Dr Ärpslizeller

Erscheint viermal pro Jahr
Mai 2015
Nr. 2
Dr Ärpslizeller
Inhalt
Aus der Gemeinde
Departement „Planung, Information, Gebäulichkeiten,
Kultur,
Freizeit,
Kirchen,
Friedhof”
3
Forstbetriebsverband „Dottlenberg”
4
90. Geburtstag
5
Gewerbe
Blühender Kirschbaum und Lampenberg im Hintergrund
Foto: asch
Alles neu macht der Mai ...
et. Für die Ruessacherstrasse
stimmt diese Gedichtzeile* momentan. Nach mehreren Leitungsbrüchen in der jüngsten
Vergangenheit hat der Gemeinderat beschlossen, die Wasserleitung völlständig zu ersetzen.
Bis Ende Mai sind die Bauarbeiten wohl beendet.
Später im Jahr folgt dann die
Sanierung
der
Hauptstrasse
durch den Kanton. Nachdem es
seit der Informationsveranstaltung im letzten Sommer etwas
gar ruhig um das Vorhaben geworden ist, soll es im Herbst unter neuer Projektleitung und mit
geänderten Plänen losgehen,
und zwar zuerst im Abschnitt
Einmündung
Hölsteinerstrasse
bis Dorfausgang Süd. Vor kurzem haben Gespräche mit den
Grundeigentümern stattgefunden, die Land abtreten müssen.
Wir dürfen gespannt sein auf
die Fortsetzung.
* Sie finden das Gedicht samt Noten auf S. 2 dieser Ausgabe.
Der „Treffpunkt”
6
Hofgut Gruebweid
7
Schule Lampenberg
Berichte vom Kindergarten,
der Unter- und Mittelstufe
9
Sport und Freizeit
Nordic Walking
12
Impressionen vom Jakobsweg
12
Indiaca
14
Natur und Umwelt
Foto: et
Raum für Leben
15
Erlebnistag im Naturschutzgebiet Wildenstein
17
Sagen und Legenden um
Schloss Wildenstein
18
Naturschutzgebiet Wildenstein: Kleinstrukturen
19
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
Editorial
Mai 2015
Alles neu macht der Mai
Liebe Lampenbergerinnen, liebe
Lampenberger
Wissen Sie, wie nahe wir in
Lampenberg bei einem grossartigen Kulturgut leben und doch
eher wenig darüber wissen? Gemeint ist das Schloss Wildenstein, die einzige erhaltene Höhenburg im Baselbiet und seit
1995 im Besitz des Kantons Basel-Landschaft.
Zum Schloss gehört das Hofgut und die weit herum bekannte und geschützte Wildensteiner
Weide. Diese weckt Kindheitserinnerungen, war sie doch an
so manchem warmen Sommersonntag Familienziel und Picknickort (Picknicken war damals
noch erlaubt!).
Die vorliegende Ausgabe befasst sich mit drei Schwerpunktbeiträgen mit dem Wildenstein:
mit zwei Berichten über das Naturschutzgebiet Wildenstein und
mit Sagen und Legenden um das
Schloss.
Die Gegend zwischen Bubendorf und Lampenberg ist ein
wunderbares Erholungs- und
Wandergebiet. Irgendwie mitten im Nirgendwo und doch von
überall her leicht und schnell
erreichbar. Sie ist aber auch geschichtsträchtig.
Erbaut Ende des 13.Jahrhunderts ist das Schloss Zeuge
längst vergangener Ritterkultur.
Seit es im Besitz der Öffentlichkeit ist, kann diese es auch besichtigen oder gar für Anlässe
nutzen.
Viel früher wurde im Raum
Stälzler in der Jungsteinzeit Silex
(Feuerstein) abgebaut. Dieser
war dank seiner Härte Rohmaterial für steinzeitliche Werkzeuge
und Waffen und wurde auch zum
Anfeuern verwendet.
In dieser Nummer finden Sie
aber auch einen umfangreichen
Bericht aus der Lampenberger
Schule und weitere interessante
Beiträge.
Wiederum viel Vergnügen beim
Lesen!
Das Redaktionsteam
Seite 2
Schwarzes Brett
Günstig abzugeben
Knaben-Bike
Stoke
rot/weiss
3x6 Gänge
vorne gefedert
für 3. - 6. Klässler
Alles neu macht der Mai,
macht die Seele frisch und frei.
Laßt das Haus,
kommt hinaus!
Windet einen Strauß!
Rings erglänzet Sonnenschein,
duftend prangen Flur und Hain:
Vogelsang, Hörnerklang
tönt den Wald entlang.
Wir durchziehen Saaten grün,
Haine, die ergötzend blüh‘n,
Waldespracht, neu gemacht
nach des Winters Nacht.
Dort im Schatten an dem Quell
rieselnd munter silberhell
Klein und Groß ruht im Moos,
wie im weichen Schoß.
Hier und dort, fort und fort,
wo wir ziehen, Ort für Ort,
alles freut sich der Zeit,
die verschönt erneut.
Widerschein der Schöpfung blüht
uns erneuend im Gemüt.
Alles neu, frisch und frei
macht der holde Mai.
Hermann Adam von Kamp (1829)
Der Mai ist der Monat, in welchem in der Regel die Entscheidungen in den europäischen Fussballmeisterschaften
fallen, so auch in der Schweiz.
Warum das hier erwähnt wird?
Weil beim (neuen und alten)
Schweizer
Fussballmeister
2015, dem FC Basel 1893,
auch ein Lampenberger mitwirkt:
Der Ärpslizeller gratuliert
Philipp Degen zu seinem
7. Meistertitel.
Kontakt
Daniel & Regine Ruff
Lampenberg
Tel. 061 931 37 68
Impressum
Herausgeberin:
Gemeinde Lampenberg
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061 951 15 91
Druck: Dicad, Hölstein
Auflage: 270
Nächste Ausgabe:
2. Oktober 2015
1. Redaktionssitzung
(öffentlich)
20. August 2015, 19:00
Rest. Reblaube
Redaktionsschluss:
18. September 2015
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
Mai 2015
Seite 3
Gemeinde
Die Departemente und ihre Vorsteher im Gemeinderat
Planung, Information, Gebäulichkeiten, Kultur, Freizeit, Kirchen, Friedhof
Departementsvorsteher: Roland Imhof
100 Tage im Amt
ck. „Möchtest du dich nicht für
den Gemeinderat zur Verfügung
stellen?” So oder ähnlich war
die Frage, die Christine Wagner
im vergangenen Herbst an ihren
Nachbarn Roland Imhof richtete.
Überrascht, aber nicht abgeneigt,
erbat er sich etwas Bedenkzeit.
Das Departement, welches von
Heinz Wanner zu übernehmen
war, konnte er sich aufgrund
seiner beruflichen Tätigkeit sehr
gut vorstellen. Angestellt bei
der Firma Nass?ag Trocknungsund Messtechnik ist er dort als
gelernter Sanitär in regelmässigem Austausch mit Architekten,
Gebäudeeigentümern und Versicherungen. Als Stützpunktleiter
ist er mit seinen fünf Mitarbeitern dafür besorgt, in von Wasserschäden betroffenen Gebäuden die Ursache zu suchen und
im Anschluss die Trocknung der
Gebäulichkeiten und die Behebung des Lecks zu organisieren.
Mit dem Arbeitsplatz in Giebenach wäre es ihm auch möglich
untertags zu einem Termin vor
Ort zu erscheinen. Da ihn die Herausforderung also reizte, liess
er sich für die Wahl aufstellen
und durfte per 1.1.2015 das Amt
antreten.
Von den ersten 100 Tagen im
Amt hat Roland Imhof sehr positive Eindrücke gewonnen. Das
bestehende Team des Gemeinderates hat ihn sehr gut aufgenommen. Gemeinsam mit Heinz
Wanner hat er alle Gebäude detailliert besichtigt. Er hat die Unterlagen und die Budgets dazu
übernommen. Hilfreich für ihn
ist, dass er auch heute noch
bei Fragen an seinen Vorgänger
gelangen kann. Schon bald gab
es die ersten Kleinigkeiten im
Coiffeur-Lädeli und in der Hohli
Gass zu organisieren. Dem Problem, dass es in der Mehrzweckhalle im letzten Winter zu kühl
war, wurde gemeinsam mit Jürg
Gysin und dem Lieferanten der
Lüftungsanlage auf den Grund
gegangen. Nach dem Austausch
der Filter funktionierte wieder alles einwandfrei. Wovon sich die
meisten Lampenberger am Jahreskonzert des Musikvereins vor
Ort selber überzeugen konnten –
war es doch sehr warm.
