LEIBNIZ | LIFE Ins Licht gerückt 2015 ist das Internationale Jahr des Lichts und der Lichttechnologien. In Deutschland begann es mit einer Eröffnungsveranstaltung im Deutschen Museum. Dabei erstrahlte das Forschungsmuseum derLeibniz-Gemeinschaft in neuem Licht. Im Laufe des Jahres möchte die federführende Deutsche Physikalische Gesellschaft die Bedeutung des Lichts für unser Leben sowie für Forschung und Technik stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Sie wird dabei unter anderem von der Leibniz-Gemeinschaft unterstützt. www.jahr-des-lichts.de Neuer Wirkstoff-Cluster Von links: BMBF-Referatsleiter für Bioökonomie Henk van Liempt übergibt den Förderbescheid an Albert Sickmann (ISAS), Eduard Arzt (INM), Manfred Stamm (IPF), Ludger Wessjohann (IPB) und Axel Brakhage (HKI). 48 – besonders dringend benötigte neue Antibiotika – kaum noch ohne eine disziplinenübergreifende Forschung gefunden werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den LRC zunächst bis 2020 mit 5,5 Millionen Euro. In dieser Zeit werden Nachwuchsforschungsgruppen an den einzelnen Instituten daran arbeiten, neue ϐǤ - ziel besteht darin, diese durch biotechnologische Methoden künstlich nachzubauen. Beteiligt am LRC sind die Leibniz-Institute für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) in Jena, für Analytische Wissenschaften (ISAS) in Dortmund, ò ϐ ȋȌ Halle, für Polymerforschung (IPF) in Dresden und für Neue Materialien (INM) in Saarbrücken. Fotos: Jan Vetter/DPG; Anna Schroll/HKI Fünf Leibniz-Institute machen sich gemeinsam auf die Suche nach neuen biotechnologischen Methoden zur Wirkstoff-Fahndung. Im Leibniz Research Cluster (LRC) erweitern sie die traditionellen Techniken der WirkstoffSuche aus Biologie und Chemie um Ansätze aus Nanotechnoloǡ ϐ technologie. Dahinter steht die Erkenntnis, dass neue Wirkstoffe 1/2015 LEIBNIZ | LIFE Neubau mit Leibniz-Kita Das Land Hessen und der Bund stellen 42,9 Millionen Euro für den Neubau des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) auf dem Campus Westend in Frankfurt am Main bereit. Damit kann das Institut in die direkte Nachbarschaft der Goethe-Universität umziehen und die bestehenden Kooperationen mit der Hochschule weiter intensivieren. Der 13-geschossige Neubau wird auf mehr als 7.000 Quadratmetern Platz für rund 300 Beschäftigte bieten. Der angestammte Sitz des DIPF in der Schloßstraße war für sie zu eng geworden. Im Gebäude ist neben einer Bibliothek, einem Laborkomplex und einem Konferenzbereich eine Kindertagesstätte vorgesehen, die das DIPF gemeinsam mit der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung nutzen wird. Der Umzug ist für den Jahreswechsel 2017/2018 geplant. Fotos: DFG (2); IFW; LIKAT; MFO; SGN; Uwe Bellhäuser/INM; Stefan Jentsch/FMP Leibniz-Präsident schmiedet Masterplan 1/2015 Niedersachsen will neue Wege für die Forschungsregion Braunschweig-Hannover gehen und einen Masterplan entwi ǡϐò Zukunft zu machen. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat den Leibniz-Präsidenten Matthias Kleiner zum externen Moderator der neuen Strategie berufen. Die Masterplanung soll nach ϐÚ¡ schen Technischen Hochschule die wissenschaftliche Zusammenarbeit der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Region intensivieren. Dabei sollen die wissenschaftlichen Stärken der Region – nicht nur in den MINT-Fächern – gebündelt werden. Erstes Ziel ist es, die bestehenden Forschungskooperationen zu den Themen Lebenswissenschaften und Mobilität weiterzuentwickeln. Im Zentrum des Masterplans stehen die Leibniz Universität Hannover und die TU