C ampus aktuell Ausgabe 18/Mai 2015 Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen Verabschiedung von Frau Direktorin Jutta Oppermann Am Nachmittag des 22. Januar 2015 verabschiedete sich Frau Oppermann im Foyer des Mehrzwecksaals von uns. Zu erinnern und zu loben gab es einiges an diesem Nachmittag. Schließlich war Frau Jutta Oppermann, die aus dem Amt scheidet, nicht nur über 6 Jahre (seit 2008) lang Direktorin der Fachhochschule für Finanzen und Leiterin der Landesfinanzschule sowie des Fortbildungszentrums der Finanzverwaltung, sondern amtierte davor mit großem Engagement viele Jahre als Vorsteherin im Finanzamt Königs Wusterhausen. Frau Westphal skizzierte den beruflichen Werdegang von Frau Oppermann und beleuchtete einige wichtige Arbeitsprozesse und Veränderungen, die Frau Oppermann zunächst als Ständige Vertreterin des Direktors und später als Direktorin auf den Weg gebracht und mit Tatkraft und Leidenschaft vorangetrieben hat. Weiterhin verabschiedeten sich mit Grußworten Herr Claus Wagner (Referat 14 MdF), Frau Schubert (Leiterin der LAköV), Herr Dr. Kruse (Direktor der JAK) und Herr. Dr. Franzke (Bürgermeister der Stadt Königs Wusterhausen) von Frau Oppermann und lobten die gute Zusammenarbeit. Eine Abschiedszeremonienverordnung (nur gültig am 22.01.2015) und die musikalische Umrahmung hatten Frau Heike Marczinek und Herr Sebastian Elischer vorbereitet, die alle Anwesenden zum Mitsingen ermunterte und Frau Oppermann einen musikalischen Abschied bereitete. Zur Erinnerung an die Leitung des Hauses durch Frau Oppermann wurde auf dem Campus ein Bäumchen gepflanzt. Beitrag und Fotos: Katrin Lummert Verwaltungsleiterin Potsdamer Gesichter – Alumni im Porträt Ausstellung über ehemalige Studierende der Uni Potsdam Die Ausstellung „Potsdamer Gesichter – Alumni im Porträt“, die seit Anfang März im Seminargebäude zu sehen ist, zeichnet schlaglichtartig verschiedene Studienund Berufsbiographien von Absolventen der Universität Potsdam nach, die ihre akademische Ausbildung hier absolviert haben und durch diese geprägt wurden. Sie stellt Ehemalige aus je einem Absolventenjahrgang vor, die ihren beruflichen Werdegang zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Fakultäten und Instituten begonnen und dann an anderer Stelle fortgesetzt haben – nicht selten mit überraschenden Wendungen und Brüchen. Es sind Lebenswege und Entwicklungslinien, die anhand von dreiundzwanzig Porträts verfolgt und skizziert werden. Es sind ausgewählte Beispiele, die stellvertretend für viele andere stehen und dafür, in welche, manchmal auch unerwartete, Richtung ein Studium führen kann. Dadurch entsteht ein zwar längst nicht vollständiges, aber dennoch breites Spektrum gegenwärtiger Berufsbilder. Die Exposition erzählt aber nicht nur von beruflichen Laufbahnen. Sie ist vor allem auch ein Stück der 24-jährigen Universitätsgeschichte. Die Erinnerungsbruchstücke der einzelnen Alumni gewähren einen subjektiven Einblick in die Veränderungsprozesse der 1991 gegründeten Universität Potsdam, indem sie die Studienbedingungen der vergangenen Jahre widerspiegeln und Revue passieren lassen. Die Ausstellung ist bis zum 06.05.2015 im Seminargebäude und bis zum 24.07.2015 im Hörsaalgebäude auf dem Campus des Aus- und Fortbildungszentrums zu sehen. Katrin Lummert Verwaltungsleiterin Einstellungsjahrgänge 2015 Zum 01.09.2015 werden rund 240 zukünftige Finanzwirte und Finanzwirtinnen ihre zweijährige Ausbildung in der Landesfinanzschule beginnen. An der Fachhochschule werden 241 Studieren am 05.10.2015 ihr Studium