Die Kundenzeitschrift von SWICA, Mai 2015

2–2015
Die Kundenzeitschrift von SWICA, Mai 2015
SWICA-Geschäftsjahr 2014:
Erfreuliches Ergebnis trotz
Sonderfaktoren
4
Der lange Weg zur Genesung:
Wie eine junge Versicherte
sich ins Leben zurückkämpfte
6
Gesundheitsberatung sante24:
Ein Blick hinter die Kulissen
14
Response Zentral
AZB 8015 Zürich
SWICA aktuell 2–2015
News
Inhalt/Editorial
Facebook-Wettbewerb
zur Stillkampagne
SWICA unterstützt die Stillkampagne
2015, die vom 4. Mai bis Anfang Juli 2015
dauert. Im Rahmen dieser Kampagne
lanciert SWICA auf ihrer Facebook-Seite
(facebook.com/swica.ch) einen Wettbewerb.
Um teilzunehmen, senden Sie uns ein
Selbstportrait («Selfie») von sich und
Ihrem Baby. Wir publizieren die eingereichten Fotos ohne Namensnennung auf
unserer Seite. Das Bild mit den meisten
«Likes» gewinnt einen Gutschein im Wert
von CHF 250.– von «Baby Rose». Weitere
Informationen zur Stillkampagne und
einen Tipp zum Thema Stillen und Ernährung finden Sie im Gesundheitsratgeber
auf Seite 11.
Zurück ins Leben
4 Im Fokus
SWICA-Geschäftsjahr 2014:
Erfreuliches Ergebnis trotz
Sonderfaktoren
Gleich in zwei Artikeln dieser Ausgabe erzählen Menschen, wie sie den Weg
zurück ins Leben finden oder bereits gefunden haben. So unterschiedlich die
Schicksale dieser Frauen sein mögen; ihnen gemeinsam ist ihr Mut und der
Wille, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Als Krankenversicherer könnten wir uns damit begnügen, die eingehenden Rechnungen zu prüfen und
gemäss unserer Leistungspflicht zu übernehmen. Die Abwicklung des reinen
Versicherungsgeschäfts ist eine Kernaufgabe, die wir mit höchsten Ansprüchen an Effizienz und Qualität erbringen.
6 Portrait
Neue Adressen
der SWICA Agenturen
in Aadorf und Buchs
santémed
Gesundheitszentren
In den santémed Gesundheitszentren Basel,
St. Gallen, Winterthur, Zürich-Oerlikon
und Zürich-Wiedikon finden regelmässig
Kurse und Vorträge statt. Das Angebot umfasst Gymnastik, Pilates, Medizinische Trainingstherapie, Qigong, Stressbewältigung
und vieles mehr.
Informationen darüber fi nden Sie unter
www.santemed.ch
Die SWICA-Teams freuen sich, die
Kunden an neuen Standorten begrüssen
zu dürfen:
SWICA Aadorf:
Châtelstrasse 5, 8355 Aadorf
SWICA Buchs:
Bahnhofstrasse 18, 9470 Buchs
Gipfel stürmen und Preise
gewinnen
Mitten im Herzen der Schweiz, rund um
das Bergmassiv Rigi, beginnt am 1. Mai
2015 die erste «Swiss Knife Valley
3/8»-Challenge. Wer bis Ende Oktober
drei der acht Zentralschweizer Gipfel
(Hochstuckli, Wildspitz, Rotstock, Rigi
Hochflue, Roggenstock, Grosser Mythen,
Huser Stock und Silberen) besteigt, erhält
einen Sofortpreis und die Chance auf
einen der Hauptpreise von Victorinox.
Das Erklimmen der Gipfel muss mittels
der App «Peakhunter» (kostenlos für
iPhone und Android) nachgewiesen werden. Die App ist unter anderem in den
Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch verfügbar und wurde
Der lange Weg zur Genesung:
Wie eine junge Versicherte sich
ins Leben zurückkämpfte
im Appenzell entwickelt. Peakhunter ist
das erste digitale Gipfelbuch mit integriertem sozialem Netzwerk, das auf der Idee
des traditionellen Gipfelbuchs beruht.
Diese Art des Gästebuchs fi ndet sich auf
vielen Bergspitzen. Wanderer und Kletterer verewigen sich gerne darin.
Bildquelle: Pilatus Indoor.
9 Prävention
Klettern: Fitness- und mentales
Training in einem
Als Gesundheitsorganisation gehen wir aber viel weiter: Wir haben beide Patientinnen von Beginn an unterstützt und begleitet: sei es bei der Koordination
bezüglich Regressforderungen, sei es beim Finden einer Lösung, die anfangs
nicht finanzierbar schien. Unsere Spezialisten und Care Manager setzen sich
vollumfänglich für Sie ein. Dies gilt auch für die Ärzte und die medizinischen
Fachpersonen der telefonischen Gesundheitsberatung sante24, die 2014 rund
395 000 Anrufe entgegengenommen haben.
Wir danken Ihnen für das Vertrauen, das Sie uns entgegenbringen, indem Sie
oft gemeinsam mit uns besprechen, was das Beste für Ihre Genesung ist. Insbesondere danken wir Ihnen auch für die ausgezeichneten Bewertungen bei
der jährlichen Zufriedenheitsumfrage von Comparis.ch. Wir haben wiederum einen Spitzenplatz erzielt und sind stolz darauf.
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
10 Ratgeber
14 Gesundheitswesen
Gesundheitsberatung sante24:
Ein Blick hinter die Kulissen
Dr. Reto Dahinden
CEO
Weitere Infos auf:
www.peakhunter.com
Titelbild:
SWICA unterstützt diese sportliche Herausforderung und wünscht allen Teilnehmern eine erfolgreiche Gipfeljagd.
Die Versicherte Gina hat sich nach einem schweren
Unfall wieder fast vollständig erholt.
IMPRESSUM: aktuell – Die Kundenzeitschrift von SWICA. Erscheint 4x pro Jahr.
Herausgeber: SWICA Gesundheitsorganisation, Römerstrasse 38, 8401 Winterthur.
www.swica.ch
Redaktion: Silvia Schnidrig, Jasmin Lioliou, Christina Wettstein, Kerstin Nanchen.
