Newsletter Ausgabe 18_Mai 2015 - Aus

C
ampus aktuell
Ausgabe 18/Mai 2015
Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen
Verabschiedung von Frau Direktorin Jutta Oppermann
Am Nachmittag des 22. Januar 2015 verabschiedete sich Frau Oppermann im Foyer des Mehrzwecksaals von uns.
Zu erinnern und zu loben gab es einiges an diesem Nachmittag. Schließlich war Frau Jutta Oppermann, die aus dem Amt
scheidet, nicht nur über 6 Jahre (seit 2008) lang Direktorin der Fachhochschule für Finanzen und Leiterin der
Landesfinanzschule sowie des Fortbildungszentrums der Finanzverwaltung, sondern amtierte davor mit großem Engagement
viele Jahre als Vorsteherin im Finanzamt Königs Wusterhausen.
Frau Westphal skizzierte den beruflichen Werdegang von Frau Oppermann und beleuchtete einige wichtige Arbeitsprozesse und
Veränderungen, die Frau Oppermann zunächst als Ständige Vertreterin des Direktors und später als Direktorin auf den Weg
gebracht und mit Tatkraft und Leidenschaft vorangetrieben hat.
Weiterhin verabschiedeten sich mit Grußworten Herr Claus Wagner (Referat 14 MdF), Frau Schubert (Leiterin der LAköV), Herr
Dr. Kruse (Direktor der JAK) und Herr. Dr. Franzke (Bürgermeister der Stadt Königs Wusterhausen) von Frau Oppermann und
lobten die gute Zusammenarbeit.
Eine Abschiedszeremonienverordnung (nur gültig am 22.01.2015) und die musikalische Umrahmung hatten Frau Heike
Marczinek und Herr Sebastian Elischer vorbereitet, die alle Anwesenden zum Mitsingen ermunterte und Frau Oppermann einen
musikalischen Abschied bereitete.
Zur Erinnerung an die Leitung des Hauses durch Frau Oppermann wurde auf dem Campus ein Bäumchen gepflanzt.
Beitrag und Fotos:
Katrin Lummert
Verwaltungsleiterin
Potsdamer Gesichter – Alumni im Porträt
Ausstellung über ehemalige Studierende der Uni Potsdam
Die Ausstellung „Potsdamer Gesichter – Alumni im
Porträt“, die seit Anfang März im Seminargebäude zu
sehen ist, zeichnet schlaglichtartig verschiedene Studienund Berufsbiographien von Absolventen der Universität
Potsdam nach, die ihre akademische Ausbildung hier
absolviert haben und durch diese geprägt wurden. Sie
stellt Ehemalige aus je einem Absolventenjahrgang vor,
die ihren beruflichen Werdegang zu unterschiedlichen
Zeiten, an unterschiedlichen Fakultäten und Instituten
begonnen und dann an anderer Stelle fortgesetzt haben
– nicht selten mit überraschenden Wendungen und
Brüchen. Es sind Lebenswege und Entwicklungslinien,
die anhand von dreiundzwanzig Porträts verfolgt und
skizziert werden. Es sind ausgewählte Beispiele, die
stellvertretend für viele andere stehen und dafür, in
welche, manchmal auch unerwartete, Richtung ein
Studium führen kann. Dadurch entsteht ein zwar längst
nicht vollständiges, aber dennoch breites Spektrum
gegenwärtiger Berufsbilder. Die Exposition erzählt aber
nicht nur von beruflichen Laufbahnen. Sie ist vor allem
auch ein Stück der 24-jährigen Universitätsgeschichte.
Die Erinnerungsbruchstücke der einzelnen Alumni
gewähren einen subjektiven Einblick in die
Veränderungsprozesse der 1991 gegründeten Universität
Potsdam, indem sie die Studienbedingungen der
vergangenen Jahre widerspiegeln und Revue passieren
lassen.
Die Ausstellung ist bis zum 06.05.2015 im
Seminargebäude und bis zum 24.07.2015 im
Hörsaalgebäude auf dem Campus des Aus- und
Fortbildungszentrums zu sehen.
Katrin Lummert
Verwaltungsleiterin
Einstellungsjahrgänge 2015
Zum 01.09.2015 werden rund 240 zukünftige Finanzwirte
und Finanzwirtinnen ihre zweijährige Ausbildung in der
Landesfinanzschule beginnen. An der Fachhochschule
werden 241 Studieren am 05.10.2015 ihr Studium
aufnehmen. Beide Einrichtungen bilden für die
Bundesländer Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Berlin
sowie für das Bundeszentralamt für Steuern aus und
sorgen damit dafür, dass wir kapazitätsmäßig voll
ausgelastet sind.
