. BAYERISCHER BODENSEE Mittwoch, 1. April 2015 Lindauer Zeitung Interview Gesagt in Achberg ● Bei den Chinesen gilt die Fledermaus als Glückstier Um kaum ein anderes Tier ranken so viele Mythen – Als Mückenfresser ein nützlicher Nachbar KREIS LINDAU - Sie sind Gestalten der Nacht, Vorlage für Gruselfilme, aber auch für den Superhelden Batman: Fledermäuse. Obwohl die kleinen Nachtschwärmer mitten unter uns leben, bleiben sie für viele geheimnisvoll. Dabei sind die einzigen fliegenden Säugetiere für die Menschen sehr nützlich. Aimée Jajes hat sich mit Rudolf Zahner unterhalten, Experte für Fledermäuse im Landkreis Lindau. Er verrät, wo man Fledermäuse beobachten kann. Vampire, Teufel, Gottheiten – um kaum ein Tier ranken so viele Mythen wie um die Fledermaus. Das stimmt, das liegt an ihrer nächtlichen und verborgenen Lebensweise. Wir Menschen haben lange gebraucht, um Fledermäuse zu fassen zu bekommen. Und wenn wir etwas nicht kennen, reagieren wir schnell mit Ablehnung. Im Spätmittelalter hat es angefangen, dass die Menschen Fledermäusen etwas NegativMythisches zugesprochen haben. Richtig den Bach runter ist das Image der Fledermaus aber erst vor rund 150 Jahren gegangen: mit Dracula und Co. Bei den Chinesen hingegen gilt die Fledermaus als Glückstier. Was fasziniert Sie so an den Tieren? Diese Flexibilität, die die Tiere haben, ihre Geschicklichkeit: Zum Beispiel wenn man sie für wissenschaftliche Zwecke versucht, mit dem Netz zu fangen. Da kommt die Fledermaus angesaust und weicht in letzter Sekunde aus. Den Haken, den so ein Tier dann schlägt, ist bei der Geschwindigkeit kaum zu glauben. Bereits seit 1936 stehen Fledermäuse unter gesetzlichem Schutz. Dennoch schätzen Experten, dass der Bestand zwischen 1950 und 1980 auf nurmehr fünf bis zehn Prozent zurückgegangen ist. Was ist damals passiert? Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich bei mir im Haus oder im Garten Fledermäuse entdecke? Erstmal mich anrufen. Ich bin auf diese Informationen und die Mithilfe der Bevölkerung stark angewiesen. Wenn das Tier nicht stört, kann man es einfach die Mücken wegfressen lassen und sich freuen. Denn eine Fledermaus ist ein Beweis dafür, dass die Natur um einen herum gesund ist. Vielfach herrscht die Angst, dass der eigene Garten zu einem Naturschutzgebiet wird, wenn dort Fledermäuse vorkommen. Das ist definitiv nicht so. Klar ist, dass wir alles tun, um Quartiere zu erhalten. Aber wir beraten und hängen keine Verbotsschilder auf. Mit speziellen Netzen fangen Fledermausforscher wie Rudolf Zahner die Nachtschwärmer. Pestizide in der Landwirtschaft aber auch in Gebäuden, etwa um den Holzwurm zu bekämpfen, haben alles ausgerottet – auch die Fledermäuse. Traurig daran ist, dass Fledermausforscher das erkannt und gewarnt haben. Doch die Behörden haben nicht darauf reagiert, sondern verschlafen, einzugreifen. Vieles ist auch durch unbewusstes Handeln geschehen. Man hat zum Beispiel Kirchendächer geschlossen, damit dort keine Tauben mehr hereinkommen. Dabei hat man auch Fledermäuse eingesperrt und elendig zugrunde gerichtet. Dadurch sind viele Arten fast völlig verschwunden. Wie viele Fledermäuse gibt es derzeit im Landkreis Lindau? Das ist ganz schwer zu sagen, da kann ich keine realistische Zahl nennen. In den größten uns bekannten Quartieren hier leben 100 bis 200 Tiere – das sind dann meist Zwergoder Bartfledermäuse. Im Landkreis gibt es Nachweise über elf verschiedene Arten. Vermutlich kommen aber fünf weitere vor. Die Ecke hier ist besonders spannend, weil der Landkreis ein Überwinterungs- und Wandergebiet für Fledermäuse ist. Wie erforschen Sie die Fledermäuse? Manche Arten kann man akustisch unterscheiden. Allerdings kann das menschliche Ohr einzig den Großen Abendsegler wahrnehmen. Daher läuft man nachts mit dem sogenannten Bat-Detektor, einem Aufzeichnungsgerät, durch