser Prüfung von einem Hund verlangt werden, sind alles Eigenschaften, die einen Hund auch zum Einsatz als Schulhund qualifizieren. Die Hunde sollen Gelassenheit, innere Sicherheit, gute Bindung an ihren Führer, Freundlichkeit und gute Nerven zeigen. Die Prüfung begann am Samstag, dem 18. April 2015, um 8.45 Uhr in Hamburg. Da das von uns aus nicht direkt um die Ecke ist, sind wir schon am Freitag gestartet. Da George, der diese Prüfung bereits erfolgreich vor 2 Jahren abgelegt hat, zuhause geblieben ist, durfte James auf der Rückbank mitfahren. Am Samstag ging es dann richtig früh am Morgen weiter und als wir uns Hamburg näherten, ging gerade die Sonne auf. Um 8.45 Uhr begann die Kontrolle der Papiere und Identität der Hunde und anschließend der erste Teil der Prüfung. Alle Hunde wurden auf einem großzügigen, eingezäunten Rasenplatz abgeleint und durften sich „in der Meute“ frei bewegen. Während die Hunde den Platz und die anderen Hunde „erforschten“, bewegten sich die Hundeführer im Gelände und durften aktiv keinen Kontakt mit den Hunden aufnehmen. In diesem Teil wurden das Verhalten der Hunde gegenüber einem offenen, unbekanntem Gelände und ihr Umgang untereinander beobachtet. James wurde von einem älteren Rüden ziemlich unter Druck gesetzt, aber er ging sehr gut mit der Situation um, ließ sich weder niedermachen, noch provozieren. Den Platz erkundete er mit großem Interesse. Danach kamen die Einzelprüfungen: Jetzt hieß es warten, James Startnummer zwei. verbrachten wir Die hatte die Wartezeit abseits des Prüfungsgeländes auf einem schattigen Parkplatz und im angrenzenden Waldgebiet. Während der Prüfungen dürfen keine Bilder gemacht werden, damit die Prüfungen nicht gestört werden. Als die Schüsse das Ende der ersten Prüfung ankündigten, machten wir uns auf dem Weg zum Platz. In der Einzelprüfung wird, während der Hundeführer eine vorgegebene Strecke läuft, geschaut, wie sich der Hund auf dem Platz verhält und wie er auf Dinge reagiert, die er da „trifft“. Z.B. stand mitten auf dem Platz ein Paar Gummistiefel. Das fand James höchst merkwürdig und untersuchte sie genau. Am Ende seines vorgegebenen Weges trifft der Hundeführer auf die Richterin und es wird ein Ball hin und hergeworfen. Der Hund wird zum Spielen aufgefordert, erst vom Hundeführer und dann vom Richter, der für den Hund ja eine Fremdperson ist. Als unsere Richterin zu James auf den Boden ging, um mit ihm zu spielen, kam James gleich an und fing an mit ihr zu schmusen. Er ließ wirklich seinen ganzen Charme spielen. Anschließend kam eine Gruppe „Helfer“ auf dem Platz, die alle merkwürdige Dinge bei sich hatten: Flatterbänder, einen Korb mit klappernden Flaschen, eine Blechdose, mit der Geräusche gemacht wurden und anderes mehr. Durch eins solche Gruppe zu gehen, war für James natürlich ein Leichtes. Wenn man diese Situation mit dem Gedränge und der Lautstärke in den Pausen am TMG vergleicht, war das gar nichts. Danach wurde James mit den einzelnen Gegenständen direkt konfrontiert, aber weder Flatterband noch irgendwelche scheppernden Dosen oder Flaschen konnten ihn beeindrucken. Selbst als eine Frau mit einer großen, schwarzen Schürze dich an ihm vorbei rannte, zeigte er nicht mehr als freundliches Interesse. Zum Abschluss kam die Überprüfung der Schussfestigkeit. Dafür muss der Hund in Entfernung von seinem Hundeführer selbstständig auf dem Platz unterwegs sein. Auf ein Zeichen des Richters gibt der Schütze einen Schuss ab und wirft einen Dummy. Der Hund darf auf den Schuss nicht mit Unsicherheit reagieren und es wäre schön, wenn er zusätzlich auch noch Interesse an dem geworfenen Dummy zeigt. Da wir keine Möglichkeit hatten, mit echten Schüssen vorher zu üben, war es jetzt schon etwas spannend. Wir hatten uns beim Üben mit einer Starterklappe, leeren Papiertüten, mit denen man ja prima knallen kann, und einem Blechtablett beholfen. Der Schuss ließ James vollkommen unbeeindruckt und er lief mit Begeisterung zu dem geworfenen Dummy. Damit war klar, dass James die Prüfung bestanden hatte, aber spannend war noch das genaue Urteil der Richterin. Jetzt hieß es warten, bis auch die anderen Hunde ihre Einzelprüfungen hinter sich hatten. Die Zeit bis dahin verbrachten wir mit einem Spaziergang und erholsamen Abhängen im Auto. Der letzte Prüfungsteil ist im Grunde eine Wiederholung des ersten Teils. Die Hunde laufen frei in der Meute auf dem Platz und ihr Verhalten wird eine weiteres Mal beobachtet und bewertet. Danach mussten wir uns noch gedulden, bis die Beurteilungen geschrieben waren. An dieser Stelle wollen wir uns auch bei Barbara Ruffert bedanken, die als Richterin souverän durch die Prüfungen führte, und bei Evelyn Köster, die als Sonderleiterin den Ablauf des Tages bestens organisiert hatte und mit ihrem Team von den Retrieverfreunden - Hamburg für einen rundum gelungenen Prüfungstag sorgte. Alle Hunde der Gruppe haben den Test Menschen bestanden! Die bekamen die schriftlichen Beurteilungen und Prüfungsergebnisse, die niedlichen Pfotenform Hundekuchen gingen an in die Prüflinge. Die Beschreibung der Wesensveranlagung von James bestätigt, dass seine Züchterin Liliane Kilian in ihrer Einschätzung vollkommen richtig lag, als wir gemeinsam entschieden haben, welcher der Welpen aus dem Wurf wohl für den Einsatz als Schulhund besonders gut geeignet ist. Aus der Beurteilung: Amherst Z’Tender James ist ein sehr freundlicher, noch sehr verspielter, jugendlicher Rüde, der ganz unbefangen und fröhlich in der Meute mitläuft. Er lässt sich von den anderen Rüden nicht provozieren. Von einem wird er sehr bedrängt, dabei zeigt er große Unterordnungsbereitschaft, behält dabei seine freundliche Grundstimmung. Seiner Führerin gegenüber ist er aufmerksam und sicher, gern erkundet er selbständig das Gelände. Dabei konnte ein sehr schöner Heimkehrtrieb beobachtet werden. Unbefangen geht er in die Menschengruppe, schaut sich alles selbstständig an und hat einfach nur Spaß. Mit der Richterin spielt und schmust er gerne und zeigt dabei ein schönes weiches, goldentypisches Wesen. Der Rüde ist schussfest. Wir waren begeistert natürlich von der Beurteilung und super stolz auf unsere „Wuchtbrumme“! James selbst hat innerhalb von Sekunden den Hundekuchen verspeist und zeigte sich von unserer spontanen Schmuserunde vollkommen unbeeindruckt. Am Montag wird die Beurteilung kopiert und in der Schule zu James Dienstakte genommen.
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