Unterrichtsmaterialien 10–14 Jahre

noe-landesausstellung.at
Unterrichtsmaterialien 10–14 Jahre
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Niederösterreichische Landesausstellung 2015
Die Niederösterreichische Landesausstellung 2015 beleuchtet unter dem Titel „ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“
die Besonderheiten der europäischen Alpen im Spannungsfeld von Gestern, Heute und Morgen. Dabei stehen die
Geschichte und die Geschichten des ÖTSCHER:REICHS im Mittelpunkt, das in der Ausstellung stellvertretend für viele
Regionen der Alpen steht.
Aus vielen persönlichen Erzählungen über Menschen aus der
Region ergibt sich ein Gesamtbild, vor dem die großen Fragestel­
lungen der Alpen abgehandelt werden. Zahlreiche Exponate ma­
chen die Erzählungen authentisch und verorten sie in der Region.
ffert-Hösl
Hochbärneck © Hannes Ho
Im Rahmen von Dialogführungen werden Schülerinnen und
Schüler animiert, selbst Antworten auf Fragen zu finden und
neue Sichtweisen zu entwickeln. Um ihnen eine altersadäquate
Auseinandersetzung mit den Ausstellungsinhalten zu ermögli­
chen, sind die Rundgänge methodisch wie didaktisch auf drei
Altersgruppen (6–9 Jahre, 10–14 Jahre und junge Erwachsene)
abgestimmt. Eigens geschulte Kulturvermittlerinnen und Kultur­
vermittler unterstützen bei geführten einstündigen Ausstellungs­
rundgängen.
Wie ist das typische Bild von den Bergen entstanden, das unsere Sichtweise bis heute prägt?
Wie nutzte der Mensch die Alpen in den letzten
Jahrhunderten? Was ist ein Hammerherr? Wie
lang war der Arbeitstag eines Schmieds? Und
welche Bedeutung haben Goldhauben?
Töpperschloss
Im Töpperschloss in
Neubruck wird der Blick
auf die Alpen gerichtet.
Vieles dreht sich hier auch
um die Gewinnung und
Verarbeitung der regio­
nalen Rohstoffe, vor allem des Eisens. Anhand von
Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen zeitli­
chen Epochen werden Fragen nach dem Leben und
dem Alltag in den Bergen und in den Eisenwurzen
ausgelotet. Dabei steht der Pioniergeist in der Region
und auch in den Alpen im Mittelpunkt. Mit Einblicken
in technische, wirtschaftliche und naturwissenschaftli­
che Entwicklungen und Erkenntnisse wird eine Brücke
von der Vergangenheit über die Gegenwart in die
Zukunft geschlagen.
2
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
Laubenbachmühle
Im neuen Betriebs­
zentrum Lauben­
bachmühle der
Maria­zellerbahn
wird die Geschichte
der Menschen im
Alpenraum erzählt.
Hier erfährt man etwas über die Besonderheiten der
landwirtschaftlichen Nutzung der Voralpen, erhält
Einblick ins Leben der protestantischen Holzknechte,
begleitet die Pilger auf deren Wegen nach Maria­
zell, setzt sich mit den Themen Sommerfrische und
Alpen­tourismus auseinander und findet heraus,
warum der Himmel über Puchenstuben heller leuch­
tet als anderswo. Ausgehend von der Region weitet
sich der Blick auf den gesamten Alpenbogen, wobei
ganz neue Sichtweisen auf das Leben in den Bergen
eröffnet werden.
Was verbindet ihr mit den Alpen? Wisst ihr,
woher euer Trinkwasser kommt? Was war
früher typisch für das Leben in den Alpen?
Wie lebten die Bauern? Wie sah der Alltag
eines Holzknechtes aus? Und warum pilgern
Menschen nach Mariazell?
Naturparkzentrum
Ötscher-Basis
Die (Wieder-)Entdeckung
der Alpen durch das eige­
ne Wandererlebnis steht
im Naturparkzentrum
Ötscher-Basis in Wienerbruck im Mittelpunkt.
Hier gibt es einen der schönsten Einstiege in Nie­
derösterreichs größten Naturpark – den Naturpark
Ötscher-Tormäuer. Auf einer
einstündigen Wandertour
mit speziell ausgebildeten
Naturvermittlerinnen und
Naturvermittlern lassen sich
die Schluchten rund um
den Ötscher erkunden. Auf
Anfrage besteht auch die Mög­
lichkeit, bei mehrstündigen
Führungen besonders beein­
druckende Ein- und Ausblicke
in die faszinierende Bergwelt
des ÖTSCHER:REICHS zu
l
vierte
Ötschergräben © Most
Tourismus / weinfranz.at
erhalten.
Welche Pflanzen wurden schon vor
Jahrhunderten in dieser Region angebaut?
Welche Tiere leben im Naturpark? Welche
besonderen Bedingungen herrschen in den
Ötschergräben? Warum wurden die Wege und
Steige angelegt, die sie durchziehen?
Welche Kräuter helfen bei Schnupfen?
Warum ist das Schutzhaus Vorderötscher ein
Geheimtipp? Wie versorgt das Wasser des
Stausees Wienerbruck die Mariazellerbahn
mit Strom? Zu welchen Winkeln der Region ist
Menschen der Zutritt verboten?