Bereits gab es auch schon die
ersten Baugesuche auf die Ein-
Geocache ausgelegt.
Vor 8 Jahren ist Roland Imhof
auf den Lampenberg gezogen
und fühlt sich hier sehr wohl.
Seine erste Erinnerung an Lampenberg geht aber viele Jahre
zurück zu einem Tina-TurnerKonzert im Joggeli in Basel (ca.
1990). Damals hatten zwei junge
Damen ihr Auto auf dem Grosspeter Areal abgestellt. Als sie
Foto: asch
haltung des Zonenreglements zu
prüfen und an den Kanton zur
definitiven Bewilligung weiterzuleiten. Kleinbauten konnten direkt bewilligt werden.
In seiner Freizeit sucht Roland
Imhof den Ausgleich in vielen
verschiedenen Hobbies. Da wären neben der Familie – bestehend aus seiner Frau Sabrina
und der Tochter Leoni – der private „Zolli”, der FC Basel, Modellfliegen, Schwimmen und
Geocaching – alleine oder mit
Freunden. Auf dem Lampenberg
hat er denn auch einen eigenen
nach dem Konzert zurückkamen,
war das Areal aber verschlossen
und ihr Auto eingeschlossen. Zusammen mit seinem Freund half
er den beiden Frauen aus, und
sie brachten sie nach Hause auf
den Lampenberg. Leider kann er
sich nicht mehr an die Namen
erinnern. Sollte sich jemand angesprochen fühlen, würde er sich
über einen erneuten Kontakt
freuen.
Wir wünschen Roland Imhof
weiterhin viel Freude in seinem
neuen Amt.
o
Dr Ärpslizeller
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Forstbetriebsverband Dottlenberg (FBVD) und der Lampenberger
Wald
Teil 1
ck. Kleines Einmaleins zu den Begriffen rund um den Wald. Kenner können diesen Teil überspringen und direkt mit dem Interview
weiterlesen.
Durchforstung Gezieltes Fällen einer grösseren Anzahl von Bäu-
men mit dem Ziel, die Qualität und Stabilität des
Waldes zu fördern
Hochwald
Waldform, bei der der Baumbestand aus einem Samen gewachsen ist = Kernwuchs
Lichtung
Massnahme um die Verjüngung eines Waldge-
bietes einzuleiten
Mittelwald
Mischung von Hoch- und Niederwald
Niederwald
Waldform, bei der der Baumbestand aus den
Trieben aus einem gefällten Baum gewachsen ist
= Stockausschlag
Silven
Raummass für Holz; eine Silve entspricht einem
am stehenden Baum geschätzten Kubikmeter
Holz
Interview mit René Lauper – Revierförster FBVD
Ärpslizeller (Äz): Woher kommt – und die Infrastruktur sind im
der Name Dottlenberg?
Werkhof der Gemeinde Oberdorf
René Lauper (RL): Die Gemein- untergebracht. Als Zweckverden Oberdorf, Tschoppenhof, band pachten sie den Wald der
Titterten und Arboldswil waren Bürgergemeinden und Gemeinschon lange ein gemeinsames den.
Forstrevier, eines der älteren. Mit
der Pensionierung des Försters Äz: Wie setzt sich der Wald zuRichard Gysin von Lampenberg sammen?
und Niederdorf im Jahr 2000 RL: Im 19./20. Jahrhundert beschlossen sich auch diese beiden standen die Wälder fast zur HälfGemeinden an die bestehende te aus Mittelwald. Heute ist der
Struktur des Forstreviers an. Vie- Hochwald am meisten verbreitet.
le Jahre war der Betrieb defizi- Ziel ist es heute wieder vermehrt
tär, woraufhin im Jahr 2005 eine Mittelwald entstehen zu lassen,
Umstrukturierung vorgenommen
und der FBVD gegründet wurde.
Der Name geht auf einen Vorschlag der Gemeinde Titterten
zurück. Der Dottlenberg liegt
fast im Zentrum des gesamten
Gebietes und hat Anstoss an 4
der 6 Gemeinden. Gemäss dem
Flurnamenbuch der Gemeinde
Titterten bedeutet Dottlenberg
folgendes: Der Berg des Toto,
Totilo. Im 15. Jh. „totleberg”.
Äz: Wie ist der FBVD organisiert?
RL: Die sechs Gemeinden sind
Mitinhaber des FBVD und stellen einen Vertreter. Diese sechs
Personen bilden die Revierkommission. Ihre Aufgabe ist die
strategische Führung und das
Definieren der Ziele. Die Belegschaft – zur Zeit vier Personen
(1 Revierförster, 3 Forstwarte)
dieser wird auch von den Waldtieren bevorzugt. Dafür werden
ausgewählte Kernwüchse stehen
gelassen und die übrigen Bäume
gefällt. Für jedes einzelne Waldgebiet werden die Ziele individuell definiert.
In den südexponierten Waldgebieten besteht eine hohe Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren,
sprich eine hohe Biodiversität.
An den Nordseiten kommen vor
allem Buchen vor. Der Anteil an
Laubholz überwiegt die Menge
der Nadelhölzer.
Zahlen von 2009: Die häufigsten
Baumarten sind Buche (45%),
Fichte (14%), Föhre (13%), Tanne, Ahorn, Eiche, Esche, Ulmen,
Erlen,
Pappeln,
Nussbäume,
Kirschbäume, Robinien, Mehlbeeren und weitere. Ca. 42%
des Baumbestandes ist „starkes
Baumholz”, d.h. älter als 100
Jahre. Weitere 30% sind „mittleres Baumholz” und zwischen
70 – 100 Jahre alt. Die restlichen
Bäume werden in „Jungwuchs/
Dickung” (bis 15 Jahre), „schwaches Stangenholz” (15-25 Jahre),
„starkes Stangenholz” (25-40
Jahre) und „schwaches Baumholz” (40-70 Jahre) unterteilt.
Im Jahr 1970 wurde ein Inventar
aller Wälder erstellt, d.h. der ge-
Waldkarte Lampenberg
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samte Baumbestand wurde vermessen und katalogisiert. Seitdem werden alle 15 Jahre nur
noch Stichproben erhoben und
das Inventar wird aufgrund dieser Daten hochgerechnet und
angepasst. Der Anteil des Lampenberger Waldes beträgt 12%
des gesamten Forstrevieres. Jedes Jahr wachsen 380 Silven
nach. Diese Menge wird jedes
Jahr wieder genutzt.
Äz: Welche Arbeiten wurden in
Lampenberg im Jahr 2014/ 2015
durchgeführt?
In drei Waldgebieten wurden unterschiedliche Arbeiten durchgeführt.
1. Im Gebiet der Allmet wurde
der stufige Waldrand wieder hergestellt. Dabei wurden 150 Silven Holz entfernt.
Ohne Eingriff durch den Menschen bewegt sich der Wald immer weiter vorwärts und schiebt
den Waldrand vor sich her. Wenn
nun der Wald aber auf Kulturland
stösst, dann kann er sich nicht
weiter ausbreiten. Mit der Zeit
werden die Bäume immer grösser und neigen sich über das Kulturland, dadurch verschwinden
die kleinen Bäume und Sträucher.
Deshalb muss ca. alle 20 Jahre
der Waldrand gepflegt werden.
Der FBVD hat total 90 km Waldrand, die zum Teil regelmässig
unterhalten werden müssen.
90. Geburtstag
Waldrandpflege in der Allmet
Diese Arbeiten zählen zu den
aufwändigsten, die der FBVD
zu erledigen hat. An den Kosten
beteiligen sich deshalb auch der
Kanton, der Bund und die Gemeinden.
2. Im Gebiet des Morenplatzes
wurden Lichtung und Durchforstungen vorgenommen. Es wurden 200 Silven Holz geschlagen.
3. Im Gebiet der Pfifferatten
(Alter Weg) wurden Durchforstungsarbeiten durchgeführt, bei
denen 150 Silven Holz gefällt
wurden.
Die Arbeiten in einem Waldgebiet
werden durch den Revierförster
geplant und die Ziele festgelegt.
fest, und das bei bester Gesundheit und geistiger Frische.
Wie rüstig der Jubilar noch ist,
et. Am 28. März 2015 stattete
Gemeindepräsident Peter Degen zeigt die Tatsache, dass er noch
in Begleitung der Schreiberin immer für seine auch schon über
Christine Wagner dem momen- 60 Jahre alte Tochter Helene
sorgt, die seit ihrem zweiten Lebensjahr schwerst behindert ist.
Unterstützung erhält er dabei
von der Spitex.
Karl Thommen spielt noch täglich auf seinem Akkordeon, weshalb es schon vorkommt, dass er
Telefon oder Türklingel überhört.