Braunschweig, andere Universitäten und Forschungseinrichtungen können jedoch in den Prozess einbezogen werden. In Braunschweig und Hannover haben fünf Institute der LeibnizGemeinschaft ihren Sitz. Liste Der Gottfried Wilhelm LeibnizPreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft gilt als der wichtigste deutsche Forschungsförderpreis. Manche nennen ihn sogar den „deutschen Nobelpreis“. Neben dem aktuellen Preisträger Christian Hertweck aus Jena (s. Seite 38) arbeiten noch weitere LeibnizPreisträger an Instituten der Leibniz-Gemeinschaft. Konzentriertes Zuhören fällt vielen nicht leicht. Vor allem bei Schulkindern KlXIHQVLFK)lOOHYRQ$XIPHUNVDPNHLWVVW|UXQJHQXQGGHÀ]LWHQ'RFKZLH wird unsere Aufmerksamkeit eigentlich gesteuert? Damit beschäftigt sich Stefan Treue, Direktor am Deutschen Primatenzentrum — Leibniz-Institut für Primatenforschung in Göttingen. Für seine Forschungsergebnisse hat er 2010 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis erhalten. Jürgen Eckert vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden wurde 2009 für seine Arbeiten zu den Eigenschaften metallischer Gläser sowie zu quasikristallinen und nanokristallinen Strukturen ausgezeichnet. Diese Werkstoffe sind für die Entwicklung neuer technischer Produkte und Lösungen von großer Bedeutung. Für seine Arbeiten zu Telomeren, den Enden von Chromosomen, erhielt der Mediziner Karl Lenhard Rudolph 2009 den Leibniz-Preis. Damals arbeitete er an der Universität Ulm, heute ist er wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institut für Altersforschung — Fritz-Lipmann-Institut in Jena. Der Chemiker Matthias Beller beschäftigt sich mit einer der Schlüsseltechnologien des neuen Jahrtausends: der Katalyse. Der Leibniz-Preisträger von 2006 und Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse in Rostock sucht nach neuen Wegen für die Herstellung von Wirkstoffen für Arzneimittel und nach Zusatzstoffen für Farben und Lebensmittelzwischenprodukte. Gerhard Huisken forscht an der Schnittstelle von Mathematik und theoretischer Physik. Der Direktor des Mathematischen Forschungsinstituts Oberwolfach hat wichtige Beiträge zur allgemeinen Relativitätstheorie geleistet. Er erforschte die Entwicklung der Form von Flächen im Zeitverlauf, ein Studienfeld, das er in den 1980er Jahren mitbegründet hat. Als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik wurde er 2003 mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. Bereits 1998 erhielt Volker Mosbrugger den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis unter anderem für seine historische Forschung im Bereich Klimawandel, Entwicklungen von Ökosystemen und globaler Erwärmung an der Universität Tübingen. Der heutige Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung erforscht anhand von Befunden aus der Erdgeschichte, wie sich das Klima und die Artenvielfalt verändern. Wie klebt der Gecko an der Wand und kann der Mensch dieses Naturphänomen technisch nachahmen? Dies ist eine der Fragestellungen, denen der Materialwissenschaftler Eduard Arzt nachgeht. Der wissenschaftliche Geschäftsführer des Leibniz-Instituts für Neue Materialien in Saarbrücken wurde 1996 Leibniz-Preisträger, damals am Max-Planck-Instituts für Metallforschung. Der studierte Mediziner und Physiker Thomas Jentsch erhielt den Leibniz-Preis 1995, damals noch an der Universität Hamburg. Heute arbeitet Jentsch am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie, wo er unter anderem Ionenkanäle XQGLKUHQ(LQÁXVVDXIHLQLJHJHQHWLVFKEHGLQJWH.UDQNKHLWHQ erforscht. 49
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