vpod region basel Herausgeber vpod region basel • Nr. 2 • April 2015 Lehrplan 21: So machts Basel Agata J. bekommt Recht Seite 8 Seite 3 Abbaupaket der Basler Regierung Wir stopfen eure Löcher nicht! Das 70-Millionen-Loch in der Kantonskasse kommt von den Steuergeschenken an Aktionäre und Konzerne (Unternehmenssteuerreform II des Bundes). Dass die Kantonsangestellten, die Schulkinder und Lehrer/innen, die Beihilfebezüger/innen und die Menschen mit Behinderung, die Spitäler etc. nun dieses Loch stopfen müssen, ist unhaltbar. Das ist pure Umverteilung von unten nach oben. Deshalb, Kolleginnen und Kollegen, alle zur grossen Protestaktion am 15. April auf dem Marktplatz! Für den vpod region basel ist klar: Das Finanzproblem muss bei den Einnahmen gelöst werden. Die Unternehmenssteuerreform II muss rückgängig gemacht werden, die Steuern für die Profiteure dieser Reform müssen wieder erhöht werden. Arbeitszeitverkürzung statt weiterer Verschlechterungen für das Personal • Nach den Verschlechterungen bei der Pensionskasse (Rentenalter 65 und höhere Beiträge für die Versicherten über 55) kommt es für den VPOD nicht in Frage, dass das Personal massive Abstriche beim Dienstaltersgeschenk und höhere Lohnabzüge für die NBU-Prämie einstecken muss (siehe Kasten). Statt erneut beim Personal zu sparen, fordert der VPOD eine Arbeitszeitverkürzung auf ein zeitgemässes Mass, damit die Angestellten das Rentenalter 65 überhaupt gesund erreichen. Die Jahresarbeitszeit soll auf das Mass der 40-Stunden-Woche reduziert werden. Wie die Arbeit verkürzt wird, ist je nach Arbeitsbereich und Bedürfnissen der Angestellten unterschiedlich zu regeln. Sollen Beihilfebezüger/innen die Steuergeschenke an die Aktionäre bezahlen? • Der VPOD weist auch weitere Abbaumassnahmen vehement zurück. Zum Beispiel die Massnahmen an den Schulen: Es ist unfair, die Spielregeln bei laufenden Reformen zu ändern mit grösseren Schulklassen und Abstrichen bei den verstärkten Massnahmen. Auch die Kürzung bei den Schullagern und die Abschaf- fung des Leihmaterials für Sportlager sind empörend. Noch absurder sind die Massnahmen im Sozialbereich: Die Regierung will das Geld, das an die Grossaktionäre verschenkt wurde, bei den Menschen holen, die auf Beihilfen angewiesen sind. Das sind Sparübungen auf Kosten der Schwächsten. Das ist pure Umverteilung von unten nach oben! hätten 10 Prozent mehr Kapazitäten. Diese Zahlenlogik geht aber in der Praxis nicht auf: Auf der Passerelle des Felix Platter Spitals liegen Patienten, für die es keine passenden Plätze in Pflegheimen gibt. Weiter werden die gemeinwirtschaftlichen Leistungen für Lehre und Forschung um 23 Mio. Franken verrin> Seite 2 Auch die Spitäler müssen bluten • Die gemeinwirtschaftlichen Leistungen für Langzeitpatienten werden um drei Viertel gekürzt. Betroffen von diesem Abbau sind die Passerelle des Felix Platter Spitals, die UPK und das Adullam. Die Begründung: Die Alterspflegheime Editorial Toya Krummenacher, Grossrätin SP und designierte Kandidatin für das Co-Präsidium des vpod region basel «Du, Toya, hast du nach der Vorstandssitzung noch rasch Zeit?» Natürlich hatte ich Zeit für Martin Kaiser. Und genauso direkt und ohne Umschweife wie ich Martin im Vorstand der Gewerkschaftsbünde kennen und schätzen gelernt hatte, so geradeheraus fragte er mich, ob ich mir das Präsidium des vpod region basel vorstellen könnte. Uff, da war ich zugegebenermassen erst mal ein wenig geplättet. Geistig war ich wohl Eine Aufgabe mit Herausforderungen! noch in der Vorstandssitzung. Aber klar war: Was für eine grosse Ehre! Das sagte ich Martin natürlich auch und erbat ein wenig Bedenkzeit. Schliesslich will frau nicht überstürzt handeln, auch wenn der Bauch schon lange zugestimmt hat. Nach ein paar Nächten Schlaf und weiteren Gesprächen habe ich einer Kandidatur für ein CoPräsidium mit Martin zugestimmt. Ich selbst bin schon seit einigen Jahren Mitglied der Sektion vpod Nichtregierungsorganisationen, NGO; meine Eltern waren beide im Bildungswesen tätig. Aber der eigentlich entscheidende Grund: Es ist einfach eine riesige Ehre, dem vpod vorstehen zu dürfen und Sprachrohr für all die Gewerkschaftsmitglieder im Service Public zu sein. Der vpod war und ist eine tragende Säule der Gewerkschaftsbünde. Wenn es um Anliegen des Service Public geht, so gibt der vpod den Takt für die Melodie der Bünde vor. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Aufgabe auch Herausforderungen mit sich bringt. Dem Verband stehen personelle Veränderungen bevor. Veränderungen bringen immer Unruhe und Unwohlsein im Moment, aber auch Chancen und neue Möglichkeiten. Eine Phase des Umbruchs, die es gemeinsam zu meistern gilt und in der wir zusammen das Bestmögliche erreichen wollen. Aber auch gewerkschaftspolitische Kämpfe stehen dem vpod region basel bevor, wie ganz aktuell das unsägliche «Belastungspaket» im Kanton Basel-Stadt. Ich freue mich auf diese Herausforderungen und auf die gemeinsamen Kämpfe mit euch allen. Denn eines ist sicher: Gemeinsam können wir aus Steinen, die uns in den Weg gelegt werden, Brücken bauen. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam können wir unsere Kämpfe gewinnen. Darum hoffe ich darauf, dass ich dank euren Stimmen das Co-Präsidium des vpod region basel zusammen mit Martin übernehmen darf. Fortsetzung von Seite 1 gert, weil diese zum Teil in den Spitaltarifen enthalten seien. Die fehlenden Millionen werden für die Spitalangestellten zu noch mehr Stress führen, als wäre dieser nicht bereits längst unzumutbar hoch. Wichtig zu wissen ist, dass die Spitäler die volle Bezahlung der NBU-Prämie durch die Angestellten auch einführen werden, wenn dies beim Kanton so kommt. In dieser Frage sitzen die Spital- und Kantonsangestellten also im gleichen Boot. Gemeinsam sind wir stark! Was tun? • Eine erste Protestaktion fand am 11. März statt: vpod-Kolleginnen und -Kollegen der Stadtreinigung, der Spitäler, der BVB und der Schulen verteilten den Grossrätinnen und Grossräten vor der Grossratssitzung Socken mit Löchern und der klaren Botschaft: Wir stopfen eure Löcher nicht! Der vpod region basel und zahlreiche weitere Personalverbände, Parteien, Organisationen und Betroffene wehren sich entschieden gegen dieses Abbaupaket und rufen auf zur Protestaktion am 15. April, 17.30 Uhr, auf dem Marktplatz. Sie fordern die Regierung auf: Zurück zum Start vor der Unternehmenssteuerreform II. Die Löcher in der Kantonskasse sollen jene stopfen, die sie mit ihren Steuergeschenken verursachten – die Aktionäre und Konzerne. Neujahrsapéro 2015 Aufgegriffen So will die Regierung beim Kantonspersonal sparen 1. Die Prämie für die Nichtberufsunfallversicherung soll voll auf das Personal abgewälzt werden: Arbeitgeber NBUPrämie bisher NBUPrämie neu Angestellte 2/3 0,94 % 1/3 0 0 3/3 0,47 % 1,41 % Bei einem Monatslohn von Fr. 5000.– beträgt der Lohnabzug Fr. 70.50 pro Monat statt bisher Fr. 23.50. 2. Das Dienstaltersgeschenk (DAG) will die Regierung massiv zusammenstreichen: DAG neu Ausschliesslich in Zeit Dienstjubiläum DAG bisher Geld oder Zeit 10 Jahre 1/4 Monatslohn 2 Wochen bezahlter Urlaub 15 Jahre 1/4 Monatslohn – 20 Jahre 1/2 Monatslohn 2 Wochen bezahlter Urlaub 25 Jahre 1 Monatslohn – 30 Jahre 1 Monatslohn 2 Wochen bezahlter Urlaub 35 Jahre 1 Monatslohn – 40 Jahre 2 Monatslöhne 2 Wochen bezahlter Urlaub Total 6 Monatslöhne 2 Monatslöhne Sogar die Übergangsregelung ist lausig: Vom 1.1.2016 bis 31.12.2020 erhält man beim 15-Jahre-Jubiläum eine Woche bezahlten Urlaub und beim 25- und 35-Jahre-Jubiläum zwei Wochen bezahlten Urlaub Am 15. Januar lud der vpod region basel zu seinem traditionellen Neujahrsapéro. Im Foyer des Kultkinos Camera verwöhnte Edith Jäckle die rund 200 geladenen Gästen mit ihrem mittlerweile legendären Apéro, und Co-Präsident Martin Kaiser stellte als Nachfolgerin von Isabelle Stocker die designierte Co-Präsidentin Toya Krummenacher vor. Im Anschluss daran wurde im Kinosaal der Film «Deux jours, une nuit» der Gebrüder Dardenne gezeigt. Neu: Ab 1. April 2015 ist das vpod-Sekretariat offen: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9–12 Uhr Mittwoch von 14–17 Uhr 2 3. Auch bei der Anerkennungsprämie wird gespart Für die Anerkennungsprämie standen bisher 1.37 Mio. Franken zur Verfügung. Diese werden um Fr. 200 000.