Übersetzungsdienst: Véronique Decoppet. Layout/Produktion: PMS Dialog AG,
Für Adressänderungen: [email protected]
Zürich. Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch. Auflage: 400 000 Expl.
oder Telefon 0800 80 90 80 (kostenlos)
Korrektorat und Druck: Stämpfli AG, Bern.
SWICA aktuell 2–2015
Im Fokus
Im Fokus
Wettbewerb
spornt uns an
SWICA blickt auf ein herausforderndes,
aber erfreuliches Geschäftsjahr 2014 zurück.
CEO Reto Dahinden im Gespräch.
Über eine Million Menschen
können sich auf SWICA
verlassen.
Gesamter Versichertenbestand
gen Anrechnung der Kostenbeteiligung in
der Grund- und der Zusatzversicherung.
Sind die finanziellen Vorteile bei der
Kostenbeteiligung für Ihre Kunden
mit ein Grund, dass SWICA für 2014
einen tieferen Unternehmensgewinn
ausweist?
Was war Ihr Highlight 2014?
Die deutliche Ablehnung der Einheitskasse
mit einem Nein von über 60 Prozent.
Damit hat sich die Stimmbevölkerung klar
für das heutige System und für einen kontrollierten Wettbewerb ausgesprochen. Ich
sehe das als Vertrauensbeweis unserer
Kunden und auch als Ansporn, den Erwartungen gerecht zu werden. Mit unserer
Positionierung als Qualitätsversicherer
sind wir bestens darauf vorbereitet.
Dennoch haben Sie leicht weniger
Kunden in der Grundversicherung
als im Vorjahr?
Insgesamt haben wir mehr Versicherte; der
leichte Rückgang bei den Grundversicherten ist die Konsequenz unserer Qualitätsstrategie: Bei Kunden, die mit der tiefsten
Franchise das billigste Angebot suchen,
kommen unsere Vorteile nicht voll zum
Tragen. Umso attraktiver sind wir für Versicherte, die ihre Grund- und mindestens
eine Zusatzversicherung bei uns abgeschlossen haben. Dies ist inzwischen bei
86 Prozent aller Kundinnen und Kunden
der Fall. Sie profitieren von der gegenseiti-
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SWICA aktuell 2–2015
Im Gegenteil, im reinen Versicherungsgeschäft haben wir sehr gut gearbeitet. Der
tiefere Gewinn ist auf zwei Sonderfaktoren
zurückzuführen: Zum einen führte eine
Anpassung der Steuerpraxis zu einem
ausserordentlichen Aufwand. Zum andern
haben wir Rückstellungen gebildet für die
rückwirkende Prämienkorrektur 1996 bis
2013. Das Bundesamt für Gesundheit stellt
es Versicherungen mit genügend Reservedeckung frei, die für den Einmalzuschlag
erforderlichen Mittel auf ihre Versicherten
abzuwälzen oder diese den Reserven zu
entnehmen. Aufgrund unserer soliden
fi nanziellen Situation haben wir uns für
die zweite Variante entschieden.
2014 stiegen die Leistungskosten
einmal mehr stärker an als
die Prämien. Ist eine Trendwende
absehbar?
Die Kosten nahezu aller Leistungserbringergruppen liegen über dem Vorjahresniveau.
Neben den Krankenversicherungen können auch die Versicherten einen Beitrag
dazu leisten, den Kostenanstieg zu
dämpfen; z. B. durch die Wahl eines Hausarzt- oder Telmed-Modells, wie wir sie mit
unserer FAVORIT-Palette anbieten. Eine
Kehrtwende bei der Entwicklung der
Gesundheitskosten ist derzeit jedoch nicht
absehbar.
Prämienvolumen
CHF 3,6 Mrd.
Versicherungsleistungen netto
CHF 3,1 Mrd.
Unternehmensergebnis
CHF 2,8 Mio.
Unternehmenskunden
Mitarbeitende Kranken- und Unfallversicherung
Mitarbeitende santémed
KVG-Versicherte mit mindestens
einer Zusatzversicherung
86 %
Gutschriften aus
Prämienkorrektur
Versicherte mit Wohnsitz in Kantonen (ZH, ZG, FR, AI, GR, TG, TI,
VD und GE), in denen zwischen
1996 und 2013 zu viel Prämien
bezahlt wurden, erhalten im Juni
einen Betrag zurück. Gemäss
Vorgaben des BAG kann der
Betrag von der Juniprämie ab-
KVG-Versicherte
gezogen oder den Versicherten
687 284
getrennt ausbezahlt werden.
www.bag.admin.ch
Die Höhe dieses Betrags variiert
Unternehmenskunden
27 515
95 Prozent der Prämien fliessen
in Form von Leistungen an die
Versicherten zurück.
von Kanton zu Kanton. Angaben
Der Anteil der Versicherten,
die sich 2014 für ein FAVORITModell entschieden haben,
hat nochmals zugenommen.
Anteil KVG-Versicherte mit einem
Managed-Care-Modell
82 %
zur konkreten Abwicklung der
Prämienkorrektur bei SWICA
finden Sie auf unserer Website:
www.swica.ch
› Über SWICA
› Standpunkte
Verwaltungskostenanteil KVG
SWICA 2014 auf einen Blick
Versicherte
1283 091
Die grosse Mehrheit der
SWICA-Kunden hat neben der
Grundversicherung mindestens
noch eine Zusatzversicherung
bei uns abgeschlossen.
5%
Geschäftsbericht:
395 000 Mal konnten wir
SWICA-Kunden telefonisch
bei aller Art von Gesundheitsfragen beraten.
1,3 Mio.
27500
1371
471
Weitere Informationen
Verwaltungskosten
95 %
Versicherungsleistungen
und versicherungstechnisches Ergebnis
Anrufe sante24
395 000
www.swica.ch
Allgemeine Informationen:
www.swica.ch
Sie finden SWICA auch auf
Facebook, Google+, Xing,
LinkedIn, Twitter und YouTube.
SWICA aktuell 2–2015
5
Portrait
«Ich hatte trotz allem
Glück!»
Unverschuldet in einen Unfall verwickelt zu werden und mit den Folgen umzugehen,
ist für die Betroffenen schwierig. Das hat auch die 15-jährige Gina erfahren.
Ihrer Ausdauer, ihrem Biss und viel Glück ist es zu verdanken, dass sie ihre Träume
trotzdem verwirklichen kann.