aufnehmen. Beide Einrichtungen bilden für die Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin sowie für das Bundeszentralamt für Steuern aus und sorgen damit dafür, dass wir kapazitätsmäßig voll ausgelastet sind. Katrin Lummert Verwaltungsleiterin Hochschul- und Ausbildungsinformationstag Für Interessierte der folgenden Einstellungsjahrgänge findet am 04.09.2015 in der Zeit von 11:00 bis 17:00 Uhr auf dem Gelände des Aus- und Fortbildungszentrums der nächste Hochschul- und Ausbildungsinformationstag statt. In Anlehnung an die letztjährige Veranstaltung vom 29.08.2014 stellen die Einrichtungen FHF, LFS und JAK die verschiedenen Ausbildungs-/Studienangebote und Berufsbilder dar. Gleichzeitig werden Campus-Touren angeboten, um Interessierten die guten Rahmenbedingungen aufzeigen zu können. Katrin Lummert Verwaltungsleiterin Sport- und Freizeitangebote Am 07. Mai 2015 findet das 22. Landessportfest der Brandenburger Finanzverwaltung statt. Teilnehmen können Bedienstete der Finanzverwaltung des Landes Brandenburg sowie in das Ressort vorübergehend abgeordnete Beschäftigte. Wir wünschen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Spaß und faire Wettkämpfe. Unter dem Thema „Gesundheitsmanagement“ bieten wir jeden Montag und Mittwoch in der Zeit von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr physiotherapeutische Massagen an, um die Leistungsfähigkeit sowie die Leistungsbereitschaft der Beschäftigten langfristig zu erhalten und zu fördern. Unsere aktuellen und verschiedenen Gesundheits- und Sportangebote wie Rückenschule, Zumba-Tanzkurs, Volleyball, Fußball und Tennis können Sie gerne, vorab durch einen Schnupperkurs, buchen und besuchen. Bei allen Fragen und Anregungen zum Thema Gesundheitsmanagement und Sportangebote können Sie sich gerne an Herrn Andreas, [email protected] oder 03375 672-122 wenden. Stefan Andreas Sachbearbeiter Haushalt & Beschaffung …und sie erledigten derartige Aufgaben bürokratisch-korrekt, wie gewöhnliche Verwaltungsakte… Am 10. März 2015 fand an der Landesfinanzschule wiederholt das zweitägige Seminar „Die Rolle der Reichsfinanzverwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus“ statt: Die vor ungefähr 20 Jahren begonnene Aufarbeitung der Verstrickung der Finanzverwaltung in die Verbrechen der NS-Diktatur zeigt, in welch erschreckendem Ausmaß die Finanzverwaltung sich an der rassischen und politischen Verfolgung der jüdischen Bevölkerung beteiligte. Unter der Tarnbezeichnung „Aktion 3“ gab das Reichsfinanzministerium Anfang November 1941 Anweisungen heraus, wie bei der Deportation der deutschen Juden deren Vermögen einzuziehen sei. Der Vermögensentzug und die Verwertung erfolgten in enger Zusammenarbeit von Finanzbeamten mit der Gestapo und unter Mitwirkung von Stadtverwaltungen, Hausverwaltern, Gerichtsvollziehern, Bankangestellten, Auktionatoren und Spediteuren. Die „Aktion 3“ steht am Ende einer Reihe von Maßnahmen, mit denen die Juden in Deutschland ausgegrenzt, entrechtet, ausgeplündert und verschleppt wurden. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten bei der Deportation der Juden deren restliche Habe und ließen sie zugunsten des Staates verwerten. Dem „Finanztod“ folgte bald die physische Vernichtung. Schon bei der Ausplünderung von Emigranten war der nationalsozialistische Staat mit rechtsförmig gestalteten Gesetzen, Verordnungen und Erlassen vorgegangen. Vom Unrechts-Staat damit förmlich besiegelt, erledigten die zuständigen Beamten derartige Aufgaben bürokratischkorrekt, wie gewöhnliche Verwaltungsakte. sich im