Palliative Care gutes Leben – gutes Sterben – gutes Leben

Gemeindenahe Palliative Care
Palliative Care
gutes Leben – gutes Sterben – gutes Leben
Ostschweizer
Hospiz- und Palliative Care Tag
16. April 2015 Sargans
Gemeindenahe Palliative Care
Palliative Care
gutes Leben – gutes Sterben – gutes Leben
Gutes Leben heisst,
den Faden in ein Gewebe zu schlagen,
das man nicht selbst gewebt hat.
Hannah Ahrendt
Gemeindenahe Palliative Care
Palliative Care
gutes Leben – gutes Sterben – gutes Leben
Ablauf:
Vorstellungsrunde, was ist meine Frage
Input
Rundtisch Diskussion
Austausch
Fragen
Gemeindenahe Palliative Care
Versorgungsstrukturen BAG
Gemeindenahe Palliative Care
Zielgruppen
Nationale Strategie
Alle schwerkranken und sterbenden Menschen in der
Schweiz sollen Zugang zu Palliative Care erhalten
und dadurch eine Verbesserung der Lebensqualität
erlangen.
Gemeindenahe Palliative Care
Nationale Strategie 2013 bis 2015
3.1.1 Stärkung der integrierten Versorgung
Die Alterung der Gesellschaft und damit verbunden die Zunahme von chronischen Erkrankungen lassen die
Nachfrage nach (haus-)ärztlichen und pflegerischen Leistungen steigen.4 In einem Bericht der GDK und des
BAG aus dem Jahr 2012 werden deshalb neue Versorgungsmodelle für die zukünftige medizinische
Grundversorgung skizziert:
«Neue Versorgungsmodelle zeichnen sich durch eine am
Patientennutzen orientierte, integrierte Versorgung aus und
sind dem Bedarf angepasst. Damit eine integrierte Versorgung
erreicht werden kann, muss in neuen Versorgungsmodellen
die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen verbessert
und die Arbeits- und Kompetenzverteilung optimiert
werden.»5
Palliative Care entspricht den Leitideen von GDK und BAG zu neuen Versorgungsmodellen:6 Bei der Palliative
Care wird die Versorgung an den Schnittstellen besonders beachtet, um eine kontinuierliche Behandlung zu
gewährleisten. Durch Antizipation und proaktives Verhalten werden Notfallhospitalisationen vermieden.
Palliative Care setzt Koordination bzw. Vernetzung der verschiedenen Leistungserbringer im Sinne einer
interdisziplinären oder intersektoriellen Zusammenarbeit voraus. Im Mittelpunkt stehen die Patientinnen
Gemeindenahe Palliative Care
Definition:
Gemeindenahe Palliative Care
Unter gemeindenaher Palliative Care ist ein aus der
Gemeinde, bzw. aus der Grundversorgung zuhause
entstandenes Netzwerk zu verstehen.
Es beinhaltet die Zusammenarbeit und Koordination von
Personen und Organisationen innerhalb der Gemeinde
oder verschiedenen Gemeinden.
Das Einzugsgebiet orientiert sich idealerweise an den
Strukturen der Spitexorganisation. Aus dem so definierte
Gebiet bildet sich das Palliative Care Forum.
