Gießener Anzeiger Buseck · Fernwald · Reiskirchen Freitag, 29. Mai 2015 29 Hallenbad soll im Juli wieder eröffnet werden VERSAMMLUNG Mitgliedsbeiträge werden nicht gesenkt / Dirk During löst Hans Zessin ab BUSECK (vb). Noch vor den Ende Juli beginnenden Sommerferien soll das Busecker Hallenbad wieder eröffnet werden. Das hofft der Vorsitzende des Hallenbadvereins, Wolfgang Dörr. Mitte Juli 2014 war das Bad geschlossen und seitdem umfangreich saniert worden. „Wir konnten nur mit anschauen, wie die Baumaßnahmen vonstatten oder auch nicht vonstatten gingen“, erklärte Dörr bei der Hauptversammlung am Mittwochabend im voll besetzten Lehrsaal der Naturwissenschaften an der Gesamtschule. Die Mitglieder wählten Dr. Dirk During zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Er ist Nachfolger von Hans Zessin, der nicht erneut kandidierte. Abgelehnt wurde der Vorschlag des Vorstandes, den Mitgliedsbeitrag als Entschädigung für die entgangenen Bademöglichkeiten zu reduzieren. Der Vorsitzende berichtete, dass die Arbeiten der Fliesenleger in vollem Gange seien und das Becken mit Wasser gefüllt sei. „Die Fliesen scheinen zu halten und das Becken ist bis jetzt dicht. Das war eine der großen Unbekannten.“ Dörr berichtete, dass für 13. September die offizielle Eröffnung vorgesehen ist. In seinem Bericht ging er auch auf die politischen Diskussionen über die Mehrkosten der Sanierung (zwei statt geplanter 1,2 Millionen Euro) sowie die Öffnung der Südseite des Bades ein. „Dass immer noch unser Vereinskonzept, unser Solidaritätsprinzip von der Busecker Politik infrage gestellt wird, hat mich schwer betroffen gemacht und maßlos geärgert.“ Dörr freute sich, dass die Mitgliederzahlen nicht überdurchschnittlich rückläufig seien. Er nannte eine Gesamtmitgliedszahl von 3244. Seit der Schließung können die Busecker Mitglieder im Li- cher Hallenbad schwimmen. Der dortige Verein bekommt seit Jahresbeginn eine monatliche Miete und erhält bei Bedarf Unterstützung von der Busecker Badeaufsicht. Dörr hoffte auf Einsparungen durch die energetischen Maßnahmen und die bessere Technik. Dadurch, dass es künftig eine elektronische Eingangskontrolle – vermutlich ab 2016 – gibt, spare der Verein rund 25 000 Euro Personalkosten. Der Verzicht auf die bisherige Kasse bedeutete, sechs Kündigungen auszusprechen. Dies sei dem Vorstand nicht leicht gefallen, so Dörr. Blumen und Süßigkeiten In seinem letzten Bericht verwies Zessin darauf, dass zehn Schulen von der Schließung des Bades betroffen seien. Deshalb wolle die Gesamtschule für die neuen Fünftklässler eine Arbeitsgruppe „Schwimmen“ anbieten. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit. Der Vorsitzende übergab zum Dank Blumen und Süßigkeiten. Die bekam auch Reinhold Wagner, der als Zuständiger für Technik aus dem Vorstand ausschied. Dörr würdigte den enormen Einsatz in den vergangenen Jahren. Gesucht wird nun ein Nachfolger mit baufachlichem Verständnis. Ernst Walter Weißenborn, der Sprecher der im Herbst gegründeten Arbeitsgruppe „Freibad“, betonte in seinem Bericht, dass das Freibad bezahlbar saniert werden müsse. Vorgeschlagen wird, ein neues Betonbecken in das vorhandene zu gießen (der Anzeiger berichtete). Die Hoffnung ist, dass die Filteranlage nicht ersetzt werden muss. Vor einem Beschluss über das weitere Vorgehen müsse zunächst alles durchgerechnet werden. Zur Frage aus der Versammlung, ob der Verein Hallen- und Freibad betreiben solle, meinte Dörr, dass dies sein Ziel sei. Allerdings wisse man noch nicht, ob der Hallenbadverein dies stemmen könne. Dieser dürfe nicht gefährdet werden. Beisitzer Frank Müller unterstützte diese Aussage. Die Sanierung des Freibades könne der Verein nicht bewältigen. Rechner Oliver Stephan legte einen detaillierten Kassenbericht und das Budget für 2016 vor. Während 2014 ein Überschuss von rund 80 000 Euro erwirtschaftet wurde, wird für dieses Jahr mit einem Verlust von knapp 75 000 Euro gerechnet. Grund ist, dass aufgrund der Schließung kein Geld vom Landkreis für das Schulschwimmen floss. Für nächstes Jahr wird ein Überschuss von 29 000 Euro