15 ÖTSCHER:REICH-Stationen
Zusätzlich zu den Ausstellungen in
Neubruck und Frankenfels können die
Themen an Originalschauplätzen in der
Region erlebt und erkundet werden.
15 ÖTSCHER:REICH-Stationen laden dazu ein, sich
auf die Suche nach Spuren der Holzfäller zu machen,
bei Dorfführungen versteckte Winkel zu entdecken
oder eine Jause
samt Aussicht
auf einer Alm
zu genießen.
Im Vorfeld der
Ausstellung
nahmen fast 80
Naturvermitt­
lerinnen und
Schutzhaus Vorderötscher
-vermittler an
© Mostviertel Tourismus / weinfranz.at
einem umfang­
reichen Ausbil­
dungsprogramm teil, um die Gäste an den
15 ÖTSCHER:REICH-Stationen und im Naturpark
Ötscher-Tormäuer kompetent begleiten zu können.
ergessen!
nicht v
Wanderschuhe
Der Weg unserer Gesellschaft führt Schritt für Schritt zu einer „Erziehung
außerhalb der Natur“. Dabei ist es gerade „draußen, im Garten, auf Wiesen
und in Wäldern, (…) in den Bergen, in diesem vollständigen Eintauchen in die
Wirklichkeit, wo das Kind einen Großteil seiner Beziehung zum eigenen Körper, zu
seinen Sinnen, seiner Intelligenz, seinem Leben und zu den Anderen aufbaut.“
(Louis Espinassous, Pädagoge und Autor)
Die Niederösterreichische Landesausstellung 2015 und diese
Unterrichtsmaterialien laden dazu ein, das ÖTSCHER:REICH
kennenzulernen und zu erkunden!
Viel Spaß beim Einstieg in die Natur der Berge, beim Entdecken der
Besonderheiten der Region, beim Schauen und Staunen!
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
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Warum sieht eine Landschaft so aus, wie sie aussieht?
Waren die Berge schon immer da?
Warum sieht eine Landschaft so aus, wie
sie aussieht?
Wenn man an „die Alpen“ denkt, hat man vielleicht
Bilder vom Großglockner, vom Matterhorn oder vom
Mont Blanc vor Augen. Doch auch die Region rund um
den Ötscher ist Teil der Alpen, genauer gesagt: Teil der
Nördlichen Kalkalpen bzw. der Ybbstaler Alpen.
Was verbindest du mit den Alpen?
Verbindest du überhaupt etwas damit?
Was ist gut daran, wenn der Mensch in die
Entwicklung der Natur eingreift?
Was ist gut daran, wenn sich die Natur ohne
Einfluss des Menschen entwickelt?
Ist es in Ordnung, wenn der Mensch Bäume
fällt? Wie ist es, wenn der Biber Bäume fällt?
Gibt es da einen Unterschied?
Der Mensch sollte die Natur nicht verändern,
heißt es. Gilt das nur für die Landschaft oder
auch für die Natur des Menschen?
Malt und bastelt in Zweiergruppen zwei Colla­
gen: Stellt dabei das Verhältnis von Mensch und
Natur einmal positiv und einmal negativ dar.
Blick auf den Ötscher © Mostviertel Tourismus / weinfranz.at
GEWUSST?
Der Name „Alpen“ stammt von dem alten Wort
„Alb“ ab, das bedeutet „Berg“.
Als sich vor vielen Millionen Jahren die Kontinen­
te zusammenschoben, wölbte sich Gestein unter
großem Druck in die Höhe und bildete ein Gebirge
– die Alpen. Wasser, Wind und Wetter bearbeiteten
beständig die Oberfläche und schufen die Vorausset­
zungen dafür, dass sich Pflanzen und Tieren verbreiten
konnten. In den letzten Jahrhunderten war es vor allem
der Mensch, der bei der Gestaltung der Landschaft
eine große Rolle gespielt und deren Aussehen stark
verändert hat.
Verwendet dafür Bilder aus Zeitungen, Maga­
zinen und aus dem Internet: Sucht nach Land­
schaften, die stark vom Menschen verändert
wurden, und nach solchen, die „natürlich“ geblie­
ben sind.
Wie breitet sich der Mensch in ebenen Landschaften
aus? Wie nutzt und gestaltet er die Alpen?
Vom Tal bis zum Gipfel: In welchen Regionen der
Berge wirkt der Mensch am stärksten? Welche Eingriffe findet ihr „schön“? Welche gehen eurer Meinung nach zu weit?
Wenn du das nächste Mal mit dem Zug oder
mit dem Auto durch die Landschaft fährst,
stell dir folgende Fragen oder unterhalte
dich mit anderen darüber:
Wie hat es in dieser Gegend wohl ausgesehen,
bevor sich die ersten Menschen angesiedelt
haben? Und wie hat sich die Landschaft in den
letzten 100 Jahren verändert?
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ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
Entwurf einer Kulturlandschaften-Collage, Foto: Perndl+Co
Wo ist die Natur noch pur?
Ist die Umwelt überall durch den Menschen
verändert?
Wo ist die Natur noch pur?
