Freitag, 10. April 2015 / Nr. 82 Kanton Luzern Neue Luzerner Zeitung Neue Zuger Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Urner Zeitung NACHRICHTEN Schwegler will in den Nationalrat POLITIK red. CVP-Politiker Martin Schwegler (Bild) kandidiert wie 2011 für den Nationalrat. Der 47-jährige verheiratete Vater von drei Jugendlichen war von 2005 bis 2012 Kantonalpräsident der CVP. Seit über 20 Jahren ist er in verschiedenen politischen Gremien aktiv, heisst es in einer Mitteilung. Schwegler führt eine eigene Anwalts- und Notariatspraxis in Menznau, ist unter anderem Dozent an der Hotelfachschule Luzern und Präsident der Wohnraumgenossenschaft der KAB. Braun Medical: Ausbau beginnt ESCHOLZMATT red. Die B. Braun Medical AG hat gestern den Grundstein gelegt für einen Erweiterungsbau. Investiert werden laut Mitteilung 50 Millionen Franken. Damit sollen die steigenden Produktionsmengen bewältigt werden. In Escholzmatt sind 240 Mitarbeiter in der Herstellung medizinischer Einmalartikel tätig. Weitere Standorte von B. Braun in der Schweiz befinden sich in Sempach (Hauptsitz), Luzern und Crissier. Konzerte nach intensivem Lager NACHWUCHSFÖRDERUNG red. Die Luzerner Jugend Brass Band und die Brassband Bürgermusik Luzern stellen von heute bis Sonntag in drei Konzerten ihre abwechslungsreichen Programme vor. Die Luzerner Jugend Brass Band hat sich in dieser Woche zu ihrem jährlichen Lager in Sarnen getroffen, um sich musikalisch weiterzubilden. Dies unter dem Patronat der Brassband Bürgermusik Luzern. Als Gastdirigenten konnten der Engländer Nicholas Childs, Chefdirigent der weltbekannten Black Dyke Band, und der Entlebucher Tubist Ueli Wigger verpflichtet werden. Infos zu den Konzerten: Heute: 20 Uhr, Aula Cher, Sarnen; Morgen: 20 Uhr, Sportzentrum Tellimatt, Aesch; Sonntag: 18 Uhr, Pfarrheim Neuenkirch. Rechnung schliesst mit Plus SCHLIERBACH red. Die Rechnung 2014 von Schlierbach schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 14 000 Franken ab. Dies bei einem Gesamtaufwand von 3,6 Millionen Franken. Budgetiert war ein Defizit von 10 000 Franken. 23 Welse bringen Hechte in Not FISCHEREI Im Sempachersee leben immer mehr Welse. Die Riesenfische haben einen Haken: Sie gehören gar nicht hierher – und bedrohen heimische Arten. EVELYNE FISCHER [email protected] «Wer den Wels seinerzeit ausgesetzt hat, weiss kaum, welchen Schaden er angerichtet hat.» Philipp Amrein, Fachleiter Jagd und Fischerei, von der kantonalen Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa), ist beunruhigt. Was mit Einzelfängen vor sechs Jahren begann, ist mittlerweile mit stattlichen Erträgen in der Statistik verzeichnet. «Die Entwicklung des Wels-Bestandes ist uns ein Dorn im Auge. Dieser Fisch hat im Sempachersee nichts verloren.» Von einem «enormen Eingriff ins Ökosystem» ist die Rede. Über die Beweggründe dafür kann Amrein nur spekulieren. Vielleicht sei es die Hoffnung auf den fleischigen Fang gewesen. Immerhin ist der Wels mit bis zu zwei Metern Länge der grösste europäische Süsswasserfisch. Heimisch ist der Wels im Bodensee, im Rhein oder in der Aare. In der Zentralschweiz hingegen gilt er als gebietsfremd – und als «eine echte Bedrohung» für hiesige Arten. «Der Wels saugt den Boden gezielt nach Jungfischen und Laichen ab.» Krankheitsrisiko steigt Zugenommen hat auch der Bestand an Sonnen- und Kaulbarschen. Dies hält Berufsfischer Andreas Hofer vom gleichnamigen Familienbetrieb in Oberkirch im Jahresbericht des Landschaftsschutzverbands Pro Sempachersee (siehe Kasten) fest. Wie der Wels sind auch Kaul- und Sonnenbarsch gebietsfremd. «Die Raubfische vermehren sich massenhaft, sind für