Katrin Lummert
Verwaltungsleiterin
Hochschul- und Ausbildungsinformationstag
Für Interessierte der folgenden Einstellungsjahrgänge
findet am 04.09.2015 in der Zeit von 11:00 bis 17:00 Uhr
auf dem Gelände des Aus- und Fortbildungszentrums der
nächste Hochschul- und Ausbildungsinformationstag
statt.
In Anlehnung an die letztjährige Veranstaltung vom
29.08.2014 stellen die Einrichtungen FHF, LFS und JAK
die verschiedenen Ausbildungs-/Studienangebote und
Berufsbilder dar. Gleichzeitig werden Campus-Touren
angeboten,
um
Interessierten
die
guten
Rahmenbedingungen aufzeigen zu können.
Katrin Lummert
Verwaltungsleiterin
Sport- und Freizeitangebote
Am 07. Mai 2015 findet das 22. Landessportfest der
Brandenburger Finanzverwaltung statt. Teilnehmen
können Bedienstete der Finanzverwaltung des Landes
Brandenburg sowie in das Ressort vorübergehend
abgeordnete Beschäftigte. Wir wünschen den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Spaß und faire
Wettkämpfe.
Unter dem Thema „Gesundheitsmanagement“ bieten wir
jeden Montag und Mittwoch in der Zeit von 14:00 Uhr bis
17:00 Uhr physiotherapeutische Massagen an, um die
Leistungsfähigkeit sowie die Leistungsbereitschaft der
Beschäftigten langfristig zu erhalten und zu fördern.
Unsere aktuellen und verschiedenen Gesundheits- und
Sportangebote wie Rückenschule, Zumba-Tanzkurs,
Volleyball, Fußball und Tennis können Sie gerne, vorab
durch einen Schnupperkurs, buchen und besuchen.
Bei allen Fragen und Anregungen zum Thema
Gesundheitsmanagement und Sportangebote können
Sie
sich
gerne
an
Herrn
Andreas,
[email protected] oder 03375 672-122
wenden.
Stefan Andreas
Sachbearbeiter Haushalt & Beschaffung
…und sie erledigten derartige Aufgaben bürokratisch-korrekt, wie gewöhnliche
Verwaltungsakte…
Am 10. März 2015 fand an der Landesfinanzschule
wiederholt das zweitägige Seminar „Die Rolle der
Reichsfinanzverwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus“
statt:
Die vor ungefähr 20 Jahren begonnene Aufarbeitung der
Verstrickung der Finanzverwaltung in die Verbrechen der
NS-Diktatur zeigt, in welch erschreckendem Ausmaß die
Finanzverwaltung sich an der rassischen und politischen
Verfolgung der jüdischen Bevölkerung beteiligte.
Unter der Tarnbezeichnung „Aktion 3“ gab das
Reichsfinanzministerium
Anfang
November
1941
Anweisungen heraus, wie bei der Deportation der deutschen
Juden deren Vermögen einzuziehen sei. Der
Vermögensentzug und die Verwertung erfolgten in enger
Zusammenarbeit von Finanzbeamten mit der Gestapo und
unter Mitwirkung von Stadtverwaltungen, Hausverwaltern,
Gerichtsvollziehern, Bankangestellten, Auktionatoren und
Spediteuren.
Die „Aktion 3“ steht am Ende einer Reihe von Maßnahmen,
mit denen die Juden in Deutschland ausgegrenzt,
entrechtet, ausgeplündert und verschleppt wurden. Die
Nationalsozialisten beschlagnahmten bei der Deportation
der Juden deren restliche Habe und ließen sie zugunsten
des Staates verwerten. Dem „Finanztod“ folgte bald die
physische Vernichtung.
Schon bei der Ausplünderung von Emigranten war der
nationalsozialistische Staat mit rechtsförmig gestalteten
Gesetzen, Verordnungen und Erlassen vorgegangen. Vom
Unrechts-Staat damit förmlich besiegelt, erledigten die
zuständigen Beamten derartige Aufgaben bürokratischkorrekt, wie gewöhnliche Verwaltungsakte.
sich im ehemaligen, weitgehend original erhaltenen
Arbeitszimmer des obersten Chefs des gesamten KZSystems.