Landschaften, die vom Menschen unbeeinflusst
sind, nennt man Naturlandschaften. Noch vor 2.000
Jahren gab es fast nur Naturlandschaften. Heute beein­
fl­usst­der­Mensch­–­zumindest­über­die­in­die­Luft­gelangenden Abgase seiner Autos und Fabriken – sogar
Teile der Erde, die noch nie eine Menschenseele ge­
sehen haben. Genau genommen gibt es also gar keine
Naturlandschaften mehr. Man spricht daher eher von
„naturnahen“ Landschaften und meint damit Gebiete,
in denen sich die Natur über lange Zeit weitgehend
ungestört­entwickeln­konnte.­Sie­kommen,­was­Pfl­anzen­ und Tierwelt bis hin zur Zusammensetzung der
Gesteine betrifft, dem natürlichen Zustand sehr nahe.
Wildnisgebiete sind vom Menschen kaum beein­
flusste Landschaften, die streng geschützt sind. Sie
sind­für­die­Bewahrung­zahlreicher­Tier-­und­Pfl­anzenarten sowie als Vergleichslebensräume für die For­
schung sehr wertvoll.
Soll man die Natur schützen? Wovor?
Der Rothwald ist ein 40 km2 großes, naturbelasse­
nes Waldgebiet, das nie vom Menschen genutzt
wurde. Der Bankier Albert Rothschild kaufte es im
18. Jahrhundert und entschied sich, den ursprüngli­
chen Wald für die Nachwelt zu erhalten.
Das Betreten der Kernzone des Rothwalds ist verbo­
ten. Im Rahmen geführter Wanderungen dürfen man­
che Teile des Wildnisgebiets betreten werden.
Landschaften, die vom Menschen verändert wur­
den, nennt man Kulturlandschaften. Die ursprüng­
lichen Naturlandschaften wurden so umgeformt
und bearbeitet, dass der Mensch sie besser nutzen
konnte – zum Beispiel, um Landwirtschaft zu betreiben
oder um Häuser und Siedlungen zu bauen.
Was passiert, wenn der Mensch die Natur
verändert?
Untersucht den Wald!
Teilt euch in Gruppen auf und erforscht zwei
möglichst unterschiedliche Wälder.
Untersucht zum Beispiel einen Nadelwald, in
dem nur eine Baumart wächst und in Reih und
Glied gepflanzt ist. Solche Wälder wurden vom
Menschen angelegt, um möglichst schnell mög­
lichst viel Holz zu bekommen.
Ganz anders bei einem Mischwald: Hier versucht
man, den Wald möglichst so wachsen zu lassen,
wie er auch unter natürlichen Bedingungen
wachsen würde. Junge und alte Bäume stehen
nebeneinander, es gibt sehr viele unterschiedli­
che Tier- und Pflanzenarten.
Geht folgendermaßen vor: Steckt in jedem Wald
jeweils einen Quadratmeter Waldboden ab. Un­
tersucht diesen Bereich ganz vorsichtig, indem
ihr einzelne Fundobjekte entnehmt.
Zurück in der Klasse, wertet ihr eure Funde
aus: Schaut sie mit einer Lupe an, bestimmt die
Pflanzen- oder Gesteinsarten, beschriftet und
gruppiert sie.
Was erzählen eure Fundstücke? Gibt es etwas, was
zeigt, welche Tiere hier leben? Habt ihr auch menschliche Spuren gefunden? Was sind die Unterschiede
zwischen den Funden aus dem Nadelwald und jenen
aus dem Mischwald?
Teilt eure Ergebnisse und Überlegungen mit den
anderen Gruppen.
Wildnisgebiet Dürrenstein © Mostviertel Tourismus / weinfranz.at
GEWUSST?
Ein Urwald ist ein natürlich gewachsener Wald, der
sich ohne das Eingreifen des Menschen entwickelt
hat. Einen Wald, der vom Menschen genutzt und gepflegt wird, nennt man „Wirtschaftswald” oder „Forst“.
Foto: zunder zwo
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
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Wie veränderten die Menschen den Wald?
Noch vor 2.000 Jahren waren die Alpen großflä­
chig von dichtem Urwald bedeckt. Erst mit der Nut­
zung durch den Menschen entstanden größere wald­
freie Gebiete. Das Wirken des Menschen lässt sich am
Wald daher besonders gut ablesen.
Der Wald war der „Garten der Bauern“. Für das bäu­
erlich-landwirtschaftliche Leben war der Wald immer
von großer Bedeutung, er bot einen wichtigen Teil der
Lebensgrundlage. Kühe, Schweine und Ziegen weide­
ten im Wald. Man sammelte Pilze und Beeren, gewann
Harz und Pech ebenso wie Gerbsäuren aus Rinden –
man brauchte sie zum Gerben des Leders.
In Gaming und Lilienfeld ließen sich im 13. und
14. Jahrhundert Mönche nieder und gründeten
Klöster. Sie begannen, die Urwälder rund um den
Ötscher zu roden, um Landwirtschaft zu betreiben.
Im 18. Jahrhundert stieg der Holzbedarf enorm an.
Die eisenverarbeitenden Betriebe, die sich westlich des
Ötschers angesiedelt hatten, brauchten Holz für die
Herstellung von Holzkohle. Zuerst ging man moderat
vor: Wo gerodet wurde, forstete man möglichst schnell
wieder auf. Mit Andreas Töpper und seiner Eisen-,
Stahl- und Walzblechfabrik stieg der Holzverbrauch so
stark an, dass der Kahlschlag überhandnahm. Gleich­
zeitig wurde der Energiebedarf im schnell wachsenden
Wien rapide größer, und damit nahm auch die Nach­
frage nach Holz zu. Riesige Mengen an geschlagenem
Holz wurden auf den Flüssen getriftet und geflößt und
über die Donau nach Wien gebracht.