Berufsfischer aufgrund ihrer geringen Grösse total uninteressant und für das Ökosystem gar eine Gefahr», so Hofer. «Werden Fische aus einem anderen Gewässer eingesetzt, steigt das Risiko von Krankheiten, und die einheimischen Arten werden verdrängt.» Gegen die stetige Zunahme fremder Arten sind die Fischer machtlos. «Mit diesem Übel müssen wir leben», sagt Philipp Amrein vom Lawa. Um wenigstens die Vermehrung nicht zusätzlich zu beschleunigen, gilt für sie weder ein Schonmass noch eine Schonzeit. «Wer einen Wels oder Sonnenbarsch fängt und diesen wieder in den See freilässt, macht sich gemäss Bundesgesetz über die Fischerei sogar strafbar.» Hechte gehen massiv zurück Der Sempachersee ist schweizweit der ertragreichste See – gemessen am Fang pro Hektar Seefläche. Doch der heimische Fischbestand sorgt für Kopfzerbrechen: Die Hecht-Erträge nehmen massiv ab. Der Rückgang in Zahlen: Wurde im Jahr 2009 von Berufsfischern ein Ertrag von rund 850 Kilogramm verzeichnet, Der gefrässige Wels (oben) wird dem einheimischen Hecht (unten) im Sempachersee gefährlich. Keystone/Getty waren es 2013 noch gut 600 Kilogramm. wichtig, an den bisherigen Aufwertungs«Die steigenden Wels-, Kaul- und Son- massnahmen festzuhalten. Sprich: Ufer nenbarsch-Bestände dürften ein Grund abzuflachen, Schilfgebiete anzupflanzen. «Das sind ihre beliebten Laichplätze.» dafür sein», sagt Berufsfischer Hofer. Um der heimischen Fischpopulation auf natürlich Art und Weise nachzuhel- Auch Felchen brauchen Hilfe fen, betreiben Hofers eine eigene AufNachgeholfen wird auch der Felchenzuchtanlage, in der die Eier ausgebrütet population. «Es wäre unser Ziel, dass werden. Doch dafür braucht es erst sich der Fisch dereinst wieder selber laichreife Hechte. «Keinen einzigen fin- fortpflanzen würde», sagt Amrein. «Im gen wir im letzten Jahr», sagt Hofer. «So Moment sind wir davon aber noch meilenweit entfernt.» Der etwas habe ich noch nie erlebt.» Heuer Felchen lege seine sehe es ähnlich aus. Eier im ganzen See«Diese Raubfische sind gebiet, bevorzugt «Gerade mal ein laichreifer Hecht ging aber an sandig-kiesifür das Ökosystem ins Netz.» Könnten gen Uferpartien ab. eine Gefahr.» über Jahre keine JungDiese werden häufig A N D R E AS H O F E R , fische ausgesetzt wervon Feinsedimenten BERUFSFISCHER den, müsste man solüberdeckt, die die Zuche zukaufen. «Dafür flüsse mit sich bringen. Die Folge: «Die bräuchte es aber eine kantonale Bewilligung. Und die Gefahr Eier gehen zugrunde.» Ein Grund für das ist gross, Krankheiten einzuschleppen.» Eingreifen von Menschenhand ist ferner in der Wasserqualität zu finden: Trotz Für Laichplätze sorgen Seebelüftung ist die Phosphorkonzent«Aus heutiger Sicht ist die Situation ration weiterhin hoch. «Dies kurbelt das der Hecht-Bestände noch nicht alarmie- Pflanzen- und Algenwachstum an.» Das rend», sagt Philipp Amrein vom Lawa. Wachstum wie auch die Zersetzung verBei den Erträgen habe es schon immer brauchen Sauerstoff, der den Fischeiern Schwankungen gegeben. Dennoch sei es später fehlt. Gewichtige Stimme PRO SEMPACHERSEE fi. Im Frühjahr 2013 entwickelte sich die Vereinigung Pro Sempachersee zum Landschaftsschutzverband mit rund 350 Mitgliedern weiter. Seither wird der Vorstand gemäss Jahresbericht 2014 vermehrt in raumplanerische und landschaftliche Fragen einbezogen. Dort heisst es weiter: «Wir müssen uns aber zuweilen auch fragen, ob wir uns nicht zu viel vorgenommen haben.» Mit den wachsenden Aufgaben und Rücktritten aus dem Vorstand und der Seeaufsicht habe sich die Situation verschärft, sagt Präsident Christoph Marchal auf Anfrage. «Dennoch war der Wandel zum Verband richtig und nötig. Nach