– gekürzt. Impressum • Herausgeber: vpod region basel, Rebgasse 1, 4058 Basel • Geht an die Mitglieder des vpod region basel sowie weite. re AbonnentInnen • Erscheint 5-mal jährlich • Zuschriften an: Redaktion vpod region basel, Rebgasse 1, 4058 Basel • Redaktionsschluss nächste Nummer: 28.05.2015 • vpod-Sekretariat: Telefon 061 685 98 98, Fax 061 685 98 90, E-Mail: sekretariat@ vpod-basel.ch; Redaktion: Roger Monnerat, Martin Stohler • Kommission: Marianne Meyer, Matthias Scheurer, Thomas Vogt, Kerstin Wenk • Gestaltung und Layout: Lucio Giugni • Titelgrafik sektor erziehung: Uwe Gruner • Druck: Ediprim SA, Biel • Die Redaktion behält sich Kürzungen und Änderungen vor. In seiner BaZ vom 7. März zog Chefredaktor Markus Somm wieder einmal gegen die Staatsangestellten und den VPOD vom Leder. Grund seines Ärgers: Der VPOD Ostschweiz hatte sich gegen eine Arbeitszeitverlängerung von 42 auf 44 Matthias Scheurer Stunden gewehrt, die der Uzwiler Gemeinderat seinem Personal als «Solidaritätsaktion» mit den Unternehmen, die nach dem Frankenschock Personal entliessen, aufgebrummt hatte. Der kleine Mann vom Aeschenplatz konnte, wie immer in seiner Samstagsausgabe, die Tinte nicht mehr halten, bezeichnete die Staatsangestellten als «eine Art neuer Klerus», der wie im Mittelalter von der arbeitenden Bevölkerung lebe, und unterstellt dem VPOD im gleichen Atemzug, er fördere mit seinem Protest «eine Art Zwei-Klassen Mentalität». Nun darf man Somms Schreibe getrost als einen der zahlreichen Hemmungsverluste, die er sich in seinem Blatt allwöchentlich leistet, zum Altpapier legen. Vorher sollte man sich aber doch noch kurz vor Augen führen, mit welcher Perfidie er nicht nur die billigsten Vorurteile gegen die mehreren Hunderttausend Staats-, Kantons- und Gemeindeangestellten – Somm nennt sie übrigens mit konstanter Boshaftigkeit «Beamte» – bedient, sondern den VPOD auch gleich noch dafür abkanzelt, dass er sich für diesen Teil der Schweizer Lohnabhängigen wehrt. Klerikale Arroganz und Zwei-Klassen Mentalität lassen grüssen! Inhalt vpod region basel Abbaupaket der BS Regierung Seite 1 Editorial 1 Aufgegriffen 2 24-Stunden-Betreuung 3 Rechtsberatung 3 vpod-chronik 4 Kehrichtentsorgung Basel-Stadt 9 Agenda / Zum Gedenken 10/11 Wahlen Baselland 10 Junge Berufswelt 10 Vernehmlassung Behindertenhilfegesetz Basel-Stadt und -Land 11 Generalversammlung 2015 des vpod region basel 12 Letzte Nachrichten 12 In Kürze 12 sektor erziehung Integration und Sparmassnahmen an den Volksschulen BS Leihmaterialzentrale Sportamt BS BS: Freie Wahl aller Wahlpflichtfächer Baselland: Neue Modellumschreibungen Schulen der Welt BS: Einführung des Lehrplans 21 Lesefutter: Victor Serge, Schwarze Wasser 5 6 6 7 7 8 8 24-Stunden-Betreuung Agata J. bekommt Recht vor Gericht Agata J. ist die erste 24-Stunden-Betreuerin, die gegen die Profitspitex vor Gericht ging. Sie wollte wissen, wie ihre Arbeit rund um die Uhr im privaten Haushalt entlohnt werden soll. Das Netzwerk Respekt@vpod unterstützte sie dabei. Und das Gericht gab ihr Recht. Das Urteil ist ein bahnbrechender Erfolg! Das basel-städtische Zivilgericht stellt klar, dass auch die Rufbereitschaft rund um die Uhr entschädigt werden muss – im Fall von Agata J. mit dem halben Stundenlohn. «Das ist ein bahnbrechender Erfolg für Agata und für alle anderen Care-Migrantinnen. Damit wird endlich der Wert unserer Arbeit anerkannt», sagt Bozena Domanska, Sekretärin des Netzwerks Respekt@vpod. Die beklagte Firma hat auf den Weiterzug verzichtet, das Urteil ist damit rechtskräftig. Profite auf dem Rücken der Betreuerinnen • Die gewinnorientierten Spitex-Firmen kassieren von ihren KundInnen – den pflegebedürftigen SeniorInnen – für eine 24-Stunden-Betreuung zwischen 8000 und 14 000 Franken. Mit den Betreuerinnen aus Polen, Rumänien, der Slowakei und anderen Ländern vereinbaren sie eine 42-Stunden-Woche und bezahlen ihnen lediglich einen Lohn zwischen 1200 und 4000 Franken. Für diesen Lohn sind sie häufig an sieben Tagen rund um die Uhr verantwortlich für einen pflegebedürftigen Menschen. Sie führen ein Leben im Rhythmus von anderen: Vom Kochen, Putzen, Betreuen bis hin zu den Nächten ohne Schlaf – skandalöse Zustände, die an feudale Zeiten erinnern. Rufbereitschaft muss bezahlt werden • Damit soll nun Schluss sein. Das basel-städtische Zivilgericht kam zur Überzeugung, dass die Arbeit im Privathaushalt bei Anstellungen durch private Firmen dem Arbeitsgesetz unterstellt ist. Folglich müssen sämtliche Stunden – auch die Stunden in Ruf bereitschaft – angemessen entlohnt werden. Agata J. erhält deshalb für einen dreimonatigen Arbeitseinsatz eine Nachzahlung von rund 17 000 Franken. Die beklagte Firma bestritt vor Gericht, dass es sich um eine 24-Stunden-Betreuung gehandelt habe. Als «Beweis» legte die Firma Arbeitsrapporte vor, in denen lediglich 42 Stunden Arbeit vorgesehen waren. Doch es erwies sich, dass Agata J. gegen ihren Willen genötigt worden war, solch unvollständige Rapporte auszufüllen – ein überaus stossendes Vorgehen, das lei- der auch von vielen andern Firmen praktiziert wird. Das Gericht musste also klären, ob es sich tatsächlich um eine Betreuung rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche gehandelt hatte. Mehrere Zeuginnen und Zeugen (u.a. der Arzt der betreuten Person) bestätigten, dass der Klient auch nachts und am Wochenende auf Unterstützung angewiesen war, dass Agata in der Wohnung des Klienten wohnen musste und nur einmal in der Woche für vier Stunden abgelöst wurde. Für das Gericht war damit glaubhaft dargestellt, dass es sich um eine 24-Stunden-Betreuung gehandelt hatte. Eine weitere Frage vor Gericht war, wie viele Stunden Agata J. täglich gearbeitet hatte. Dank einer Tätigkeitsliste mit Zeitangaben, die sie regelmässig führte, konnte belegt werden, dass Agata täglich neun Stunden arbeitete. Während der übrigen Zeit stand Agata für Hilfestellungen zur Verfügung. Nachts musste sie manchmal nur einmal, häufig aber auch mehrmals aufstehen für Hilfeleistungen. Wir sind alle Agata! • Respekt@vpod bereitet derzeit eine Klagewelle vor. Sechs weitere Klagen von 24-Stunden-Betreuerinnen werden demnächst in verschiedenen Kantonen eingereicht. Respekt@vpod ruft betroffene CareMigrantinnen auf, beim Netzwerk mitzumachen und bietet ihnen Unterstützung an bei Lohnklagen. Denn: Wir sind alle Agata! Regionalsekretärin Marianne Meyer • Rechtsberatung Steuererklärung: Wo kann man wieviel Mitgliederbeiträge abziehen? Alle Jahre wieder stellt sich die Frage, ob und inwieweit man die VPOD-Mitgliederbeiträge bei den Steuern abziehen darf. In einem Land, wo sogar Geburt und Tod von Kanton zu Kanton unterschiedlich geregelt sind, gilt dieses Prinzip selbstverständlich auch beim Abzug von Gewerkschaftsbeiträgen. Im Folgenden die Regeln für die vier wichtigsten Wohnkantone unserer VPOD-Mitglieder. Kanton Basel-Landschaft: Die Mitgliederbeiträge können mit einer entsprechenden Bestätigung (wird auf Wunsch vom vpodSekretariat ausgestellt) bei den Berufsauslagen vollumfänglich abgezogen werden, dies naturgemäss jedoch nur für Berufstätige. Kanton Basel-Stadt: Die Mitgliederbeiträge sind grundsätzlich Teil des Pauschalabzugs für Berufskosten (4000 Franken bei 100%). Übersteigen die Berufskosten (z.B. bei Miete eines Arbeitszimmers, hohen Aufwendungen für Fachliteratur, Berufskleider- und -werkzeuge etc.) zusammen mit den Mitgliederbeiträgen die Limite von 4000 Franken, dann können sie unter Beilage der entsprechenden Belege als «Andere Berufskosten» abgezogen werden. Kanton Aargau: Hier ist die Abzugsberechtigung wesentlich restriktiver: Der maximale Abzug für Mitgliederbeiträge an Berufsverbände beträgt für Berufstätige hier – auch bei Mitgliedschaft in mehreren Organisationen – 300 Franken und ist anhand einer Aufstellung mit Kopien der Zahlungsbelege nachzuweisen! Kanton Solothurn: Vollends kompliziert wird es im Kanton Solothurn. Hier sind die Mitgliederbeiträge an Berufsverbände Teil der sogenannten «übrigen für die Ausübung des Berufes erforderlichen Kosten» und dürfen insgesamt 3% des Nettolohnes gemäss Lohnausweis und dabei mindestens 2000 Franken und maximal 4000 be- tragen. Für Einkommen aus einer regelmässigen Teilzeittätigkeit mit einem Einkommen bis 20 000 Franken beträgt die Pauschale 10% des Nettoeinkommens, jeweils abgerundet auf 100 Franken (Beispiel: Nettoeinkommen 10 800 = Pauschalabzug 1000 Franken). Falls die tatsächlichen Auslagen für die Ausübung des Berufes – dazu gehören neben den Mitgliederbeiträgen auch Berufskleider, Berufswerkzeuge, Fachliteratur, privates Arbeitszimmer – die festgesetzte Pauschale übersteigen, so sind diese Auslagen mittels einer Aufstellung und Belegen nachzuweisen. Alles klar? Nicht vergessen: Der vpod region basel (sekretariat@vpod-basel, oder Tel. 061 685 98 98) stellt auf Wunsch eine entsprechende Bestätigung der einbezahlten Mitgliederbeiträge aus! Matthias Scheurer, Regionalsekretär • [email protected] • Unsere Fachleute im vpod-Sekretariat beraten Sie bei allen Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Haben Sie Fragen zu Ihrem Lohn, Ihrem Arbeitsvertrag, Ihrer sozialen Absicherung oder zu Ihrem Arbeitszeugnis? Der vpod bietet seinen Mitgliedern kostenlos schnelle und kompetente Beratung. 