mittendrin

Rhein-Main
mittendrin
aktuell
März 2015
kommt zur kundgebung!
Große Kundgebung am morgigen Donnerstag,
19. März, 12 Uhr, am Industriepark Höchst, Tor Ost.
3000 Teilnehmer aus ganz Hessen erwartet.
Redner: IG BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann,
IG BCE-Bezirksleiter Ralf Erkens, Jugendvertreterin Vanessa Pruß
Unglaublich, aber wahr –
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dieses Angebot für einen Tarif­
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vertrag haben die Arbeitgeber tat­
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sächlich ernst gemeint: 1,6 Prozent auf
15 Monate mit zwei bis drei Leermonaten sowie
Almosen für den Demografiefonds. Die Arbeitge­
ber müssen aufpassen, dass sie sich nicht völlig
verzocken – sie spielen ein sehr riskantes Spiel.
Am 26. und 27. März wird der letzte Anlauf ge­
nommen, auf dem Verhandlungsweg doch noch
ein tragfähiges Ergebnis zu erzielen. Wenn die
Arbeitgeber dann weiterhin bei der Entgelter­
höhung tiefstapeln, steht zwischen der letzten
Verhandlungsrunde und einem Arbeitskampf nur
noch die Schlichtung. Kurzfristig müssen dann
jeweils drei Vertreter der Arbeitgeber und der ­IG
BCE eine Lösung finden. Bleiben sie erfolglos, las­
sen sich Arbeitskampfmaßnahmen – also Streiks
– in der Chemieindustrie kaum noch verhindern.
Wir sind eine starke Gewerkschaft und ich möch­
te alle, die noch nicht der Solidargemeinschaft
angehören, auffordern: Werden Sie Mitglied und
unterstützen Sie damit unsere Tarifbewegung
­aktiv! Wenn nicht jetzt, wann dann?
Erst fassungslos, jetzt kampfbereit
Es ist die allerletzte Chance für die Arbeitgeber, eine
mögliche Eskalation zu verhindern: Am 26. und 27.
März treffen sich Vertreter von Gewerkschaft und
­Arbeitgeber in Stuttgart noch einmal zu Tarifverhandlungen – bereits jetzt stehen die Zeichen auf
Sturm. Denn das bisherige Verhalten der Arbeitgeber
ließ selbst erfahrene Mitglieder der Bundestarifkommission fassungslos zurück. So etwas habe man noch
nie erlebt, ist immer wieder zu hören. Denn acht regionale Verhandlungsrunden und zwei zentrale Tarifrunden haben keine Annährung gebracht. Erst legten
die Arbeitgeber gar kein Angebot vor, nun waren es
1,6 Prozent Entgelterhöhung bei zwei bis drei Leermonaten. Wie bekannt, fordert die IG BCE 4,8 Prozent
mehr Geld. Außerdem soll der Tarifvertrag „Demogra-
fie und Lebensarbeitszeit“ weiter entwickelt und der
Demografiefonds ausgebaut werden. Doch auch hier
demonstrieren die Arbeitgeber ihre Blockadehaltung.
Sollte es Ende März zu keiner Einigung kommen, ist
alles offen. Allerdings haben die Hessen auch keine
Angst davor, die Verhandlungen wieder auf Landese-
bene zurückzuholen. Das wäre zwar einmalig in der
jüngeren Tarifgeschichte mit ihren stets bundesweiten Abschlüssen. Doch der Chemischen Industrie in
Hessen geht es überdurchschnittlich gut – bei Verhandlungen auf Landesebene würde es für die Arbeitgeber nicht günstiger werden.
meinungen von mitgliedern der bundestarifkommission
Marianne Maehl, Betriebsrat
Bayer CropScience, Frankfurt:
„Für viele Unternehmen in der Chemischen
Industrie war auch 2014 ein sehr erfolgreiches Jahr. Und die Arbeitgebervertreter bieten uns 1,6 Prozent Gehaltssteigerung an.
Ist das fair für hundertprozentigen Einsatz?