Gleich mehrere Gruppen besuchten die Gedenkstätte
„Topographie des Terrors“ in der Niederkirchnerstraße
(neben dem Bundesfinanzministerium) in Berlin: An dem
Ort, an dem sich während des „Dritten Reichs” die Zentralen
der Geheimen Staatspolizei, der SS und des
Reichssicherheitshauptamts befanden, informiert eine
Dauerausstellung seit 1987 über die wichtigsten
Einrichtungen des nationalsozialistischen Verfolgungs- und
Terrorapparats. Die Dokumentation macht die europäische
Dimension der NS-Schreckensherrschaft sichtbar.
Auch der Verfolgung jüdischer Bürger in der Stadt Königs
Wusterhausen ist ein Seminar gewidmet. Die Exkursion
führte entlang der „Stolpersteine“ zu den Orten jüdischen
Lebens in der Stadt und zum Außenlager des KZ
Sachsenhausen
in
Königs
Wusterhausen.
Die
Anwärterinnen und Anwärter haben von jüdischen Bürgern
der Stadt Königs Wusterhausen und ihr Schicksal in der NSZeit gehört und ihre ehemaligen Wohnorte besucht. 15 neue
Stolpersteine wird es in diesem und nächsten Jahr in Königs
Wusterhausen geben.
Am 27. April 2015 jährte sich der 70. Jahrestag der
Befreiung des Außenlagers KW des KZ Sachsenhausen.
Im Haus der Wannseekonferenz waren wir zu Gast.
Olesja Faller und Johann Morgunov, (Steueranwärter im
Abschlusslehrgang an der Landesfinanzschule), fassen Ihre
Eindrücke an diesem Tag wie folgt zusammen:
Mit welchen juristischen und verwaltungsmäßigen Mitteln
die Finanzverwaltung insb. gegen jüdische Bürger vorging,
sollen
die
Anwärterinnen
und
Anwärter
der
Landesfinanzschule in diesem Seminar kennenlernen.
Das Haus der Wannseekonferenz liegt in idyllischer Lage
direkt am Wannsee. Es ist ein trüber Morgen am 12. März.
Das Tor öffnet sich, durch eine Parkanlage gelangen wir zu
der Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Villa.
Als Auftakt erhielten alle Klassen zunächst einen Überblick
über die Geschehnisse, beginnend mit der Errichtung der
Reichsfinanzverwaltung. Als Dozenten konnten wir auch in
diesem Jahr Herrn Klaus-Dieter Gössel – ehem. stellv.
Vorsitzender des Gesamtpersonalrats für die Finanzämter
Berlin und steuerpolitischer Sprecher von ver.di in Berlin
sowie Vorsitzender der Fachkommission Steuerverwaltung
gewinnen.
An den folgenden Tagen fanden für die Anwärterinnen und
Anwärter jeweils unterschiedliche Exkursionen statt, die mit
einer Gruppenarbeit endete:
Am 20. Januar 1942 ist hier
innerhalb von 90 Minuten die
„endgültige
Lösung
der
Judenfrage“ beschlossen worden.
Im Archiv und in der Mediathek
des Hauses befinden sich unter
anderem umfangreiche Informationen über die Rolle der
Finanzverwaltung in der Zeit des
Nationalsozialismus.
Dies ist auch das Leitthema
unseres Seminartages.
Zum einen gab es den Besuch der Inspektion des
Konzentrationslagers im Finanzamt Oranienburg:
Wenige hundert Meter vor der heutigen Gedenkstätte
entfernt, befand sich 1938-1945 die Verwaltungszentrale
des gesamten KZ-Systems. Die Schreibtischtäter der
„Inspektion“ waren maßgeblich an der Planung und
Ausführung der Verbrechen beteiligt. Sie bestimmten über
die Haftbedingungen, koordinierten die Zwangsarbeit und
organisierten den Massenmord. Die Dokumentation befindet
Wir werden herzlich empfangen
und durch die Ausstellung geführt.
Bilder, Grafiken und geografische
Kopie: Prospekt
Karten konfrontieren uns mit der
Wannseekonferenz
konsequenten und gnadenlosen
Vernichtung des Judentums in Deutschland und in den von
Deutschland besetzten Gebieten.
Nach der Führung durch die Ausstellung sehen wir einen
Dokumentarfilm über eine Frau, die den Holocaust überlebt
hat und nach dem Krieg in ihren Heimatort zurückgekehrt
ist. Ihre Versuche, den vom Finanzamt versteigerten und
von
der
Ortsnachbarschaft
erworbenen
Besitz
zurückzuholen, sind voller Bitterkeit und Verzweiflung.