3 vpod chronik Abschied und Willkommen Adie Edith • Ende März verlässt Edith Jäckle nach neun Jahren als Verwaltungssekretärin den vpod region basel und geht in Pension. Edith Jäckle (1952) wuchs in Appenzell Ausserrhoden auf, ihr Vater war Zahnarzt, ihre Mutter Handarbeits-, Koch- und Hauswirtschaftslehrerin. Edith Jäckle arbeitete nach der Matur als Betreuerin in einem Obdachlosenheim und absolvierte daneben die Ausbildung zur Buchhalterin mit eidgenössischem Fachausweis. Nach der Ausbildung arbeitete sie in Basel im Sekretariat des Spenglermeister und Installateur Verbands, danach bei einer Informationstechnik-Firma und wechselte 2001 ins Sekretariat der Gewerkschaft Verkauf, Handel, Transport (VHTL). Fünf Jahre später, 2006, kam sie als Nachfolgerin von Rica Meyer zum vpod region basel, wo sie zu Beginn mit Christine Studer, dann mit Franziska Sager und zuletzt mit Sybille Girsberger die administrativen Aufgaben erledigte. Einen Ruf machte sich Edith Jäckle aber nicht nur als Administratorin, sondern – und Jahr für Jahr konnten sich vpod-Mitglieder und Gäste davon beim Neujahrsapéro überzeugen – als Köchin. Edith Jäckle führt ihre Leidenschaft fürs Kochen darauf zurück, dass ihre Mutter sie schon früh und ohne sich kontrollierend einzumischen zum Kochen ermutigt hat und Entenleber- und Gemüseterrine Hummus, Baccalà Mantecato, Jakobsmuscheln, japanische Rindfleisch- und asiatische Pouletspiesschen, Schinkengipfeli, Pekingente, marinierte Tintenfischchen, Kürbis- und Lauch- und Spinatquiches, Rüebli in Parmaschinken, thailändische Crevetten, Tomatenspiesschen mit marinierter Mozzarella, Baguettes mit Pilzaufstrich Daniela Crescenzi (1977) ist in Winterthur aufgewachsen und die Liste der Tätigkeiten, die sie bisher ausgeübt hat, lässt sich in ihrer Mannigfaltigkeit durchaus mit Edith Jäckles Liste von Apéro-Köstlichkeiten vergleichen. Daniela Crescenzi arbeitete vorerst in der Pflege, im Service, im Verkauf und als Reinigungskraft. Ihre Erstausbildung war die zur medizinischen Praxisassistentin (MPA), gefolgt von fünf Jahren Berufserfahrung als Laborassistentin in einem Biotechlabor. In dieser Zeit schloss sie die BerufsmatuDaniela Crescenzi und Edith Jäckle rität ab und absolnie müde wurde, ihre Fragen zu beantworten vierte das Passerelleprogramm, welches ihr und, was sie wusste, weiterzugeben. Auf die den Zugang zur Universität ermöglichte. Im Frage, was sie für Zukunftspläne hat, kommt Jahr 2008 zog Daniela Crescenzi nach Basel, als Antwort wie aus der Pistole geschossen: um am Zentrum Gender Studies (ZGS) bei «Reisen, Reisen, Reisen». Edith Jäckle und ihr Professorin Andrea Maihofer GeschlechterPartner hatten die Chance, durch amerikani- forschung und Gesellschaftswissenschaften sche Bekannte in New Yorker Stadtteil Brook- zu studieren. Während des Studiums, das lyn eine Wohnung mieten zu können, bevor es sie mit dem Bachelor abschloss, arbeitete sie aber in die USA geht, steht als nächstes Ziel unter anderem als Hilfsassistentin am ZGS Norddeutschland auf dem Plan, nächstes Jahr und im Sekretariat einer Arztpraxis. Nach dann eine grössere Velotour durchs Baltikum. abgeschlossenem Studium sammelte sie ErFalls sie Anfang 2016 in Basel ist, kann sich fahrungen als Studienfachberaterin der GeEdith Jäckle gut vorstellen, wieder mit einem schlechterforschung und als wissenschaftliApéro-Buffet aufzuwarten. In der Vorfreude che Praktikantin in der Verwaltung, auf der darauf, sei daran erinnert, was sie beim Apéro kantonalen Fachstelle «Gleichstellung für 2015 auftischte, und sich wie ein Gedicht liest: Frauen und Männer» in Liestal. Seit August 4 2014 betreut sie administrativ mit einer 50%-Stelle die Geschäftsstelle der Berufsund Gleichstellungsorganisation «FachFrauen Umwelt – Professionnelles en Environnement». Sie wird diese Tätigkeit weiterführen und darüber hinaus mit einem 40%-Pensum für den vpod region basel arbeiten, montags, den ganzen Tag; Dienstag und Mittwoch am Vormittag. Andreas Vincenzi meint Seit 1985 arbeite ich an den Basler Schulen als Lehrer und einmal mehr sehe ich mich in der Rolle als Opfer einer Sparrunde. Wie kommts? Erinnern wir uns: Bereits 1995 wurden die Dienstaltersgeschenke ein erstes Mal um einen Viertel gekürzt, und ab 2016 sollen sie nochmals um zwei Drittel heruntergefahren werden. 1998 gab es eine Sparrunde, die uns Lehrpersonen besonders hart traf; wir mussten während dreier Jahre eine zusätzliche Schulstunde pro Woche erteilen – bei gleichem Lohn! Seit 2008 verschlechterten sich die Bedingungen der Pensionskasse, zuerst im Rahmen einer Sanierung, die alle Versicherten 1.6 Lohnprozente kostet, und ab 2016 werden auch noch das Rentenalter und die Beitragsjahre erhöht. Mit der aktuell stattfindenden Schulreform und meinem Wechsel von der OS an die Primarschule wird uns OS-Lehrpersonen bis 2021 zwar ein Lohnbesitzstand gewährt, doch wir müssen erneut 3 Schulstunden pro Woche mehr unterrichten – das ED spart damit jedes Jahr eine runde Million Franken. Und zu unguter Letzt soll nun ab 2016 allen Staatsangestellten der volle Beitrag für die Nichtbetriebsunfallversicherung (NBU) vom Lohn abgezogen werden, was zusammen mit der oben erwähnten Reduktion des Dienstaltersgeschenks erneut einen Reallohnverlust von einem Prozent darstellt. Alle diese aufgezählten Sparmassnahmen wirken als einzelne Verschlechterungen vielleicht harmlos, aber in der Summe sind sie unerträglich und nicht akzeptabel. Einmal mehr werden die Staatsangestellten zur Kasse gebeten, weil durch eine verfehlte Steuerpolitik der Staatshaushalt in die roten Zahlen gerutscht ist. Dazu sagen wir: Jetzt reichts – wir sind nicht mehr bereit, Steuerlöcher zu stopfen und werden uns dagegen entschieden zur Wehr setzen! sektor erziehung Organ der Gewerkschaft Erziehung im vpod region basel • Nr. 2 • April 2015 Integration und Sparmassnahmen an den Volksschulen BS Die Auswirkungen in den Spezialangeboten Die Auflösung der Kleinklassen und deren «Überführung» in die Spezialangebote liegt ein paar Jahre zurück. Zeit, um auf einige Veränderungen einzugehen und Knackpunkte zu formulieren. Die konsequente Umsetzung des Sonderschulkonkordates und der Wille des Erziehungsdepartements, die Förderung und Integration voranzutreiben, hinterlassen zwiespältige Errungenschaften. All jene Kinder und Jugendliche, die nicht sehr auffällig sind, werden in die Regelschule integriert. Weniger SpA-Plätze • Aber: das Zusammenstreichen der Spezialangebot-Plätze auf nunmehr 4 Standorte nach den Sommerferien (Theodor: RiLi I+II, Insel: Ackermätteli, Wasgenring: Bachgraben, alle Primarstufe, Sandgrube als SeKI) mit wahrscheinlich je 6 bis 7 Klassen à 8 SuS (übrigens: vor etwa einem Jahr war die Richtzahl 7 SuS/Klasse!) zeitigt seine Wirkung. Die erste Tranche der Sparmassnahmen sieht vor, dass eine Klasse auf der Primar- sowie zwei Klassen auf WBS-Stufe gestrichen werden, weitere Massnahmen werden folgen. Wenn ich weiterdenke, heisst das, dass in Zukunft noch weniger SpA-Plätze zur Verfügung stehen und die Regelschule entsprechend mehr belastet wird. Damit ein Kind, das grosse Schwierigkeiten mit der Bewältigung des Schulalltags hat, überhaupt einen Platz in den SpA erhält, müssen ausserordentliche Anstrengungen erbracht werden. Schule oder Therapiestation? • Diese Frage stelle ich mir – immer wieder! Wir müssen mittlerweile sämtliche SuS, die nicht in die Regelschule integriert werden können, aufnehmen, egal, welche Anamnese vorliegt, mit dem Ziel, sie rasch möglichst in die Regelschule abzugeben. Das ist nicht möglich! Die Vorstellung, dass die Ressourcen an den SpA gross genug seien, um die SuS adäquat zu fördern, ist nicht real. Die konsequente Umsetzung der Integration hat zur Folge, dass die uns zugewiesenen SuS speziellere Unterstützung zur Förderung brauchen. Wir werden nach wie vor als Schule definiert, in der HeilpädagogInnen eine Klasse mit 7, jetzt 8 SuS führen. Wir haben zwar zu unserer Verstärkung PraktikantInnen oder Zivis erhalten. Das sind aber keine Fachkräfte und sie dürfen nie mit Kindern alleine gelassen werden. Im besten Fall verstehen sie den Schulalltag rasch und können sehr unterstützend sein. Da kommt ein gerüttelt Mass an Individualisten in einer Klasse zusammen. Dies erfordert von den Lehrpersonen und SozialpädagogInnen eine grosse Wertschätzung gegenüber den Kindern, starke Nerven, Durchhalte- sowie