erwartet. Stephan gab das Vermögen des Hallenbadvereins mit rund 260 000 Euro an. Die Mitglieder billigten den Vorschlag des Vorstandes, 50 000 Euro für die Sanierung der Außentreppe zur Verfügung zu stellen. Einstimmig Über den Vorschlag, die Beiträge von 80 auf 70 Euro (Einzelperson) sowie von 160 auf 140 Euro (Familien) zu senken, wurde kurz diskutiert. Eine Frau verwies darauf, dass die Senkung angesichts der Investition der Gemeinde in der Öffentlichkeit nicht gut ankommen würde. Eine andere Frau sah ein Problem darin, Mitarbeitern zu kündigen und dann die Beiträge zu senken. Beisitzer Müller meinte, dass man sich den Spielraum für Rücklagen nehme. Es werde immer Geld für Reparaturen gebraucht. Der Beschluss, die Beiträge zu belassen, fiel einstimmig. Erneut guter Draht zu Petrus Der Kirchenchor erfreute unter Leitung von Matthias Schulze. Kinder erwartete ein reichhaltiges Spielangebot. Viele Gemeindeglieder hatten Kuchen und Torten gebacken, so dass geselliges Zusammensein, Unterhaltung und gemeinsames Singen Förderverein spendet 20 000 Euro KARITATIV Geld wird in neues Auto der Voraushelfer investiert BUSECK (tk). Über eine Spende in Höhe von 20 000 Euro freuten sich gestern die Voraushelfer der Freiwilligen Feuerwehr Buseck. Gerhard Hackel, Vorsitzender des Fördervereins Kranken- und Pflegehilfe, überreichte den symbolischen Spendenscheck am Feuerwehrgerätehaus in Großen-Buseck an Gemeindebrandinspektor Frank Müller. Das Geld wird für die Anschaffung eines geländegängigen Voraushelferfahrzeuges verwendet. Der Kauf wird fast komplett durch die Spende, den Verkaufserlös eines Altfahrzeugs sowie anderen Spenden finanziert. Müller betonte, dass so der Haushalt der Gemeinde nicht belastet werde. Die Fahrzeuge seien bisher zu 50 Prozent durch die Gemeinde und zu 50 Prozent durch Spenden finanziert worden. Die Autos müssten hohe Sicherheitsstandards erfüllen. Die Geländegängigkeit sei für Einsätze in der Feldgemarkung notwendig. „So wird unsere Ausrüstung verbessert“, betonte Müller. Die Voraushelferfahrzeuge seien bei einem Kilometerstand von rund 140 000 Kilometern durch die hohe Be- anspruchung und den damit einhergehenden Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Ein Fahrzeug müsse sieben Jahre halten. 250 bis 280 Einsätze werden jährlich gefahren – Tendenz steigend. Der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Torsten Hansmann erklärte, dass immer beide Autos in Bereitschaft sind. Zwei Voraushelfer seien für einen effektiven Einsatz sinnvoll. „Die Spendenhöhe ist bisher einmalig in der Gemeinde“, bedankte sich Müller und freute sich über die besondere Wertschätzung, die die Voraushelfer in der Gemeinde genießen. Hackel betonte, dass der Förderverein einen Beitrag dazu leisten wolle, dass die Voraushelfer gesund von ihren Einsätzen zurückkehren. Dazu gehöre eine gute Ausrüstung. Die Ehrenamtlichen seien eine „Stütze der Gemeinde, des Fördervereins und der Bürger“. Der Betrag resultiere aus einer guten Kassenführung, Mitgliederspenden, Mitgliedsbeiträgen und Erbschaften. Um auch in Zukunft so unterstützend wirken zu können, würde sich der Förderverein über neue Mitglieder freuen. AUS DEM POLIZEIBERICHT KIRCHE Gemeindefest in Reiskirchen / Gottesdienst zum Thema „Frieden“ REISKIRCHEN (whs). Die evangelische Kirchengemeinde Reiskirchen scheint einen besonders guten Draht zu Petrus zu haben; denn das Pfingstwetter begünstigte das Gemeindefest sehr. Zu Beginn hielt Pfarrer Bert Schaaf einen Gottesdienst zum Thema „Frieden“. Er dankte den vielen Helfern für das Gelingen des Festes, aber auch allen, die sich in der Gesellschaft in vielfältiger Weise für ihre Mitmenschen einsetzten. Die künftigen Konfirmanden stellten sich der Gemeinde vor. Die Seniorengymnastikgruppe unter der Leitung von Christel Scherer gefiel mit ihren Darbietungen. Der Kirchenchor (Leitung: Matthias Schulze) erfreute mit mehreren Stücken. Die Die Vorstandsmitglieder Manfred Buhl (l.), Edith Hollbach, Gunter Großmann (3.v.r.) und Gerhard Hackel (2.v.r.) übergaben den Spendenscheck im Beisein von Jens Heitmann (3.v.l.) an Frank