In
seinem
Gemüsegarten
pflanzt er, was er für seinen
tan zweitältesten männlichen täglichen Bedarf braucht. ÜberLampenberger einen Besuch ab: schüsse bereitet er für den VerKarl Thommen, wohnhaft an der zehr im Winter auf.
Der Ärpslizeller gratuliert Karl
Hölsteinerstrasse 2, feierte am
folgenden Tag sein 90. Wiegen- Thommen zu seinem hohen Ge-
Foto: asch
Dann werden die Pläne mit dem
Waldbesitzer besprochen. Wenn
dieser einverstanden ist, werden
die Arbeiten durchgeführt. Dafür
stehen dem FBVD ein Zangenschlepper mit einer Klemmbank
zur Verfügung. In seltenen Fällen werden auch Pferde für die
Entnahme der gefällten Bäume
verwendet. Dies ist sehr bodenschonend und verursacht auch
keinen Lärm, ist aber nur bis zu
einer gewissen Grösse der Bäume möglich.
o
Weitere Folgen in dieser Reihe: Borkenkäfer, ALB und Eschenwelke, was heisst
das für unseren Wald? Was hat Lampenberg mit China zu tun? Und vieles mehr.
burtstag und wünscht ihm für die
Zukunft alles Gute.
Fotos: et
Dr Ärpslizeller
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Gewerbe
Der Treffpunkt
ps. 17.16 Uhr: Ein warmer Montagabend, ich trete durch die
Glastüre, ein Glöckchen klingelt
und schon bin ich umgeben von
Regalen und Vitrinen gefüllt mit
Ort der Begegnung sein kann,
halt eben: ein Treffpunkt.
17.29 Uhr: Es klingelt. Charly
Gaugler kommt durch die Eingangstüre. Sie kauft Butter, Käse
Käse,
Konservendosen,
Kaugummis. Da hat es Zöpfe, Salat
und Landjäger, ja, und letzteres
macht mich gerade besonders
„gluschtig”.
„Hoi Brigitte!” „Hallo Philip”,
grüsst die frisch pensionierte
Verkäuferin zurück. Bevor ich mit
ihr ins Gespräch komme, geht
die Türe auf und Lean Sieber
tritt ein. Stracks geht er zur Kasse, klettert auf die Ablage und
wünscht eine Zuckerschlange
zu kaufen. Gleichzeitig erscheint
Arthur Schäublin. Er meint, er
gehe nur ab und zu in den Laden,
aber heute brauche er so ein
paar Sachen. Er kauft Katzenfutter, Chips und ein nachträgliches
Muttertagsgeschenk.
Meine Frage nach der Geschichte des Treffpunkts lässt
Brigitte Gysin das Lampenberger
Dorfbuch hervorholen, die Hintergründe lassen sich da leicht
rekonstruieren.
„Was macht dir Freude an der
Arbeit hier im Laden?” –„Hm”,
Brigitte denkt kurz nach, „im
Kontakt sein mit den Leuten –
und mit den Kindern.” Ihr ist es
wichtig, dass der Treffpunkt ein
und Eier. Sie kaufe hier ganz bewusst ein, und sie wisse, was
Brigitte im Laden führe. Es sind
kleinere Einkäufe, eben wie Butter, aber auch mal Frischprodukte, die hier immer vorzufinden
sind.
17.35 Uhr: Silvia Degen betritt den Laden. „Hallo Silvia,
jetzt kommst du in die Zeitung!”,
begrüsse ich sie. „Darf ich von
dir wissen, wie du den Dorfla-
den nutzt?” Silvia erklärt gerne,
dass sie jeden Samstag hier ihren Einkauf mache, heute müsse
sie noch einiges haben für das
Nachtessen, da spontan noch
mehr Leute am Tisch sitzen werden. Es seien neben ihr noch einige, halt eher ältere Leute aus
dem Dorf, die hier regelmässig und im grösseren Rahmen
einkaufen. Sie sei froh um den
Laden und darauf angewiesen.
Auch habe sie sich vor den Ferien
der Gysins reichlich eingedeckt
und es habe gerade gereicht, bis
Brigitte aus Israel wieder zurück
war und sie wieder bei ihr einkaufen konnte.
Während Silvia bestellt, tritt
Lean wieder ein. Er braucht noch
Naturjoghurt, das ich ihm stellvertretend zeige, nun weiss ich
auch schon, was bei uns auf den
Tisch kommt.
17.45 Uhr: Anouk Sieber und
Olivia Jeske halten mit ihren
Fahrrädern vor dem Laden. Olivia kauft ein Brot und hat noch
Schulden zu begleichen, das
kommt mir als Kreditkartenbenützer bekannt vor. So fehlt doch
leider oft das nötige Papier und
Metall, wenn noch dringend etwas benötigt wird. Dann ist man
froh darum, wenn Brigitte verständnisvoll die Waren aushändigt und man am nächsten Tag
Dr Ärpslizeller
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nochmals zu ihr kommen kann,
um die Rechnung zu begleichen.
„Ich sehe, Brigitte, dass du vor
allem deine Stammkunden hast.
Aber kommen auch mal Neukunden, oder Personen von ausserhalb des Dorfes hier einkaufen?”
„Nein, eigentlich nicht. Es sind
die Leute aus dem Dorf, die hier
einkaufen und eben die Kinder,
die kommen regelmässig, kaufen
etwas im Auftrag von Mama oder
Papa, oder sie haben Sackgeld,
das sie hier in Süsses umsetzen,
dabei ist es immer auch toll, mit
ihnen zu rechnen, ja, das lernen
sie auch hier.” Inzwischen kam
wieder Kundschaft, die sich etwas orientierungslos durch den
Laden bewegt. „Guete Obig”,
gehe ich auf die ca. 50-jährige
Frau zu, „ich glaube, wir kennen
uns gar nicht, sind Sie vom Lampenberg?” Das Folgende ist die
Überraschung meines Besuches.
Frau Schaub, die seltene Neukundin: „Nein, ich bin hier auf
der Durchfahrt und war noch nie
in diesem Laden, aber ich kaufe
immer wieder in kleinen Dorfläden ein, wobei ich heute nur
etwas zu trinken benötige.” Ich
muss schmunzeln und erkläre ihr
den Zusammenhang.
Die meisten Produkte erhalten die Gysins via die Genossenschaft „Treffpunkt”. Frischwaren bezieht sie vom Pfaff, die
Eier von Barmettlers aus Ziefen,
Milch, Kartoffeln und Schnaps
sind vom eigenen Hof.
Ob sie Visionen habe, möchte
ich schliesslich noch erfahren.
Eigentlich nicht, sie sei zufrieden
so. Früher hätten sie über einen
Ausbau nachgedacht, aber das
sei lange her. Auch über eine
Nachfolge mache sie sich keine
Sorgen.
18:00 Uhr. Karl Thommen, ein
treuer Kunde laut Brigitte, lässt
mich für heute ein letztes Mal das
willkommen heissende Glöckchen vernehmen. Er kauft 3 Liter
Milch und etwas fürs Gemüt, wie
er mir mit einem Augenzwinkern
zusteckt.
Ich verlasse den Laden. Der
Rucksack ist etwas voller. Zuhause werden zum Joghurt noch ein
paar Landjäger dazukommen. o
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Hofguet Gruebweid
Ernst Gysin und Claudia Schärrer wollten aus den engen Verhältnissen am Hollenweg mitten
in Lampenberg weg. Sie suchten
nen grossen Küche. Hier kann
sie ihr gutes Bauernbrot ideal
backen.
Sie haben einige Ponys. Dadurch kommen auch immer wieder Kinder vom Dorf zu Besuch,
was natürlich Lukas, den Jüngsten, freut.
Als ich die Gruebweid besuchte,
pflanzten Ernst und Claudia gerade Bäume auf der Gampelen.
Ja, wir wünschen Ernst und
Claudia viel Freude auf dem neuen Bauernhof. Er liegt etwas abseits, doch lohnt sich ein Spaziergang zu den Ponys und dem
schönen Freilaufstall.
o
in der ganzen Schweiz nach einem geeigneten Betrieb. Da sich
nichts finden liess, kam die Idee
auf der Gampelen zu bauen. Dort
hat Ernst ja schon einen Heuschopf.
Die Gampelen ist ja sehr sonnig und aussichtsreich! Nun war
aber inzwischen bekannt geworden, dass Familie Linder die Gruebweid verkaufen wollte.
Es musste einiges umgebaut
werden. Prägnant ist der neue
grosse Freilaufstall für die Milchkühe!