E
ine junge, hübsche Frau, Kopfhörer
im Ohr, die Füsse wippen rhythmisch im Takt von Bastian Baker –
wer Gina Z. in ihrem Mädchenzimmer
so unbekümmert tagträumen sieht, ahnt
nicht, welch schwierige Monate hinter ihr
liegen. Gut zwei Jahre ist es her, seit sie ein
verhängnisvoller Verkehrsunfall mitten
aus ihrem aktiven Teenagerleben riss. Ein
Leben, das sie sich mit eisernem Willen
und harter Arbeit zurückerobern musste.
Keine Erinnerungen an den Unfall
Dass sie mit Freundinnen aus dem Gymnasium, das sie damals besuchte, den Fussgängerstreifen überquerte, weiss Gina
noch. An das Auto, das sie darauf mit voller
Wucht erfasste, kann sie sich nicht mehr
erinnern. Auch nicht daran, dass sie
meterweit durch die Luft geschleudert
wurde, sie die Rega ins Kinderspital nach
Luzern fliegen musste, an die Operationen
und Behandlungen. «Ich erwachte auf der
Intensivstation, spürte das grosse Pflaster
am Oberschenkel und fragte mich, was
das soll», sagt sie. Ginas Vater Ignaz Z.,
der in der Nähe des Unfallorts arbeitete,
befürchtete das Schlimmste, als er seine
Tochter bewusstlos auf der Strasse liegen
sah. Gina erlitt beim Unfall ein schweres
Schädel-Hirn-Trauma und innere Verletzungen. Das rechte Bein war gebrochen
und über dem linken Knie klaffte eine
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SWICA aktuell 2–2015
Portrait
riesige Fleischwunde. Gina wurde mehrmals operiert, bekam eine Hirnsonde
eingesetzt und wurde in ein künstliches
Koma versetzt. «Prognosen für den weiteren Genesungsverlauf gab es keine», erzählt
der Vater, «die Ärzte haben uns gesagt,
dass bei solchen Kopfverletzungen alles
möglich sei.» Die Tage der Ungewissheit,
bis Gina aus dem Koma erwachte, seien die
schlimmsten gewesen, sagt Ignaz Z. Unzusammenhängendes Zeug habe sie nach
dem Erwachen geredet, Wörter vertauscht
und das Kurzzeitgedächtnis sei stark beeinträchtigt gewesen, erzählt Gina. Es folgten
bange Stunden und Tage, in denen der
Familie viele Verwandte und Freunde tatkräft ig zur Seite standen. Nach fünfwöchigem Spitalaufenthalt, davon drei auf der Intensivstation, durfte sie wieder nach Hause.
«Prämienerhöhungen
entgegenzuwirken,
ist eines der Ziele
des Regressdiensts.»
Yvonne Adalin,
SWICA-Regressdienst
Schulwechsel unvermeidbar
Zu Hause standen nebst dem Nachholen
des verpassten Schulstoffs Ergotherapie
und Physiotherapie auf dem Programm.
Die rasenden Kopfschmerzen seien das
Schlimmste gewesen, sagt Gina rückblickend. «Das Hirn braucht nach einem
Schädel-Hirn-Trauma möglichst viel
Ruhe», präzisiert der Vater. Und das war in
Ginas vollgestopftem Schulalltag am Gymnasium in einer fremden Stadt nicht realisierbar. So entschied Gina zusammen mit
ihren Eltern, an die Sekundarschule an
ihrem Wohnort zurückzukehren. Wohlwissend, dass sie damit ihren Berufswunsch Primarlehrerin nur noch über
eine Zusatzschlaufe erreichen konnte. «Ich
hatte mich bereits damit abgefunden, dass
mein Leben nun halt anders ist als vor dem
Unfall», sagt Gina pragmatisch, «das Saxophonspielen und die Skirennen im U-14Team waren schliesslich auch nicht mehr
möglich.» Hadert sie mit ihrem Schicksal?
«Nein», erklärt sie bestimmt, «ich bin
dankbar, dass ich trotz allem so viel Glück
hatte und es mir jetzt gut geht.»
Kostenreduktion und Gerechtigkeit
dank dem SWICA-Regressdienst
Gina trägt am Unfall keine Schuld. Deshalb hat sich der SWICA-Regressdienst
eingeschaltet und die Versicherte bei der
Geltendmachung ihres Direktschadens
unterstützt. «Wenn unsere Versicherten
unverschuldet in einen Unfall verwickelt
werden, nehmen wir Rückgriff auf Dritte»,
erklärt Yvonne Adalin vom SWICARegressdienst die Vorgehensweise. Beim
Vorgehen bei Unfall
Sie sind im In- oder Ausland verunfallt? Übermitteln Sie uns Ihre
Unfallmeldung online – einfach,
schnell und dank verschlüsselter
Datenübermittlung absolut sicher
(www.swica.ch › Online-Service ›
Unfall melden). Natürlich nimmt
auch der SWICA-Kundendienst
in Ihrer Nähe Ihre Unfallmeldung
gerne entgegen.
Die ganze Familie hat Gina bei ihrer Genesung
unterstützt.
Unfall von Gina Z. bedeutete dies, dass
SWICA die entstandenen Kosten beim
Unfallverursacher respektive bei dessen
Haftpflichtversicherung einforderte. «Mit
dem Regress kann Prämienerhöhungen
entgegengewirkt werden», so Yvonne
Adalin. Ginas Familie ist dankbar für die
professionelle Unterstützung: «SWICA
war vom Moment der Unfallmeldung für
uns da, ist uns beratend zur Seite gestanden und hat uns jeglichen Papierkram vom
Hals gehalten», sagt Ignaz Z. Der Regress
hat für die Familie auch einen weiteren
Aspekt: «Uns gehts klar auch um Gerechtigkeit.»
Berufswunsch wird Realität
Gina hat sich mit ihrer Situation arrangiert.
Sie hat sich spezielle Entspannungsmethoden angeeignet, wenn die Kopfschmerzen
überhandnehmen. Sie tanzt nun Hip-Hop
und spielt Volleyball, weil andere Sportarten zu schmerzhaft sind. Und sie hat sich
mit ihrem für sie typischen Pflichtbewusstsein für die Verwirklichung ihrer
beruflichen Ziele engagiert. Mit Erfolg! Im
Frühling hat sie die Aufnahmeprüfung für
die Fachmittelschule mit Schwerpunkt
Pädagogik bestanden. Gina freut sich auf
den neuen, spannenden Lebensabschnitt,
der nach den Sommerferien beginnt. Und
die Augen der jungen Frau strahlen, weil
ihr Berufswunsch – mit einem kleinen
Umweg – nun doch noch Realität wird.