Müller (2.v.l.) und Torsten Hansmann. Foto: Kurz Bei Beuern haben Unbekannte in der Nacht zum Mittwoch ein elektrisches Weidezaungerät entwendet. Das Gerät mit einem Wert von etwa 150 Euro war auf einer Viehweide abgestellt. Hinweise nimmt die Polizei unter 0641/70063755 entgegen. (red) sen hat ein Unbekannter am Dienstag gegen 16 Uhr versucht, mindestens sechs Mal mit einem Stein die Scheibe eines Autos einzuschlagen. Offenbar wurde der Täter durch einen Zeugen gestört und rannte in Richtung Feldgemarkung davon. Hinweise an die Polizeistation Grünberg unter In der Rathausstraße in Ettingshau- 06401/91430. (red) Foto: Launspach keinerlei Langeweile aufkommen ließen. Die Kollekte des Gottesdienstes und der Erlös des Sommerfestes kommen dem Diakonischen Werk in Gießen zugute. AUS BUSECK Die Mitglieder des Jahrgangs 1946/47 Großen-Buseck wollen heute zur Gaststätte „Ganseburg“ an der B49. Zur Bildung von Fahrgemeinschaften trifft man sich um 18.15 Uhr in der Zeilstraße bei Helga Weber. (red) −Anzeige− Die News-App des Gießener Anzeigers Terminstreit zum Akteneinsichtsausschuss POLITIK Grüne werfen Bürgermeister vor, Sitzung zu verhindern / Bechthold: Es wird alles vorgelegt, was verlangt wird FERNWALD (red/vb). Vor der Bürgermeisterwahl in Fernwald wird wahrscheinlich keine Sitzung des Akteneinsichtsausschusses mehr stattfinden, der Einblick in den städtebaulichen Vertrag nehmen soll, den die Gemeinde und die Firma Imaxx für den ersten Abschnitt des Anneröder Neubaugebiets „Auf der Jägersplatt III“ abgeschlossen hatten. Nun wirft Grünen-Fraktionsvorsitzende Sylvia Voigt Bürgermeister Stefan Bechthold in einer Pressemitteilung vor, den Akteneinsichtsausschuss – als solcher tagt der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) – zu verhindern. Der Pressemitteilung fügte sie E-Mails bei, die zwischen Bechthold, seiner Sekretärin und dem HFA-Vorsitzenden Jan-Eric Walb (CDU) ausgetauscht wurden. Bekanntlich hatten die Grünen mit gar nicht teilnehmen müsse. Er könne ihrem Eilantrag vor dem Gießener Ver- sich auch vom Beigeordneten Thomas waltungsgericht Erfolg und der Akten- Schäfer (CDU) vertreten lassen. einsichtsausschuss muss erneut eingeAm Morgen des Folgetages formuliersetzt werden. Dieser hatte im vergange- te der Bürgermeister eine Antwort. Annen November auf gesichts der BeMehrheitsbeschluss deutung der AnWahl gelegenheit wervon SPD und FW nach nur einer Sitde er an der Sitam 14. Juni 2015 zung seine Arbeit zung persönlich teilnehmen und eingestellt. Walb (CDU) hatte in einer E-Mail die sich nicht vertreten lassen. Bechthold Gemeindeverwaltung gebeten, zu einer erinnerte Walb daran, dass er Termine Sitzung für den 2. Juni einzuladen. Aus in Absprache mit dem Parlamentsvordem Vorzimmer des Bürgermeisters sitzenden festlegen müsse, was er nicht kam daraufhin die Antwort, dass dieser getan habe. Zudem hätten sich die Tag wegen eines bereits seit Längerem Fraktionsvorsitzenden von SPD und feststehenden Termins von Bechthold FW aus Kostengründen darauf verstännicht infrage komme. Walb antwortete, digt, dass der Akteneinsichtsausschuss dass der Bürgermeister an der Sitzung am 8. Juli vor der HFA-Sitzung stattfin- den solle. Für die Grünen ist das „ein durchsichtiges Manöver“. Man frage sich, was Bechthold zu verstecken habe und warum er die Einsicht in den städtebaulichen Vertrag „auch um den Preis rechtswidrigen Vorgehens sabotiert“. Mit Respekt vor der Gemeindevertretung als dem höchsten Organ der Gemeinde habe dies wenig zu tun, „eher vielleicht mit aufkommender Panik angesichts des näher rückenden Wahltermins“, mutmaßte Sylvia Voigt in der Pressemitteilung. „Es ist ganz klar, dass der Akteneinsichtsausschuss tagen wird. Aber es gibt keine zeitliche Not“, erklärte Bechthold auf Anfrage des Anzeigers. „Es wird alles vorgelegt, was verlangt wird. Niemand kann daraus etwas für den Wahlkampf ziehen.“ Unterwegs aktuell und umfassend informiert – über Themen, die Sie besonders interessieren. Die Region in Ihrer Hand NEWS Jetzt erhältlich im Apple- und Play-Store.
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