Im 19. Jahrhundert schließlich waren die Wälder so
weit ausgeplündert, dass der Mensch gezwungen war,
sie neu anzulegen. Dabei wurden bevorzugt schnell
wachsende Nadelhölzer wie Kiefer und Fichte ange­
pflanzt. Diese Bäume prägen noch heute unsere Wälder.
Überlegt: Wenn Rodungsarbeiten in großem
Umfang stattfanden, schlug sich das auch in der
Namensgebung von Höfen nieder. Kennst du
heute Orte, die „Schlag-“, „Brand-“, oder „Reit-“
(von „reuten“ – „roden“) im Namen haben?
kein Holz. Auch
Ohne Wald gäbe es
l Holz. Wir bauen
heute brauchen wir vie
el und machen
damit Häuser oder Möb
daraus Papier.
Ohne Wald gäbe es viele Tiere
und Pflanzen nicht mehr. Viele Tiere und Pflanzen finden nur im Wald
jenen Lebensraum, den sie brauchen.
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ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Blick über den Dunkelsteinerwald © flickr.com / captain.orange
GEWUSST?
Seit bereits 8.000 Jahren werden die Alpen landwirt­
schaftlich genutzt.
St. Veit a. d. Gölsen, Johann Schweiger, Foto: © Harald Schmid
GEWUSST?
Heute ist knapp die Hälfte Österreichs von Wald be­
deckt. In der Ötscherregion sind es sogar 80 Prozent.
Ist der Wald auch heute noch für die Men­
schen wichtig? Warum? Überlegt gemeinsam,
wie die folgenden Aussagen gemeint sind:
Ohne Wald gäbe es nur noch dicke
Luft. Die Blätter der Bäume filtern Schadstoffe aus der Luft. Sie geben Feuchtigkeit
ab und produzieren Sauerstoff.
Ohne Wald säßen wir ba
ld auf dem
Trockenen. Waldboden kan
n viel Wasser
speichern. Er gibt es an das
Grundwasser
weiter, das wir als Trinkwass
er nutzen.
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
Ohne Wald verlieren wir
den Boden
unter den Füßen. Im Wa
ld halten die
Baumwurzeln den Erdbod
en fest und
verhindern, dass die Erde abr
utscht.
Ohne Wald wären die Menschen
noch gestresster. Der Wald ist ein
Erholungsraum. Die Menschen kommen hierher, um Sport zu treiben, zum
Wandern oder um Pilze zu sammeln.
Welche Landschaft soll man schützen?
Über Jahrhunderte achteten die Menschen bei ih­
ren Eingriffen in die Landschaft auf das natürliche
Gleichgewicht. Den ursprünglichen Wald formten sie
zu Wiesen, Weiden und Äckern um, um dort Häuser
zu bauen oder Landwirtschaft zu betreiben. Sie be­
arbeiteten und pflegten die Landschaft so, dass viele
Generationen sie nutzen konnten. Davon hatten nicht
nur die Menschen selbst, sondern auch die Pflanzen
und Tiere etwas: Auf den bewirtschafteten Almen zum
Beispiel war der Boden nun viel fruchtbarer als der ur­
sprüngliche Waldboden. So konnten sich viele neue
Pflanzenarten entwickeln.
Wenn wir Landschaften als „schön“ empfinden,
dann liegt das meist daran, dass sie vielfältig und
abwechslungsreich sind. Das wurden sie aber erst
durch schonende und nachhaltige Nutzung.
Was ist von Dauer?
Naturparks haben sich zum Ziel gesetzt, wertvolle
Kulturlandschaften zu bewahren. Sie dienen der Er­
holung und vermitteln die Besonderheiten der Natur.
Naturpark Ötscher-Tormäuer
1970 konnte der Bau eines Wasserkraftwerks durch
den Widerstand der angrenzenden Gemeinden ver­
hindert werden. Der Naturpark Ötscher-Tormäuer
wurde gegründet. Die Wildwasserstrecke der Erlauf
und die Urlandschaft mit ihren vielen Naturdenkmä­
lern sollten erhalten werden. Seither ist der Naturpark
weiter gewachsen und heute mit 170 km2 – die Größe
entspricht jener des Fürstentums Liechtenstein – der
größte Naturpark Niederösterreichs.
Kulturlandschaft im Pielachtal © Mostviertel Tourismus / weinfranz.at
Stimmt ab!
Wie schön findet ihr diese Landschaft?
Was glaubt ihr: Wie stark haben die Menschen diese
Landschaft beeinflusst? Wie würde sie heute wohl aussehen, wenn die Menschen hier nichts verändert hätten?
Wie gefährdet ist diese Landschaft? Wie wahrscheinlich ist es, dass sie in ein paar Jahren anders aussieht?
Wer behält am Ende die Oberhand?
Die Alpen sind als Lebensraum wertvoll, aber auch
sehr empfindlich. Sie zu schützen ist eine große Her­
ausforderung, da in den Alpen 15 Millionen Menschen
leben und ca. 120 Millionen Menschen hier jedes Jahr
Urlaub machen. Damit sich Mensch und Natur vertra­
gen, haben die acht Alpenländer die „Alpenkonven­
tion“ gegründet. Diese Vereinbarung legt fest, dass
Tiere und Pflanzen geschützt werden müssen und
gleichzeitig die Menschen, die hier wohnen, dadurch
keine Nachteile haben sollen.