«I know I’m lucky» (Ich weiss, ich habe
Glück), singt Bastian Baker. Das gilt besonders für Gina. Und dieses Glück ist ihr zu
gönnen.
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Dienstleistung
Prävention
Fragen unserer Versicherten
Unsere Kundenberater sind an über 45 Standorten in der
ganzen Schweiz präsent und nehmen sich täglich den
Anliegen der SWICA-Versicherten an. Wir haben ein paar
der häufigsten Fragen zusammengestellt, die von unserem
Kundendienst beantwortet werden.
Ich bin Teilzeitangestellte.
Benötige ich die Unfalldeckung in
der Krankenversicherung?
Arbeitnehmer, die mindestens acht Stunden pro Woche beim selben Arbeitgeber
arbeiten, sind über diesen obligatorisch
gegen Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert. Wenn Sie weniger als acht Stunden
pro Woche arbeiten, müssen Sie die Unfalldeckung beim für Sie zuständigen SWICAKundendienst oder mittels Online-Formular (www.swica.ch › Für Private › OnlineService › Versicherung ändern) wieder
einschliessen lassen.
Ich werde demnächst Militär- oder
Zivildienst leisten. Muss ich etwas
an meiner Versicherungslösung
ändern?
Sie können alles belassen, wie es ist. Sofern
Sie aber länger als 60 aufeinanderfolgende
Tage Dienst leisten, bitten wir Sie, uns den
Nachweis über die geleisteten Diensttage
einzureichen. Sie werden für diese Zeit
vollumfänglich von der Prämie der Grundversicherung befreit.
Sie einen Aufenthalt in einem EU-/EFTAStaat planen und den Erhalt der Ersatzkarte nicht abwarten können, stellt Ihnen
SWICA umgehend eine Ersatzbescheinigung aus.
Wie kann ich das Versicherungsmodell wechseln?
In der Grundversicherung können Sie das
Modell und die Franchise jedes Jahr per
1. Januar anpassen. Teilen Sie uns bitte die
Änderung bis am 30. November schrift lich
mit. Wenn Sie vom Modell STANDARD
zu einem der FAVORIT-Modelle wechseln
möchten oder einen Wechsel innerhalb der
FAVORIT-Modelle wünschen, so können
Sie dies auch unterjährig jeweils auf den
1. des Folgemonats vollziehen.
In der Zusatzversicherung ist eine Verringerung der Versicherungsdeckung oder
Kündigung jeweils per Ende Jahr möglich.
Die Kündigungsfrist beträgt:
■
Ich habe meine Versicherungskarte
verloren. Wie gehe ich vor?
Melden Sie den Verlust so schnell wie möglich unter der Gratis-Hotline 0800 80 90 80.
Um Missbrauch zu vermeiden, wird die
Karte sofort gesperrt und innerhalb von
drei bis vier Wochen kostenlos ersetzt.
Ersatzkarten können auch online bestellt
werden (www.swica.ch › Für Private ›
Online-Service › Nachbestellungen). Falls
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SWICA aktuell 2–2015
■
bei gleichbleibender Prämie drei
Monate (Eintreffen der Kündigung bei
SWICA am letzten Arbeitstag vor
dem 30. September).
bei einer Prämienanpassung einen
Monat (Eintreffen der Kündigung bei
SWICA am letzten Arbeitstag vor
dem 30. November).
Eine Erhöhung oder Erweiterung des Versicherungsschutzes ist jeweils per Anfang
des nächsten Monats möglich.
Weitere oft gestellte Fragen
sowie deren Antworten sind auf
«Während des Kletterns sollte
der Kopf frei sein von Angst»
Klettern ist Fitness- und mentales Training zugleich. Der Sport fördert Kraft, Ausdauer,
Selbstvertrauen und Konzentration und eignet sich für Jung und Alt. Ein Interview mit
der passionierten Kletterin Michèle Marti.
Kletterer profitieren
bei SWICA
der SWICA-Website zu finden:
SWICA unterstützt kletterbewww.swica.ch › Über SWICA ›
geisterte Versicherte mit einem
Häufige Fragen
Sportförderungsbeitrag von bis
zu CHF 600.– pro Jahr aus den
Zusatzversicherungen COMPLETA
PRAEVENTA (50 % bis CHF
Wie lese ich eine Leistungsabrechnung?
300.–) und OPTIMA (90 % bis
Für sämtliche Fragen steht der SWICAKundendienst in Ihrer Nähe gerne zur Verfügung. Allgemeine Informationen zur
Leistungsabrechnung finden Sie auch auf
unserer Website (www.swica.ch › Für Private › Online-Service › Help Point › Leistungsabrechnung).
Jahresabonnemente bei Kletteran-
CHF 300.–) für Halbjahres- und
lagen, die sich der Vereinbarung
zwischen SWICA und der IGKA
angeschlossen haben. Zusätzlich
dazu gewährt SWICA attraktive
Prämienrabatte auf ausgewählte
Zusatzversicherungen.
Kann ich mein Baby bereits vor der
Geburt versichern?
Ja. Es ist empfehlenswert, das erwartete
Kind bereits vor der Geburt anzumelden,
damit es ab dem ersten Tag gut versichert
ist. SWICA verzichtet bei der vorgeburtlichen Anmeldung bei den meisten Zusatzversicherungen auf eine Risikoprüfung.
Eine Offerte kann auf der SWICA-Website
angefordert werden (www.swica.ch › Für
Private › Online-Service › Baby anmelden).
Wie wirkt sich Klettern auf den
Körper aus?
«Klettern schult das Körpergefühl, denn
Technik, Koordination und Kreativität
werden ebenso benötigt wie Kraft und
Beweglichkeit. Aber auch der mentale
Aspekt spielt eine wichtige Rolle. Während
des Kletterns sollte der Kopf frei sein von
Angst, Zweifeln oder Erwartungsdruck.
Welche Muskelgruppen werden
speziell trainiert?
Abhängig von der Art der Route werden
unterschiedliche Muskelgruppen besonders beansprucht, denn eine flache bzw.
nach vorne geneigte Wand stellt andere
Anforderungen als eine stark überhängende. Besonders trainiert wird natürlich die
Finger- und Armkraft in Kombination mit
der Schulter- und Rumpfmuskulatur.
