Information Eignungsabklärung Physiotherapie

Eignungsabklärung Studiengang BSc Physiotherapie 2015
Informationen für Kandidatinnen und Kandidaten
Über die formellen Zulassungsbedingungen hinaus, die für jedes Fachhochschulstudium gelten, ist die
Eignung und Neigung für Gesundheitsberufe entscheidend für den Erfolg in Studium und Arbeitswelt.
Für das Physiotherapiestudium steht in der Deutschschweiz nur eine begrenzte Zahl von Studienplätzen zur Verfügung. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und die Berner
Fachhochschule (BFH) führen deshalb eine zweistufige Eignungsabklärung durch.
Die Eignungsabklärung dient dazu, Ihre Eignung und Ihr Potential für das Physiotherapiestudium ab-
zuklären. Ausgangspunkt für die Entwicklung des vorliegenden Testverfahrens war ein Anforderungsprofil, welches auf wichtigen Eigenschaften und Fähigkeiten für das Studium und die zukünftige Tä-
tigkeit als Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten basiert. Hohe Anforderungen im kognitiven,
kommunikativen und sensomotorischen Bereich verlangen ein zweistufiges Verfahren. Im 1. Teil werden schwergewichtig kognitive Fähigkeiten, im 2. Teil vor allem kommunikative und sensomotorische
Aspekte geprüft.
Folgende Inhalte erwarten Sie im ersten Teil der Eignungsabklärung:
- Komplexes Textverständnis
- Diagramme und Tabellen
- Persönlichkeitstest (nur ZHAW)
Der Anmeldeschluss wurde von der Berner Fachhochschule (BFH) und der Zürcher Hochschule für an-
gewandte Wissenschaften (ZHAW) gleich festgelegt:
Anmeldeschluss BFH und ZHAW: 15. Januar 2015
Durchführungsdatum Eignungsabklärung Teil 1:
Samstag, 14. Februar 2015; 10.00 Uhr – ca. 13.00 Uhr
(Pooling mit ZHAW)
Durchführungsdaten Eignungsabklärung Teil 2:
7. bis 17. April 2015
(Pooling mit BZG Basel)
Beachten Sie bitte, dass die Zulassung am einen Studienort nicht automatisch zur Zulassung am an-
dern Studienort führt. Eine Umverteilung wird von den Studienorten nur im Rahmen des Pooling vorgenommen (siehe S. 3).
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Aufgabe 1: Komplexes Textverständnis (60 Minuten)
Mit diesem Testteil prüfen wir Ihre Fähigkeit, auch komplexe Textpassagen konzentriert zu lesen und
zu verstehen. Im Physiotherapiestudium, in dem das Selbststudium mit Büchern und Skripten einen
beträchtlichen Teil der Gesamtstudienzeit ausmacht, ist diese Fähigkeit von zentraler Bedeutung. Jede
Frage beginnt mit einer Textpassage, in der ein Themenkomplex mit verschiedenen Aspekten darge-
stellt wird. Daran schliesst sich eine Frage und fünf Antwortmöglichkeiten an, unter denen Sie wiederum die Bestmögliche finden sollen.
Ein Beispiel dazu:
Bei der Einatmung strömt Luft durch Mund und/oder Nase in die Luftröhre. Diese verzweigt sich in die
Hauptbronchien des rechten und linken Lungenflügels. Jeder Bronchus zweigt sich dann wieder in
zwei neue, kleinere Bronchien auf, die man auch als Tochterbronchien bezeichnet. Alle Bronchien
derselben Verzweigungsebene nennt man auch Generation. Mit jeder Aufzweigung wird der Durchmesser der Bronchien etwas kleiner, der Gesamtquerschnitt nimmt aber ab der 3. Generation ständig
zu. Allerdings kann der Gesamtquerschnitt durch verschiedene Faktoren stark beeinflusst werden. Der
Strömungswiderstand in einem Rohr hängt im Wesentlichen von dessen Durchmesser ab, der Atemwegswiderstand einer Bronchiengeneration hängt dementsprechend vom Gesamtquerschnitt dieser
Bronchiengeneration ab. Halbiert man den Durchmesser eines Rohres, so nimmt der Widerstand in
diesem Rohr um das 16-fache zu. Durch Anspannen der in den Wänden der kleinen Bronchien eingelagerten Muskulatur kann der Durchmesser dieser kleinen Bronchien aktiv stark reduziert werden.
Auch die Strömungsgeschwindigkeit hängt stark vom Gesamtquerschnitt der Bronchiengeneration ab:
Beim Gesunden nimmt der Gesamtquerschnitt so stark zu, dass die Luft im Alveolarbereich ausschliesslich durch Diffusion bewegt wird.