Anschließend dürfen wir in die einzelnen Schicksale einiger
Betroffener anhand der Steuerakten einblicken und
präsentieren uns diese gegenseitig. Es ist alles dabei, von
einer gelungenen Flucht eines Reichen samt Vermögen ins
Ausland bis zum Tod einer Familie im KZ samt entrichteter
Reichsfluchtsteuer und Judenvermögensabgabe.
Dieses Haus hat mich sehr auf eine besondere Weise
beeindruckt: Die Verzweiflung und Ausweglosigkeit der
Betroffenen kann ich auf der Haut fühlen. Meine Großeltern
haben in der Sowjetunion als Russlanddeutsche die
Deportation nach Sibirien erlebt, wurden zwangsenteignet,
in Arbeitslager eingesperrt und haben viel Not erlitten. In
unserer Familie wurde darüber zwar gesprochen, es den
anderen zu erzählen war tabu.
Die Großmutter meines Mannes wurde als 14-Jährige aus
dem besetzten russischen Gebiet nach Deutschland
gebracht und war im Zwangsarbeitslager von 1942 bis 1945
eingesperrt. Nach der Befreiung durch die sowjetische
Armee und Rückkehr nach Russland wurde sie wie die
anderen Kriegsgefangenen zum Volksfeind erklärt. Sie
durfte nicht in ihren Heimatort zurückkehren. Über diese Zeit
erzählt sie bis heute fast gar nichts.
Man kann das Geschehene nicht rückgängig machen, und
es ist zweifellos mutig, sich dafür zu entschuldigen. Es ist
nicht selbstverständlich, dass ein Land sich mit seiner
grausamen Geschichte auseinandersetzt und diese für die
Gegenwart und die Zukunft aufarbeitet. Auch heute gibt es
Länder, in den die Menschenrechte missachtet und verletzt
werden. In dieser Hinsicht ist die Erinnerung an die
nationalsozialistische Zeit auch für andere Völker von
großem Wert. Ich glaube, das höchste Gut - die Würde
eines Menschen – ist es mehr als wert.
Olesja Faller und Johann Morgunov
Steueranwärter im Abschlusslehrgang E 2013 an der Landesfinanzschule
Susanne Bittighöfer
stellvertretene Leiterin der Landesfinanzschule und des
Fortbildungszentrums der Finanzverwaltung
Hochrangige Delegation aus Asien an der Justizakademie
Die Justizakademie des Landes Brandenburg freut sich über
ein zunehmendes Interesse ausländischer und international
ausgerichteter Institutionen an der Einrichtung und ihrem
Aufgabenprofil. Jüngstes Beispiel ist der Informationsbesuch
einer hochrangigen asiatischen Delegation am 6. Mai 2015
Den Hintergrund bildet das für Asien aufgelegte
Rechtsstaatsprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung. Das
Hauptziel dieses Programms liegt in der Förderung der
Richter- und Justizausbildung in den ASEAN-Staaten. Zu
diesem Zweck werden z.B. regelmäßig Konferenzen mit
führenden Vertretern von Richterausbildungsstätten der
ASEAN-Mitgliedsstaaten organisiert, die zu deren
Vernetzung beitragen sollen. In Ergänzung hierzu werden
auch Studien- und Dialogprogramme u.a. mit Deutschland
ermöglicht. In einer dieser Maßnahmen ist auch der
Aufenthalt im Mai in der Justizakademie in Königs
Wusterhausen integriert. Neben dem Besuch in der
Justizakademie sind auch Aufenthalte der ASEANDelegation im Bundesministerium der Justiz, beim
Kammergericht Berlin, in der Berliner Senatsverwaltung für
Justiz und Verbraucherschutz, in der Deutschen
Richterakademie
in
Wustrau
sowie
beim
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig vorgesehen.