Gemeindenahe Palliative Care
Ziele
Gemeindenahe Palliative Care Foren
• Kennen der lokalen Netzwerkpartner, Freiwilligen
und der politischen Entscheidungsträger
• Koordination und Vernetzung
• Klärung von Haltung, Kultur und Struktur
• Entwickeln einer gemeinsamen Grundhaltung
• SENSIBILISIERUNG der Bevölkerung
Gemeindenahe Palliative Care
Organisationseinbindung
F
P
V
IG B
IG F
GL
= Foren
= Plattform
= Vorstand po
= IG Bildung
= IG Freiwillige
= Geschäftsleitung po
Gemeindenahe Palliative Care
Gemeindenahe Palliative Care
Politische Einbindung
Gemeindenahe Palliative Care
in der Ostschweiz und dem
Fürstentum Liechtenstein
Palliative Care Foren
4 Ziele > 4 Dimensionen > 4 Kompetenzen
palliative.ch
Kompetenzen
Ziel
Selbsthilfe
Symptomkontrolle
(Empowerment)
Körperlich Psychisch
Selbstbestimmung
Sicherheit
Spirituell
Sozial
Entscheidungsfindung
Netzwerkbildung
Support Angehörige
Support
kulturell
Gemeindenahe Palliative Care
Interprofessionelle Zusammenarbeit / Mitglieder des Forums
Wer?
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Seelsorge
- Sozialarbeiter
- Psychiater
- etc.
Körperlich
Seelisch
- Kerndienste
- Hausärzte/Ärzte
- Pflegeheime
- Spitäler
- ambulante Dienste
- Freiwilligen Dienst
- etc.
Spirituell
:
Sozial
Gemeindenahe Palliative Care
Zusammensetzung eines Forums
Empfohlene Mitglieder
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•
•
•
•
•
Arzt/Hausarzt/Spezialarzt
Pflege ambulant und stationär
Seelsorge
Sozialarbeit
Hospizdienst/palliative Brückendienst
Politik kommunal
Weitere
……
Gemeindenahe Palliative Care
Werte und Haltung
der einzelnen Netzwerkpartner
Wenn Palliative Care als Spitze des Eisberges verstanden wird
und unter der Oberfläche eine definierte und gelebte
Haltung von gegenseitiger Wertschätzung und Achtung
vorhanden ist, besteht eine optimale Grundlage auch für
andere Pflege- und Betreuungskonzepte oder im Umgang mit
Menschen, die an chronischen Krankheiten leiden unter
Berücksichtigung ihrer individuellen Würde.
Haltung/Ethik
Gemeindenahe Palliative Care
Unterstützung durch
palliative ostschweiz
•
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•
•
•
•
Reglement
Plattform/Vernetzung mit anderen Foren
Personelle Unterstützung bei der Entwicklung
Organisationsstruktur
Nutzung der gemeinsamen Logos
Anpassung des Logos an Forumsnamen
Palliative Hotline
Gemeindenahe Palliative Care
Hotline palliative ostschweiz
071 494 29 00
Telefonische Fachberatung für Betroffene, Professionelle (inkl. Freiwillige),
Institutionen und Organisationen in Fragen rund um die palliative Versorgung
während 24 Stunden, rund ums Jahr.
Die zentrale Telefonnummer wird von professionellen Palliative Care
Spezialistinnen und Spezialisten bedient:
Ein Anruf genügt und Sie erhalten kompetente Auskunft innert nützlicher
Frist.
Gemeindenahe Palliative Care
«Pflichten» gegenüber
palliative ostschweiz
•
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•
•
•
Antrag auf Aufnahme als offizielles Forum
2x jährliche Teilnahme am Plattformtreffen (Delegierte)
1x Jahresbericht
Ev. Jahresrechnung (sofern eine Kasse geführt wird)
Grundidee und Grundsätze von palliative ostschweiz
mittragen und in der Öffentlichkeit vertreten
www.palliativ-sg.ch
Gemeindenahe Palliative Care
Praktische Planung und Umsetzung
Gemeindenahe Palliative Care
Diskussion in der Gruppe
ca. 20’
Zusammensetzung:
Die Zusammensetzung der Gruppe soll mögloichst heterogen sein.
Auftrag:
• Aufbau eines Forums in der Gemeinde xy (z. B. Wohnort einer
TeilnehmerIn.)
• Wie starten, wen frage ich an, wie gehe ich vor?
Gemeindenahe Palliative Care
2. Auftragsklärung
Zentral ist die Klärung, woher der Auftrag
kommt, wer diesen erteilt hat.