Naturpark Ötscher-Tormäuer © Mostviertel Tourismus / weinfranz.at
In den Alpen sind heute viele Landschaften, welche
die Menschen jahrhundertelang pflegten, gefähr­
det. Die Bewirtschaftung von Almen zum Beispiel
lohnt sich kaum mehr. Werden sie aufgelassen, kehrt
die ursprüngliche Pflanzenwelt wieder zurück, und
wertvolle Lebensräume gehen verloren.
Soll man die Natur schützen? Wovor? Muss
man den Menschen vor der Natur schützen?
Warum spricht man von Naturgefahren, aber
nicht von Menschengefahren?
Braucht der Mensch die Natur? Inwiefern?
Braucht die Natur den Menschen?
Wäre die Natur auch wertvoll, wenn es keine
Menschen gäbe? Kann etwas wertvoll sein, ohne
dass es jemanden gibt, für den es von Wert ist?
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
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Seit wann gibt es Nachhaltigkeit?
Die Bauern der Ötscherregion waren vom Mittelal­
ter an Selbstversorger. Sie lebten von ihren eigenen
Erzeugnissen, meist blieb nicht viel davon übrig. Wenn
es von etwas zu viel gab, wurde getauscht.
Sparsam hauszuhalten war lebensnotwendig. Es
wurde kein Abfall produziert, kaputt Gewordenes
reparierte man. Die Bauern achteten auf das ökologi­
sche Gleichgewicht – im heutigen Sinne agierten sie
nachhaltig. Das geschah aus einer Notwendigkeit he­
raus. Sie gingen sparsam mit Ressourcen um, weil das
Angebot begrenzt war, und sie griffen nur so weit als
notwendig in die natürlichen Prozesse ein.
GEWUSST?
Eine Ressource ist etwas, was einem nützt und dabei hilft,
ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Zu natürlichen Ressourcen
zählen Flüsse, Seen und Wälder, der Boden, aber auch Rohstoffe oder Energie. Auch Personen, Wissen oder Charakter­
eigenschaften werden manchmal als Ressourcen bezeichnet.
Die bäuerliche Bevölkerung entwickelte Strategien für den
schonenden Umgang mit den vorhandenen Ressourcen:
Alles verwenden und verwerten. Wenn ein Tier ge­
schlachtet wurde, verwertete man alle Teile, es gab
eigentlich keinen Abfall. Selbst die Borsten eines
Schweines wurden noch zu Pinseln verarbeitet.
Reparieren und flicken. Kaputte Textilien wurden
geflickt, gebrochenes Werkzeug und Geschirr wurden
repariert. Das passierte meist im Winter. Das, was man
hatte, war von Wert und musste lange halten.
Teilen und tauschen.
Einmachen. Bevor es Kühlschränke gab, war das Ein­
machen eine geeignete Methode, Lebensmittel länger
haltbar zu machen. Das war essenziell, um über die kal­
te Jahreszeit zu kommen.
Bauernhandwerk vielseitig nutzen. Professionelle
Handwerker in der Stadt waren spezialisiert, die Bau­
ern hingegen mussten fast alle handwerklichen Berei­
che selbst abdecken. Dafür galt es, erfinderisch zu sein
und die bescheidenen Ressourcen zu nutzen.
Was bedeutet Verzicht?
Wie viel brauchen wir zum Leben?
Wie viel ist genug?
Brauchen alle Menschen gleich viel?
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ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
Loich, Heimatverein/Heimatmuseum Loich, Foto: Peter Böttcher
Wie gehen wir heute mit Ressourcen um? In
welchen Bereichen verbrauchst du mehr, als
notwendig wäre. Wobei bist du sparsam?
Einmachen
Heute sind Lebensmittel das ganze Jahr über
verfügbar. Ist euch das Einmachen von Lebens­
mitteln bekannt? Befragt eure Eltern und Groß­
eltern: Ab wann gab es Kühlschränke? Welche
Möglichkeiten, Lebensmittel länger haltbar zu
machen, hatte man davor?
Probiert Einmachen einmal selbst aus! Holt euch
Anleitungen von Verwandten oder Bekannten!
Tauscht euch aus!
Legt eine Liste mit Kontakten an: Wer kennt je­
manden, der Handys reparieren kann? Ist jemand
geschickt im Handwerken? Wer kann Fahrräder
instand setzen? Wen kann man fragen, wenn …?
Was kannst du besonders gut? Welche Kompetenzen
kannst du anderen zur Verfügung stellen?
Teilen liegt heute wieder im Trend. Vom Auto
über Lebensmittel bis zur Bohrmaschine: Im
Internet gibt es zahlreiche Plattformen, die es
einfach machen, Ressourcen gemeinsam zu nut­
zen. Auch Wissen und besondere Fertigkeiten
werden online geteilt und ausgetauscht.
Was stellst du anderen zur Verfügung? Wo greifst du
auf Ressourcen anderer zurück?
Was ist „nachhaltig“?
Nachhaltigkeit: Was bedeutet das eigentlich?
Wann ist etwas nachhaltig? Wie ist der Begriff
entstanden?