ehemaligen, weitgehend original erhaltenen Arbeitszimmer des obersten Chefs des gesamten KZSystems. Gleich mehrere Gruppen besuchten die Gedenkstätte „Topographie des Terrors“ in der Niederkirchnerstraße (neben dem Bundesfinanzministerium) in Berlin: An dem Ort, an dem sich während des „Dritten Reichs” die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts befanden, informiert eine Dauerausstellung seit 1987 über die wichtigsten Einrichtungen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparats. Die Dokumentation macht die europäische Dimension der NS-Schreckensherrschaft sichtbar. Auch der Verfolgung jüdischer Bürger in der Stadt Königs Wusterhausen ist ein Seminar gewidmet. Die Exkursion führte entlang der „Stolpersteine“ zu den Orten jüdischen Lebens in der Stadt und zum Außenlager des KZ Sachsenhausen in Königs Wusterhausen. Die Anwärterinnen und Anwärter haben von jüdischen Bürgern der Stadt Königs Wusterhausen und ihr Schicksal in der NSZeit gehört und ihre ehemaligen Wohnorte besucht. 15 neue Stolpersteine wird es in diesem und nächsten Jahr in Königs Wusterhausen geben. Am 27. April 2015 jährte sich der 70. Jahrestag der Befreiung des Außenlagers KW des KZ Sachsenhausen. Im Haus der Wannseekonferenz waren wir zu Gast. Olesja Faller und Johann Morgunov, (Steueranwärter im Abschlusslehrgang an der Landesfinanzschule), fassen Ihre Eindrücke an diesem Tag wie folgt zusammen: Mit welchen juristischen und verwaltungsmäßigen Mitteln die Finanzverwaltung insb. gegen jüdische Bürger vorging, sollen die Anwärterinnen und Anwärter der Landesfinanzschule in diesem Seminar kennenlernen. Das Haus der Wannseekonferenz liegt in idyllischer Lage direkt am Wannsee. Es ist ein trüber Morgen am 12. März. Das Tor öffnet sich, durch eine Parkanlage gelangen wir zu der Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Villa. Als Auftakt erhielten alle Klassen zunächst einen Überblick über die Geschehnisse, beginnend mit der Errichtung der Reichsfinanzverwaltung. Als Dozenten konnten wir auch in diesem Jahr Herrn Klaus-Dieter Gössel – ehem. stellv. Vorsitzender des Gesamtpersonalrats für die Finanzämter Berlin und steuerpolitischer Sprecher von ver.di in Berlin sowie Vorsitzender der Fachkommission Steuerverwaltung gewinnen. An den folgenden Tagen fanden für die Anwärterinnen und Anwärter jeweils unterschiedliche Exkursionen statt, die mit einer Gruppenarbeit endete: Am 20. Januar 1942 ist hier innerhalb von 90 Minuten die „endgültige Lösung der Judenfrage“ beschlossen worden. Im Archiv und in der Mediathek des Hauses befinden sich unter anderem umfangreiche Informationen über die Rolle der Finanzverwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus. Dies ist auch das Leitthema unseres Seminartages. Zum einen gab es den Besuch der Inspektion des Konzentrationslagers im Finanzamt Oranienburg: Wenige hundert Meter vor der heutigen Gedenkstätte entfernt, befand sich 1938-1945 die Verwaltungszentrale des gesamten KZ-Systems. Die Schreibtischtäter der „Inspektion“ waren maßgeblich an der Planung und Ausführung der Verbrechen beteiligt. Sie bestimmten über die Haftbedingungen, koordinierten die Zwangsarbeit und organisierten den Massenmord. Die Dokumentation befindet Wir werden herzlich empfangen und durch die Ausstellung geführt. Bilder, Grafiken und geografische Kopie: Prospekt Karten konfrontieren uns mit der Wannseekonferenz konsequenten und gnadenlosen Vernichtung des Judentums in Deutschland und in den von Deutschland besetzten Gebieten. Nach der Führung durch die Ausstellung sehen wir einen