An die Medien Bern, 16. April 2015 Standortpromotion: Wichtige Ziele sind erreicht – trotz rückläufiger Ansiedlungszahlen im 2014 Die gezielte Ansiedlung von innovativen und wertschöpfungsintensiven Firmen liefert den Kantonen wichtige Impulse für ihre Wirtschaftsstruktur und fördert Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Im 2014 schufen 274 angesiedelte Firmen mindestens 780 neue Arbeitsplätze. In den nächsten drei Jahren sollen dadurch insgesamt rund 3000 Stellen entstehen. Zusätzlich wurde die Informationsvermittlung für ausgewählte ausländische Investoren weiter fokussiert und die Koordination unter den Akteuren verbessert. Volkswirtschaftlicher Nutzen von Ansiedlungen Ansiedlungen von Firmen aus dem Ausland führen über längere Sicht im Inland zur Schaffung von Arbeitsplätzen und generieren Wertschöpfung, sei dies direkt in Form von Löhnen, Steuern, Zinsen und Dividenden oder indirekt über den Bezug von Vorleistungen und Investitionsgütern oder über die erhöhte Konsumnachfrage. Ansiedlungen können zudem die regionale Wirtschaftsstruktur positiv beeinflussen, beispielsweise mittels Know-how Transfer, und dazu beitragen, gezielt Lücken in Wertschöpfungsketten zu schliessen. Das alles ist verbunden mit einem hohen volkswirtschaftlichen Nutzen. Rückgang bei den Ansiedlungszahlen Das Generalsekretariat der Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) erhebt für die ganze Schweiz einmal pro Jahr die Zahlen für Ansiedelungen von Unternehmen aus dem Ausland sowie von den im Berichtsjahr neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Die VDK stützt sich auf die Eingaben der kantonalen Wirtschaftsförderungen ab, erfasst werden die Ansiedlungen mit wesentlichem Beitrag der Standortpromotion (durch Bund, Regionen und Kantone). Im 2014 siedelten sich auf diese Weise 274 Unternehmen in der Schweiz an (-8 % gegenüber 2013), dabei sind im Berichtsjahr mindestens 780 Arbeitsplätze entstanden (-20 % gegenüber 2013). In den nächsten drei Jahren sollen nach Angaben dieser angesiedelten Firmen geschätzt insgesamt rund 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Strategie für mehr Qualität anstelle von Quantität Der Rückgang der Ansiedlungszahlen dürfte einerseits auf die Ausrichtung der verschiedenen Standortpromotionsorganisationen zurückzuführen sein, die Schweiz als erstklassigen Standort für ausgewählte, wertschöpfungsintensive Unternehmen zu positionieren. Damit steht die Qualität und nicht die Anzahl der Ansiedlungen im Vordergrund. Anderseits liegen die Gründe auch im verschärften globalen Standortwettbewerb sowie bei den Unsicherheiten in Bezug auf die Entwicklung von einzelnen Standortfaktoren der Schweiz (bspw. die Unternehmenssteuerreform, der Frankenkurs oder die Personenfreizügigkeit mit der EU). Auch ist zu berücksichtigen, dass es sich bei Direktinvestitionen oft um längerfristige Projekte handelt und nicht alle Leistungen der Standortpromotion quantifizierbar sind, so zum Beispiel im Bereich der Informationsvermittlung über die Vorteile des Wirtschaftsstandortes Schweiz. Seite 2 Verschiedene Akteure – ein gemeinsames Ziel Als Träger der kantonalen Wirtschaftsförderung führen die Kantone auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Standortpromotionsmassnahmen durch, dies teilweise auch in regionalen Zusammenschlüssen. Auf nationaler Ebene unterhalten die Kantone gemeinsam mit dem Bund das Mandat „nationale Standortpromotion“. In deren Auftrag fördert Switzerland Global Enterprise (S-GE) die Informationsvermittlung über den Unternehmensstandort Schweiz („Imaging“), da eine zentrale Organisation effizienter, einheitlicher und kohärenter über den Unternehmensstandort Schweiz informieren kann. In Ergänzung dazu findet eine gezielte Identifikation von geeigneten Ansiedlungs-Projekten („Prospecting“) statt, die den Kantonen zur Weiterbearbeitung zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren kommt der „nationalen Standortpromotion“ eine wichtige Koordinations- und Klammerfunktion im gesamten Standortpromotionssystem zu, etwa mittels Aus- und Weiterbildungen. Diese werden für die Standortförderer der Kantone und Regionen sowie für das Personal auf den Swiss Business Hubs durchgeführt und fördern auch die gegenseitige Information sowie die Koordination unter den Akteuren. Einheitlicher Auftritt der Schweiz im Ausland Die „nationale Standortpromotion“ trägt ausserdem dazu bei, den Auftritt der Schweiz im Ausland einheitlicher zu gestalten. So treibt sie beispielsweise die Einbindung von digitalen Vermarktungsinhalten der Kantone und Regionen voran und baut die Informationsaktivitäten gezielt aus, um dem gestiegenen Informationsbedarf ausländischer Investoren noch besser Rechnung zu tragen. Mit diesen Grundlagenarbeiten über nationale Standortfaktoren können die Kantone entlastet und Effizienzgewinne realisiert werden. Erneuerung Mandat „nationale Standortpromotion“ Bund und Kantone schliessen mit Switzerland Global Enterprise (S-GE) je eigene, aufeinander abgeglichene Leistungsvereinbarungen für jeweils vier Jahre ab. Für die nächste Periode (2016 bis 2019) laufen zurzeit die Revisionsverhandlungen zwischen den Partnern Bund, Kantone und S-GE. Die Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren (VDK) führt den Prozess für die Kantone durch, das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) jene für den Bund. Die VDK wird ihren Prozess am 18. Juni 2015 an der Plenarversammlung abschliessen, wenn sie die neue Leistungsvereinbarung verabschieden will. Danach findet die Ratifikation in den Kantonen statt. Nebst den Aufgaben und Leistungen werden in den Vereinbarungen auch die finanziellen Abgeltungen an die nationale Standortpromotion (d.h. an S-GE) geregelt. Im Rahmen der Botschaft über die Standortförderung 2016-2019 werden dem eidgenössischen Parlament CHF 16.4 Mio. für die nationale Standortpromotion beantragt. Nominell liegt dies zwar unter den Mitteln der Vorperiode, welche CHF 20.4 Mio. betrugen. Real entspricht dies jedoch einer Mittelerhöhung von insgesamt CHF 2 Mio. für die Jahre 2016-2019, da das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf eine Weiterverrechnung seiner Hubkosten an S-GE verzichtet. Damit können Zusatzmassnahmen ausgelöst werden, um Informationsleistungen zu verstärken, Unsicherheiten bei Investoren zu adressieren und noch gezielter Firmen aus ausgewählten Branchen zu identifizieren, um die Kantone bei der Ansiedlung von innovativen und wertschöpfungsintensiven Firmen zu unterstützen. Seitens der Kantone wird von gleichbleibenden Beiträgen, d.h. von insgesamt CHF 5.2 Mio. für die ganze Periode, ausgegangen. Für weitere Auskünfte stehen Ihnen zur Verfügung: Regierungsrat Christoph Brutschin, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Basel-Stadt, Präsident Steuerungsgruppe Landesmarketing, Telefon 061 267 85 41 Botschafter Dr. Eric Jakob, Leiter Direktion für Standortförderung SECO, Telefon 058 462 21 40 Christoph Niederberger, Generalsekretär VDK, Natel 078 654 64 06
© Copyright 2024 ExpyDoc