Der Begriff Nachhaltigkeit wird heute sehr oft verwen­
det, ist aber trotzdem schwer greifbar. Vereinfacht ge­
sagt, geht es bei Nachhaltigkeit darum, dass Menschen bei
allem, was sie tun, an die Zukunft denken.
Auch wenn der Begriff heute „in“ ist, ist er eigentlich
schon 300 Jahre alt. Das erste Mal wurde „nachhaltig“ in
der Forstwirtschaft benutzt. Es stand für den Grundsatz,
nicht mehr Bäume zu fällen, als auch nachwachsen können.
So sollte der Wald erhalten bleiben und über Generationen
hinweg genutzt werden können.
Seit dieser ersten Definition hat sich der Begriff wei­
terentwickelt. Später wurde er auf die gesamte Weltwirt­
schaft übertragen. Für das heutige Verständnis von Nach­
haltigkeit sind zwei Grundgedanken entscheidend: Erstens
die Überzeugung, dass wir langfristig nicht auf Kosten
zukünftiger Generationen und der Menschen in anderen
Weltregionen leben können. Zweitens die Einsicht, dass
Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft einander beeinflus­
sen. Kein dauerhafter wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Fortschritt ohne intakte Umwelt – keine intakte Umwelt
ohne gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wohlstand.
Nachhaltigkeit beschreibt also einen Weg, die Welt im
Gleichgewicht zu halten.
Vom Denken zum Handeln – ich fange bei mir an!
Schreib dir selbst einen Brief mit dem Titel „Ich fange
bei mir an“. Liste darin Ideen auf, wie du dich umweltfreundlicher verhalten könntest. Welche kleinen Taten
haben große Wirkung?
Wie wollen wir leben? Wie soll unsere Zukunft
aussehen? Wie viele Menschen müssen mitmachen,
damit nachhaltige Entwicklung gelingt?
GEWUSST?
Wenn sich Menschen zusammentun, um Ressourcen
gemeinschaftlich zu nutzen und zu teilen, hat es Vorteile:
- Kostenersparnis
- Zugang zu mehr und eventuell hochwertigeren Produkten
- Kennenlernen Gleichgesinnter
- Teilen von Verantwortung
- Verhindern, dass etwas verschwendet oder weggeworfen wird
Überlegt: Was könnt ihr im Klassenverband tun,
um gemeinsam nachhaltiger zu handeln?
Beispiele könnten sein: Bücherflohmarkt, Kleidertausch-Party, Fahrgemeinschaften der Eltern zur
nächsten Party organisieren …
Kann etwas für den einen nachhaltig sein, für
den anderen jedoch nicht?
Was heißt nachhaltig denken? Was heißt
nachhaltig handeln? Welche anderen Begriffe
könnte man statt „nachhaltig“ verwenden?
flickr © Dianne YeeSvíčková
Diskutiert: Ist es nachhaltig, wenn …
… du einem Freund hilfst, dem es schlecht geht? Hilft er
dir dann auch, wenn du selbst etwas brauchst?
… du Geld auf die Bank legst? Sind Zinsen nachhaltig?
… du beim Kleidungskauf darauf achtest, in welchem
Land deine Jeans oder dein T-Shirt produziert wurde?
… du im Winter keine Erdbeeren isst?
… du Dinge, die du nicht mehr brauchst, auf dem
Flohmarkt verkaufst?
In welchen Situationen/Bereichen handelst du
nachhaltig?
flickr © Jonas Merian
flickr © Séminaire Hopscotch
(team-building & upcycling)
Neben dem bekannten Recycling sorgt seit eini­
gen Jahren der Begriff „Upcycling“ für Trends
– vor allem im Design- und Produktbereich. Alte
Produkte und sogar Abfallmaterial werden dabei
zu neuen, hochwertigeren Produkten verarbeitet.
Hast du schon einmal aus Abfallmaterial etwas Neues
gemacht? Entwerft eure eigenen Upcycling-Kreationen! Holt euch Anregungen dafür aus dem Internet.
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
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Was prägt unsere Sicht auf die Alpen?
Veränderung des Verhältnisses von Mensch und Natur
In der Zeit der Aufklärung und der beginnenden Mo­
derne rückten die Alpen ins Interesse von Malern und
Dichtern, Wissenschaftlern und Forschern. Durch die
Auseinandersetzung damit und das Wissen, das man
dabei erlangte, verschwand allmählich auch die Angst,
die die Menschen bis dahin vor den gewaltigen Stein­
massen hatten.
Die Natur musste nicht mehr – wie zum Beispiel in den
barocken Gärten – gezähmt und symmetrisch sein, um
als schön empfunden zu werden. Die Alpen waren für
die Menschen nun gerade wegen ihrer Mächtigkeit
und ihrer wilden, ursprünglichen Schroffheit interes­
sant.
Schöne Alpenwelt
Während der industriellen Revolution war alles auf
Fortschritt und Produktivität ausgerichtet, meist ohne
Rücksichtnahme auf die Umwelt. In dieser Zeit des
ständigen Fortschritts sehnten sich viele Menschen
nach einer „intakten Welt“, die sie in der Natur suchten.
PIONIER DER FELDFORSCHUNG
Franz Maresch sammelte in den 1950er-Jahren bäuerli­
che Alltagsgegenstände. Sie dokumentieren die bäuerliche
Herstellung von praktischen Werkzeugen und lassen deren Improvisationskunst erkennen. Wissen, das sonst vielleicht schon
verloren gegangen wäre, konnte somit bewahrt werden.