Dokumentarfilm über eine Frau, die den Holocaust überlebt hat und nach dem Krieg in ihren Heimatort zurückgekehrt ist. Ihre Versuche, den vom Finanzamt versteigerten und von der Ortsnachbarschaft erworbenen Besitz zurückzuholen, sind voller Bitterkeit und Verzweiflung. Anschließend dürfen wir in die einzelnen Schicksale einiger Betroffener anhand der Steuerakten einblicken und präsentieren uns diese gegenseitig. Es ist alles dabei, von einer gelungenen Flucht eines Reichen samt Vermögen ins Ausland bis zum Tod einer Familie im KZ samt entrichteter Reichsfluchtsteuer und Judenvermögensabgabe. Dieses Haus hat mich sehr auf eine besondere Weise beeindruckt: Die Verzweiflung und Ausweglosigkeit der Betroffenen kann ich auf der Haut fühlen. Meine Großeltern haben in der Sowjetunion als Russlanddeutsche die Deportation nach Sibirien erlebt, wurden zwangsenteignet, in Arbeitslager eingesperrt und haben viel Not erlitten. In unserer Familie wurde darüber zwar gesprochen, es den anderen zu erzählen war tabu. Die Großmutter meines Mannes wurde als 14-Jährige aus dem besetzten russischen Gebiet nach Deutschland gebracht und war im Zwangsarbeitslager von 1942 bis 1945 eingesperrt. Nach der Befreiung durch die sowjetische Armee und Rückkehr nach Russland wurde sie wie die anderen Kriegsgefangenen zum Volksfeind erklärt. Sie durfte nicht in ihren Heimatort zurückkehren. Über diese Zeit erzählt sie bis heute fast gar nichts. Man kann das Geschehene nicht rückgängig machen, und es ist zweifellos mutig, sich dafür zu entschuldigen. Es ist nicht selbstverständlich, dass ein Land sich mit seiner grausamen Geschichte auseinandersetzt und diese für die Gegenwart und die Zukunft aufarbeitet. Auch heute gibt es Länder, in den die Menschenrechte missachtet und verletzt werden. In dieser Hinsicht ist die Erinnerung an die nationalsozialistische Zeit auch für andere Völker von großem Wert. Ich glaube, das höchste Gut - die Würde eines Menschen – ist es mehr als wert. Olesja Faller und Johann Morgunov Steueranwärter im Abschlusslehrgang E 2013 an der Landesfinanzschule Susanne Bittighöfer stellvertretene Leiterin der Landesfinanzschule und des Fortbildungszentrums der Finanzverwaltung Hochrangige Delegation aus Asien an der Justizakademie Die Justizakademie des Landes Brandenburg freut sich über ein zunehmendes Interesse ausländischer und international ausgerichteter Institutionen an der Einrichtung und ihrem Aufgabenprofil. Jüngstes Beispiel ist der Informationsbesuch einer hochrangigen asiatischen Delegation am 6. Mai 2015 Den Hintergrund bildet das für Asien aufgelegte Rechtsstaatsprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das Hauptziel dieses Programms liegt in der Förderung der Richter- und Justizausbildung in den ASEAN-Staaten. Zu diesem Zweck werden z.B. regelmäßig Konferenzen mit führenden Vertretern von Richterausbildungsstätten der ASEAN-Mitgliedsstaaten organisiert, die zu deren Vernetzung beitragen sollen. In Ergänzung hierzu werden auch Studien- und Dialogprogramme u.a. mit Deutschland ermöglicht. In einer dieser Maßnahmen ist auch der Aufenthalt im Mai in der Justizakademie in Königs Wusterhausen integriert. Neben dem Besuch in der Justizakademie sind auch Aufenthalte der ASEANDelegation im Bundesministerium der Justiz, beim Kammergericht Berlin, in der Berliner Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, in der Deutschen Richterakademie in Wustrau sowie beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vorgesehen. Die Justizakademie begrüßt am 6. Mai sechs Persönlichkeiten, die