NEIN! Jetzt müssen wir zusammen halten
und den Arbeitgebern zeigen, dass wir das
nicht mit uns machen lassen!“
Kai-Uwe Hemmerich, Betriebsratsvorsitzender Clariant, Frankfurt:
Michael Klippel, Betriebsratsvorsitzender
„Die Arbeitgeber waren bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Lage noch nie
so weit von uns entfernt wie jetzt. Wenn
sie vor den Analysten so sprechen würden
wie vor uns, wäre das für die Chemische
Industrie an der Börse ein sehr schwarzer
Tag.“
„Hoffentlich kommen die Arbeitgeber
noch von den Bäumen runter und machen ein Angebot, das wir auch akzeptieren können. Über diese Nummer, die sie
uns angeboten haben, können wir nicht
verhandeln. Das lassen wir uns nicht bieten. Ich halte es mittlerweile für wahrscheinlich, dass es Streiks geben wird.“
Sanofi, Frankfurt:
mittendrin aktuell
März 2015
TA R I F R U N D E
TERMINE
Rot-weißes Fahnenmeer und ein Kettenhemd
Dass die Beschäftigten mit ihrer Geduld mit den Arbeit­
gebern langsam am Ende sind, war bei der Kundge­
bung am Industriepark Höchst in Frankfurt deutlich
zu sehen und zu spüren. Über eintausend Menschen
waren in ihrer Mittagspause zur Kundgebung ge­
kommen, die Redner auf der Bühne blickten auf ein
rot-weißes Fahnenmeer. Viele hatten auch eigene
Transparente mitgebracht. Für die IG BCE Jugend richtete
Vanessa Pruß (li.) einen flammenden Appell an die Arbeitgeber.
Außerdem demonstrierte der Nachwuchs mit entsprechend beschrifteten
Kartons, dass ein Unternehmen von älteren und jüngeren Mitarbeitern ge­
tragen wird. Für viele Lacher sorgte – wie bereits
am Vortag in Wiesbaden – ein Bolzenschneider,
der den Tarifkommissionsmitgliedern mit einem
Augenzwinkern zur Verhandlung mitgegeben
wurde. Die Begründung: Damit sollten sie dem
„Kettenhemd“ der Arbeitgeber zu Leibe rücken…
19. März
Wütende Wiesbadener
machen Druck
Sie waren schon von weitem gut zu sehen
und vor allem zu hören. Die rot-weißen IG
BCE-Fahnen schwenkend und mit einem lau­
ten Trillerpfeifen-Konzert marschierten etwa
400 Beschäftigte durch den Industriepark
Kalle-Albert. „4,8 Prozent für gute Arbeit“, rie­
fen sie lautstark. Auf einen Banner hatten die
Demonstranten eine Frau mit einem Rollator
gezeichnet – sie haben Angst, dass sie „bis zum
Umfallen“ arbeiten müssen. Wie wütend die
Beschäftigten auf das Verhalten der Arbeit­
geber sind, zeigte sich auch an ihren Reakti­
onen auf die Worte der Redner. So wurden
etwa Ralf Erkens Worte „Mit Almosen
müssen sie uns nicht kommen“ laut­
stark beklatscht. Viel Beifall gab es auch
für seinen
Stellvertreter
Marco Rosen­
löcher, der weitere
und größere Akti­
onen ankündigte.
Tarifkundgebung
in Frankfurt-Höchst
24. /25. März Tagesseminar
9.00 Uhr
Arbeitskampfrecht
für Betriebsräte
25. März
17.00 Uhr
Arbeitskampfrecht
für Vertrauensleute
26./27. März BundesTarifverhandlung
27. /28. März Klausur Bezirksfrauenauschusses
30. März –
10. April
Osterferien
24.–26. April Zweiter Teil
Tarifführerschein
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Herausgeber: IG BCE Rhein-Main,
Redaktion: Ralf Erkens (V.i.S.d.P)
Fotos: IG BCE Rhein-Main, grafikbuero.com
© März 2015
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12:00 UHR: BEGINN DER KUNDGEBUNG
• Ralf Erkens (Bezirksleiter IG BCE Rhein-Main)
• Peter Hausmann (IG BCE-Verhandlungsführer)
• Vanessa Pruss (JAV-Vorsitzende Sanofi)
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Unser IG BCE-Tarifshuttle verstärkt den bestehenden Werksbusverkehr im
Industriepark Höchst in der Zeit von 11:00 Uhr – 13:30 Uhr. Das heißt, ihr
könnt die „Linie Rot“ und die „Linie Blau“ dann im 10-Minuten-Takt
benutzen, um zur Kundgebung an Tor Ost zu gelangen. Gleiches gilt für
die Rückfahrt.
BUSTRANSFER FÜR INDUSTRIEPARK KALLE-ALBERT:
An Tor Nord fahren die Busse ab 11:00 Uhr nach Höchst (+ Rückfahrt).
WICHTIGER HINWEIS AN ALLE NUTZER DES BUS-SHUTTLESERVICE:
BITTE DIE WERKSAUSWEISE NICHT VERGESSEN!
V.i.S.d.P.: IG BCE - Landesbezirk Hessen-Thüringen, Mainzer Straße 81, 65189 Wiesbaden , www.hessen-thueringen.igbce.de