Damit kann verhindert werden, dass es nur die
Idee einer Einzelperson ist und vielleicht auch
bleibt. Wichtig ist von Anfang an Nachhaltigkeit
und Bestand als Grundvoraussetzung
miteinzubeziehen.
Klärung der Finanzierung!
Gemeindenahe Palliative Care
1. Zusammenstellen eines Kernteams
Das Kernteam legt Grundpfeiler und das Vorgehen
fest.
• Mitglieder des Kernteams sind multiprofessionell
• Personen aus der ambulanten und stationären
(Heime) Pflege, der Seelsorge, Hausarzt und aus
der lokalen politischen Behörde
• Nach Möglichkeit Vertretung der Freiwilligen
und/oder Hospizdienste, palliativer
Brückendienst.
Gemeindenahe Palliative Care
3. Einbezug aller beteiligten Personen und Organisationen
Schaffung eines gemeinsames Bewusstsein für eine
aktive und gewinnbringende Netzwerkorganisation.
Entwickeln/festigen einer gemeinsamen Haltung.
Aufdecken von Überschneidungen,
Missverständnissen, Koordinations- und
Informationsbedarf.
Gemeindenahe Palliative Care
4. Aufgaben und Themensammlung
•
•
•
•
•
•
•
Wo besteht Handlungsbedarf?
Was funktioniert noch nicht optimal?
Lücken in der Versorgung?
Gemeinsame Grundlagen?
Gemeinsame Weiterbildung?
……..
…..
Gemeindenahe Palliative Care
5. Priorisierung, Planung und Bearbeitung
• Bearbeitung der Themen
• Festlegen von vorrangigen Themen
• Zielsetzung und Planung des Vorgehens
Gemeindenahe Palliative Care
6. Erste konkrete Massnahmen
Welche Themen, Aufgaben Ziele werden als
erstes in Angriff genommen?
Treffen des Kernteams?
Definition/Konstituierung des Forums
Antrag an palliative ostschweiz
Gemeindenahe Palliative Care
7. Weitere übergeordnete Ziele eine Forums
• Sensibilisierung in der Bevölkerung
• Laufende Verbesserung der Zusammenarbeit und
Koordination der verschiedenen Berufsgruppen
unter Einbezug und Förderung der Freiwilligen.
• Ein koordiniertes Pflege- und Betreuungsangebot.
• Schaffung einer zukunftsgerichteten NetzwerkOrganisation.
• Netzwerk-Organisation, auch für weitere Pflegeund Betreuungskonzepte wie z. B. Dementia Care.
Literaturhinweis
• „Integrierte Versorgung“
Verbundlösungen für integrierte Versorgung und
Betreuung im Altersbereich, CURAVIVA 2012
• „Palliative Care in der Gemeinde, ein Handbuch zur
Vernetzung, Erfahrungen“ aus einer Ostschweizer Studie,
Herausgeber: Palliativzentrum Kantonsspital St. Gallen
• Reglement Forum Palliative Care von palliative ostschweiz
• Nationale Strategie 2013 bis 2015, Bundesamt für
Gesundheit (BAG) und Schweizerische Konferenz der
kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und Direktoren
(GDK), Oktober 2012
• Den letzten Mantel mache ich selbst
Susan Porchet-Munro, Verena Stolba, Eva Waldmann
Gemeindenahe Palliative Care
Vorausplanung, Vermeidung von Notfall
Ziel
Selbsthilfe
Selbstbestimmung
Sicherheit
Support
Kompetenzen nach SENS
Vier «S»
Abbildung: Ziele und Kompetenzen von Palliative Care (Steffen Eychmüller, Palliativzentrum
Kantonsspital St.Gallen) Palliative Care in der Gemeinde, ein Handbuch zur Vernetzung, Erfahrungen aus der Ostschweiz
Herausgeber: Palliativzentrum Kantonsspital St.Gallen