Schlüsselpositionen in diesem Kontext in ihren Heimatländern bekleiden. Bei den Teilnehmern handelt es sich um hochrangige Richter, die in der Regel dem obersten Gericht ihres Landes angehören bzw. um vergleichbare Verantwortliche der Justizverwaltung, die für die Rechtsaus- und -fortbildung einschließlich organisatorischer und rechtspolitischer Fragestellungen, in ihren Ländern von entscheidender Bedeutung sind. Der Delegation gehören u.a. an: Herr Adolf Azcuna, Kanzler der Philippinischen Richterakademie, Herr Thong Chenda, Vizepräsident der Königlichen Akademie für die Juristischen Berufe in Kombodscha, Herr Agus Subroto, Leiter der Richterausbildung und des Trainingszentrums des Obersten Gerichts der Republik Indonesien, Herr Truong Thiep Nguyen und Frau Thi Hang Nga Nguyen, beide in verantwortlichen Positionen in der Richterakademie von Vietnam sowie Herr Bounkhouang Thavisack, Generaldirektor des Justizforschungs- und Ausbildungsinstituts von Laos. Im Mittelpunkt des Programms steht der vertiefte Einblick in die Juristen- und justizielle Aus- und Fortbildung sowie der Gedankenaustausch zu diesen Fachfragen. Dr. Harald Kruse Direktor Justizakademie Wir können nicht nur Steuern! Noten sind wie Paragrafen. Gemeint sind hierbei weder schnöde Banknoten noch Noten im Sinne von Zensuren, deren Berechnung sowohl an der Landesfinanzschule als auch an der Fachhochschule tatsächlich einem Paragrafendschungel gleicht. Gemeint sind hier die kleinen schwarzen Punkte, die sich zwischen oder direkt auf Notenlinien quetschen. Vielmehr hört man hier neben Themen aus Songs von David Bowie, Robbie Williams oder Phil Collins auch Swing von George Gershwin oder sogar klassische Klaviermusik. Seit August 2014 sammeln sich musikbegeisterte Sänger und Instrumentalisten um den Flügel im Mehrzwecksaal, um gemeinsam zu musizieren. Wir bezeichnen unser Projekt als „Songwerkstatt“, in der bereits ein Saxophon, eine Trompete, ein Bass, selbst eine türkische Langhals-Saz und eine kleine Zahl von Sängerinnen und Sängern zu finden sind. © FHF/Krüger Betrachtet man diese Noten isoliert, also jede für sich allein, dann bleiben sie eiförmige, schwarze Punkte, mal mit, mal ohne Hals. Fügt man sie aber aneinander, in dem für sie vorgesehenen Tempo und Rhythmus, entsteht manchmal fast eine kleine Sinfonie. Eine kleine Sinfonie, die der begeisterte Finanzbeamte durchaus in dem durch ihn erstellten Steuerbescheid sehen könnte, weil auch hier eine bestimmte Reihenfolge von Zahlen und Paragrafen eine Melodie entstehen lässt. Dass diese Melodie beim Steuerpflichtigen immer gute Gefühle weckt, muss sicher bestritten werden. Nicht bestritten werden kann jedoch, dass Finanzbeamte nicht nur Paragrafen, sondern tatsächlich auch Noten lesen und aneinanderreihen können. Wieso auch nicht. Selbst bekannte Größen aus Musik- und Popgeschichte haben einmal anders angefangen. So hat Heino einst eine Lehre zum Bäcker absolviert. Joe Cocker, der eigentlich Gasinstallateur, oder Sting, der Lehrer für Englisch und Musik ist, kennt jeder. Oder eben Dieter Bohlen, dem man sein abgeschlossenes BWL-Studium fast nicht abnimmt. Wieso also sollten dann nicht auch Schüler, Studenten und Dozenten unserer Einrichtung Musiker sein. Einen Dieter Bohlen haben wir hier nicht, da wir zumindest musikalisch keine Superstars suchen. Was wir aber seit nun fast einem Jahr haben, ist eine Musikszene. Nicht selten sind aus unserem Mehrzwecksaal zwar keine Sinfonien, wohl aber schöne Melodien zu hören. Hierbei handelt es sich weder um das Absingen von Steuerbescheiden