den Wald. Es gibt aber auch Anlagen, die man die ganze Nacht hindurch stehen lassen kann. Alle Fledermausarten kann man so aber nicht unterscheiden. Die anderen fängt man für wissenschaftliche Zwecke mit speziellen Netzen. In seltenen Fällen kleben wir Tieren Sender auf den Rücken, um sie zu verfolgen. Wo leben die Tiere bei uns? Viele Arten leben in großen Dachböden, andere in Spalten oder hinter Fensterläden, weitere in Baumhöh- FOTO: RUDOLF ZAHNER len. Im ganzen Landkreis sind zudem viele Fledermauskästen verteilt, die das Leben in Baumhöhlen ersetzen. Wo kann ich sonst Fledermäuse beobachten? Nachts am Bodenseeufer oder am Waldsee in Lindenberg, aber auch über anderen Wasserflächen. Wenn im Dunkeln noch etwas fliegt, dann ist es eine Fledermaus. 19 „Wieso werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt?“ Bürgermeister Johannes Aschauer zum Traktorkauf. ANZEIGE Isny Allgäu Daten und Fakten ● Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können: Und zwar mit ihren Händen. Zwischen ihren Fingern spannt sich eine zarte Haut. ● Fledermäuse orientieren sich bei völliger Dunkelheit durch ein akustisches Radar mit Ultraschalllauten. Sie ernähren sich ausschließlich von Insekten und Spinnen. ● Die Tiere hängen in Ruhephasen mit dem Kopf nach unten – im Winterschlaf zum Teil mehrere Monate lang. ● Fünf bis sieben Jahre alt werden Fledermäuse im Durchschnitt. Bisweilen erreichen die Tiere aber auch ein Alter über 30 Jahren. Im Landkreis Lindau kommt besonders häufig die Zwergfledermaus vor. Sie wiegt meist weniger als fünf Gramm und ist so groß wie ein Daumen. ● Findet man eine Fledermaus sollte man sie nicht anfassen. Stattdessen am besten den Fachmann anrufen. Ansprechpartner im Landkreis Lindau ist Rudolf Zahner. Er ist telefonisch erreichbar unter 0 17 7/40 04 664 oder per Mail: [email protected] ● Am letzten Augustwochenende veranstaltet der Bund Naturschutz in Lindau eine „Nacht der Fledermäuse“. Zudem bietet der BN immer wieder Fledermausexkursionen an. (jaj) ● Isnyer NaturSommer geführte Wanderungen jeden Fr; ab Mai jeden Mi, Fr, Sa oder So Info: Isny Marketing GmbH 07562 97563-0 www.isny.de Bodolz fördert Musikunterricht BODOLZ (isa) – In seiner jüngsten Kein Geld für Traktor Über Geld für Zusatzgeräte lässt Achberg mit sich reden ACHBERG (olwi) - Keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung über das Vorgehen des Sportvereins Achberg rund um den Kauf eines neuen Traktors zur Pflege des Sportplatzes haben Bürgermeister Johannes Aschauer und einige Gemeinderäte gemacht. Denn der Verein hat den Traktor für rund 10 000 Euro angeschafft, ohne zuvor das Gespräch mit der Gemeinde zu suchen. Nun aber stellte der Verein einen Zuschussantrag. „Ich hätte erwartet, dass im Vorfeld über eine solche Anschaffung gesprochen wird“, kritisierte Aschauer. Und er fragte: „Wieso werden wir vor vollendete Tatsachen gestellt?“. Gemeinderat Artur Lanz verwies darauf, dass eine Bedarfsliste im Vorfeld der Haushaltsberatungen herumgegangen sei. Auch Heidi Herzog lehnte einen Zuschuss zum Kauf ab: „Der Kauf war eine Entscheidung des Sportvereins. Sie brauchen hinterher nicht zu kommen.“ Zusätzlich für Verärgerung sorgte im Gremium, dass der Traktor entgegen der „schriftlichen Versicherung des Vereinsvorstands auch privat genutzt wird“, so Bürgermeister Aschauer. Am Ende wollte lediglich Gerold Nuber den Kauf des Traktors mit 1500 Euro unterstützen. Die anderen Gemeinderäte entschieden sich für eine andere Lösung: Für den Traktor erhält der Sportverein keinen Zuschuss. Dafür stellt die Gemeinde bis zu 4500 Euro für den Kauf von Anbaugeräten wie einem Frontmähwerk, einem Düngerstreuer und einer Heckschaufel zur Verfügung. Rat rückt von Einbahnforderung ab Dornier in Achberg weist nach: Platz reicht für zusätzliche Ausfahrt nicht aus ACHBERG (olwi) - Im Februar