PIONIERIN DER ALPENFORSCHUNG
Maria Mathilda Ogilvie, 1864 in Schottland geboren, war
eine bedeutende Geologin. Ihr Forschungsgebiet waren die
Dolomiten, über die sie aufsehenerregende Werke schrieb.
Sie erhielt an der Universität London den Doktortitel – als
erste Frau in England!
PIONIER DER ALPENMALEREI
Der Wahldeutsche E. T. Compton war ein hervorragender
Alpenmaler und ein begeisterter Bergsteiger. Er stellte die
Alpen und ihre Gipfel ganz ins Zentrum seines künstlerischen
Schaffens. 1.700 Bergmotive sind von ihm bekannt. Als Bergsteiger konnte er gut 300 bedeutende Ersteigungen durchführen, darunter nicht weniger als 27 Erstbesteigungen.
Diese Sehnsucht spiegelt sich in vielen Bildern aus
dem 18. und 19. Jahrhundert wider. Sie zeigen schroffe
Gegensätze – im Hintergrund bedrohliche Berge, im
Vordergrund liebliche Almen und Berghütten.
Was kommt dir in den Sinn, wenn du „schöne Alpenwelt“ hörst? Wie ist unser heutiges Bild von den
Alpen? Wovon sind unsere Bilder geprägt?
Vergleiche die zwei untenstehenden Fotos mit
dem Gemälde rechts daneben.
Welches der drei Bilder hast du am ehesten vor
Augen, wenn du an die Alpen denkst? Welches Bild
zeigt die Alpen so, wie du sie kennst? Welches zeigt
sie so, wie sie wirklich sind? Welches Bild eignet sich
für Tourismuswerbung?
Innsbruck NW © Svíčková
10
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Großglockner 1918, E. T. Compton
© Alpenverein-Museum, Österreichischer Alpenverein
GEWUSST?
Beim Schlagwort „Alpen“ denken wir meist an die Gipfel.
Der Großteil des Lebens spielt sich aber in den Tälern ab:
Heute leben rund 60 % der etwa 15 Millionen Alpenbewohner im Umfeld von Städten. Die allermeisten davon befinden
sich in den Alpentälern.
Kulturlandschaft im Pielachtal
© Mostviertel Tourismus / weinfranz.at
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
Blick auf den Silvaplanersee, Johann Jakob Ulrich
© Bündner Kunstmuseum Chur
Was fasziniert an den Alpen?
Seit dem Mittelalter ist der Wallfahrtsort Mariazell
Anziehungspunkt für Pilger. Entscheidend für den Tou­
rismus am Ötscher war die Eröffnung der Mariazeller
Schmal­spurbahn im Jahr 1907. „Sommerfrische“ war damit
für viele erschwinglich geworden. Gerade in die Ötscher­
region zog es die weniger vermögenden Leute, während
die wohlhabende Bevölkerung auf dem Semmering, in der
Schneeberg-Gegend oder gar im Salzkammergut urlaubte.
In den 1980er-Jahren kam es zu einem Tourismustief …
oder besser: zu einer Wende im touristischen Verhalten. Der
Wohlstand stieg, Fernreisen wurden immer attraktiver. Die
Besucherzahlen in der Ötscherregion gingen rasant zurück.
Heute konzentriert sich der österreichische Wintertourismus
auf wenige Orte in den Alpen, vor allem im hochalpinen Raum.
GEWUSST?
Sanfter Tourismus ist eine Form des Reisens, bei der man
so schonend wie möglich mit der Umgebung umgeht.
Natürliche und kultivierte Landschaften sollen möglichst nah,
intensiv und ursprünglich sowie im Einklang mit den Bedürfnissen der vor Ort lebenden Menschen erlebt werden. Für
die Urlaubsgäste bedeutet das zum Beispiel, dass sie, wenn
möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, einheimische Produkte kaufen und auf bestimmte „Fun-Sportarten“,
die der Natur Schaden zufügen, verzichten.
GEWUSST?
Couch Surfing: Das Projekt wurde 2003 von einem
US-Amerikaner ins Leben gerufen, um Reisenden die
lokale Kultur näher und Menschen zusammenzubringen.
Die Teilnehmenden bieten kostenlose Schlafplätze in der
eigenen Wohnung an und können, wenn sie selbst auf Reisen
sind, ebenso über die Plattform Unterkünfte finden.
Emotionale Alpenkarte: Welche Orte in den Alpen
verbindest du mit bestimmten Gefühlen oder Erinnerungen? Gibt es Orte, die dir sehr vertraut sind?
Macht eine große Karte von den Alpen und verortet
eure Erlebnisse und Erinnerungen. Pinnt eure Tipps
zu ganz speziellen Orten dazu!
Die Alpen gehören heute zu den größten Touris­
musregionen der Welt. Mehr als 120 Millionen Ur­
lauber verbringen dort jedes Jahr ihre Ferien. Sie kom­
men zum Wandern, Skifahren oder Snowboarden. Das
Leben der Menschen in den Bergen hat sich durch den
Tourismus verändert.
Überlegt: Was hat sich durch den Tourismus in den
Alpen verändert? Welche sichtbaren Spuren des
Tourismus fallen dir ein? Sind im Sommer andere
erkennbar als im Winter?