noch um Gesänge nach erfolgter Rückgabe von Klausuren an Finanzschüler und Fachhochschulstudenten. © FHF/Krüger Ich selbst, Heike Marczinek, Dozentin an der Landesfinanzschule, habe eine langjährige Klavierausbildung absolviert und habe das Vergnügen, den Flügel spielen zu dürfen und unsere Songwerkstatt zu betreuen. BWL habe ich nicht studiert. Außerdem reicht das Repertoire meiner Sprüche für ein Casting a` la Dieter Bohlen nicht aus. Dennoch würden wir uns sehr über noch mehr Interesse von Schülern und Studenten an unserem Projekt freuen und werden jeden, der sich uns anschließt, herzlich willkommen heißen. Für die musikalische Untermalung von Veranstaltungen und der jährlichen Abschluss- und Diplomierungsfeiern suchen wir stets nach neuen Interpreten und Mitwirkenden. So haben engagierte Schülerinnen und Schüler der Landesfinanzschule in diesem Jahr erstmals einen wirklich großen Chor zusammengestellt, der den Höhepunkt unserer diesjährigen Abschlussfeier der LFS darstellen wird. Wir können eben nicht nur „steuern“ sondern auch „s(w)ingen“. Vor allem aber haben wir Spaß an der Sache, proben, lachen und singen gemeinsam, kommen uns näher und denken in den stressigen Zeiten von Prüfungen und Klausuren für eine gewisse Zeit einmal an etwas anderes als an Zensuren, Steuerpflichtige und Paragrafen. Heike Marczinek Dozentin an der Landesfinanzschule Länderfinanzausgleich - Was ist das denn? Diese Frage stellte das Ministerium der Finanzen des Landes Brandenburg in diesem Jahr in den Mittelpunkt einer „Kinderleicht-Broschüre“ und der Finanzminister Christian Görke gab in bewährter Weise Antworten. Die „Kinderleicht-Reihe“ wendet sich an Schülerinnen und Schüler, die nach dem Lesen der Broschüre Quizfragen beantworten. Und weil das Schönste am Quiz der Gewinn ist, lost das MdF für die klügsten Rater Gewinne aus. Auch in diesem Jahr war einer dieser Gewinne ein Tag an der FHF in Königs Wusterhausen. „Buchstabensalat“ sinnvolle Wörter zu bilden waren. Selbst Wortungetüme, wie STEUEREINNAHMEN und NEHMERLAND, die eher nicht zum gängigen Sprachschatz eines Siebtklässlers gehören, wurden schnell gefunden. Nach der Mittagspause wurde es dann für alle Beteiligten nochmals richtig anstrengend. In drei Workshops hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, Argumente zu finden, die Frau Trochowski bei ihren Verhandlungen zur Neuregelung des Länderfinanzausgleichs unterstützen könnten. Dazu wurden Fragen diskutiert wie: „Findet ihr den Länderfinanzausgleich sinnvoll?“ oder „Wie könnte man den Länderfinanzausgleich verbessern?“ 33 Studierende aus dem E 2013 hatten sich im Rahmen eines Projektes vorgenommen, den Gewinnern Maike Jöckel und Moritz Süßenbach sowie ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden aus dem Fontane-Gymnasium Strausberg bzw. dem HelmholtzGymnasium Potsdam, am 28.04.2015 einen interessanten und abwechslungsreichen Tag zu bieten. Um es vorweg zu nehmen: Das ist absolut gelungen! Um 10:00 Uhr begrüßten die Staatssekretärin im Finanzministerium, Frau Trochowski und die Direktorin der Fachhochschule, Frau Westphal, gemeinsam die fast 50 Schülerinnen und Schüler im Audimax. Ist es schon etwas Besonderes, wenn die Staatssekretärin zur Begrüßung der Schüler zu uns an die FHF kommt, so war Frau Trochowski in diesem Jahr in einer weiteren sehr wichtigen Funktion am Ort, nämlich als Verhandlungsleiterin des Landes Brandenburg zur Neuregelung des Länderfinanzausgleichs. Nach der Begrüßung übernahmen die Studierenden die Regie. Da Gymnasiasten potentielle Studenten sind, hielten