hatte der Gemeinderat Achberg beschlossen, zwei Themen zu verknüpfen, die auf den ersten Blick nicht im Zusammenhang stehen: Auf der einen Seite ist da der Vertrag zwischen der Gemeinde, der Gutsverwaltung Walz und der Lindauer Dornier, der die Entschlammung des „Walz-Weihers“ regeln soll. Damit verbunden sehen wollte der Gemeinderat eine Einbahnregelung auf dem Dornier-Parkplatz. Letzteres ist jetzt vom Tisch – weil dafür schlicht der Platz nicht ausreicht. Gemeinderätin Brigitte Hartmann hatte seinerzeit daran erinnert, für den Bau eines neuen Parkplatzes auf dem Gelände der Lindauer Dornier eine Einbahnlösung zu schaffen, damit die Mitarbeiter über die Lie- benweiler Straße auf das Gelände fahren und über die Wangener Straße wieder hinaus. Das sollte Anwohner vor Verkehrslärm und kritischen Verkehrssituationen schützen. Das Ravensburger Landratsamt hat die möglichen Gefahren beim Linksabbiegen aus dem Parkplatz in die Liebenweiler Straße nicht gesehen. Vielmehr erteilte die Behörde die Baugenehmigung. Zudem wurde die Verknüpfung beider Themen von der Rechtsaufsichtsbehörde „kritisch gesehen“, informierte Bürgermeister Johannes Aschauer jetzt die Gemeinderäte. Bei einem weiteren Gespräch mit der Firmenleitung habe sich gezeigt, dass bislang von falschen Voraussetzungen ausgegangen worden sei. Denn es gibt nicht genug Platz für ei- ne Einbahnlösung: Die bereits bestehende Halle, an der vorbeigefahren werden müsste, ist vor etlichen Jahren 80 Zentimeter größer gebaut worden als genehmigt. Das allerdings war in den Plänen nicht vermerkt. Somit gibt es maximal 3,50 Meter, was nicht ausreiche, um Fahrzeuge und Fußgänger parallel passieren zu lassen. Vertrag zum Walz-Weiher gebilligt Vor diesem Hintergrund machte der Bürgermeister den Vorschlag, dass die Gemeinde nicht mehr auf die Einbahnregelung bestehe. Am Ende stimmten mit Ausnahme von Thomas Schweizer alle Räte für den Verzicht. Den Vertrag zum Walz-Weiher genehmigten im Anschluss alle Achberger Gemeinderäte. „Ihr habt wirklich alle einen super Job gemacht“ ein ereignisreiches Jahr, mit allen möglichen Höhen und Tiefen“, eröffnet Vorsitzender Tobias Hirlinger die Hauptversammlung des Narrenverein Nonnenhorn im Gasthof zur Kapelle. Wahnsinnig viele Veranstaltungen habe der Verein organisiert und besucht. „Ich glaube, mehr kann man fast nicht reinpacken in ein Jahr“, meint Hirlinger. Der Verein war 2014 mit der Organisation des Kinderfests in Nonnenhorn an der Reihe, das er abwechselnd mit dem Sportverein auf die Beine stellt. „Das sollten wir auch so weiterführen, weil es sehr wichtig für das Dorf ist“, so der Vorsitzende. Von anderen Veranstaltungen muss der Verein sich jedoch trennen, auch wenn sie immer wieder ein Erfolg waren. „Essen und Tschässen“ und „Gourmet und Dixie“ sind 2014 sehr gut angekommen. Die Kürbismeile bei „Essen und Tschässen“ sei dank Rekordernte extra lang gewesen. In die Kneipen hätten hingegen nicht ganz so viele Gäste gefunden wie im Vorjahr. Finanziell habe sich die Veranstaltung für den Verein gelohnt. Dennoch sei es vorerst das letzte Jazzkneipenfest des Narrenvereins gewesen. „Diese Entscheidung ist dem Vorstand nicht leichtgefallen, und es gab in der Sitzung dazu viele Tränen, emotionale Tränen“, so Hirlinger. Bislang war der Förderverein für fasnächtliches und heimatliches Brauchtum und damit auch der Narrenverein für die Veranstaltung verantwortlich. Nun wird es vom Förderverein für Tourismus organisiert. Und Gourmet und Dixie werde es dieses Mal nicht mehr geben. Der Einstieg in die Fasnachtssaison sei dem Verein nach dieser schweren Entscheidung nicht leicht gefallen. Bei zahlreichen Umzügen waren die Nonnenhorner Hästräger dabei. Ein Highlight der Saison war wieder die Wagenfasnet in Nonnenhorn mit 20 Wagen und Fußgruppen, 19 Zünften und elf Kapellen. „Dafür haben wir sogar ein riesenstarkes Kurz berichtet ● Im Eulenspiegel über Gemeindepolitik sprechen Der Narrenverein Nonnenhorn hat 2014 einige Höhen und Tiefen erlebt NONNENHORN (nst) - „Wir hatten Sitzung hat der Bodolzer Gemeinderat beschlossen, seine musikalische Jugend weiterhin zu fördern. Und das wollen die Räte sogar etwas erweitern: Hat es bisher nur bis zum 18. Geburtstag einen Zuschuss für die Kosten des Musikunterrichts gegeben, so hebt die Gemeinde diese Altersgrenze jetzt auf 25 Jahre an – sofern der- oder diejenige noch Lehre oder Studium absolviert. Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren zahlt Bodolz schon bisher bis zu 30 Prozent des Musikunterrichts, höchstens aber 150 Euro jährlich. Der Zuschuss muss dabei jedes Jahr neu beantragt werden. Ein entsprechendes Formular gibt es im Bodolzer Rathaus. Neu ist, dass die Gemeinde nun auch Musikschüler bis zum 25. Geburtstag fördern will, sofern sich diese noch in Ausbildung befinden. Voraussetzung dafür ist, dass sie einen Ausbildungsvertrag oder eine Studienbescheinigung vorlegen. Auch muss der Antragsteller seinen Erstwohnsitz in Bodolz haben. WASSERBURG (lz) - „Was ist nach- Lob aus Kressbronn bekommen, womit wir gar nicht gerechnet hätten“, schmunzelt Hirlinger. Auch der Hemmetglonckerumzug war ein Erfolg. Seine Bilanz zog der Vorsitzende mit einem Lob an die Mitglieder: „Ihr habt wirklich alle einen super Job gemacht, mit euch macht es einfach Spaß, so was durchzuziehen.“ Den Hästrägerorden bekamen drei junge Damen für ihr besonderes Engagement verliehen: erste Reblausvögtin Birgit Peterson, zweite Reblausvögtin Sandy Heimpel und Kathy Jöckel. Alle drei haben sich bei vielen Veranstaltungen engagiert, etwa für den Kinderball. „Die jungen Leute sind sehr wichtig für die Zukunft unserer Vereins“, so Hirlinger. Der neu gewählte Vorstand und die drei jungen Ordensträgerinnen (von links nach rechts): Andreas Wagner (1. Schriftführer), Ute Messmer (1. Kassiererin Förderverein), Lothar Emser (2. Vorstand), Stefan Hener (1. Zeugwart), Valentin Jöckel (2. Zeugwart), Christian Kuprella (2. Schriftführer), Berta Holitsch (2. Kassiererin Narrenverein), Uli Gierer (Vorstand Schäfflergesellschaft), Kathy Jöckel (Kinderball), Sandy Heimpel (2. Reblausvogt), Birgit Peterson (1. Reblausvogt), Tobias Hirlinger (1. VorsitzenFOTO: NATALIE STEINMANN der) und Nobert Echtler (1. Beisitzer). Vorsitzende im Amt bestätigt Im Anschluss wählte der Verein seinen Vorstand neu. Tobias Hirlinger und sein Stellvertreter Lothar Emser wurden in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurde die zweite Kassiererin Berta Holitsch, der zweite Schriftführer Christian Kuprella, der erste Zeugwart Stefan Hener und die zweite Kassenprüferin Christel Rohrer. Der übrige Vorstand bleibt im Amt. Drei besonders engagierte und langjährige Vorstandsmitglieder ehrte der Narrenverein: den bisherigen haltige Gemeindepolitik?“ Mit dieser Frage beschäftigt sich das Rundgespräch im Kulturraum des Gasthof Eulenspiegel in Wasserburg am Mittwoch, 1. April. Die Gesprächsrunde mit Anton Kimpfler und Günter Edeler beginnt um 20 Uhr. Zeugwart Michael Trautwein, Christel Rohrer, die viele Jahre lang Kassiererin war, und den bisherigen Schriftführer Alfred Bihl. Einen Blumenstrauß vom Förderverein erhält dessen Kassiererin Ute Messmer als Dank für ihre Arbeit. Kreuzweg-Andacht in der Kirche St. Gallus SIGMARSZELL (lz) - Der katholische Frauenbund Sigmarszell lädt am Karfreitag, 3. April, zu einer Kreuzweg-Andacht in die St. Gallus-Kirche ein. Die Andacht beginnt um 9 Uhr. Auf Flohmarkt stöbern im Edelweiß-Gewerbepark SIGMARSZELL (lz) - Wer es liebt, an Flohmarktständen zu stöbern, der kann am Samstag, 4. April, nach Schlachters fahren: Dann findet im Gewerbepark Edelweiß ab 8 Uhr wieder ein Flohmarkt statt.
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