Die Justizakademie begrüßt am 6. Mai sechs Persönlichkeiten,
die Schlüsselpositionen in diesem Kontext in ihren
Heimatländern bekleiden. Bei den Teilnehmern handelt es sich
um hochrangige Richter, die in der Regel dem obersten Gericht
ihres Landes angehören bzw. um vergleichbare Verantwortliche
der Justizverwaltung, die für die Rechtsaus- und -fortbildung
einschließlich
organisatorischer
und
rechtspolitischer
Fragestellungen, in ihren Ländern von entscheidender
Bedeutung sind. Der Delegation gehören u.a. an: Herr Adolf
Azcuna, Kanzler der Philippinischen Richterakademie, Herr
Thong Chenda, Vizepräsident der Königlichen Akademie für die
Juristischen Berufe in Kombodscha, Herr Agus Subroto, Leiter
der Richterausbildung und des Trainingszentrums des Obersten
Gerichts der Republik Indonesien, Herr Truong Thiep Nguyen
und Frau Thi Hang Nga Nguyen, beide in verantwortlichen
Positionen in der Richterakademie von Vietnam sowie
Herr Bounkhouang Thavisack, Generaldirektor des
Justizforschungs- und Ausbildungsinstituts von Laos.
Im Mittelpunkt des Programms steht der vertiefte Einblick in die
Juristen- und justizielle Aus- und Fortbildung sowie der
Gedankenaustausch zu diesen Fachfragen.
Dr. Harald Kruse
Direktor Justizakademie
Wir können nicht nur Steuern!
Noten sind wie Paragrafen. Gemeint sind hierbei weder
schnöde Banknoten noch Noten im Sinne von Zensuren,
deren Berechnung sowohl an der Landesfinanzschule als
auch an der Fachhochschule tatsächlich einem
Paragrafendschungel gleicht. Gemeint sind hier die
kleinen schwarzen Punkte, die sich zwischen oder direkt
auf Notenlinien quetschen.
Vielmehr hört man hier neben Themen aus Songs von
David Bowie, Robbie Williams oder Phil Collins auch
Swing von George Gershwin oder sogar klassische
Klaviermusik. Seit August 2014 sammeln sich
musikbegeisterte Sänger und Instrumentalisten um den
Flügel im Mehrzwecksaal, um gemeinsam zu musizieren.
Wir bezeichnen unser Projekt als „Songwerkstatt“, in der
bereits ein Saxophon, eine Trompete, ein Bass, selbst
eine türkische Langhals-Saz und eine kleine Zahl von
Sängerinnen und Sängern zu finden sind.
© FHF/Krüger
Betrachtet man diese Noten isoliert, also jede für sich
allein, dann bleiben sie eiförmige, schwarze Punkte, mal
mit, mal ohne Hals. Fügt man sie aber aneinander, in
dem für sie vorgesehenen Tempo und Rhythmus,
entsteht manchmal fast eine kleine Sinfonie. Eine kleine
Sinfonie, die der begeisterte Finanzbeamte durchaus in
dem durch ihn erstellten Steuerbescheid sehen könnte,
weil auch hier eine bestimmte Reihenfolge von Zahlen
und Paragrafen eine Melodie entstehen lässt. Dass diese
Melodie beim Steuerpflichtigen immer gute Gefühle
weckt, muss sicher bestritten werden.
Nicht bestritten werden kann jedoch, dass Finanzbeamte
nicht nur Paragrafen, sondern tatsächlich auch Noten
lesen und aneinanderreihen können. Wieso auch nicht.
Selbst bekannte Größen aus Musik- und Popgeschichte
haben einmal anders angefangen. So hat Heino einst
eine Lehre zum Bäcker absolviert. Joe Cocker, der
eigentlich Gasinstallateur, oder Sting, der Lehrer für
Englisch und Musik ist, kennt jeder. Oder eben Dieter
Bohlen, dem man sein abgeschlossenes BWL-Studium
fast nicht abnimmt.
Wieso also sollten dann nicht auch Schüler, Studenten
und Dozenten unserer Einrichtung Musiker sein. Einen
Dieter Bohlen haben wir hier nicht, da wir zumindest
musikalisch keine Superstars suchen. Was wir aber seit
nun fast einem Jahr haben, ist eine Musikszene. Nicht
selten sind aus unserem Mehrzwecksaal zwar keine
Sinfonien, wohl aber schöne Melodien zu hören. Hierbei
handelt es sich weder um das Absingen von
Steuerbescheiden noch um Gesänge nach erfolgter
Rückgabe von Klausuren an Finanzschüler und
Fachhochschulstudenten.
© FHF/Krüger
Ich selbst, Heike Marczinek, Dozentin an der
Landesfinanzschule,
habe
eine
langjährige
Klavierausbildung absolviert und habe das Vergnügen,
den Flügel spielen zu dürfen und unsere Songwerkstatt
zu betreuen. BWL habe ich nicht studiert. Außerdem
reicht das Repertoire meiner Sprüche für ein Casting
a` la Dieter Bohlen nicht aus. Dennoch würden wir uns
sehr über noch mehr Interesse von Schülern und
Studenten an unserem Projekt freuen und werden jeden,
der sich uns anschließt, herzlich willkommen heißen.