Frau Bartenstein, Herr Schmidt und Frau Höpfner eine Probevorlesung, in der sowohl das Studium an der FHF vorgestellt als auch Wissen zum Länderfinanzausgleich vermittelt wurde. Die Studierenden hatten ein Handout vorbereitet und die Schülerinnen und Schüler übten sich im Mitschreiben. Das erworbene Wissen konnten die „Studenten auf Probe“ danach in zwei Spielrunden anwenden. Mit viel Engagement wurden Fragen zum Länderfinanzausgleich beantwortet und die 16 Bundesländer mit ihren Hauptstädten in den Umriss der Deutschlandkarte einsortiert. Sehr viel Spaß hatten die Kinder auch, als aus Es war erstaunlich, wie viele kluge Ideen die Kinder entwickelten. Herausgekommen ist ein Material, dass Herr Süßenbach als Vertreter des MdF an Frau Trochowski übergeben wird. Und wir sind sicher, dass sie ihr Versprechen vom Vormittag einlösen und sich mit den Argumenten der Kinder auseinander setzen wird. Für die Schülerinnen und Schüler gab es, neben dem Wissenszuwachs über den Länderfinanzausgleich, jede Menge Preise und für alle eine Urkunde als Bestätigung der erfolgreichen Teilnahme als „Student/Studentin auf Probe.“ Am Ende dieses wirklich gelungenen Projekttages möchte ich mich als Projektleiterin bei allen Beteiligten ganz herzlich für ihr Engagement und ihre Kreativität bedanken. Das gilt insbesondere für die beteiligten Studentinnen und Studenten des E 2013, ohne deren Ideen, Fleiß und Mühe ein solcher Tag nicht möglich wäre. Ein herzlicher Dank geht auch an die betreuenden Dozentinnen und Dozenten Frau Winkler, Frau Gast und Herrn Matthes sowie an die Kolleginnen und Kollegen aus der Verwaltung, insbesondere an Frau Lummert, Frau Müller und Herrn Walter. Beitrag und Fotos: Dr. Gudrun Hampel Dozentin Fachhochschule für Finanzen E.K.A. – Der neue Einsatzstock kurz ausziehbar Die Wachtmeisterinnen und Wachtmeister der Gerichte und Staatsanwaltschaften werden derzeit mit neuen Dienstwaffen ausgestattet. Es handelt sich dabei u.a. um einen neu entwickelten Einsatzstock. Er ist zertifiziert durch das Polizeitechnische Institut Münster. Sein wesentliches Erkennungsmerkmal ist die zylindrische Form ohne eine Verdickung am Ende des Stocks. Dadurch wird die Verletzungsgefahr entscheidend minimiert. Bei sachgerechter Anwendung ist der E.K.A. sehr wirkungsvoll. Nach einem Schlag auf eine der großen Muskelgruppen des Oberarms oder der Oberschenkel, ist ein Störer in der Regel angriffsunfähig. Des Weiteren bietet der Einsatzstock eine Vielfalt an Festlege-, Aufhebe- und Transporttechniken. Die sachgerechte Anwendung wurde im Rahmen, der von Florian Lahner (Instructor Bonowi) durchgeführten Multiplikatorenschulung für Fachübungsleiter der Justiz des Landes Brandenburg, im Januar 2015 in der Justizakademie in Königs Wusterhausen trainiert. Künftig wird das Training mit dem E.K.A. Bestandteil, der regelmäßig in der Justizakademie durchgeführten Schulungen, für alle Justizwachtmeister des Landes Brandenburg sein. Historisch betrachtet sind Einsatzstöcke wahrscheinlich eine der ältesten Nahkampfwaffen überhaupt. In der Kaiserzeit trug der Schutzmann noch einen Säbel, mit dem er mit der stumpfen Seite zuschlagen konnte. In der Weimarer Republik waren sowohl Gummi- als auch Holzknüppel im Einsatz. In den Jahren danach wurde der Knüppel bei der normalen Polizei abgeschafft. Erst die Engländer führten nach Kriegsende als Besatzungsmacht in Hamburg den Knüppel aus Holz wieder ein. Anfang der 50er-Jahre kam dann der Gummiknüppel. 