Claudia freut sich an der schö-
Text und Fotos: Heinz Schwob
Dr Ärpslizeller
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Kindergarten
Es freut uns, Ihnen einen kleinen Einblick in den Kindergarten
Mai 2015
Spiele, Geschichten, Lieder und
viele andere Angebote haben
wir versucht, den Kindern einen
tiefen Einblick in die Welt des
Huhns zu geben. Durch ein kleines Ritual übernahmen immer
zwei Kinder die wichtige Aufgabe,
die Küken zu pflegen, zu füttern
und ganz viel Streicheleinheiten
zu verabreichen.
Seite 8
den und gedeihen prächtig. Wir
durften unsere Hühner nochmals
besuchen und trauten unseren
Augen kaum: Unglaublich, wie
schnell die Tiere gewachsen sind.
Aus den flauschigen, kleinen Küken sind in kürzester Zeit, grosse, prächtige Hühner mit Federkleid geworden. An dieser Stelle
möchten wir uns noch einmal
ganz herzlich bei unserem tollen
Abwarts-Ehepaar bedanken.
Unterstufe
geben zu dürfen. Vor kurzem
durften wir besondere Gäste im
Kindergarten willkommen heissen. Im März zogen fünf Küken
in den Kindergarten ein. In dieser Zeit legten wir den Schwerpunkt auf das Thema „vom Ei
zum Huhn”. Uns beschäftigte die
Frage, wie viele Tage es braucht,
bis ein Küken sich im Ei entwickelt und schlüpft.
Durch
Tierbeobachtungen,
Nach einem tollen Ostermorgenessen mit allen Eltern und
Geschwistern mussten wir uns
von den piependen Zweibeinern verabschieden. Sie haben
bei Barbara und Jürg Gysin ein
perfektes neues Zuhause gefun-
Leseabend
Nach dem Leseabend haben
die Kinder der 2. Klasse einen
Text darüber geschrieben, die 1.
Klasse hat im Gespräch erzählt,
was ihnen besonders gefallen
hat.
R. Jäger
Ausschnitte aus dem Gespräch
mit der 1. Klasse:
Sophie: Es war schön kuschelig unter den Tüchern und es ist
warm gewesen.
Petra: Es war still, das war
schön.
Jael: Es hat Spass gemacht mit
Herr Boschung und ich hoffe,
dass er wieder kommt.
Alia: Wir haben alle heim begleitet.
Sophie: Und dunkel ist es gewesen, wo wir nach Hause gegangen sind und die grösseren Buben sind mit Fackeln gegangen
und die Sterne am Himmel haben schön gefunkelt.
Sophie: Die Lieder sind toll gewesen wo wir gesungen haben
und sonst ist es auch einfach toll
gewesen.
Ausschnitte aus den Texten der
2. Klasse:
Anastasia.: Wir haben noch ein
Lied gesungen, dann sind die 1.
Klässler rein gegangen, dann wir.
Anouk S: Wir gingen in das Zimmer neben der Bibliothek, es
hatte kule Höhlen und viele Kerzen.
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
Anouk B.: Und wir haben gelesen,
gelesen und gelesen.
Lionel: Dann hat die fünfte Klasse zu Abend gekocht.
Natascha: Dann hat es Znacht
gegeben, zuerst Gemüse und
dann Teigwaren mit Tomatensosse.
Fabienne: Und dann um acht
sind wir nach Hause gegangen.
Ein Garten in Töpfen
Seit einiger Zeit hat sich unser
Schulzimmer in eine kleine Gärtnerei verwandelt. Jeder sonnige
Platz wird von einem Topf oder
einem Teller mit Pflanzen und
Pflänzchen eingenommen. Es
spriesst und die Kinderaugen
leuchten.
R. Jäger
Um etwas Abwechslung in unsere Texte zu bringen, finden Sie
hier noch ein kleines Rätsel:
Da uns das Thema Pflanzen auch
noch weiterhin begleiten wird,
haben sich die Kinder in einem
kurzen Brief an Sie alle gewendet (rechts unten).
Mittelstufe
Das Briefeschreiben
Im Moment haben wir das Thema Briefeschreiben in der Schule.
Das Thema ist sehr interessant,
weil wir andere Kinder kennen-
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Um 8:00 trafen wir uns unten
beim Schulhaus. Frau Johanna
Bissig (Religionslehrerin) und
Herr Deflorin (Klassenlehrperson) begleiteten uns.
Wir fuhren mit dem Bus und stiegen um auf die Waldenburgerbahn.
Dann sind wir in Liestal ausgestiegen und gingen zur Post.
Wir sind durch die Hintertür hineingegangen.
Wir gingen zu einem Sitzungsraum und lernten zwei Frauen
kennen, die bei der Post schaffen.
Sie zeigten uns die ganze Post.
lernen. Zuerst schrieben wir in Wir sahen den Schalterraum, die
unserer Schule gegenseitig Brie- Fahrzeuggarage und die Ordfe. Danach schrieben wir in eine nungsfächer.
andere Gemeinde. Die 3.Kläss- Am Ende des Postbesuchs durfler nach Känerkinden BL, die ten wir stempeln.
4.Klässler
nach
Obermumpf
AG
und die 5.Klässler nach Schupfart
AG. Erst vor ungefähr 5 Tagen
hat der/die letzte
Mittelstüfeler/in
den zweiten Brief
geschrieben.
Jeder/jede hat ein
Brief in einen anderen Kanton geschrieben. Gewisse Kinder haben
sogar Französisch
oder
Italienisch
geschrieben. Bald
Weil wir so brav waren, bekaschreiben wir in die ganze Welt
men wir von der Post ein Gean Schulen. Auch E-Mails wer- schenk! Allison, Céline
den wir verschicken lernen.
Olivia, Lars
Hier einige Fragen und Antworten, die wir der Post stellten:
Der Postbesuch
Wie viele Arbeiter gibt es an der
Am 8.5.2015 gingen wir nach Post in Liestal? Ca.500
Liestal und besuchten die Post.
Welche Berufe gibt es? Es gibt ca.
5-6 Berufe. Die meisten sind Pöstler oder
Detailfachfrauen.
Gibt es Nachtschichten?
Heute
nicht
mehr.
Um welche Zeit fangen sie an zu arbeiten? Um etwa halb
sechs am Morgen.
Wie lange geht es bis
die Briefe ankommen? A-Post geht ei-
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nen Tag und B-Post bis zu drei
Tage.
Seit wann gibt es die Post? Sie
wurde 1849 gegründet.
Wurde schon ein Auto per Post
geschickt? Nein, da nur Pakete
bis 30kg und einer bestimmten
Grösse verschickt werden können.
Auslandbriefe: Wie geht das? Die
Briefe die z.B. in die USA verschickt werden, werden ins Flugzeug verfrachtet und ins betreffende Land geflogen. Der Pöstler
fliegt leider nicht mit.
Wo ist der Hauptsitz der Post? In
Bern ist der Hauptsitz der Post,
es gibt drei Briefzentren und drei
Paketzentren in der Schweiz.
Frank, Julia, Jan, Raoul
Der Kirchenbesuch
Nach dem Postbesuch gingen wir
zu der St. Martins Kirche Znüni
essen!
Nachdem wir die Mägen voll hatten und fertig waren gingen wir
zu der Bruder Klaus Kirche.
Da haben wir ein Mann getroffen
der Roger heisst!
Roger zeigte uns die Kirche.
Als wir reingingen empfing uns
ein Prachtvoller Saal mit Engeln
an den Fenstern. Die Decke sah
aus, als wäre ein Nilpferd drauf
geplumpst. Er hat seine Jacke
genommen und so getan, als
ob es ein Baby sei. Dann hat er
die Jacke gesegnet, das war lustig. Er erzählte, dass die Taufe
ein wichtiges Symbol der Kirche
ist. Danach gingen wir die Orgel
anschauen - und die war ganz
gross und schön.Yann, Alicia, Leon
Veloparcours
Als der Polizist, Herr Kumli, da
war, hatten die 3.Klässler gelernt
was man alles braucht an einem
Velo. Und wie man sich auf der
Strasse verhalten sollte.
sind alle auf den Spielplatz geAm Freitag haben wir mit dem kommen. Die dritt, viert und
Velo einen Hindernis-Parcours fünft Klässler halfen die Posten
gefahren. Wir hatten noch Be- aufzustellen. Um 9.00 Uhr kasuch von Linda und Janine. Sie men auch die Kindergärtner und
gehen in die Oberstufen Schule Unterstufenkinder. Es gab drei
und hatten frei am Freitag. Sie verschiedene
Wettkampfposhalfen den Velohindernispar- ten. Der erste Posten war Kegelcours
mit aufzustellen. Dann schiessen, dann Wassertransport
gingen wir noch eine kleine Ve- und Stafette. Es gab verschie
lotour machen und gingen fried- dene Gruppen. Wir mussten eilich nach Hause. Sandrine, Car- nen Schlachtruf haben. Unserer
la sind sicher es fanden alle total war: „Pikstyl immer geil!” und
toll.
der Name der Gruppe war Pink.