Durchsetzungsvermögen und grosse Teamplayfähigkeiten. Wenn so viele verschiedenste Auffälligkeiten wie Dyskalkulie, Logopädie, Wahrnehmungsdefizite, Autismus, Jähzorn, Verweigerung, Sozialunverträglichkeit, psychische Probleme, Gewaltausbrüche, Zerstörungswut, Verschlossenheit, Aufmerksamkeitsdefizite, Hyperaktivismus usw., aufeinandertreffen, kann das manchmal hart an die Grenzen und manchmal auch darüber hinaus gehen. Konsequenzen • Die extreme Integrationspolitik führt dazu, dass es in den SpA je länger, je mehr sehr heterogene Gruppen gibt. Werden die Integrationsbestrebungen weiterhin so konsequent verfolgt, müssen wir befürchten, dass unsere Schule die erwartete Schulbildung nicht mehr gewährleisten kann. Dies stimmt mich sehr nachdenklich! Ist das wirklich der richtige Weg, eine derart extreme Separation der SuS anzustreben? Regula Enggist • 5 Leihmaterialzentrale Sportamt BS Inakzeptable Schliessung verhindern! Braungebrannte, müde und glückliche Kinder: Die trifft man dort, wo sie nach einer Woche Skilager oder Schullager aus Bus oder Zug aussteigen. Und damit soll bald Schluss sein? Sowohl in der Presse als auch von Regierungsseite werden mit dem Schlagwort Opfersymmetrie die Einsparungen der verschiedenen Departemente kommentiert. In Tat und Wahrheit sind es aber die sozial Schwächeren und Schülerinnen und Schüler, die von den Einsparungen betroffen sind, zumindest was die Einsparungen des Erziehungsdepartements (ED) beim Sportamt betrifft. Das ED hat in den letzten Monaten sowohl im Schulblatt als auch in der neuen Verordnung den Schul- und Schneesportlager eine hohe Priorität eingeräumt und die Notwendigkeit der Durchführung hervorgehoben. Beträchtliche Kosten für Eltern • Und jetzt soll dies durch die Sparübungen bereits wieder in Frage gestellt werden? Aber genau das passiert, wenn beim Sportamt die Möglichkeit, Sportgeräte und Ausrüstung für Skilager auszuleihen, ersatzlos gestrichen wird. Bisher konnten sämtliche Ausrüstungsgegenstände (Ski, Schuhe, Helm, Skijacke und -hose und Rucksack) für rund Fr. 70.– beim Sportamt gemietet werden. In Zukunft soll die Ausrüstung vor Ort im Skilagergebiet gemietet werden – so der Vorschlag des ED. Das bedeutet, dass die Kosten höher sind und Skihosen und -jacken nicht oder nur teilweise gemietet werden können, ganz sicher aber nicht in der benötigten Menge. Also müssten Eltern Skikleidung kaufen, es kämen noch Skibrille und entsprechende Handschuhe dazu, alles für eine Woche Skifahren. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten vieler Eltern, die schon Mühe haben, die Skilagerkosten (Reise, Unterkunft, Essen und Skiabo) von ca. Fr. 300.– und Fr. 70.– für das Leihmaterial aufzubringen. Weniger Zeit auf der Piste • Abgesehen von den finanziellen Überlegungen ist es auch ein organisatorisches Problem: Wenn mein Schulhaus mit 60 Jugendlichen ins Skilager fährt, brauchen fast alle Kinder eine komplette Ausrüstung. Wenn die Klassen am Montagmorgen am Skilagerort ankommen und erst dann die Ausrüstung beziehen können und noch die Skis eingestellt werden müssen, geht fast ein halber Sporttag verloren. Am Schluss des Lagers, wenn das Material zurückgegeben werden muss, dürfte das ebenfalls wieder viel Zeit kosten. Aktuell können beim Sportamt die Leihgegenstände eine Woche vor dem Lager geholt und in der Woche nach dem Lager zurückgebracht werden. Wichtige Aufgabe • Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns gegen Einsparungen im Sportamt wehren müssen: Skihandschuhe und Skibrillen wurden bereits vor Jahren ein Opfer des Sparens. Damals konnte der Abbau beim Kleiderverleih noch verhindert werden. Gegen andere Massnahmen konnten wir uns ebenfalls erfolgreich wehren, denn die Koloniekiste mit Spiel- und Sportmaterial gibt es Gott sei Dank noch immer, aber nur weil sich ein massiver Widerstand gegen den Abbau gebildet hatte. Auch sind viele Eltern froh, können beim Sportamt Wanderschuhe und Windjacken für die Schul- und Wanderlager ausgeliehen werden. Die vom ED ausgearbeiteten Einsparungen auf dem Buckel der Schülerinnen und Schüler und deren Eltern sind inakzeptabel und müssen mit allen möglichen Mitteln bekämpft werden. Immer wieder wird hervorgehoben, wie wichtig es sei, dass alle Kinder einmal positive Erfahrungen mit Ski und Schnee machen können, insbesondere auch Kinder mit einem Migrationshintergrund. Die geplanten Einsparungen bedeuten jedoch den Tod der Skilager. Verhindern wir sie! Skifahren macht Spass – vorausgesetzt man hat die nötige Ausrüstung wie hier im Jahr 1970. Foto: Ron Hoffman, Wikicommons Andreas Vincenzi • BS: Freie Wahl aller Wahlpflichtfächer Unterstützt die Initiative! Auch den Schülerinnen und Schülern des PZugs soll der Zugang zu allen Wahlpflichtfächern möglich sein. Der Erziehungsrat hat im Oktober 2014 entschieden, die von uns geforderte vollständige Aufhebung der Einschränkung im Wahlpflichtbereich in allen Leistungszügen der zukünftigen Sekundarschule 1 nicht aufzugeben. In den Zügen A (Allgemein) und E (Erweitert) dürfen die Schüler und Schülerinnen aus 7 Wahlpflichtfächern zwei Fächer frei wählen. Nur die Schülerinnen und Schüler des P-Zuges (Progymnasium) bleiben in ihrer Wahl eingeschränkt und damit benachteiligt. Sie müssen zwingend entweder MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), Lingua Latein oder Lingua Italienisch wählen und können 6 ihre Wahlpflichtfächer nicht frei kombinieren. Damit das nicht so bleibt, haben wir die «Initiative für eine freie Wahl aller Wahlpflichtfächer an der Sekundarschule» lanciert. Die Trägerschaft besteht aus der Freiwilligen Schulsynode, der GE im vpod, dem Verband Schulmusik BS sowie dem Verband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer Bildnerische Gestaltung / Bild und Kunst. Das will die Initiative • Unsere Initiative fordert, dass alle Schülerinnen und Schüler, also auch der P-Zug, ohne Einschränkungen frei wählen können. Gerade für die Schülerinnen und Schüler aus dem P-Zug sollte es möglich sein, in Eigenverantwortung und mithilfe ihrer Urteilsfähigkeit die Wahlpflichtfächer nach ihren Interessen und Präferenzen auszusuchen und motiviert vom schulischen Angebot profitieren zu können. Helft mit! • Unterschreibt unsere Initiative, sammelt selbst Unterschriften bei Freunden und Verwandten, die im Kanton Basel-Stadt stimmberechtigt sind. Die Unterschriftenbögen findet Ihr auf der Website der Freiwilligen Schulsynode. Unterschriebene Bögen bitte umgehend bei der Geschäftsstelle des VPOD oder der FSS abgeben. Im Namen des Initiativkomitees danke ich Euch herzlich für Eure Mithilfe. Christoph Tschan • Hier gibts die Bögen: www.schulsynode-bs.ch Baselland: Neue Modellumschreibungen Gleiche Lohnklassen für Kindergarten- und Primarlehrpersonen In Baselland wurde aufgrund der vielen Neuerungen im Bildungsbereich mit der Überarbeitung der Bildungsfunktionen begonnen. Die neuen Modellumschreibungen befinden sich in der Vernehmlassung. Sport, Gestaltung, Zeichnen, TWH usw. heute in den normalen Fächerkanon der ordentlichen Ausbildungen integriert und stellen hinsichtlich Länge und Niveau der Ausbildungen keine Besonderheiten mehr dar. Mit den neuen Modellumschreibungen sollen die neuen Ausbildungen im Bildungsbereich und die neuen pädagogischen Funktionen abgebildet werden, sodass sowohl führungsmässig als auch lohnbezogen personalrechtlich korrekte Grundlagen geschaffen werden können. Die Modellumschreibung soll möglichst schlank und einfach sein, Sicherheit in der operativen Anwendung geben und die Führung unterstützen. Die Modellumschreibungen für die Lehrpersonen konnten in über zwanzig Sitzungen per Ende März 2013 praktisch vollständig fertiggestellt werden. Offen sind noch die weiteren unterrichtsbezogenen Funktionen (z.B. Klassenassistenz, Logopädie usw.) sowie die weiteren Schulfunktionen (Schulleitung, Schuladministration, Schulsozialarbeit usw.). Die Bewertungskommission hat am 8. Mai 2013 auch die letzten dringlichen Modellumschreibungen der Lehrpersonen zu Ende bewertet und die Lohnklassenergebnisse definitiv verabschiedet. Kindergarten und Primarschule • Dazu kommt, dass sich die Schulstrukturen mit Harmos verändert haben. Neu werden Kindergarten und Primarschule als Primarstufe bezeichnet. Der Kindergarten umfasst in der Regel die ersten zwei Jahre der Primarstufe. Die Primarschule dauert neu sechs Jahre und die Sekundarstufe I nur noch drei Jahre. Die Lehrpersonen Vorschul-/Primarunterstufe können im Kindergarten und in den ersten drei Jahren der Primarschule unterrichten (1. bis 5. Schuljahr). Die Lehrpersonen Primarstufe können vom 3. bis 8. Schuljahr unterrichten (entspricht der