Was muss man beim Klettern
beachten?
Beim Klettern bewegt man sich in die Höhe,
weshalb der Besuch eines Sicherungskurses
sehr empfehlenswert ist, um sich das nötige
Know-how anzueignen. Auch wer bereits
mit dem Klettern angefangen hat, sollte
seine Sicherungskenntnisse regelmässig
auf den neusten Stand bringen. Denn nur
wenn man seinem Sicherungspartner vollumfänglich vertrauen kann, ist man in der
Lage, in der Route alles zu geben. Zudem
sollte nur normgerechtes, zertifiziertes
Klettermaterial in einwandfreiem Zustand
verwendet werden.
Was macht den Reiz dieser Sportart
aus?
Am Klettern fasziniert mich die Suche
nach dem Moment, wenn alles perfekt
zusammenspielt: Wenn die Bewegungen
wie von selbst fliessen, wenn ich voll konzentriert bin, mich vielleicht sogar an meinem Limit bewege und trotzdem innerlich
entspannt bleibe. Ausserdem bietet das
Klettern mit all seinen Disziplinen und
Spielformen enorm viel Abwechslung.»
Was sind Ihre Tipps für Anfänger?
Anfänger sollten unbedingt einen Einsteigerkurs besuchen. Neben den nötigen
Sicherungskenntnissen werden dabei
auch schon die ersten technischen Grundlagen erworben, die das Vorwärtskommen
in der Vertikalen erleichtern. Wer gerne
klettern möchte, aber keinen Sicherungspartner hat oder nicht ganz so hoch hinaus will, sollte die Disziplin «Bouldern»
ausprobieren. Da man sich dabei immer in
Absprunghöhe über Matten befi ndet, klettert man ohne Seilsicherung und kann
nach einer kurzen Einführung gleich loslegen.
Die 28-Jährige Michèle Marti
entdeckte während des Studiums
der Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften die Leidenschaft für den Sport in luftiger
Höhe. Neben ihrer Tätigkeit als
Kletterleiterin und Ausbildungsverantwortliche bei «Pilatus
Indoor» ist sie zudem in einem
Bergsportgeschäft in Luzern tätig
und engagiert sich als Trainerin
im «Regionalkader Sportklettern
Zentralschweiz».
SWICA aktuell 2–2015
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Jederzeit ein ärztlicher Rat
Inserat
Ratgeber
Editorial/Inhalt
Telefonische
sante24
ist für michGesundheitsberatung
die beste Medizin
Gesundheitsratgeber
sante24 ist Ihre telefonische Gesundheitsberatung – an 365 Tagen im Jahr,
rund um die Uhr, weltweit. Erfahrene Ärzte und medizinische Fachpersonen
beantworten Ihre Fragen zu Krankheit, Unfall, Prävention und Mutterschaft.
Wann immer Sie einen medizinischen Rat brauchen, sante24 ist für Sie da.
Telefon +41 (0)44 404 86 86. www.swica.ch
Erste Hilfe bei Verbrennungen bei Kindern
Ernährung in der Stillzeit
Dr. med. Silke Schmitt Oggier,
Ärztliche Leitung sante24
Patrick Z. (32) kontaktiert die
telefonische Gesundheitsberatung
sante24. Sein vierjähriger Sohn
Manuel hat eine Tasse mit heissem
Tee verschüttet und sich dabei die
Hand verbrannt. Patrick Z. kann
noch keine Verbrennungsanzeichen
sehen, aber der Kleine schreit vor
Schmerzen wie am Spiess und lässt
sich nicht mehr beruhigen.
Die Gesundheitsberaterin rät dem besorgten Vater die Hand seines Sohns direkt
unter fliessendem Leitungswasser (ca.
20 °C) zu kühlen, da der Wasserstrahl die
Haut beruhigt und in den ersten 10 bis
15 Minuten die Schmerzen lindert. Die
Anwendung von eiskaltem Wasser, Eiswürfeln oder Cool Pads ist nicht empfehlenswert, da die verletzte Haut einen Kälteschaden erleiden könnte.
Vorsicht mit Salben
Nachdem die betroffenen Stellen mit Leitungswasser gekühlt wurden, kann die
Verletzung mit sterilen, sauberen und nicht
10
SWICA aktuell 2–2015
4-2013
fusselnden Tüchern wie beispielsweise
saubere Geschirr- oder Baumwolltücher
bedeckt werden. Cremes, Salben, Gels
sowie andere Desinfektionsmittel sind zur
Wundbehandlung nicht geeignet, denn sie
können nicht nur die Verbrennung verschlimmern, sondern müssen auch zur
Wundversorgung wieder entfernt werden,
was mit unnötigen Schmerzen verbunden
ist. Neben dem Kühlen der betroffenen
Stelle können Medikamente wie Tabletten,
Säfte oder Zäpfchen verabreicht werden,
um die Schmerzen zusätzlich zu lindern.
Falls auf der Haut schon Brandblasen entstanden sind, dürfen diese auf keinen Fall
aufgestochen oder anders geöff net werden.
Es besteht Infektionsgefahr. Zudem kann
das Öffnen den Heilungsprozess verlängern und hässliche Narben hinterlassen.
Verschiedene Verbrennungsgrade
Es wird zwischen drei Schweregraden
unterschieden. Bei Verbrennungen ersten
Grades rötet sich die betroffene Hautstelle
und kann anschwellen. Ab Grad zwei bilden sich zusätzlich Brandblasen. Verbrennungen dritten Grades sind tief gehende
Verbrennungen, die das ganze Gewebe zerstören und teilweise bis auf die Knochen
gehen können.
Einschätzung der Ernsthaftigkeit
der Blessur
Neben dem Verbrennungsgrad ist auch die
Ausdehnung der Verletzung entscheidend.
Sie wird berechnet, indem die Kinderhand
mit der Körperoberfläche verglichen wird.
Die Handfläche inklusive Finger entspricht
etwa einem Prozent der Körperoberfläche.