Bald fahren wir alle nach Höl- Ein anderer Ruf war: „1, 2, 3, 4
stein. Wir werden die Veloprü- und die Pizza gehört dir!” oder
fung haben und ich bin sicher es „Die-iiiii Zauberflöte!” Vor einem
wird der Hammer mit Herr De- Spiel sagte man den Gruppennaflorin! Aber Achtung liebe Auto- men und schrie den Schlachtruf.
fahrer, auch wir sind nun auf der Die Gruppen waren altersdurchStrasse. mischt vom Kindergarten bis
Carla, Sandrine
zur 5.Klasse. In meiner Gruppe
waren z.B. Jan, Olivia, NataSwissaid
Swissaid ist eine Organisati- scha, Petra, Urs, Sven und Caron für arme Familien in Afri- la. Es gab etwa 6-7 Gruppen.
ka, Südamerika und Asien. Die Jeder von den Gruppen hat eiSchulen verkaufen dieses Jahr nen farbigen Punkt auf die Hand
Spitzer. Lampenberg hat mitge- gemalt. Manche machten auch
holfen. 744 Fr. sind zusammen- Gesichtsbemalungen. Die rote
gekommen. 10% hat die Klasse Gruppe hat am Schluss gewonbekommen. Die Spitzer wurden nen. Es gab viele tolle Preise. Es
in Indien handgemacht. Es hat 3 hat sicher allen gefallen. Herr
Vorteile. 1) Die Indischen Hand- Deflorin, Herr Köpfli, Frau Kaswerker haben einen Auftrag und ser, Frau Jäger, Frau Monetti und
verdienen Geld. 2) Behinderte Frau Schaub haben den Sporttag
Leute können in der Schweiz bei durchgeführt. Frau Minder, Frau
der Swissaid arbeiten. 3) In Afri- Bieri, Frau Sieber und Frau Blum
ka wird Nahrung verteilt und ar- kamen kurz auf Besuch. Auch
Frau Iberg mit ihrem Kind Dario
men Familien geholfen.
kam. Um 12 Uhr gingen wir wieder nach Hause.
Der Sporttag
Am Dienstagmorgen 12.05.15 Olivia, Carla, Sandrine
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
Mai 2015
Seite 11
Schulrat
Schulteam-Schulratsanlass
Ich hatte das falsche Hemd an,
was mir zum Verhängnis wurde.
Im Gegenzug durfte ich das muntere Treiben des Lampenberger
Schulteams, das unsere Schulleiterin, die werte Lehrerschaft,
das Sekretariat und die Zentralen Dienste (Reinigung, Umgebungsarbeiten und Infrastruktur)
umfasste, und des einladenden
Schulrats in möglichst wohlwollenden Worten schildern – was
angesichts des strahlenden Wetters, der aufgeräumt sommerlichen Atmosphäre und der dargebotenen Erfrischungen nicht allzu
schwer fallen sollte. Unter kundiger Anleitung von Projektleiterin
Sonja Schaub entstanden innert
zwei Stunden schweisstreibender Arbeit auf dem Pausenplatz
neue Bodenmalereien, die den
Schülerinnen und Schülern willkommene Spielalternativen zu
den üblichen Ballspielen bieten
sollten: eine nachempfundene
Kegelbahn, Himmel und Hölle,
Mühle und Twister.
Nach getaner Arbeit ging es für
Gesucht
Menschen mit nicht
alltäglichen Hobbys
Haben Sie ein ausgefallenes
oder spezielles Hobby?
Möchten Sie es mit anderen
Menschen teilen?
Oder möchten Sie anderen
Leuten Einblick in Ihr Steckenpferd geben?
Dann melden Sie sich doch
einfach bei einem Redaktionsmitglied des „Ärpslizeller”.
Wir bieten Ihnen gerne
unsere Plattform und freuen
uns über Ihr Interesse.
Redaktionsteam
„Ärpslizeller”
alle Beteiligten zum üppigen
Nachtmahl in die nahe gelegene
Pizzeria Bella Sicilia, wo zu köstlichen süditalienischen Spezia-
litäten ausgiebig ausgetauscht
und gechillt wurde. Ein rundum
gelungener Anlass.
o
Michael Blum
Lampenberg – von Kindern gezeichnet (3)
Ende der Serie aus dem Ärpslizeller Nr. 6/2014 und 1/2015.
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
Mai 2015
Seite 12
Sport und Freizeit
MTV Lampenberg – Nordic Walking für Jedermann
er. Anlässlich der Generalver- Gysin und weiter zur Abendsmatt
sammlung des MTV wurde be- begleitete. Unterwegs gab es
schlossen, einen sportlichen An- Zwischenhalte mit Lockerungslass für die Dorfbevölkerung zu übungen. Mit wachen Augen errealisieren.
kannte Simone gut, wie sie die
Publik gemacht worden ist einzelnen Teilnehmer unterstütdas im Gemeindeblatt, wo zen konnte und brachte immer
ein Schnupperabend für Nor- wieder wertvolle Tipps ein. Zum
dic Walking angeboten wurde. Glück, oder war es Lohn für das
Als Instruktorin und „Zugpferd“ Mitmachen trotz widrigem Wetter,
konnte Simone Hertenstein, Be- regnete es während des Events
wegungscoach Nordic Walking, nur noch wenig. Erst in den letzgewonnen werden.
ten fünf Minuten vor dem ErreiAm Dienstag, 5.5.2015 fan- chen der Mehrzweckhalle setzte
den sich um 19.00 Uhr trotz Re- der Regen wieder ein. Dort angen stolze 28 Interessierte ein. gekommen, wussten die TeilnehWer keine Walking-Stöcke hatte, mer nicht, ob die Kleider vom
wurde von den Organisatoren Regen oder Schweiss nass wamit passenden Stöcken versorgt. ren. Das spielte auch keine Rolle
Nun ging es los mit Simone mehr. Alle waren zufrieden und
Hertenstein, die mit grossem stolz, am Anlass mitgemacht,
Fachwissen und lockerer Art die sich selbst etwas abverlangt, gesportliche Gruppe von der Mehr- leistet und gelernt zu haben.
zweckhalle zum Schopf von Jürg
Beat Gautschin, Präsident des
MTV Lampenberg hat Simone
Hertenstein für ihre wertvollen
Anleitungen gedankt und die
Teilnehmer unterstrichen das mit
kräftigem Applaus. Uschi Gautschin schlug einen Nordic Walking Kurs unter der Leitung von
Simone Hertenstein vor. Alle Interessierten melden sich direkt
bei Simone unter [email protected] zwecks Koordinierung.
Schnell war man sich einig,
dieses tolle Erlebnis im Restaurant Reblaube noch ausklingen
zu lassen. Das war möglich, weil
die Wirtin Bethli Heger das Restaurant freundlicherweise extra
früher öffnete.
Der Präsident des MTV freut
und bedankt sich über das Interesse und Mitmachen aller Teilnehmenden.
o
Beat Gautschin
Via Podiensis von Le Puy-en-Velay nach Saint-Jean-Pied-de-Port
Impressionen vom Jakobsweg durch Frankreich
et. Der Jakbsweg übt eine be- gegen Abend erreichst du dein
sondere Faszination auf die Men- Tagesziel. Nach dem Nachtesschen aus. Manche machen sich sen legst du dich bald zur Ruhe,
auf, um ihrem Leben eine neue denn Wanderung und WitteRichtung zu geben, andere su- rung haben müde gemacht. Das
chen sich selber, viele legen den hört sich langweilig an, aber die
Camino zurück, weil er sie durch teils intensiven Eindrücke des
wunderschöne Gegenden und Tages wollen verarbeitet werden.
spezielle Orte führt. Aber die
Der Weg führt nicht oft durch
eindrücklichsten Erlebnisse sind grössere Ortschaften, die Ziwohl die täglichen Begegnungen vilisation
scheint
manchmal
mit andern Menschen aus aller weit weg. Das WeltgescheWelt. Auf dem Camino zu wan- hen reduziert sich auf das, was
dern verbindet. Man fühlt sich als sich um dich herum abspielt.