Primarschule). Auf der Sekundarstufe II haben sich die Ausbildungen und Abschlüsse bis auf die Umstellung zum Bologna-Modell nur unwesentlich geändert. Neu wird das Fachstudium mit einem Master anstelle eines Lizentiats oder Universitäts-Diploms abgeschlossen. In Baselland sollen die Lehrpersonen, welche vom 1. bis 8. Schuljahr unterrichten, die gleiche Lohnklasse erhalten, sofern sie die entsprechende Ausbildung haben. Dies soll wie folgt geregelt werden: Bei einem Lehrdiplom einer anderen Schulstufe als der Volksschule wird eine Lohnklasse abgezogen, bei einem Lehrdiplom einer anderer Schulstufe ausserhalb der Volksschule werden zwei Lohnklassen abgezogen. Vier Bildungsfunktionen • Neu gibt es folgende vier Bildungsfunktionen: –Lehrperson Primarstufe (inkl. Variante Vorschul-/Primarunterstufe), –Lehrperson Sek. I, –Lehrperson Gymnasium/FMS und –Lehrperson Sek. II für Individual- und Gruppenunterricht Gymnasium/FMS. Aufgrund der neuen Ausbildung musste berücksichtigt werden, dass Kindergarten- und Primarschul-Lehrpersonen (Lehrperson Vorschul-Primarunterstufe und Lehrperson Primarstufe) neu ein Fachhochschulstudium absolvieren und mit einem Bologna-Bachelor abschliessen. Neu mit Bologna-Master • Die Lehrpersonen für die Sekundarstufe I schliessen neu nach einem Fachhochschulstudium mit einem Bologna-Master ab und können auf allen Niveaus (A, E und P) unterrichten. Reine Niveau A-Lehrpersonen werden nicht mehr ausgebildet. Die Lehrpersonen für die Musikschule schliessen nach einem Fachhochschulstudium ebenfalls neu mit einem Bologna-Master (Lehrperson Musikschule Instrumental und Gesang) respektive mit einem Bologna-Bachelor (Lehrperson Musikschule weiterführende Gruppenkurse) ab. Weiter gibt es bei den von der EDK anerkannten Abschlüssen keine nach Fach andersartig ausgestalteten Ausbildungen mehr. Beispielsweise sind die Ausbildungen im Bereich Gleichbehandlungsgebot • Es gilt immer das Gleichbehandlungsgebot zu beachten. Unterrichtet beispielsweise jemand auf verschiedenen Schulstufen, darf es nicht sein, dass die Person im tiefer eingereihten Schulstufenunterricht den gleichen Lohn wie in der höher eingereihten Schulstufe erhält. In den Modellumschreibungen sind jeweils die aktuellen Ausbildungsabschlüsse und Unterrichtsberechtigungen aufgeführt. Sind ältere Abschlüsse offiziell anerkannt (z.B. durch EDK, Kanton Basel-Landschaft) und berechtigen, den entsprechenden Unterricht auszuführen, erfüllen auch diese die vorgegebenen Einreihungsvoraussetzungen. Als Referenzausbildungen für eine Beurteilung der Gleichwertigkeit werden die Abschlüsse im Bildungsraum Nordwestschweiz beigezogen. Bei der Festlegung der Lohnkorrektur ist vorgängig die Gleichwertigkeit der erbrachten Ausbildung zu prüfen. Alle Lehrdiplome (frühere Abschlüsse, Abschlüsse fremder Hochschulen), welche an den entsprechenden Schulstufen des Kantons Basel-Landschaft zum Unterricht befähigen, werden als gleichwertig anerkannt. Die Erteilung der Lehrberechtigung durch die Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft für ein Fach und die entsprechende Schulstufe führt zu einer gleichwertigen Einreihung wie bei einem entsprechenden Lehrdiplom. Die Festlegung der Erfahrungsstufe erfolgt nach dem gleichen Vorgehen wie bei den Lehrpersonen mit korrektem Abschluss. Kerstin Wenk • Schulen der Welt Dieses Gebäude im historischen Ortskern von Middelhagen auf der Ostsee-Insel Rügen beherbergt ein kleines Schulmuseum. Bis ins Jahr 1961 war das schmucke kleine Haus Schulstube und Lehrerwohnung in einem. Das Schulhaus wurde 1825 gebaut. Heute gehen die Kinder aus Middelhagen auswärts in die Schule. Foto: Martin Stohler. www.middelhagen.de/schulmuseum Fotovorschläge für diese Rubrik bitte an [email protected] 7 BS: Einführung des Lehrplans 21 Lesefutter «Die Kollegien werden einbezogen» Üble Zeiten Stellt Baselland unter der neuen Erziehungsdirektorin die Weichen anders? Auch in diesem Fall gilt: In Basel-Stadt soll der Lehrplan 21 bis 2021 eingeführt sein. sektor erziehung hat bei Regina Kuratle, der Projektleiterin Lehrplan 21, und Flavio Tiburzi, Mitglied der Volksschulleitung, nachgefragt, welche Schritte dazu vorgesehen sind und wie die Lehrpersonen miteinbezogen werden. Hier ihre Antworten auf unsere Fragen. sektor erziehung: Der Kick-off-Anlass zum Lehrplan 21 war am 26. Januar 2015. Wie war der Anlass aus Ihrer Sicht, und gab es Rückmeldungen der Lehrpersonen? Die Volksschulleitung und Projektleitung waren zufrieden mit dem Anlass. Sehr erfreulich war, dass rund 100 Personen aus ausnahmslos allen Schulen teilnahmen. Der erste Teil mit Informationen durch die Projektleiterin wurde sehr geschätzt und positiv beurteilt. Der Austausch unter den Teilnehmenden im zweiten Teil verlief in den einzelnen Gruppen unterschiedlich anregend. Insbesondere wurde mehrheitlich gewünscht, dass der Austausch künftig stufenspezifisch stattfinden solle. Diesem Wunsch wird bei der nächsten Veranstaltung entsprochen. se: Wie läuft die konkrete Planung der Umsetzung des Lehrplans 21 an den Schulstandorten? Die Planung und Realisierung der Unterrichtsentwicklung erfolgt an jeder Schule etwas anders – in intensiver Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und Lehrpersonen. Der Lehrplan 21 soll im Kanton Basel-Stadt im Jahr 2021 eingeführt sein. Im Rahmen dieser sechsjährigen Einführungszeit gestalten die Schulen die einzelnen Umsetzungsschritte individuell. Dementsprechend sind die Schulen unterschiedlich weit. Für die Planung und Umsetzung stehen den Schulen Beratungen und Weiterbildungen zur Verfügung. Unterstützend sind für die Zeitschriften vpod bildungspolitik Nr. 190 erschienen Nummer 190 / März 2015 Zeitschrift für Bildung, Erziehung und Wissenschaft Schwerpunkt: die Für einen freien Stipendieninitiative, die Bildungszugang: Ja zur Stipendieninitiative! einen freien Bildungszugang und mehr Chancengerechtigkeit auf allen Bildungsstufen gewährleisten soll. Weitere Artikel thematisieren Fragen der Aufwertung und Anerkennung der höheren Berufsbildung. Aufwertung und Anerkennung der höheren Berufsbildung Anstösse zu früher Bildung Ein Jahresabonnement umfasst 5 Ausgaben und kostet Fr. 40.– www.vpod-bildungspolitik.ch 8 Schulleitungen diverse Austauschgefässe wie Schulleitungskonferenzen oder Veranstaltungen des Netzwerks Schulentwicklung. Victor Serge: Schwarze Wasser. Roman. Rotpunktverlag, Zürich 2014. 286 Seiten, 29 Franken. www.rotpunktverlag.ch se: Der Erziehungsrat hat sich dafür starkgemacht, dass die Lehrpersonen bei der Umsetzung des Lehrplans 21 in Bezug auf die Einführung der Fächer mitreden können. In welcher Art und Weise werden die Lehrpersonen nun einbezogen? Die Kollegien werden von ihren Schulleitungen aktiv in den Entwicklungsprozess einbezogen, in Zusammenarbeit mit ihren Konferenzvorständen und im Rahmen der regulären Schulkonferenzen, der pädagogischen Teams und durch Steuer- und Arbeitsgruppen. Die Lehrpersonen sind an den Schulen zusätzlich in Fachgruppen organisiert (Primarschule fakultativ, Sekundarschule obligatorisch). Die Fachgruppen sind der Ort, wo die differenzierte inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Lehrplan 21 stattfindet. se: Hat der Direktionswechsel im Kanton BaselLandschaft Einfluss auf die Einführung des Lehrplans 21 in Basel-Stadt? Wird es aus Ihrer Sicht schwieriger für Basel-Stadt, diesen je nach dem ohne Partner einzuführen? Der Direktionswechsel im Kanton Basel-Landschaft hat keinen Einfluss auf die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Basel-Stadt. Die Einführung im Kanton Basel-Stadt erfolgt unabhängig von der Einführung in anderen Kantonen. se: Welches sind die grössten Herausforderungen bei der Einführung des Lehrplans 21? Auf der Sekundarstufe bedingen die Fachbereiche ein Umdenken bei den Lehrpersonen, die im Laufe der sechsjährigen Einführungsfrist notwendige Entwicklung der Verbundfächer ist eine Herausforderung. Auf der Primarstufe müssen sich die Lehrpersonen intensiv mit der im Laufe der neu sechsjährigen Schulzeit zunehmenden Bedeutung der Fachbereiche und Einzelfächer auseinandersetzen. se: Wie wird die Umsetzung des Lehrplans 21 begleitet? Wann werden die ersten Erfahrungen mit dem Lehrplan 21 ausgetauscht? Die Umsetzung wird durch eine Projektleiterin sowie durch eine Begleitgruppe Lehrplan 21 begleitet. In der Begleitgruppe arbeiten 2 Vertretungen der Lehrpersonen und 5 Schulleitungen mit. Die Erfahrungen werden laufend ausgetauscht – an den Treffen der Lehrplanbeauftragten aller Schulen, an Schulleitungskonferenzen, in Fachkonferenzen, an der Fachtagung, in den Weiterbildungen, im Netzwerk Schulentwicklung, in Einzelsitzungen zu bestimmten Themen etc. Dem Erziehungsrat wird jährlich Bericht erstattet über den Stand der Umsetzung. «Schwarze Wasser» ist ein politischer Roman über die Sowjetunion der 1930er-Jahre. Sein Verfasser war ein linker Aktivist, dessen Leben nicht weniger aussergewöhnlich war als die literarischen Werke, die er schuf. Victor Serge, 1890 in Brüssel als Sohn russischer Emigranten geboren, bewegte sich zunächst in anarchistischen Kreisen. 