Welche der folgenden Aussagen lässt sich aus obigem Text ableiten?
A) Der Strömungswiderstand in der Lunge nimmt zu den kleinen Bronchien hin stetig zu, solange die
Bronchialmuskulatur nicht aktiviert ist.
B) Die Anspannung der Bronchialmuskulatur der kleinen Bronchien führt zu einer Reduktion des Gesamtquerschnitts und damit zur Reduktion des Strömungswiderstandes im Bronchialsystem.
C) Die Applikation eines Medikaments, welches die Bronchialmuskulatur entspannt, führt in der Regel zu einer Senkung des Strömungswiderstandes im Bronchialsystem.
D) Der Strömungswiderstand im Bronchialsystem eines Säuglings ist um rund das 16-fache höher als
beim Erwachsenen.
E) Die Strömungsgeschwindigkeit im Alveolarbereich kann durch Anspannung der Bronchialmuskulatur wesentlich erhöht werden.
In oben stehendem Beispiel ist es offensichtlich, dass C die richtige Antwort ist. Insgesamt haben Sie
20 solcher Aufgaben zu lösen. Im Durchschnitt stehen Ihnen dazu 3 Minuten pro Aufgabe zur Verfügung. Diese Aufgaben sind so gestaltet, dass Sie zur Lösung keine spezifischen medizinischen oder
therapeutischen Kenntnisse benötigen. Die korrekte Lösung lässt sich aus dem vorangestellten Text
ableiten. Naturwissenschaftliches Grundlagenwissen aus der Mittelschule wird aber vorausgesetzt.
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Aufgabe 2: Diagramme und Tabellen (60 Minuten)
In diesem Testteil prüfen wir Ihre Fähigkeit, Diagramme und Tabellen zu analysieren und korrekt zu
interpretieren. Die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und grafisch oder tabellarisch aufbereitete Infor-
mation zu verarbeiten entspricht einer häufigen Anforderung im Verlaufe des Studiums. Jede Aufgabe
beginnt mit einem kurzen Einleitungstext. Darunter finden Sie jeweils ein Diagramm oder eine Tabelle. Daran schliesst sich eine Frage mit fünf Antwortmöglichkeiten an, unter denen Sie wiederum die
beste Antwort finden sollen.
Ein Beispiel:
Welche Schlussfolgerung ist aus dem Diagramm und den zusätzlichen Informationen abzuleiten?
A) Die Vitalkapazität sinkt durch die Operation nur unwesentlich, weil das TV konstant bleibt.
B) Das Atemzugvolumen ist das einzige Lungenvolumen, das innerhalb eines Bereiches von +/- 20%
stabil bleibt.
C) Eine Abnahme des ERV bei leicht vermindertem RV führt zu einer Verminderung der FRC.
D) Die VK vermindert sich in erster Linie wegen der Verminderung des darin enthaltenen exspiratorischen Reservevolumens.
E) Die FRC bleibt konstant, weil sich das Residualvolumen nur wenig vermindert.
In diesem Beispiel ist C die richtige Aussage – wenn beide Bestandteile der FRC sinken, so wird logi-
scherweise auch die FRC kleiner. Insgesamt haben Sie 20 solcher Aufgaben zu lösen. Im Durchschnitt
stehen Ihnen dazu 3 Minuten pro Aufgabe zur Verfügung. Diese Aufgaben sind alle so gestaltet, dass
Sie zur Lösung keine spezifischen naturwissenschaftlichen, medizinischen oder therapeutischen
Kenntnisse benötigen. Die korrekte Lösung lässt sich jeweils aus dem Diagramm oder der Tabelle
ableiten.
Aufgabe 3: Persönlichkeitstest (nur ZHAW)
Beim Persönlichkeitstest, welcher nur an der ZHAW durchgeführt wird, geht es nicht um richtige oder
falsche Antworten, sondern um persönliche Einstellungen und Grundhaltungen. Der Persönlichkeits-
test dauert ca. 30 – 40 Minuten. Wichtig: Der Persönlichkeitstest hat keinen Einfluss auf die Rangliste!
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Nur bei einer Zulassung zum 2. Teil wird der Persönlichkeitstest ausgewertet und dient dann als
Grundlage für das Interview.