Mitglied einer grossen Familie, in
Dass auf dem Jakobsweg die
der alle das gleiche Ziel haben. Zeit kaum eine Rolle spielt, ist
Daraus können bleibende Freund- eine eindrückliche Erkenntnis.
schaften über Länder-, ja Konti- Und auch den alltäglichen Stress
nentgrenzen hinweg entstehen. unserer modernen Zivilisation
Das Leben auf dem Jakobs- lässt der Jakobspilger hinter sich.
weg läuft nach einem einfachen
Die Bilder auf der folgenden
Muster ab. Du stehst am Morgen Seite geben einen Einblick in den
auf, geniesst ein mehr oder we- Alltag der Jakobswegwanderer.
niger ausführliches MorgenesZusammen haben meine Frau
sen, danach machst du dich auf und ich im vergangenen Somden Weg. Dein treuer Begleiter mer in vier Wochen rund fünfist der Rucksack, in dem du al- hundert Kilometer zurückgelegt.
les hast, was du brauchst. Am
o
späteren Nachmittag oder auch
Auf dem Jakobsweg ist man selten
allein.
Dr Ärpslizeller
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Grandiose Gegend im Tal des Flusses Allier
Freunde aus Australien ...
Fotos: et
Am Ziel: Saint-Jean-Pied-de-Port am Fuss der Pyrenäen
Seite 13
Gemeinsames Nachtessen im Gîte
Espalion am Fluss Lot
... und aus Frankreich
Dr Ärpslizeller
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Seite 14
Indiaca – ein Brotaufstrich oder das spanische Wort für Indianer?
Regelmässig
am
Freitagabend
trainieren wir Frauen miteinander und erhalten
oft auch Unterstützung
von Männern, von denen wir nur profitieren
können, da diese meist
etwas höher springen
und auch etwas fester
schlagen.
Bereits im ersten
Jahr nahmen wir an der
Hallenmeisterschaft
und an Turnieren teil.
Damals
stand
der
Spass am Mitmachen
und das Sammeln von
Erfahrungen im Vordergrund. Seither wurde aber viel geschwitzt,
an der Technik gefeilt
und das Zusammenv.l.n.r.: Daniela Kaiser, Melanie Grossmann,
spiel verbessert. Mit
Carmen Schaffner, Nicole Pletscher, Sandra
den ersten Siegen an
Schmutz, Anita Gysin (es fehlen Babs Dold,
Matches und Turnieren
Sabine Schwob)
stiegen auch die Ambitionen, so dass das
Viele, die zum ersten Mal das
Wort Indiaca hören, wissen Ziel für die Hallenmeisterschaft
nicht, was sich hinter dem Be- 2014/15 der 2. Schlussrang war,
griff verbirgt. Um es gleich vor- was mit der Teilnahme an der
wegzunehmen, es ist weder der Schweizer MeisterBrotaufstrich noch ein Indianer, schaft verbunden
obwohl das Wort Indianer bei der wäre.
Die
HallenmeisNamensgebung beteiligt war.
Indiaca ist ein schnelles und terschaft startete
sehr dynamisches Rückschlag- im Oktober 2014.
spiel, welches auf südamerikani- In der Kategorie
sche Wurzeln zurückgeführt wird. Frauen offen, bei
Spielgerät ist die gleichnamige der Frauen in jedem
mitmachen
Indiaca (auch: Indiacaball), die Alter
spielten
mit der flachen Hand geschlagen können,
der DTV Bennwil,
wird (Wikipedia).
Vergleichbar ist das Spiel mit der TV Zeglingen,
Volleyball. Der Unterschied ist Hemmiken 1 und
das andere Spielgerät, das et- Hemmiken 2, TV
was kleinere Spielfeld und die Liestal 3 sowie die
MTV
Tatsache, dass sich nur fünf ge- Mannschaft
Lampenberg.
gen fünf gegenüber stehen.
Bereits nach den
Vor etwas mehr als drei Jahren
haben sich in der Mehrzweckhal- ersten Begegnunle Lampenberg Frauen im Alter gen wird klar, dass
zwischen 16 und 40 Jahren zu- wir gute Chancen
sammen gefunden, um eben die- auf den Gewinn
ses Indiaca zu spielen. Die einen der Hallenmeisterhatten schon Erfahrung mit dem schaft haben. Eine
beinSport, die anderen wussten noch Begegnung
nicht, was Indiaca überhaupt ist, haltet zwei Sätze,
bei denen jeweils
waren also blutige Anfänger.
auf 25 Punkte gespielt wird. Am
Ende der Meisterschaft stehen
wir mit 17 von 20 möglichen Gewinnsätzen als verdienter Kantonaler Meister fest und werden
Ende Mai in Olten an der Schweizer Meisterschaft teilnehmen.
Wir freuen uns auf neue Herausforderungen und spannende Begegnungen.
Sportbegeisterte Frauen und
Männer im Alter zwischen 16 und
99 Jahren sind jederzeit in unserem Freitagstraining willkommen. Eine spezielle Schnupperstunde bieten wir am 19. Juni an.
Bei Fragen könnt ihr euch gerne
an Melanie Grossmann wenden
(079 851 32 22).
o
Anita Gysin
Dr Ärpslizeller
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Natur und Umwelt
Raum für Leben
er. Im Lampenberg zwischen
Rütireben und Eselweg liegt eine
von Wald umgebene, verwunschene Waldlichtung, genannt
„Esel”.
Vor dreissig Jahren hat der
heutige Besitzer neben beruflicher Zielstrebigkeit und Erfolg
andere Zielsetzungen gesucht.
So wurde ihm wichtig, dass auf
diesem Grundstück Tiere eine
Heimat finden sollten und in
Ruhe gelassen würden. Er hat
Nisthilfen für Vögel angebracht
und wollte mit dem Anlegen einer
Naturwiese auch das Nahrungsangebot für sie erweitern. Dass
das trotz Bodenbearbeitung und
Magerwiesen-Einsaat ein schwieriges, mässig erfolgreiches Unterfangen war, hat sich bis heute
wenig geändert. Nach und nach
wurde die Lichtung vergrössert
und
Hochstamm-Fruchtbäume
gepflanzt. Am besten gedeiht der
Nussbaum auf diesem kiesigen,
mit nur etwa 7 cm Humusschicht
bedeckten Boden. Die anderen
Obstbäume mit teilweise alten,
vom Aussterben bedrohten Sorten, wachsen langsam.
Nahe am Weg entstand ein
Bienenhaus, das bis zu 30 Völker
beherbergte. Die Bienen brachten Pollen ein aus den vielfältigen
Pflanzen rundum. Nach der Güterumlegung wurde die angrenzende Kirschbaum-Reihe gefällt
und Mais angepflanzt. Den fleissigen Brummern wurden wohl
die Pollen von gebeiztem MaisSaatgut zum Verhängnis, wie
man sich in Imker-Kreisen einig
ist. Mais-Pollen sind die letzten
grossen Futterquellen vor dem
Winter. Die Bienen reagierten
nicht unmittelbar nach der Pollenaufnahme. Erst im Winter
legten sie ein ganz ungewöhnliches Verhalten an den Tag, indem sie, statt sich im Bienenstock gegenseitig zu wärmen,
plötzlich ausschwärmten in die
Kälte. So gingen vor drei Jahren
über den Winter zweiundzwanzig
Völker zugrunde. Jetzt steht das
Bienenhaus leer.
Nicht weit davon entfernt hat
der fürsorgliche Besitzer einen
Stand gebaut für die resistenteren Wildbienen. Um den Wind
davor abzufangen, wurden Tänn-
chen gesetzt, die aber schon bald
ausgelichtet werden können.
Neben dieser kleinen Tannengruppe ist seit 8 Jahren eine
hübsche Lärche auf einen Meter
Höhe herangewachsen. Nicht nur
den Menschen gefällt sie, auch das
gehörnte Wild hat
seine Freude daran
und hat die Rinde
des jungen Stämmchens
abgewetzt.
Das bedeutet wahrscheinlich das Ende
der Lärche. Aber:
„Die Tiere haben
ältere Rechte als
wir”, meint der Hüter dieses Platzes.
So hat er auch vor
25 Jahren eine Gruppe Föhren
gesetzt, weil Nadelbäume Tieren
besseren Schutz bieten als laubabwerfende Bäume.
Auf diesem Platz wird nichts
zwanghaft durchgesetzt. Alles
greift ineinander über und dient
einander.
Direkt über der Lichtung verlaufen Starkstromleitungen, die
aber offenbar weder Tieren noch
Pflanzen zu schaden scheinen.
Als vor einigen Jahren die Firma
Elektra einen Graben von dieser Lichtung hinunter durch den
Waldhang zur Hölsteiner Grenze
zog, hat der Besitzer beschlossen, dass nichts von den gefällten Bäumen von seinem Grundstück weggebracht werden solle.