1919 reiste er nach Russland und schloss sich den Bolschewiki an. 1921 ging er im Auftrag der Kommunistischen Internationale nach Deutschland, wo man mit einem Umsturz rechnete. 1924 zurück in der UdSSR, wurde er Teil der Linken Opposition um Trotzki. 1927 wurde er wie dieser aus der Partei ausgeschlossen, 1933 verhaftet und verbannt. Dank einer internationalen Kampagne konnte er 1936 die UdSSR verlassen und entging so dem Schicksal vieler seiner Genossen, die erschossen wurden oder in Lagern verschwanden. Victor Serge starb 1947 in Mexiko. «Schware Wasser» schildert das Leben einer kleinen Gruppe von Revolutionären, Männern und Frauen, die an einen Ort verbannt sind, an dem den Menschen das Nötigste fehlt. Serge zeigt uns ihre Hoffnungen, Leidenschaften, den Versuch, an ihren Idealen festzuhalten. Dabei erhalten wir Einblick in Gefängnisse, Parteibüros, Amtsstuben und Lager. Geschrieben hat Victor Serge das Buch in den Jahren 1936 bis 1938, zu einer Zeit, als in der Sowjetunion praktisch die ganze alte Garde der Bolschewiki mit und ohne Prozesse umgebracht wurde. Sein Buch ist eine Hommage an jene Genossen, die nicht vor Stalin kapitulierten. Eine Hommage, die bisweilen kafkaeske Züge hat und auch als literarisches Werk überzeugt. Martin Stohler • Kehrichtentsorgung Basel-Stadt Ein Neubeginn für das Unterflurcontainersystem Das flächendeckende Unterflurcontainersystem (UFCS) für die baselstädtische Kehrichtentsorgung wurde im Grossen Rat arg zerpflückt und der aus der parlamentarischen Debatte resultierende Vorschlag einer teilweisen Einführung von Unterflurcontainern wurde mit einem Referendum angefochten. Im Gespräch mit dem vpod region basel nimmt der Vorsteher des Bauund Verkehrsdepartements (BVD), Hanspeter Wessels, Stellung zum Hintergrund und weiteren Verlauf des UFCS. vpod region basel: Hans-Peter Wessels, die Kehrichtentsorgung mit Bebbisäcken hat gut funktioniert. Weshalb will das BVD diese nun durch eine Unterflurcontainerentsorgung ersetzen? Hanspeter Wessels: An der Kehrichtentsorgung mit Bebbisäcken wollen wir grundsätzlich überhaupt nichts ändern. Es geht ausschliesslich um die Sammlung der Bebbisäcke, was heute zu einem erheblichen Teil vom Bordstein geschieht, wo unsere Lader die Bebbisäcke aufnehmen und zum Fahrzeug tragen. Genau das soll sich in der Zukunft ändern, indem die Anwohner ihre Abfallsäcke zu einem Unterflurcontainer bringen, der von keiner Liegenschaft mehr als 100 m entfernt liegt und wo rund um die Uhr entsorgt werden kann. Damit verfolgen wir mehrere Ziele: Eine Verbesserung der Stadtsauberkeit, also ein schöneres Stadtbild, einen besseren Bürgerservice durch uneingeschränkte Entsorgungszeiten und eine Erhöhung des Gesundheitsschutzes für unsere Mitarbeitenden. Damit würden sich auftürmende und zerrissene Bebbisäcke, die zeitliche Einschränkung der Entsorgung auf zweimal 12 Stunden pro Woche und das Tragen von bis zu zehn Tonnen täglich durch die Ladeteams der Vergangenheit angehören. Das UFCS hat sich bereits in Städten wie Zürich, Lugano und Chur bewährt. Ein solches System gibt es zudem schon im neuen Basler Erlenmattquartier – und nach zwei Jahren Erfahrung haben es 97,5 Prozent der Anwohner sehr begrüsst. vpod region basel: Der VPOD unterstützt das UFCS sowohl aus technischen als auch aus arbeitsmedizinischen Gründen, verlangt aber eine Kompensation der 22 wegfallenden Stellen in der personell latent unterdotierten Stadtreinigung. Welche Perspektiven kannst du als BVD-Vorsteher dazu anbieten? Hanspeter Wessels: Es freut mich, dass der VPOD das UFCS unterstützt, denn wir verzeichnen heute in der Tat hohe krankheitsbedingte Absenzen bei den Ladern. Das wollen wir ändern, denn die Gesundheit unserer Mitarbeitenden ist für uns ein wertvolles Gut. Es handelt sich hierbei übrigens nicht nur um ein Projekt des BVD, sondern um eines des Gesamtregierungsrates. Auch die Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission des Grossen Rates (UVEK) unterstützt dieses Vorhaben. Schade nur, dass der Grosse Rat im November Regierungsrat Hanspeter Wessels bei der Kehrichtentsorgung (Bild: OnlineReports.ch). 2014 mit der Halbierung des Investitionskredits auf rund 13,3 Mio. Franken eine flächendeckende Einführung des Unterflurcontainersystems in der Stadt Basel – vorerst – verhindert hat. Zur Frage des Stellenabbaus: Es gilt, hier abzuwägen: Mehr Gesundheitsschutz für die Betroffenen und dafür weniger Stellen oder umgekehrt. In Anbetracht dessen, dass die Stadtreinigung rund 280 Mitarbeitende zählt und der Stellenabbau garantiert ohne Kündigungen, sondern nur über normale Abgänge erfolgt, haben wir dem Gesundheitsschutz Priorität eingeräumt. Zugegeben: Ein Stellenabbau ist, isoliert betrachtet, nichts Erfreuliches, aber er ist in diesem Fall auch im Interesse der Beschäftigten vertretbar. Denn Lastwagen übernehmen das gesundheitsgefährdende Laden von oft sehr schweren Bebbisäcken. Und schliesslich – das will ich nicht verschweigen – muss auch mit den Finanzen haushälterisch umgegangen werden. vpod region basel: Das nun zustande gekommene Referendum gegen das UFCS kommt schwergewichtig aus Kreisen der älteren Stadtbewohner, die dieses Konzept wegen der längeren Entsorgungswege als Zumutung empfinden. Welches Angebot kannst du gegenüber diesen Befürchtungen machen? Hanspeter Wessels: Interessanterweise handelt es sich bei den Initianten des Referendums gerade nicht um ältere Stadtbewohner. Aber gerade auch wegen der älteren Stadtbewohner will der Regierungsrat eine flächendeckende Einführung des UFCS, wo die Distanz zum nächsten Container möglichst klein ist. Im Ratschlag an den Grossen Rat hat der Regierungsrat verbindlich eine Distanz von nicht mehr als hundert Meter zwischen der eigenen Wohnungstür und dem nächsten Unterflurcontainer in Aussicht gestellt. Zudem wird die Einführung von kleinen Bebbisäcken mit 8 bis 10 Litern Inhalt geprüft, die problemlos auch von gehbehinderten Menschen zum nächstgelegenen Unterflurcontainersystem gebracht werden können. Ausserdem sind wir davon überzeugt, dass das Organisieren von helfenden Händen viel einfacher ist, wenn die zeitliche Entsorgungseinschränkung zwischen 19.00 Uhr abends und 7.00 Uhr morgens entfällt. vpod region basel: Für die Referendumsabstimmung im Juni 2015 haben wir eine schwierige Ausgangslage: Ein zusammengestauchtes UFCS und gegen dieses auch noch ein Referendum. Wäre es da nicht das Beste, das Ganze abzulehnen und damit den Weg für einen Neubeginn zu öffnen? Hanspeter Wessels: Auch wenn es paradox klingt: Der Regierungsrat unterstützt das Referendum gegen den eigentlich absurden Grossratsbeschluss. Dies vorab aus finanziellen Gründen, denn der daraus resultierende Parallelbetrieb bei der Abfallentsorgung hätte einen jährlichen Mehraufwand von rund 800 000 Fr. zur Folge. Es besteht von regierungsrätlicher Seite aber die erklärte Absicht, im Falle einer Annahme des Referendums eine neue Vorlage mit einer etappierten Einführung von Unterflurcontainern einzubringen. Das wäre für uns der Neubeginn. Ich bin gespannt auf das Abstimmungsresultat, aber auch überzeugt, dass das, was sich in verschiedenen grossen Schweizer Städten bereits bestens bewährt hat, auch in Basel die Zukunft der Abfallentsorgung werden wird. 9 vpod region basel Agenda Region Basel Dienstag, 21. April 15 Regionalvorstand, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. Stock, 14.30–17.30 Mittwoch, 29. April 15 RDV Regionaldelegiertenversammlung, 19–21 Uhr, Parolen für Abstimmung 14.6.15 Mittwoch, 6. Mai 15 Generalversammlung vpod region basel Kronenmattsaal, Binningen, 19– ca. 21.30 Uhr Mitgliederausweis mitnehmen! Traktandenliste auf Seite 12 Dienstag, 26. Mai 15 Regionalvorstand, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. Stock, 14.30–17.30 Samstag, 20. Juni 15 LDV Landesdelegiertenversammlung, 11–17 Uhr Dienstag, 23. Juni 15 Regionalvorstand, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. Stock, 14.30–17.30 Gruppen Donnerstag, 16. April 15 Verwaltung BS, Jahresversammlung, anschliessend Nachtessen, 19–20 Uhr Donnerstag, 23. April 15 Gruppe GE, Gewerkschaftshaus, 4. OG, 18–20 Uhr Montag, 27. April 15 Gruppe