Zulassung zum zweiten Teil / Pooling
Der erste Teil der Eignungsabklärung wird von allen Kandidatinnen und Kandidaten beider Hochschulen durchlaufen. Auf Grund einer Gesamtrangliste werden die besten Kandidatinnen und Kandidaten
jeweils ihrem Wunschstudienort für den zweiten Teil zugewiesen. Sollte das Kontingent einer Hoch-
schule für den zweiten Teil ausgeschöpft sein, so werden alle folgenden Kandidatinnen und Kandida-
ten für den zweiten Teil solange dem andern Studienort zugewiesen, bis auch dessen Kontingent ausgeschöpft ist. Während dem ersten Teil der Eignungsabklärung werden Sie aufgefordert, schriftlich
anzugeben, ob Sie allenfalls an die andere Hochschule umgeleitet werden möchten oder nicht.
Vorbereitungsmöglichkeiten
Der Inhalt des kognitiven Testteils ist ähnlich aufgebaut wie Teile des Eignungstests für das Medizinstudium (EMS). Es kann davon ausgegangen werden, dass sich die Schlussfolgerungen aus Untersuchungen des EMS bis zu einem gewissen Grad auch auf den EPS übertragen lassen. Dabei ist zu be-
achten, dass die Testteile zwar ähnlich aufgebaut sind, im Vergleich zum EMS aber einige Besonder-
heiten aufweisen. Auf Grund der Ergebnisse der ersten zwei Jahre erzielen Kandidatinnen und Kandidaten, welche sich vorbereitet haben, etwas bessere Resultate. Der Besuch eines der von verschiede-
nen Anbietern angebotenen Kurse führt hingegen nicht zu besseren Ergebnissen, als die Vorbereitung
mit den von verschiedenen Verlagen angebotenen Materialien. Zusätzlich sind von verschiedenen Anbietern sogenannte Übungssets für den EPS auf dem Markt, welche aber die Besonderheiten des EPS
nicht genügend berücksichtigen. In welchem Umfang ein Training sinnvoll ist, kann nicht gesagt werden, weil dazu keine detaillierten Angaben vorhanden sind.
Übungsversion Eignungsabklärung Physiotherapie
Auf unserer Homepage steht Ihnen eine Original-Übungsversion der Eignungsabklärung für das Stu-
dium kostenlos zum Download zur Verfügung. Damit ist eine optimale Chancengleichheit für alle
Kandidatinnen und Kandidaten gewährt.
http://www.gesundheit.bfh.ch/fileadmin/wgs_upload/gesundheit/2_bachelor/UEbungsversion_EPS_2
015.pdf
Der Persönlichkeitstest kann nicht sinnvoll vorbereitet werden.
Teil 2 der Eignungsabklärung
Der 2. Teil der Eignungsabklärung wird von der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
(ZHAW) und der Berner Fachhochschule (BFH) getrennt durchgeführt. Kandidatinnen und Kandidaten,
die den ersten Teil erfolgreich absolviert haben, werden schriftlich zum Teil 2 aufgeboten. Darin werden vor allem kommunikative und sensomotorische Aspekte geprüft.
Teil 2 der Eignungsabklärung an der ZHAW besteht aus einem Interview sowie einem praktischen Teil.
Beide Testteile dauern je ca. 20 Minuten. Im Interview geht es unter anderem um Aspekte der Berufsabklärung und Berufsmotivation, um Selbst- und um soziale Kompetenzen. Im praktischen Teil werden koordinative Fähigkeiten, die Fähigkeit zu beobachten und zu instruieren geprüft.
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Teil 2 der Eignungsabklärung an der BFH besteht aus mehreren Interviews sowie einem praktischen
Teil. Die gesamte Prüfung dauert rund 2.5 Stunden. In den Interviews geht es unter anderem um As-
pekte der Berufsabklärung und Berufsmotivation, um Selbst- und um soziale Kompetenzen. Im praktischen Teil werden koordinative Fähigkeiten, die Fähigkeit zu beobachten und zu instruieren sowie
kommunikative Fähigkeiten geprüft.
Es besteht keine Möglichkeit, sich spezifisch auf das Interview sowie den praktischen Teil vorzubereiten. Jedoch empfehlen wir Ihnen das Zusatzmodul A (2-monatiges Praktikum) oder Schnuppertage
bereits im Vorfeld des 2. Teils der Eignungsabklärung zu absolvieren um klare Vorstellungen des Berufes zu erlangen und entsprechende Vorerfahrungen zu reflektieren.
Die aktuellsten Informationen finden Sie auf unserer Webseite: www.gesundheit.bfh.ch
Situationsplan: Universität Bern (PH Areal), Fabrikstrasse 6, Bern
Eignungsabklärung Teil 1
Universität Bern
Fabrikstrasse 6
Raum 001
Haltestelle
Güterbahnhof
(Bus Nr. 11)
Änderungen dieses Dokuments bleiben vorbehalten.
2.2.2015
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