Er hat die grossen Holzstücke
aufeinander geschichtet. Nun
sieht das ganze Gebilde aus wie
ein Köhlerhaufen. Doch das ist
nicht sein Zweck. Er ist zum Refugium geworden für Wildbienen,
Blindschleichen, Salamander, Eidechsen und Igel, die darin bestens geschützt sind.
Diese Schneise im Wald hat
drei angrenzende Waldbesitzer
inspiriert, den Hang durchforsten und auslichten zu lassen. Dadurch wurde Jungwuchs möglich
und in den entstandenen kleinen
Lichtungen haben sich seither
verschiedene Orchideen angesiedelt. An dieser nun viel stärker besonnten Steinhalde fühlen
sich seitdem auch Blindschleichen und Eidechsen sehr wohl.
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
An den Holzstapeln sind hohle
Aststücke und Vogelnistkästen
angebracht, die von Hornissen
mit einem grossen Hornissennest umbaut wurden. Auch solche, sonst von Menschen gefürchtete Insekten, finden dort
einen ungestörten Lebensraum.
Die Zweige einer kleinen Wei-
Mai 2015
Wasser,
steigt
der Dampf auf,
füllt die Hütte
und
entweicht
schliesslich über
das oben in der
Mitte
ausgesparte Loch. Vier
solcher ritueller
Runden gibt es
und der ganze
Prozess
dauert bis zu zwei
Stunden.
Das
durchzustehen
verlangt einem
schon
einiges
ab. Ein solches SchwitzhüttenErlebnis kann Teil von Roland
Zweifels schamanischer Arbeit
mit Männern sein.
Durch das Erleben der harmonischen Zusammenhänge auf
diesem Fleck Erde ist in diesem
Naturfreund ein lange begrabener Wunschtraum aus der Kind-
heit wieder erwacht. Damals
hat er sich gewünscht, Bauer zu
werden mit vielen Tieren. Durch
Beruf und Familie hatte dieser
dengruppe schiessen kräftig in
die Höhe, als hätten sie das eine
Ziel, möglichst schnell eine Länge von fünf Metern zu erreichen.
Dieses Mass braucht es nämlich
für eine Schwitzhütte. Die geschnittenen Ruten werden in die
Wiese gesteckt und das 5 Meter
lange und 1,5 Meter hohe Weidengerüst wird mit 20 bis 30
Wolldecken bedeckt. Neben der
Hütte werden im Feuer Steine
glühend gemacht und mit einer
Gabel in die Mitte der Hütte getragen. Nach dem Übergiessen mit
Seite 16
Traum zurückstehen müssen,
keimte jetzt aber wieder auf.
Nach längerem Suchen haben er
und seine Partnerin einen kleinen Hof beim Schelten erwerben
können. Sie haben die landwirtschaftliche Ausbildung gemacht
und bewirtschaften das Anwesen
nun mit Bio zertifiziertem Knospen-Label. Wie auf der Lichtung
im Lampenberg, wachsen auch
da vom Aussterben bedrohte
Fruchtbäume. Es werden rare
Tiere gehalten wie Walliser Landschafe, Saaser Mutten, Kupferhals-Geissen,
Evolener-Kühe
und Woll-Schweine. All ihr Futter
kommt allein aus dem Boden des
Hofes. Eine eigene Quelle und
Kläranlage helfen, das Anwesen
weitgehend autark zu halten.
Sie vermarkten ihre Erzeugnisse an Pro Spezia Rara Märkten.
Da finden sich Käse, Fleisch, Liköre, Chutney, Schnaps, frisch
gepresster oder sterilisierter Apfelmost, Zwetschgen in Portwein
oder gesunde, gedörrte AroniaBeeren.
Im Winter sieht man den BioBauern auch mit seinen Schlittenhunden und Gästen Fahrten
über die verschneite Schneelandschaft im Lampenberg ziehen. Dort wo sein Jugendtraum,
Bauer mit vielen Tieren zu werden, wieder aufgestiegen und
schlussendlich wahr geworden
ist.
o
Dr Ärpslizeller
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Erlebnistag im Naturschutzgebiet Wildenstein
ps. Wenn ich nach meinem
Wohnort gefragt werde, reagieren einige Sportbegeisterte: „Ja,
sind nicht die Degen-Brüder vom
Lampenberg?” Wenn nicht der
Fussball zum verbindungsstiftenden Thema wird, dann suchen einige, möglicherweise we-
Schutzzonen, denn durch Fehlverhalten der Menschen werden
immer wieder Pflanzen zerstört
und auch die Tiere müssen sich
mit einem gewissen Rummel abfinden. Peter Lakerveld, der zuständige Ranger im Gebiet Wildenstein, erklärte mir, dass er
niger Sportbegeisterte, mit dem
Stichwort „Eichenwald” den Ball
am Laufen zu lassen.
Der Eichenwald liegt im Naturschutzgebiet Wildenstein, welches am Muttertag besonders
im Rampenlicht der Öffentlichkeit stand. Jährlich veranstaltet
der Naturschutzdienst BL einen
Erlebnistag in einem der Naturschutzgebiete Baselland: Reinacher Heide, Talweiher oder
dem Wildenstein. Dieses Jahr
fand der Tag wieder oberhalb
Bubendorfs statt. Ein Rundweg
führte an verschiedenen Ständen
vorbei, die Unterschiedlichstes
aus der Natur thematisierten. Oft
war den Fachpersonen anzumerken, wie gerne sie erklären und
ihr Wissen weitergeben wollten.
Somit ist es auch das Hauptanliegen dieser Tage, der Bevölkerung den Nutzen und Wert der
Natur und im Spezifischen der
Naturschutzgebiete aufzuzeigen.
Zugleich bedeutet das Öffnen der
Gebiete auch ein Risiko für die
sich vor allem am Wochenende
im Naturschutzgebiet aufhalte,
um Fragen zu beantworten, aber
im Wesentlichen um die Besucher auf die Regeln im Gebiet
hinzuweisen.
Beängstigend zu hören war,
dass viele der 100-jährigen Eichen derzeit erkrankt sind. Die
Gründe dafür liegen nicht beim
Besucherandrang im Hain. Viel
mehr vermutet man, dass die
Düngung eine Rolle spielt. So
wird derzeit das Düngen unterlassen. Zudem sind Neuaufzuchten der Eichen im Gange.
Rundum sind die noch dünnen
Stämmchen in Schutzhüllen zu
erkennen und bilden einen krassen Kontrast zu den knorpeligen
und wilden Gebilden, die sie einmal werden könnten.
Mit
dem
Naturschutzgebiet nahe verbunden steht das
Schloss Wildenstein (im Übrigen
war es möglich, im Verlaufe des
Erlebnistages eine Führung durch
das Schloss mitzuerleben). Der
Erhalt der Eichen ist der Familie
Vischer aus Basel zu verdanken,
sie war über mehrere Generationen Besitzer des Schlossgutes.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts,
als viele der noch existierenden
alten Eichen im Baselbiet abgeholzt wurden, erkannten die Vischers den Wert dieser Bäume
und schützten sie. Schliesslich
wurde 1991 das Gebiet mit dem
Schloss und den weiteren Anliegen vom Kanton für 13 Millionen
gekauft. 1994 stufte der Bund
Wildenstein als Gebiet von natio-
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
naler Bedeutung ein und 1996
wurde es zur Naturschutzzone
erklärt.
Für die Lampenberger ist vieles
rund um das Naturschutzgebiet
bekannt, und doch gab es von
den Experten Neues und Interessantes zu hören. Zum Beispiel
wurde ich darüber aufgeklärt,
dass der auf Lampenberger Boden liegende Morenplatz seinen
Namen von der More, was Muttersau bedeutet, erhielt. Der
Zusammenhang zwischen den
Eichen und den Schweinen ist
Mai 2015
wiederum vielen bekannt, nämlich dass die Schweine früher
unter den Eichen geweidet wurden. Dies wiederum findet heute
nicht mehr statt. Derzeit weiden
sich nur noch die Wildschweine
nachts unter den Eichen.