Gesundheit, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. OG, 18–20 Uhr Mittwoch, 29. April 15 VGV Verwaltungsgruppe BVB, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. Stock, 13.30–17.30 Uhr Mittwoch, 29. April 15 Lehrberufe BL, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. OG, 16.30–18.30 Uhr Donnerstag, 30. April 15 Gruppe Uni + Museen, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. OG, 18.15–20 Uhr Dienstag, 5. Mai 15 Gruppe FHNW, Gewerkschaftshaus, 4. OG, 18.15 Uhr Donnerstag, 7. Mai 15 Gruppe GE, Gewerkschaftshaus, 4. OG, 18–20 Uhr Freitag, 8. Mai 15 Lehrberufe BL und GE gemeinsame Generalversammlung, anschliessend Nachtessen Donnerstag, 21. Mai 15 Gruppe GE, Gewerkschaftshaus, 4. OG, 18–20 Uhr Mittwoch, 27. Mai 15 VGV Verwaltungsgruppe BVB, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. Stock, 13.30– 17.30 Uhr Donnerstag, 28. Mai 15 Gruppe Uni + Museen, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. OG, 18.15–20 Uhr 10 Wahlen Baselland Nachlese zu den Regierungs- und Landratswahlen im Kanton Basel-Landschaft Die Wahlen vom 8. Februar waren für Rotgrün im Baselbiet nicht berauschend. Zwar konnte die SP ihre Sitzzahl halten, doch die Grünen verloren die Hälfte ihrer Sitze, der Regierungsrat ist in den nächsten vier Jahren rein bürgerlich. Der vpod region basel hat den Landrat und ehemaligen Präsidenten der SP Baselland, Martin Rüegg, zum Resultat befragt. offensiv aggressiv wahrnehmen, wie es die JUSO verlangen, oder defensiv konsensorientiert, wie es alt Regierungsrat Peter Schmid, neu auch Landrat Diego Stoll empfehlen? Martin Rüegg: Wir werden das in der neu zusammengesetzten Fraktion diskutieren, festlegen und dann herausfinden müssen. Für mich persönlich sind – von Fall zu Fall – beide Ansätze denkbar. vpod region basel: Wie erklärst du dir Martin Rüegg vpod region basel: In der SPden enttäuschenden Wahlausgang? Martin Rüegg: Ein Konglomerat aus FDP, SVP, Fraktion sinkt die Zahl der ParlamentarierInnen Basler Zeitung, Wirtschaftskammer und «Star- mit Gewerkschaftshintergrund. Wie können sich ke Schule» hat es geschafft, Urs Wüthrich, die die Gewerkschaften, zum Beispiel der VPOD, bei Bildungspolitik und die SP als Ganzes zu des- abnehmender Verbindungen zum Parlament zuavouieren. Mit dem geschlossenen Auftritt des gunsten einer fortschrittlichen sozialen Politik im bürgerlichen Vierertickets und dem bisherigen Kanton einbringen? Grünen war es beinahe unmöglich, den Sitz zu Martin Rüegg: Der Verlust des gewerkschaftlichen Einflusses im Parlament macht auch mir halten. Sorge. Gleichzeitig nimmt der Einfluss der vpod region basel: Die Beteiligung war mit 33.15% Wirtschaftskammer zu. Die SP muss die Zudramatisch tief. Trotz schlechter Leistungsbilanz sammenarbeit mit den Gewerkschaften intensider bürgerlichen Regierung konnten SP und Grüne vieren und neu definieren. Die Gewerkschaften ihrerseits sind aufgerufen, sich zu überlegen, ihre WählerInnen offenbar nicht mobilisieren? Martin Rüegg: Die SP hat die Versäumnisse wie sie künftig mit den Wirtschaftsverbänden der Bürgerlichen viel zu wenig thematisiert. zusammenarbeiten wollen. Die Grünen und ihr Regierungsrat – auf die Stimmen der Bürgerlichen angewiesen – traten vpod region basel: Kollege Martin Rüegg, danke diesbezüglich noch weniger in Erscheinung. für Deine klare Stellungnahme. Wir konnten die Wählenden – auch unsere – emotional nicht abholen. vpod region basel: Ob sie will oder nicht, der SP ist nun die Oppositionsrolle zugewiesen. Soll sie sie Berfin Yesildeniz, Dipl. Pflegefachfrau HF Mitglied der VPODFrauenkommission Junge Berufswelt Das billige Geschlecht 7. März, Frauendemo in Bern, ich bin soeben von diesem beschwingtem Anlass nach Hause gekommen und fühle mich noch immer von dieser starken Menschenmenge beflügelt. «Lohngleichheit jetzt» habe ich überall hören und lesen können. Und ich frage mich: Gibt es denn in meinem Berufsfeld, der Pflege, die eher als ein traditioneller Frauenberuf betrachtet wird, Lohngleichheit und Lohntransparenz? Die Antwort ist leider nein, denn laut dem Projekt «Fairplay-Lohngleichheit» des SGB verdiene ich ca. 5.4% weniger als meine männlichen Arbeitskollegen. Diese Lohndiskriminierung, trotz dem seit mehr als 30 Jahren vorhandenen Gleichstellungsgesetz, macht mich wütend. Deshalb habe ich in Bern ein Zeichen setzen wollen. Mit meiner Wut stehe ich nicht alleine, 12 000 Menschen haben an der Kundgebung teilgenom- men und klar zum Ausdruck gebracht, dass sich jetzt etwas ändern muss! Dabei hätte ich mir gewünscht, dass auch ehemalige und aktuelle Bundesrätinnen aufgetreten wären, damit der Appell eine noch grössere Bedeutung und Wirkung erzielen könnte. Das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» hat in seiner letzten Ausgabe den Titel «Das billige Geschlecht» für die ungerechten Bezahlungen der Frauen in Deutschland gewählt. Es ist unverständlich und inakzeptabel, dass in vielen europäischen Staaten, die auf ihr demokratisches System stolz sind, die Gleichberechtigung in vielen Lebensbereichen nicht existiert. Speziell wir Frauen und alle, die sich für die Gerechtigkeit der Geschlechter einsetzen, müssen die Bestrebungen in dieser Richtung intensivieren. Dieser Einsatz für eine gerechtere Welt lohnt sich auf jeden Fall. Vernehmlassung Behindertenhilfegesetz Basel-Stadt und -Land Selbstbestimmung ohne Wahlmöglichkeiten? Behindertenhilfe nach marktwirtschaftlichen Prinzipien! Die Umwälzung des Behindertenbereichs schreitet seit einigen Jahren stetig und unaufhaltsam vorwärts. Nach der Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, der Einführung des Bundesgesetzes über die Institutionen zur Förderung der Eingliederung von invaliden Personen, der Revision des Behindertengleichstellungsgesetzes und der Genehmigung des Behindertenhilfekonzepts beider Basel steht nun als letzter Streich das Gesetz über die Behindertenhilfe (BHG) an. Die Vernehmlassung dazu wurde Anfang 2015 beendet, bald stehen die Beratungen in den jeweiligen Räten an. Der VPOD lehnt das BHG und die subjektorientierte Leistungsfinanzierung ab. Emanzipation von Menschen mit Behinderung • Der VPOD begrüsst den leitenden Grundgedanken nach mehr Emanzipation von Menschen mit Behinderung. Selbstbestimmung und Partizipation am gesellschaftlichen Leben von Menschen mit Behinderung müssen gestärkt und gefördert werden! Das Behindertenkonzept beider Basel postuliert denn auch, dass die Leistungen der Behindertenhilfe der Partizipation dienen, am individuellen Bedarf ausgerichtet und mehr Wahlfreiheit und Mitwirkung bringen sollen. Trotz dieser gut gemeinten Absichten ist zu befürchten, dass das neue BHG in erster Linie weniger Angebote und mehr Pflichten bringen wird. Kern des neuen Gesetzes ist nämlich die Umlagerung der finanziellen Mittel direkt an die Menschen mit Behinderung. Anstatt den Fokus auf die Sicherung eines qualitativen, vielfältigen und bedarfsgerechten Leistungsangebots zu richten, setzen die beiden Basel auf die unsichtbare Hand des Markts. Sie huldigen mit diesem Paradigmenwechsel bei der Finanzierung dem neoliberalen Credo, wonach der Markt die effizienteste und optimalste Verteilung der Ressourcen garantiere. Sie erliegen damit dem weit verbreiteten Irrglauben, marktliche Lösungen seinen kostengünstiger! Gerade die Erfahrungen mit dem Assistenzbudget zeigen, dass die Kosten im Vergleich zum herkömmlichen Finanzierungsmodell subjektorientierter Objektfinanzierung vermutlich höher sein werden. Weil die Umstellung kostenneutral passieren und zusätzlich eine Fachstelle geschaffen werden soll, welche die individuellen Betreuungsbedarfseinschätzungen überprüft, bleibt summa summarum weniger Geld für Betreuungsleistungen. Die Erfahrungen mit dem Assistenzbudget haben aufgezeigt, dass mit der Einführung der Subjektfinanzierung zugleich das Beratungsangebot ausgebaut werden muss. Denn diese Finanzierungsart bringt zwingend mehr Mitwirkung mit sich, da Menschen mit Behinderung die Leistungserbringenden selber auswählen und unter Umständen sogar zu Arbeitgebenden werden. Dazu brauchen sie in aller Regel unterstützende Beratung. Im BHG ist denn auch vorgesehen, Geld für Beratung bereit zu stellen. Damit bleibt für die effektive Behindertenhilfe noch weniger Geld übrig. Dass der Spargedanke bei der Erarbeitung des BHG Pate gestanden hat, zeigt sich nicht nur im Systemwechsel der Art der Finanzierung, sondern auch in der Betonung des Subsidiaritätsprinzips. Das BHG vollzieht dadurch einen Rückschritt zur verpönten und längst überwunden geglaubten Spitalversorgung. Das hat mit Selbstbestimmung und Partizipation wenig zu tun! Subjektorientierte Leistungsabgeltung • Mit der subjektorientierten Leistungsabgeltung wird in Kauf genommen, dass viele, vorwiegend kleinere Angebote unterfinanziert sein könnten. Es muss deshalb ein Rückgang der Angebotsvielfalt erwartet werden, verschärft durch die Einführung von Normkosten. Weil die Kantone mit dem neuen Gesetz im stationären Bereich mittelfristig keine Leistungsvereinbarungen mehr mit den Institutionen abschliessen werden und im ambulanten Bereich ab sofort darauf verzichten, entsteht bei den Anbietern Planungsunsicherheit. Um die unternehmerischen Risiken zu senken, sind sie gezwungen, die Kosten tief zu halten. Das wird zwangsläufig zu Einsparungen beim Personal und damit zu einer Verschlechterung der Dienstleistungsqualität führen. Denn bei hochspezialisierten Dienstleistungen mit grossem Investitionsaufwand, die nur in kleiner Zahl nachgefragt werden, spielt der Markt nicht, da kein Anreiz besteht, ein Angebot bereit zu stellen, wenn die Finanzierung nicht gesichert ist. Bei der Finanzierung des Angebots ist daher dem Grundsatz «Geld folgt Kosten» statt «Geld folgt Person» Rechnung zu tragen. Der VPOD ist überzeugt, dass nur auf diese Weise ein Leistungsangebot bereit gestellt werden kann, welches Selbstbestimmung und Wahlfreiheit gerecht wird. Die Vorstellung, Menschen mit einer Behinderung könnten dank subjektorientierter Leistungsabgeltung nach Gutdünken zwischen verschiedenen Institutionen hin- und herwechseln, ist nicht realistisch. Die Neugestaltung der Behindertenhilfe darf nicht zu Spargelüsten auf Kosten von Menschen mit Behinderung und Personal missbraucht werden! Der VPOD lehnt das BHG deshalb entschieden ab. Simon Burgunder, Regionalsekretär • Donnerstag, 4. Juni 15 Gruppe GE, Gewerkschaftshaus, 4. OG, 18–20 Uhr Montag, 15. Juni 15 Gruppe FHNW, Gewerkschaftshaus, 4. OG, 18.15 Uhr Mittwoch, 17. Juni 15 Lehrberufe BL, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. OG, 16.30–18.30 Uhr Donnerstag, 18. Juni 15 Gruppe GE, 18–20 Uhr, anschliessend Nachtessen Freitag, 19. Juni 15 VGV Verwaltungsgruppe BVB, Ausflug ganzer Tag Donnerstag, 25. Juni 15 Gruppe Gesundheit, Gewerkschaftshaus, Sitzungszimmer 4. OG, 18–20 Uhr Gruppe respekt Ein Mal pro Monat am Sonntag, Grosser Saal Gewerkschaftshaus, 1. OG, ab 14 Uhr Nächste Termine: 26. April und 31. Mai pensionierte vpod region basel Freitag, 24. April 15, Wanderung Donnerstag, 30. April 15, Monatsversammlung Rialto, Referentin: Katharina Prelicz, Verbandspräsidentin Donnerstag, 28. Mai 15, Monatsversammlung Rialto, Referent: Urs Mayer, Direktor Pflegehotel St. Johann Freitag, 29. Mai 15, Wanderung mit Zürcher KollegInnen Donnerstag, 11. Juni 15, Familienausflug Freitag, 19. Juni 15, Wanderung Und jetzt schon vormerken: Die diesjährige JubilarInnenfeier findet am Freitag, 30. Oktober 2015 statt. Alle Mitglieder mit 25, 40, 50, 60, 70 und 75 Jahren Mitgliedschaft werden persönlich eingeladen. Zum Gedenken Joseph Boppart, geb. 1921, Einzelmitglied Renzo Crudeli, geb.1952, Pensionierte Urs Egger, geb.1957, Baudepartement BS Walter Kocher, geb. 1925, Pensionierte Arthur Lang, geb. 1939, Einzelmitglied Sekretariat vpod region basel Tel. 061 685 98 98 Fax 061 685 98 90 E-Mail: [email protected] www.vpod-basel.ch Mo: 9–12 Uhr Di bis Do: 9–12/14–17 Uhr Fr: 9–12 Uhr 11 Letzte Nachrichten Generalversammlung 2015 des vpod region basel Wir stopfen das 70-Millionen-Loch nicht! *Kronenweg 16, 4102 Binningen, 061 421 23 30, Tram 2 oder Bus 34 bis Haltestelle Hohle Gasse ms. Am 11. März protestierte der vpod region basel zusammen mit Angestellten der Stadtreinigung, der Spitäler, der BVB und der Schulen vor der Grossratssitzung gegen das Abbaupaket der BS-Regierung. Die eintreffenden Grossrätinnen und Grossräte erhielten Socken mit Löchern und der klaren Botschaft: Wir stopfen das 70-Millionen-Loch in der Kantonskasse nicht, denn es kommt von den Steuergeschenken an Aktionäre und Konzerne (Unternehmenssteuerreform II). Dass die Kantonsangestellten, die Schulkinder, die Beihilfebezüger/innen und die Menschen mit Behinderung, die Spitäler etc. nun dieses Loch stopfen müssen, ist völlig verkehrt. Die Aktion vom 11. März war der Startschuss für eine grosse Protestaktion, die am kommenden 15. April auf dem Marktplatz stattfinden wird und zu der ein breites Bündnis von Gewerkschaften, Personalverbänden, Organisationen und Parteien aufruft. Leider liess dann die Grossratssitzung vom 11. März wenig Gutes erahnen, denn der Rat lehnte es – zum Teil mit Unterstützung der SP – ab, mittels Budgetpostulaten der Ratslinken die schlimmsten Folgen des Abbaupakets zu dämpfen. Wir Gewerkschafter/innen werden uns demnach warm anziehen müssen! Mittwoch, 6. Mai 2015, 19 Uhr, Kronenmattsaal, Binningen* Traktanden 1. Eröffnung und Begrüssung 2. Protokoll der GV 14 vom 21.5.2014 und Genehmigung Traktandenliste 3. Berichte 3.1 Jahresbericht 2014 Tischvorlage, ab 9. April auf dem Sekretariat erhältlich und auf www.vpod-basel.ch verfügbar. 3.2 Betriebsrechnung und Bilanz 2014 sowie Budget 2015 des vpod region basel 3.3 Revisionsbericht der GRPK 3.4 Bericht der Beschwerdekommission 4. Ehrungen 5. Anträge 5.1 Von der GV 2014 übernommene Anträge 5.1.1 Antrag zur Lancierung einer Arbeitszeitkampagne (Tischvorlage) 5.1.2 Antrag zu einem Branchen-GAV im Sozialbereich (Tischvorlage) 5.2 Neue Anträge. Anträge an die GV müssen bis zum 14. April 2015 eingereicht werden an: Sekretariat vpod, Rebgasse 1. 4058 Basel 6. Verabschiedungen 7. Wahlen (gem. Gremienliste) 7.1 TagespräsidentIn 7.2 Co-Präsidium: Ersatzwahl für Isabelle Stocker 7.3 Regionalvorstand (Amtsdauer 1 Jahre) 7.4Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission (Amtsdauer 1 Jahr) 7.5 Vorstandsmitglieder und Delegierte BGB/GBBL (Amtsdauer 1 Jahr) 7.6Nomination UVK-Delegierten sowie der UVK-Kassenkommission (Wahl durch die AGSt) 7.7 Nomination eines Mitglieds des VPOD-Verbandsschiedsgerichtes (Wahl durch den Kongress 2015) Kommende Wahlen: 2016: Landesdelegierte; 2018: Beschwerdekommission Die Delegierten der BLPK werden neu von der ABP (Kanton und Gemeinden) bzw. von den Personalkommissionen der angeschlossenen Betriebe gewählt. 8. Resolutionen (Tischvorlagen) 9. Mitteilungen und Diverses Information zur Kampagne gegen das Spar- und Abbaupaket BS. Politisches Gastreferat von Ständerätin Anita Fetz Anschliessend stossen wir auf ein erfolgreiches Jahr und einen starken vpod an! Mit herzlichen Grüssen Isabelle Stocker und Martin Kaiser, Co-Präsidium vpod region basel AZB 4005 Basel Adressänderungen melden an: vpod, Postfach, 4005 Basel In Kürze Erfolgreich getäuscht Die Basler Stimmbevölkerung hat am 8. März Ja gesagt zur Auslagerung der öffentlichen Zahnkliniken (Schulzahnklinik und Volkszahnklinik). Damit hat das Täuschungsmanöver der bürgerlichen AuslagerungsbefürworterInnen, die dank der Auslagerung eine «soziale Zahnmedizin» versprachen, offenbar gewirkt. Es ist jetzt an den BefürworterInnen und insbesondere am neuen Gesundheitsvorsteher Lukas Engelberger, ihre Versprechen, z.B. die Beibehaltung des Zahnmedizinbusses und die Öffnung der neusten und modernsten Zahnmedizin für Betagte und wirtschaftlich Schwache, in die Tat umzusetzen. SP, Gewerkschaften und Grünes Bündnis werden darauf beharren! Start geschafft Nach intensiven Verhandlungen zwischen Gewerkschaften (VPOD, SYNA), Personalverbänden (SBK, VSAO) und dem Kantonsspital Baselland (KSBL) sowie der Psychiatrie Baselland (PBL) konnte Anfang März eine Einigung über den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und seine integrierten Reglemente erzielt werden. Der GAV gilt für alle Mitarbeitenden der KSBL und der PBL mit Ausnahme der Geschäftsleitung, der Chefärzte, der Berufslernenden, PraktikantInnen und Aushilfen bis zu einer maximalen Anstellungsdauer von 3 Monaten. Wir werden in der nächsten Nummer des vpod region basel ausführlich über diesen GAV berichten. Chance verpasst Im Januar hat der Grosse Rat Ja zum Bau des Margarethenstichs gesagt. Er bewilligte damit ein Projekt, das bei Kosten von insgesamt 21 Millionen Franken eine neue Direktverbindung aus dem Leimental über den Hauptbahnhof zur Messe eröffnet, die aber nur während einiger Stunden pro Tag und mit altem Trammaterial befahren wird, und das ausschliesslich durch die BLT. Der Grosse Rat hätte es in der Hand gehabt, einen ganztägigen Betrieb der neuen Durchmesserlinie durch beide Verkehrsbetriebe (BLT und BVB) zu verlangen und ihr damit das Format zu geben, das ihr innerhalb eines grenzüberschreitenden Nahverkehrskonzeptes zukommt. Aus verkehrspolitischem Unvermögen hat er diese Chance verpasst. Schade!
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