einer Interessensabwägung war klar: Wir wollen stärker Einfluss nehmen können – selbst wenn wir öfter an unsere Kapazitätsgrenzen stossen.» Künftig gelte es, Prioritäten zu setzen, so Marchal. Doch auch kleine Schritte würden letztlich ans Ziel führen. Küssnacht 130 Gewerbe-Aussteller erwarten rund 15 000 Besucher KÜSSNACHT Die Meisterzunft organisiert vom 17. bis 19. April die Gewerbeausstellung. Diese findet nur alle sieben Jahre statt. red/see. Die traditionelle Gewerbeaustellung Gwärb 15 findet auf dem Areal Ebnet in Küssnacht am Rigi statt. Für die von der Meisterzunft Küssnacht organisierten Ausstellung vom 17. bis 19. April haben sich 130 Firmen und Institutionen angemeldet. Sie findet alle sieben Jahre statt. Das Ausstellungsareal Ebnet umfasst die Rigihalle, die Curlinghalle, die Sporthalle, die Schwinghalle, Aussenplätze sowie neu ein Festzelt mit über 1000 Plätzen auf dem Rasenfeld Ebnet. Geboten werden viele Attraktionen, eine grosse Festwirtschaft, internationale Stimmungsbands, viel Unterhaltung, eine Tombola, gemütliches Beisammensein sowie auch Programmpunkte für Kinder und Jugendliche. Aussergewöhnlich ist der Sonntagvormittag: Pfarrer Werner Fleischmann zelebriert einen Gottesdienst mit Jodelliedern und Alphornklängen. Die Gwärb 15 wartet zudem mit zwei Abendkonzerten der Superlative auf: Die jungen Zillertaler und die fidelen Mölltaler werden für Stimmung sorgen. Umfassende Berufsschau Erwartet werden laut OK-Präsident Martin Christen rund 15 000 Besucher. Die Küssnachter Gewerbeausstellung präsentiert eine umfassende Berufsschau und informative Workshops zur Berufsbildung. 50 Aussteller stellen an ihren Ständen die verschiedenen Be- Zillertaler, Helikopter, Aerobic PROGRAMM red. Die Zillertaler (17. April) und die Mölltaler (18. April) sorgen an der Küssnachter Gewerbeausstellung mit zwei Abendkonzerten für gute Stimmung. Der Ticket-Vorverkauf wird durch die Schwyzer Kantonalbank in Küssnacht durchgeführt. Die Konzerte beginnen jeweils um 20.30 Uhr im Festzelt. Willi Valotti ist auch dabei Am Ländler-Znüni vom Samstagvormittag, 18. April, spielt Willi Valotti mit seiner Wyberband im Festzelt musikalisch auf. Musikalische Unterhaltung findet zuvor bereits am Freitagnachmittag mit dem Schwyzerörgeli-Trio Siebäsiächä aus Küssnacht im Festzelt statt. Mit einem Helikopter können am Samstag und am Sonntag mit Start und Landung beim Schützenhaus Rundflüge gemacht werden. Am Samstag treten die Grümpelband Goldau und die Steelband Big Bamboo im Festzelt auf. Mit den Innerschwyzer Spitzenathleten Philipp Limbacher und Andreas Ulrich findet im Festzelt ein Schwingertalk statt. Am Sonntag, 19. April, treten auf: die Trachtengruppe Küssnacht, die fidelen Mölltaler, das Feuerwehrchörli Küssnacht, die Alphornbläser und Fahnenschwinger Küssnacht, die Feldmusik Küssnacht und die Aerobicgruppe des Damenturnvereins Küssnacht. rufe und Berufsfelder vor. Für die Kinder werden ein Kinderhort in der Sporthalle Ebnet sowie eine Hüpfburg und ein Streichelzoo organisiert. Festzelt mit über 1000 Plätzen Die Gastronomie spielt an der Küssnachter Gewerbeausstellung Gwärb 15 ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Besucher erwartet ein breites Getränkeund Essensangebot. Im Mittelpunkt der Festwirtschaft steht das Festzelt auf dem Ebnetrasen zwischen Curling- und Rigihalle, welches über 1000 Plätze aufweist. Weiter in Betrieb sind das Restaurant Pögg in der Rigihalle mit 120 Plätzen, das Restaurant Curlinghalle mit 78 Plätzen und Aussenstände. Dazu kommt ein Barbetrieb in der Schwinghalle. HINWEIS www.gwaerb15.ch
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