Hat sich das Kind eine Verbrennung zuge-
zogen, die grösser als sein Handteller ist,
muss es ärztlich behandelt werden. Sind
bei Kindern unter vier Jahren mehr als acht
Prozent der Hautfläche betroffen (bei Kindern über vier Jahren mehr als zehn Prozent), müssen sie ins Spital. Das gilt übrigens auch für alle Verbrennungen der
Hände oder Füsse sowie für Verbrennungen über Gelenke, im Gesicht und an den
Genitalien. Auch bei grösseren geschädigten Hautflächen sowie bei offenen oder tiefen Wunden ist es empfehlenswert, einen
Arzt zu konsultieren.
Spätschäden nach einer Brandverletzung
Je nach Verbrennungsgrad und Lokalisation kann die Narbenbildung ein Problem
darstellen. Verbrennungen ersten Grads
heilen in der Regel, ohne Spuren zu hinterlassen. Ab Grad zwei muss damit gerechnet werden, dass sich Narben bilden. Auch
deshalb ist es wichtig, dass Verbrennungen
des zweiten und dritten Grades von einem
Arzt behandelt werden.
Monika M. (30) hat vor einigen
Wochen ihr erstes Kind geboren.
Obwohl sie weiss, dass die richtige
Ernährung auch während der
Stillzeit eine entscheidende Rolle für
die Entwicklung und Gesundheit des
Babys spielt, ruft sie die Stillhotline
von sante24 an und fragt nach
konkreten Empfehlungen.
Die Stillberaterin rät Monika M., sich
grundsätzlich an die Empfehlungen für die
ideale «Ernährung während der Stillzeit»
der Schweizerischen Gesellschaft für
Ernährung (SGE) zu halten. Zusätzlich
gibt sie ihr folgende Ratschläge:
Energiebedarf
Wenn das Baby Vollzeit gestillt wird, steigt
der Energiebedarf um etwa 500 kcal pro
Tag an. Der Körper kann diese Energie entweder aus zusätzlicher Nahrung oder aus
den angesammelten Reserven ziehen.
Möchte die Mutter die Schwangerschaftspfunde nach der Geburt rasch wieder verlieren, muss deshalb in der Stillzeit nicht
zwingend mehr gegessen werden. Nimmt
sie aber mehr als ein halbes Kilo pro Woche
ab, empfiehlt es sich, die Nahrungsaufnahme etwas zu erhöhen. Von einer kalorienreduzierten oder einseitigen Diät ist in
jedem Fall abzuraten. Nicht nur das Baby,
sondern auch der Körper der Mutter
braucht ausreichend Energie und Nährstoffe, um sich nach der kräftezehrenden
Schwangerschaft und Geburt zu regenerieren.
Flüssigkeit
Um das mit der Muttermilch abgegebene
Wasser zu ersetzen, braucht der Körper viel
Flüssigkeit. Idealerweise werden zwei bis
drei Liter Wasser, Tee oder verdünnte
Frucht- und Gemüsesäfte über den Tag
verteilt getrunken. Von Trinkmengen über
drei Liter wird allerdings abgeraten, da
diese die Milchproduktion negativ beeinflussen können.
rung gewöhnt das Baby schon früh an
unterschiedliche Geschmacksarten und
versorgt es ausreichend mit Vitaminen
und Nährstoffen. Auf Alkohol und hohe
Mengen an Koffein sollte während der
Stillzeit verzichtet werden.
Nährstoffe
Während der Stillzeit kann sich der Bedarf
an Nährstoffen im Vergleich zur Schwangerschaft leicht erhöhen. Folgende Vitamine und Mineralstoffe sind besonders wichtig und sollten ausreichend konsumiert
werden:
■
■
■
■
■
■
Folsäure: in grünem Gemüse,
Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten,
Fleisch und Eigelb
Vitamin C: in Zitrusfrüchten, Broccoli,
Johannisbeeren und Kartoffeln
Vitamin D: in Margarine und öligem
Fisch
Kalzium: in Milchprodukten,
Mineralwasser, Fisch, Nüssen und
grünem Gemüse
Magnesium: in Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Fleisch,
Gemüse und Bananen
Eisen: in magerem Fleisch, grünem
Gemüse, Trockenfrüchten, Nüssen und
Vollkorngetreide
Beste Medizin für Mutter
und Kind
SWICA ist für Mütter besonders
attraktiv. Aus den Zusatzversicherungen werden ab der elften Stillwoche
ein Stillgeld von CHF 200.– und
bis zu CHF 300.– pro Jahr an die
Kosten für spezielle Kurse für Mutter
und Kind wie Massage, Homöopathie sowie Babyschwimmen vergütet.
Zudem stehen Ihnen als SWICAVersicherte die Ärzte und das medizinische Personal der Stillhotline von
sante24 kostenlos und rund um die
Uhr mit fachkundigem Rat zur Seite.
Tel. +41 (0)44 404 86 86
SWICA unterstützt ausserdem die
Stillkampagne 2015.
Geschmacksvielfalt
Grundsätzlich nimmt das Kind alles, was
die Mutter isst, über die Milch auch zu sich.
Eine möglichst abwechslungsreiche Ernäh-
Weitere Informationen finden Sie
unter: www.stillkampagne.ch
SWICA aktuell 2–2015
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Care Management
Rehabilitation an. Eleonora M. war zu diesem Zeitpunkt noch nicht ansprechbar.
«Meine Schwestern haben zum Glück alles
für mich erledigt. Sie waren froh um die
professionelle Hilfe der Care Managerin,
die immer für sie da war», sagt sie. Care
Managerin Roswitha Oetterli organisierte
eine rehabilitative Zwischenlösung nach
den Operationen, damit Eleonora M. wieder zu Kräften kam, um die nachfolgende
Strahlentherapie im Inselspital bewältigen
zu können. Während dieser Therapie
wohnte Eleonora im Haus der Pflege in
Bern.
Finanzierung der Intensivrehabilitation gelungen
Zu diesem Zeitpunkt setzte sich Roswitha
Oetterli mit der Invalidenversicherung in
Verbindung. «Das war die richtige Entscheidung», sagt Oetterli, denn eine Auf-
Den Alltag wieder bewältigen
In der Stift ung Mühlehalde musste Eleonora ganz einfache alltägliche Handlungen
wieder erlernen. Der psychische Bewältigungsprozess ihres Sehverlusts ist für sie
nach wie vor sehr anspruchsvoll. Ihr Leben
hat sich von einem Tag auf den anderen
völlig verändert. «Am schlimmsten ist,
dass ich mich wie eingeschlossen fühle.