2009 wurde auf Initiative der Hamburger Polizei der Gummiknüppel durch den E.K.A. ausgetauscht. Seitdem wurden alle Dienststellen der Landes- und Bundespolizei mit dem neuen E.K.A. ausgerüstet. Nun zieht auch die Landesjustiz nach. Beitrag und Fotos: Justizakademie Die Justizakademie ist Gastgeberin für den Brandenburger Rechtspflegertag Der Bund Deutscher Rechtspfleger Brandenburg e.V. (BDR Brandenburg) ist der Berufsverband für Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger und vertritt deren Interessen in allen fachlichen, besoldungsrechtlichen und justizpolitischen Belangen. Alle vier Jahre findet als zentrale Veranstaltung des BDR der Brandenburger Rechtspflegertag statt. An diesem nehmen vorrangig Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger des Landes Brandenburg teil, die im Bund Deutscher Rechtspfleger organisiert sind. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, den Rechtspflegerberuf einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, Rechtsprobleme zu erörtern und mit fachkundigen Gästen ins Gespräch zu kommen. © JAK © JAK Am 25. April 2015 war die Justizakademie bereits zum zweiten Mal nach 2011 Gastgeberin für den im großen Saal des Hörsaalgebäudes im Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen stattfindenden Brandenburger Rechtspflegertag. Am Vormittag wurde die ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten, bei der sich Herr Rechtspfleger Marc Gernert vom Amtsgericht Frankfurt (Oder) erneut der Wahl zum Vorsitzenden des BDR Brandenburg stellte. Ab 13:30 Uhr startete die Festveranstaltung, die unter dem Motto stand: „Rechtspfleger – BERUFung MIT PERSPEKTIVE. Hauptredner der Festveranstaltung war Prof. Dr. Arkadiusz Wudarski, Professor an der Europauniversität VIADRINA. Er stellte die grenzüberschreitende Rechtsentwicklung in Polen und Deutschland am Beispiel des polnischen und deutschen Familienrechts dar. Das Thema des Fachvortrages zeigte anschaulich, dass im beruflichen Alltag der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger Europa Einzug gehalten hat. Neben der Aneignung der notwendigen Sachkenntnis (z.B. im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen in der Justizakademie), wird auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen anderer europäischer Länder immer bedeutsamer. Davon zeugte auch die Präsenz internationaler Gäste zum Rechtspflegertag. Aus Frankreich war Jean-Jaques Kuster, amtierender Präsident der Europäischen Union der Rechtspfleger angereist, der ein Grußwort an die Teilnehmer richtete. Darüber hinaus war Frau Monika Hofbauer (Rechtspflegerin am Handelsgericht Wien), von der Vereinigung österreichischer Diplom-Rechtspflegerinnen und –rechtspfleger zu Gast. Insbesondere zu den österreichischen Kolleginnen und Kollegen unterhält der Bund Deutscher Rechtspfleger Brandenburg seit Langem freundschaftliche Kontakte. Erfreulich war auch das große politische Interesse am Rechtspflegertag. Die Anwesenheit politischer Amtsund Mandatsträger ist ein Beleg der Wertschätzung und Anerkennung für die Arbeit der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger in Brandenburg. So richteten u.a. der Minister der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz, Dr. Helmuth Markov sowie die Fraktionsvorsitzenden der Parteien DIE LINKE und SPD, Margitta Mächtig und Klaus Ness, Grußworte an das Plenum. Nach dem offiziellen Teil gab es Rahmen eines Empfangs die Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen untereinander und mit den anwesenden Gästen aus der Politik sowie den ausländischen Berufsverbänden auszutauschen. Justizakademie
© Copyright 2024 ExpyDoc