Bilder: ETI Umwelttechnik AG V E R A N S TA LT U N G E N Das Tragen einer Persönlichen Schutzausrüstung (PSI) ist bei der Entsorgung besonders gefährlicher und gesundheitsschädlicher Sonderabfälle Pflicht. 12. Schweizer Sonderabfalltag 2015 Sicherer Umgang mit Gefahrstoffen Die Ecoserve International AG organisiert zum zwölften Mal die nationale Veranstaltung bei der sich alles rund um das Thema Abfallrecht dreht. Am 9. Juni 2015 werden in der Umwelt Arena in Spreitenbach Fachreferenten aus Behörden, Industrie und Verbänden über besondere Gefahren im Umgang mit spezifischen Sonderabfällen und die Entwicklungen in der Abfallbehandlung berichten. Sonja Hartmann1 Ein Rückblick auf die Abfallgeschichte zeigt, dass die Ausbreitung von Pest oder Typhus im Mittelalter auf mangelnde Hygiene und einen unsachgemässen Umgang mit Abfällen zurückzuführen war. Die rechtmässige Entsorgung aller Abfälle unterstützte die Eindämmung solcher Epidemien. 1 Sonja Hartmann, Projektleiterin, Ecoserve. 38 Um die Ausbreitung einer hochansteckenden Infektionskrankheit wie Ebola zu verhindern, ist auch heute ein Massnahmenplan für die Handhabung der infektiösen Abfälle unerlässlich. Zum Auftakt wird Andreas Gössnitzer vom Bundesamt für Umwelt am Beispiel von Ebola informieren, wie die Spitäler hochinfektiöse Abfälle zu entsorgen haben. Heute bergen Abfälle im Vergleich zum Mittelalter andere und zusätzliche Gefahren. Aufgrund der komplexen chemischen Verbin- dungen entstehen Abfälle mit chemischphysikalischen, gesundheitsschädlichen und umweltgefährdenden Eigenschaften. Im Abfall lauert Gefahr Einige dieser gefährlichen Eigenschaften sind geruchlos und unsichtbar. Manfred Risse von der Firma Arsitec AG wird technologische Möglichkeiten vorstellen, wie solche Gefahren detektiert werden können. Nur wenn die Eigenschaften und die 4/2015 V E R A N S TA LT U N G E N dadurch vorhandenen Gefahren von Sonderabfällen bekannt sind, ist eine korrekte Klassifizierung nach der «Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVA)» möglich. Dafür sind grundsätzlich die Abgeberbetriebe verantwortlich. Transporteure sind darauf angewiesen, dass die Abgeber dieser Pflicht nachkommen. Björn Wellenzohn von der Remondis Schweiz AG wird in seinem Beitrag aus der Praxis erläutern, mit welchen Schwierigkeiten die Chauffeure bei Ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sind und wo Handlungsbedarf besteht. Im anschliessenden Referat von Christian Marchesi von der ETI Umwelttechnik AG werden ähnliche Probleme in Bezug auf (Bau-)Schadstoffe und Pestizide erläutert. Bauabfälle bilden den grössten Abfallstrom in der Schweiz. Darunter befinden sich zahlreiche Sonderabfälle, unter anderem Asbest und Polychlorierte Biphenyle (PCB), die es zu erkennen gilt, um die gesetzeskonforme Entsorgung zu gewährleisten. Die Umsetzung internationaler Vorschriften auf kommunaler Ebene hat sich in den letzten zwanzig Jahren bereits positiv entwickelt. Viele Gemeinden verlangen vor Beginn von Umbauten eine Gefährdungsanalyse, damit problematische Altlasten identifiziert werden. Welche weiteren Massnahmen in Zukunft notwendig sind, wird Marchesi aufzeigen. Sonderabfälle im Visier Am Nachmittag wird der Fokus direkt auf der Behandlung von Sonderabfällen liegen, und hierbei passt kein besseres Thema, als die sich aktuell in Revision befindende «Technische Verordnung über Abfälle (TVA)». Robin Quartier wird aus Sicht des Verbandes der Betreiber Schweizerischer Abfallverwertungsanlagen (VBSA) Hier werden Fugen PCB-saniert. 4/2015 Bauabfälle bilden den grössten Abfallstrom in der Schweiz. über die Vernehmlassung der TVA berichten. Mit der grundsätzlichen Pflicht zur Verwertung nach dem Stand der Technik wird in der neuen TVA auch die Behandlung von Biomasse geregelt. Beat Huber von der Polytechnik Swiss AG wird erläutern, wie Holz-Biomasse und Altholz im Kontext mit Ressourceneffizienz und erneuerbaren Energien zu betrachten sind. Er wird unter anderem aufzeigen, wo sich die Holzenergie in der Energiestrategie 2015 positionieren könnte, und die Vorund Nachteile der erneuerbaren Energieträger vergleichen. Verwertung von speziellen Abfällen Die Verwertungspflicht ist auch in der Elektro- und Elektronikbranche wichtig. Die Verordnung über die vorgezogene Entsorgungsgebühr (VREG) und die europäische CENELEC Norm bieten in der Praxis Chancen und Risiken für die Rückproduktionsindustrie. Welche dies sein können, werden Isabelle Baudin vom Bundesamt für Umwelt und Viktor Häfeli von der Smart Ressources GmbH erläutern. Zum Abschluss des Tages wird es brenzlig: Markus Stengele von der Solenthaler Recycling AG präsentiert anhand von Vorfällen die Gefahren im Umgang mit Lithi- umbatterien. Aufgrund ihrer Eigenschaften der spontanen Entzündung und gefährlichen Reaktion mit Wasser, sind während Sammlung, Lagerung, Transport und Behandlung besondere Vorkehrungen erforderlich. Diese betreffen abfallrechtliche sowie gefahrgutrechtliche Aspekte. Stengele zeigt Anstrengungen für pragmatische Lösungsansätze auf. Der Sonderabfalltag wird durch eine Begleitausstellung abgerundet und von den Patronatspartnern – dem Verband der Verwerter FVG und dem Verband für Umwelttechnik SVUT – unterstützt. Weitere Informationen und ein Online-Formular für die Anmeldung finden Sie auf www. ecoserve.ch. Sichern Sie sich heute noch einen Platz, wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Kontakt EcoServe International AG Sonja Hartmann Pulverhausweg 13 CH-5033 Buchs Telefon +41 (0)62 837 08 14 [email protected] www.ecoserve.ch 39
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