Am Erlebnistag im Naturschutzgebiet durfte ich auch erfahren,
wie unterschiedlich Schnecken
sich verhalten könnten, und
dass die bei uns weit verbreitete
braune Schnecke (die Spanische
Wegschnkecke) nicht heimisch
sei - von Südfrankreich und Spa-
Seite 18
nien stammend verbreitete sie
sich in den 1970er Jahren rasant
in ganz Mitteleuropa. Mir geben
mit Sicherheit einige Recht, dass
sich diese Schnecken auf dem
Lampenberg besonders wohlfühlen müssen und sie nach
dem Fussball und den Eichen eigentlich das drittmeistgenannte
Schlüsselwort einer Gesprächsfortsetzung sein müssen. Was
den Schnecken vom Lampenberg
wohl noch fehlt - die nationale
Bedeutung?
o
Sagen und Legenden um Schloss Wildenstein
Das eitle Schlossfräulein von plötzlich eine zierliche, fein geWildenstein
kleidete Jumpfer vor einem ZiefKunigunde, die einzige, verwöhn- ner Bauersmann und fragte diete Tochter des Burgherrn von Wil- sen, ob sie ihm den Weg zeigen
denstein, war sehr eitel und ver- solle.
trieb sich die Zeit damit, sich im Der ortkundige Wanderer antSpiegel zu betrachten und ihre wortete ihr, er kenne den Weg
langen, golden schimmernden selbst und finde schon aus dem
Haare zu kämmen und zu ord- Wald raus. Darauf verschwand
nen. Durch ein Missgeschick zer- das Weiblein, und der Mann verbrach sie ihren Spiegel, und von irrte sich derart im weitläufigen
dieser Stunde an überkam sie Wald, dass er die liebe Mühe hateine grosse Traurigkeit, weil sie te, heraus zu finden.
ihr Antlitz nicht mehr betrachten
konnte und grosse Langeweile Der beschützende Hund im
aufkam. Zwar versprach ihr der Wildensteiner Herrenholz
Vater, ihr beim nächsten Gang in Um 1900 kehrte ein Landwirt
die Stadt einen neuen grossen nach einem Besuch bei seinen
Spiegel zu besorgen. Doch das Angehörigen in Ziefen zu Fuss
ihr unendlich scheinende War- nach seinem Wohnort Lampenten auf das unentbehrliche Re- berg zurück. Sein Weg führte ihn
quisit setzte ihr derart zu, dass über die Höfe Tannmatt, Grossie in grosse Trauer verfiel und stannen und Wildenstein nach
sich aus Gram über den Verlust Hause.
ihres Spiegels über den Burgfel- ln der Abenddämmerung durchsen in den Tod stürzte. Man er- querte er die ausgedehnten Walzählt sich, dass Kunigunde öfters
dungen des sog. Herrenholzes.
bei einbrechender Dämmerung Plötzlich wurde er gewahr, dass
in den Waldlichtungen von Wil- ein grosser weisser Hund neben
denstein, Gutenfels und Arxhof, ihm hertrottete. Als er ihm über
in ein langes, weisses Gewand seinen Rücken streichen wollte,
gekleidet, gesehen worden sei. griff seine Hand ins Leere. Der
Sie soll, weil sie nicht zur Ruhe offenbar als Beschützer fungiekommen könne, rastlos auf der rende Hund begleitete den Mann
Suche nach ihrem zersprunge- – ohne je einen Laut von sich
nen Spiegel sein.
gegegeben zu haben – bis zum
Waldausgang, von wo man die
Die Jumpfer im Herrenholz
Lichter von Lampenberg sehen
lm Herrenholz, auf dem Weg von konnte, und war dann plötzlich
Ziefen nach Lampenberg, stand verschwunden.
Der Heimkehrer erzählte dieses
ihm unerklärliche Erlebnis alsdann seinen Familienangehörigen und meinte, dieses Tier habe
ihn wohl vor einem Wegelagerer
beschützen sollen.
Das
Rosengärtlein
beim
Schloss Wildenstein
Zum Schlossgut Wildenstein gehörte einst ein kleiner, rechteckiger Blumen- und Gemüsesegarten, der von einer Mauer
umgeben war. Das Rosengärtlein
war eine Freistätte. Wer einen
Totschlag begangen und diesen
Ort erreicht hatte, ehe er dem
Richter verzeigt war, „über den
durfte sechs Wochen und drei
Tage kein Urteil gesprochen werden”.
o
Anmerkung: Die Lage dieser Freistätte ist im Plan von Geometer Georg Friedrich Meyer, 1681 erstellt in
Auftrag von Johann Rudolf Schorendorf (1623-1684), Schlossherr von
Wildenstein, Schwiegersohn von
Bürgermeister Joh. Rudolf Wettstein,
sichtbar vermerkt. Das Original des
Planes befindet sich im Staatsarchiv des Kantons Basel-Landschaft
in Liestal. Eine Farbfotokopie dieses
Planes hängt im Erdgeschoss des
Plantatraktes des Schlosses.
Quelle: Zum Teil aus „Baselbieter
Sagen 1976, Paul Suter und Eduard
Strübin
Zusammengetragen von ps.
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
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Seite 19
Naturschutzgebiet Wildenstein
Schulklassen errichten Kleinstrukturen
ps. Am Freitag, den 8. Mai fanden sich auf dem Wildenstein 13
Schulklassen aus dem Kanton BL
mit insgesamt rund 220 Schülerinnen und Schülern ein. Unter
der Leitung des Naturschutzdienstes BL erlebten sie einen
Naturschutztag. Dabei bauten
sie Kleinstukturen auf.
Diese sind nun entlang des Weges
beim Schlossweiher vorzufinden.
Der Aufbau und der Nutzen dieser Stein- und Asthaufen, sei
hier kurz beschrieben und fotografisch festgehalten.
Diese Strukturen bieten Schutz
für kleinere Säugetiere wie Igel,
Iltis, Hermelin, Reptilien wie die
Zauneidechse,
Blindschleiche
oder Ringelnatter und für Insekten. Letzteres durfte am Sonntag, am Erlebnistag auf dem
Wildenstein, bereits eindrücklich
miterlebt werden, als ein kleiner
Eichenbockkäfer aus dem Haufen gekrochen kam.
Der Aufbau sieht grob so aus:
Unten gibt es Höhlen und Unterschlüpfe unter grossen Steinen, weiter oben bieten lockere
Äste und Rindenstücke Schutz
vor grösseren Räubern (Greifvö-
gel, Fuchs, aber auch Hunde und
Katzen). Es sollte auch Sonnenplätze geben, auf denen sich die
Tiere wärmen können.
Kleinstrukturen wie diese machen am meisten Sinn, wenn
sie in einem Netzwerk angelegt
werden, also die Tiere auch über
kurze Distanzen geschützt von
der einen zu anderen wechseln
können. Daher ist man dabei,
entlang der Hecke beim Weiher
solche Haufen einzurichten. Einige andere Stein- und Asthaufen
gibt es bereits an der Böschung
auf der anderen Seite des Weges.
o
Dr Ärpslizeller
Nr. 2
Agenda
Mai 2015
Die Letzte
„Dr Ärpslizeller” ist online
Einwohnergemeindeversammlung
Mittwoch, 10. Juni 2015
20.00 Uhr Foyer MZH
„Dr Ärpslizeller” kann neu auch via Internet gelesen werden. Ab dieser Nummer gibt es die Online-Ausgabe auf www.lampenberg.ch,
der Gemeinderat hat sein Einverständnis gegeben.
Und im Archiv finden Sie auch alle bisherigen Ausgaben.
KIDS-TREFF
Mittwoch, 17. Juni 2015
13.45 Uhr Foyer MZH
weitere: 26. Aug. / 16. Sept.
Frühere
Ausgaben
Mittagstisch
Dienstag, 23. Juni 2015
12.00 Uhr Foyer MZH
weitere: 25. Aug. / 22. Sept.
Openair Kino
Samstag, 5. September 2015
Sportplatz Gemeindehaus
Seniorennachmittag
Dienstag, 8. September 2015
Papiersammlung
Mittwoch, 9. September 2015
Alteisen- und
Kartonsammlung
Donnerstag, 10. Sept. 2015
Mulde vor Gemeindehaus
Banntag
Sonntag, 27. September 2015
An dieser Stelle wird die
aktuelle Ausgabe angezeigt.
Bilderrätsel
asch. Wo war der Standort (Flurname) des Fotografen? Wie
übrigens auch beim Titelbild.
Mütter- und Väterberatung
Lampenberg
Donnerstags:
4. Juni
2. Juli
13. Aug.
3. Sept. 1. Okt. 5. Nov.
3. Dez. je 13.30–16.30 Uhr
zus. (auf Voranmeldung!):
Dienstags:
16. Juni 15. Sept.20. Okt.
17. Nov. 15. Dez.
jeweils 09.00 – 11.00 Uhr
Bühne Rüebmatthalle Hölstein
Vordere Abendsmatt
Öffnungszeiten Restaurant
Montag bis Samstag:
14.00 – 18.00 Uhr
sowie an diesen Sonntagen
von 14.00 – 18.00 Uhr:
Lösung des Bilderrätsels
Februar 2015
31. Mai
30. Aug.
29. Nov.
Diese Eule steht im Garten von
Regine und Paul Gysin an der
Strasse nach Niederdorf
28. Juni 26. Juli
27. Sept. 25. Okt.