Schnell hinauszugehen, um etwas einzukaufen, oder spazieren zu gehen, ist
undenkbar.» In der Stiftung Mühlehalde
erhielt sie neben dem Training zur Alltagsbewältigung auch psychologische
Unterstützung. Sie fühlte sich von den
Therapeuten verstanden und machte gute
Fortschritte.
Weiterer Schritt zurück ins Leben
Für Eleonora ist vor allem der Austausch
mit anderen Blinden und Sehbehinderten,
Hy Tran, Lehrer der Sehbehindertenhilfe in Basel, instruiert Eleonora M.* am Computer.
«Ich musste alle Hebel in Bewegung setzen,
um andere Finanzierungsquellen zu finden»
Zurück in ein
selbstbestimmtes Leben
Eleonora M.* verlor aufgrund einer Erkrankung ihr Augenlicht. Die Finanzierung der
Intensivrehabilitation gestaltete sich schwierig, weil sie keine Pflichtleistung der Krankenversicherung ist. Das SWICA Care Management fand eine Lösung.
S
obald Eleonora M. unsere Stimmen
vernimmt, lächelt sie uns zu. Noch
etwas unsicher sucht die junge Frau
den Treppenhandlauf. Im zweiten Stockwerk angekommen, läuft sie zielsicher in
den Schulungsraum, wo das Gespräch
stattfindet. Dass sie sich so sicher bewegen
kann, ist nicht selbstverständlich. «Als ich
hierherkam, hatte ich sehr grosse Mühe,
mich zu orientieren. Mein Gesichtsfeld ist
stark eingeschränkt. Ich sehe nur punktuell und ganz schwache Umrisse», erklärt
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SWICA aktuell 2–2015
sie, während sie ihren Arbeitscomputer
einschaltet. Sie absolviert bei der Sehbehindertenhilfe in Basel ein Training, um
trotz ihres Sehverlusts am Computer lesen
und schreiben zu können.
Umfassende Hilfe durch das Care
Management
Eleonora erkrankte vor eineinhalb Jahren
an einem Hirntumor, durch den sie neben
dem Sehvermögen auch kognitive Fähigkeiten verlor. Die 36-jährige Apothekerin
war mit ihrem Partner in Italien in den
Ferien, als sie plötzlich das Bewusstsein
verlor. Sie wurde durch die Rega ins
Inselspital Bern repatriiert. «Ich bin erst
wieder in der Schweiz zu mir gekommen.
Meine Erinnerungen daran sind völlig ausradiert», sagt sie. Innerhalb von zwei
Wochen musste sie sich zwei schweren
Operationen unterziehen. SWICA Care
Managerin Roswitha Oetterli bot ihren
Angehörigen Begleitung und Unterstützung bei der Organisation einer geeigneten
Lehrer Hy Tran der Sehbehindertenhilfe
in Basel. Hy Tran ist vollständig blind.
Man bemerkt das nicht sofort, weil er sich
so sicher wie ein Sehender bewegt. «Ich
arbeite schon länger hier und kenne mich
in diesen Räumen gut aus», meint er
bescheiden. Er zeigt Eleonora den sogenannten Screen Reader, mit dem sie Texte,
die sie liest und schreibt, hören kann. Es
gibt noch andere Systeme, wie die Punktschrift , die es Sehbehinderten oder Blinden ermöglichen, neben dem Gehör auch
den Tastsinn einzusetzen, um Sprache zu
erkennen und wiederzugeben.
«Zur Kompensation des Verlusts des Sehvermögens brauche man zudem ein ausgezeichnetes Gedächtnis und ein gutes Körpergefühl», sagt Hy Tran. Um zurück zu
einem selbstbestimmten Leben zu finden,
ist zudem eine aktive Freizeitgestaltung
sehr wichtig. Beim Stichwort Freizeit
strahlt Eleonora. Sie erzählt, dass sie Violoncello spiele und Mitglied beim SalonEnsemble «lundi soir.» ist. «Mein Ziel ist,
am nächsten Konzert im Schloss Hünegg,
Hilterfingen bei Thun, mitzuspielen.»
Roswitha Oetterli, SWICA Care Managerin
* Name von der Redaktion geändert
gabe der Invalidenversicherung (IV) ist die
Finanzierung von Eingliederungsmassnahmen und einer geeigneten Umschulung. Es war absehbar, dass Eleonora ihren
Beruf als Apothekerin nicht mehr in gleicher Form ausüben können würde. Durch
die plötzliche Erblindung stand bei Eleonora M. vorerst jedoch die Wiedererlangung alltagspraktischer Fähigkeiten im
Vordergrund. Eine Intensivrehabilitation
nach einem akuten Sehverlust bietet ausschliesslich die Stiftung Mühlehalde in
Zürich an. Die Finanzierung eines Aufenthalts in dieser Institution gestaltete sich
äusserst schwierig, weil sie nicht anerkannt
und daher auch keine Pfl ichtleistung der
Krankenversicherung ist. «Ich musste alle
Hebel in Bewegung setzen, um andere
Finanzierungsquellen zu finden», sagt
Roswitha Oetterli. Schliesslich fand sich
eine Lösung, die mit Unterstützung der IV
und des Blindenverbands zustande kam.
Eine Kostengutsprache für drei Monate
konnte erteilt werden.
Care Managerin Roswitha Oetterli im Gespräch mit Eleonora M.
mit denen sie während der Ausbildungszeit im Blindenheim Basel zusammenlebt,
hilfreich. «Ich bin sehr beeindruckt davon,
wie sie mit ihrem Schicksal umgehen»,
sagt sie. Ein besonderes Vorbild ist ihr
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Gesundheitswesen
Gesundheitswesen
sante24 – ein Blick
hinter die Kulissen
Rund 60 Mitarbeitende arbeiten bei der telefonischen
Gesundheitsberatung sante24, rund um die Uhr und an
365 Tagen im Jahr. Ein Besuch bei sante24 gibt einen
Einblick in ihre Arbeit.
Dr. med. Ariane Stirnemann
(links) bespricht mit Gesundheitsberaterin Franziska Bachmann
medizinische Alarmsymptome.