Weil der Massentourismus auch negative Auswirkun­
gen hat, versucht man auf „sanften Tourismus“ oder
„nachhaltigen Tourismus“ umzusteigen.
Welche typischen „Fun-Sportarten“ kann man
in den Alpen ausüben?
Man bezeichnet sie übrigens auch als Trendoder Extremsportarten. Warum liegen sie im
Trend? Inwiefern sind sie extrem?
Diese fünf Faustregeln beschreiben, worauf man beim
„fairen“ Reisen achten sollte:
Zeit nehmen: Nimm dir Zeit für die Planung der Reise
und informiere dich im Vorhinein über Land und Leute.
Fairer Austausch: Wenn du willkommen geheißen
wirst, begegne umgekehrt der gastgebenden Bevölke­
rung mit Respekt.
Nutzen für Einheimische: Ziehe einheimische Unter­
künfte internationalen Hotelketten vor. Genieße regi­
onale Spezialitäten und kaufe Souvenirs aus lokalem
Handwerk.
Faire Preise: Damit du dich richtig wohlfühlen kannst,
sollen alle, die zu deinem Ferienerlebnis beitragen, un­
ter anständigen Bedingungen arbeiten.
Respekt vor den Lebensgrundlagen: Bemühe dich,
die Umwelt am Urlaubsort nicht unnötig zu belasten
und umweltfreundliche Verkehrsmittel zu wählen.
Wo hört dein Zuhause auf? Wo fängt Reisen
an? Was ist der Unterschied zwischen ZuHause-Sein und Auf-Reisen-Sein?
Warum gehen Menschen, wenn sie Urlaub
machen, meistens auf Reisen, anstatt es sich
daheim gemütlich zu machen?
Was macht eine Gedankenreise zu einer Reise?
Hat Reisen immer etwas mit Bewegung zu tun?
© Alexander Wildzeisz © Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H. © Birgit Schretzmayr
© georaum GmbH © Reinhard Wolf
ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch bei der Niederösterreichischen Landes­
ausstellung 2015 und wünschen anregende Ausstellungsbesuche sowie
spannende Diskussionen mit Ihren Schülerinnen und Schülern!
Das Team der Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
Ausstellung Frankenfels­Laubenbachmühle
Betriebszentrum Laubenbachmühle 3213, Laubenbachgegend 18
Ausstellung Neubruck
Töpperschloss Neubruck
3283 Scheibbs, Neubruck 2
Naturparkzentrum Ötscher­Basis Wienerbruck
3223 Wienerbruck
Öffnungszeitraum: 25. April bis 1. November 2015
Täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr
17.00 Uhr Kassa­ und Einlassschluss
Öffentliche Anreise
Mariazellerbahn: Frankenfels­Laubenbachmühle – Wienerbruck
Shuttlebus: Bahnhof Scheibbs – Neubruck – Frankenfels­Laubenbachmühle
Im Eintrittspreis ist die Fahrt mit der Mariazellerbahn
(Frankenfels­Laubenbachmühle – Wienerbruck) und dem Shuttlebus inkludiert.
Angebot
Unsere museumspädagogischen Angebote und Erlebnisprogramme bieten
zahlreiche Möglichkeiten, den Besuch mit Schülerinnen und Schülern attraktiv
und abwechslungsreich zu gestalten!
NÄHERE INFORMATIONEN
noe­landesausstellung.at
info@noe­landesausstellung.at
T +43 (0) 7416 521 91
ALLGEMEINE INFORMATION
Eintritt Schülerinnen und Schüler, pro Person
Museumspädagogische Vermittlung (Führung), pro Person und Standort (Dauer 1 Stunde)
Sonderprogramme im Naturparkzentrum Ötscher­Basis pro Person (Dauer 2 Stunden)
€ 3,50
€ 2,50
€ 5,­
Quellen: Wiederkehrende philosophische Fragen in Anlehnung an „Wie wollen wir leben? Kinder philosophieren über Nachhaltigkeit“, Eberhard von Kuenheim
Stiftung, Akademie Kinder Philosophieren; S. 6 Ist der Wald auch heute noch für die Menschen wichtig?, kinder.wald.de (Stand 7.4.2015); S. 9 Nachhaltigkeit:
www.helles­koepfchen.de/artikel/3053.html (Stand: 4.4.2015), www.helles­koepfchen.de – Wissensportal, Suchmaschine und Community für Kinder und Jugendli­
che; S. 11 Faustregeln „Faires Reisen“: www.fairunterwegs.org/fair­unterwegs/#fair­unterwegs­was­heisst­das (Stand 7.4.2015)
Herausgeber: Schallaburg Kulturbetriebs.ges.m.b.H.
Konzept,­Text­und­Grafi­k:­zunder­zwo
© 2015 Schallaburg Kulturbetriebsges.m.b.H.
www.schallaburg.at
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ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir
Unterrichtsmaterialien zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015
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sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede
Verwertung ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikrovervielfältigun­
gen, Übersetzungen sowie die Einspeicherung in und die Verarbeitung durch elektronische
Systeme. Der Herausgeber dankt den Eigentümern der Urheber­ und Werknutzungsrechte
für die Zustimmung zur Vervielfältigung, Veröffentlichung und Verwertung im Rahmen des
Ausstellungsbegleiters. Im Fall geltend zu machender Urheberrechte ersucht der Herausgeber
um Kontaktaufnahme.