B
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is zu vier Ärztinnen und Ärzte oder
Gesundheitsberaterinnen arbeiten
im gleichen Raum. Jeder Arbeitsplatz ist mit drei Bildschirmen ausgerüstet: Über den einen Bildschirm sehen sie
die eingehenden Anrufe und wer im Moment mit wem spricht, über die anderen
beiden können sie Texte verarbeiten, Informationen suchen oder Patientendossiers aufrufen. sante24 verfügt mit dem
«Skills-based-Routing-System» über die
modernste Telefoniesoft ware, die es derzeit auf dem Markt gibt. Es ist die Schaltzentrale von sante24. Auf rund 60 Mitarbeitende in Vollzeit- oder Teilzeitpensen
gehen pro Jahr rund 395 000 Anrufe ein.
als einer Woche Grippe. Wie hoch ist heute
Ihr Fieber?», fragt ihn die Ärztin. Weitere
Fragen zum Fieberverlauf und zu den
Nebensymptomen folgen. Der Patient leidet erneut an starken Kopf- und Gliederschmerzen und an einem hartnäckigen
Husten. Sie empfiehlt ihm, hausärztlich
abklären zu lassen, ob es sich jetzt zusätzlich um eine bakterielle Infektion handelt.
Andreas Holler hat keinen Hausarzt. Deshalb bietet sie ihm eine Terminvereinbarung im nächsten santémed Gesundheitszentrum durch das Teleservice-Team
von sante24 an.
tungen entspricht oder sie noch die Meinung eines anderen Arztes wollen. «Wichtig zu wissen ist, dass sante24 keine
abschliessenden Diagnosen stellt, da wir
die Patienten nicht untersuchen können»,
betont Ariane Stirnemann. «Unsere Stärke ist, dass wir gut zuhören und genau wissen, was und wie wir fragen müssen. Wir
empfehlen geeignete Massnahmen zur
Linderung der geschilderten Krankheitssymptome oder veranlassen bei medizinischen Alarmsymptomen eine Weiterverweisung an den Hausarzt oder gar eine
Spitaleinweisung.»
Gut zuhören und die Alarmsymptome erkennen
Richtiges Handeln kann Leben
retten
Die Ärztin Dr. Ariane Stirnemann sieht in
ihrer Agenda auf dem Bildschirm einen
anstehenden Rückruf. Die Gesundheitsberaterin, die den Anruf entgegengenommen
hat, hat eine elektronische Notiz mit den
relevanten Vorinformationen hinterlegt.
«Grüezi Herr Holler *, Sie haben seit mehr
Andreas Holler hatte zu Beginn der Erkrankung den Betriebsarzt seines Arbeitgebers
aufgesucht und wollte von sante24 eine
zusätzliche aktuelle Beratung. Solche
Anrufe seien ziemlich häufig, sagt die Ärztin. Viele Patienten sind verunsichert, weil
der Krankheitsverlauf nicht ihren Erwar-
Beim Erkennen von medizinischen Alarmsymptomen kommt den Gesundheitsberaterinnen von sante24 eine bedeutende
Rolle zu. Sie sind die ersten, die mit den
Patienten sprechen und die Triage vornehmen, d. h., sie entscheiden, ob eine Beratung mit häuslicher Therapieempfehlung
SWICA aktuell 2–2015
ausreicht, ein ärztliches Gespräch nötig ist
oder notfallmässig gehandelt werden muss.
Die Gesundheitsberaterinnen von sante24
sind erfahrene medizinische Fachpersonen wie Pflegefachleute, Pharmaassistentinnen und Medizinische Praxisassistentinnen (MPA). Franziska Bachmann zum
Beispiel ist Pharmaassistentin mit langjähriger Berufserfahrung. Sie befragt die
Anrufenden zu ihren Symptomen nach
dem systematischen Frageschema «Red
Flags», damit ihr kein klinisches Alarmzeichen, das auf eine schwere Erkrankung
hindeuten könnte, entgeht. «Grüezi Frau
Sanchez *, wie kann ich Ihnen helfen?»,
beantwortet sie den nächsten Anruf. «Ich
habe krampfartige Bein- und Wadenschmerzen», erklärt die Patientin. Sie sei
sonst gesund und nehme keine Medikamente. Während Gesundheitsberaterin
Bachmann mit Olivia Sanchez spricht und
noch einige Zusatzfragen stellt, hält sie das
Gespräch schrift lich fest. Sie kann die Patientin beruhigen, denn es gibt keine Anzei-
chen für eine Th rombose. Besserten sich
die Beschwerden jedoch nicht, solle sie
unbedingt wieder anrufen. «Das ist wichtig, denn kommen zu diesen Symptomen
zum Beispiel Atemprobleme oder Schmerzen im Oberbauch hinzu, kann es sich um
eine Lungenembolie handeln und die Patientin müsste sofort ins Spital eingewiesen
werden», erklärt sie. Einen solchen Anruf
hatte sie am Vortag.
Qualität wird regelmässig geprüft
und verbessert
ner Fachrichtungen mit breiter medizinischer Erfahrung. Im Rahmen des Qualitätsmanagements unterstützen sich Ärzte
und Gesundheitsberaterinnen gegenseitig,
indem sie die Anrufe je nach vorhandenem
Fachwissen zuteilen und Fälle miteinander
diskutieren.
Mehr als eine Gesundheitsberatung
Die sante24 nimmt auch Beratungen wahr,
die über die akute medizinische Behandlung hinausgehen. Da die Hemmschwelle
für manche Patienten am Telefon niedriger
ist, vertrauen sie den sante24 Mitarbeitenden eher auch eine schwierige Lebens- oder
Arbeitssituation an. Als nächster Schritt
kann sante24 den Kontakt zu einem
SWICA Care Manager herstellen, sofern
der Patient seine Einwilligung dazu gibt.
Dadurch leistet sante24 präventive Arbeit
vor allem bei psychischen und psychosozialen Leiden.
«Qualität und Zuverlässigkeit sind das A
und O bei sante24», sagt die Ärztin und
medizinische Leiterin Dr. Silke Schmitt
Oggier. Das Telefoniesystem und unser
elektronisches Patientendossier mit der
Ärzteagenda erlauben uns, die Anrufe sehr
strukturiert zu bearbeiten. Das Patientendossier ermöglicht zudem einen fachlichen
Austausch zwischen dem Ärzteteam und
den Gesundheitsberaterinnen. Bei sante24
arbeiten Ärztinnen und Ärzte verschiede- * Namen von der Redaktion geändert
SWICA aktuell 2–2015
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