Für die musikalische Untermalung von Veranstaltungen
und der jährlichen Abschluss- und Diplomierungsfeiern
suchen wir stets nach neuen Interpreten und
Mitwirkenden. So haben engagierte Schülerinnen und
Schüler der Landesfinanzschule in diesem Jahr erstmals
einen wirklich großen Chor zusammengestellt, der den
Höhepunkt unserer diesjährigen Abschlussfeier der LFS
darstellen wird. Wir können eben nicht nur „steuern“
sondern auch „s(w)ingen“.
Vor allem aber haben wir Spaß an der Sache, proben,
lachen und singen gemeinsam, kommen uns näher und
denken in den stressigen Zeiten von Prüfungen und
Klausuren für eine gewisse Zeit einmal an etwas anderes
als an Zensuren, Steuerpflichtige und Paragrafen.
Heike Marczinek
Dozentin an der Landesfinanzschule
Länderfinanzausgleich - Was ist das denn?
Diese Frage stellte das Ministerium der Finanzen des
Landes Brandenburg in diesem Jahr in den Mittelpunkt
einer „Kinderleicht-Broschüre“ und der Finanzminister
Christian Görke gab in bewährter Weise Antworten.
Die „Kinderleicht-Reihe“ wendet sich an Schülerinnen
und Schüler, die nach dem Lesen der Broschüre Quizfragen beantworten. Und weil das Schönste am Quiz
der Gewinn ist, lost das MdF für die klügsten Rater
Gewinne aus. Auch in diesem Jahr war einer dieser
Gewinne ein Tag an der FHF in Königs Wusterhausen.
„Buchstabensalat“ sinnvolle Wörter zu bilden waren.
Selbst Wortungetüme, wie STEUEREINNAHMEN und
NEHMERLAND, die eher nicht zum gängigen Sprachschatz eines Siebtklässlers gehören, wurden schnell
gefunden.
Nach der Mittagspause wurde es dann für alle Beteiligten nochmals richtig anstrengend. In drei Workshops
hatten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, Argumente zu finden, die Frau Trochowski bei ihren Verhandlungen zur Neuregelung des Länderfinanzausgleichs unterstützen könnten. Dazu wurden Fragen
diskutiert wie: „Findet ihr den Länderfinanzausgleich
sinnvoll?“ oder „Wie könnte man den Länderfinanzausgleich verbessern?“
33 Studierende aus dem E 2013 hatten sich im Rahmen eines Projektes vorgenommen, den Gewinnern
Maike Jöckel und Moritz Süßenbach sowie ihren Klassenkameradinnen und Klassenkameraden aus dem
Fontane-Gymnasium Strausberg bzw. dem HelmholtzGymnasium Potsdam, am 28.04.2015 einen interessanten und abwechslungsreichen Tag zu bieten. Um
es vorweg zu nehmen: Das ist absolut gelungen!
Um 10:00 Uhr begrüßten die Staatssekretärin im Finanzministerium, Frau Trochowski und die Direktorin
der Fachhochschule, Frau Westphal, gemeinsam die
fast 50 Schülerinnen und Schüler im Audimax.
Ist es schon etwas Besonderes, wenn die Staatssekretärin zur Begrüßung der Schüler zu uns an die FHF
kommt, so war Frau Trochowski in diesem Jahr in einer weiteren sehr wichtigen Funktion am Ort, nämlich
als Verhandlungsleiterin des Landes Brandenburg zur
Neuregelung des Länderfinanzausgleichs.
Nach der Begrüßung übernahmen die Studierenden
die Regie. Da Gymnasiasten potentielle Studenten
sind, hielten Frau Bartenstein, Herr Schmidt und Frau
Höpfner eine Probevorlesung, in der sowohl das Studium an der FHF vorgestellt als auch Wissen zum
Länderfinanzausgleich vermittelt wurde. Die Studierenden hatten ein Handout vorbereitet und die Schülerinnen und Schüler übten sich im Mitschreiben.
Das erworbene Wissen konnten die „Studenten auf
Probe“ danach in zwei Spielrunden anwenden. Mit viel
Engagement wurden Fragen zum Länderfinanzausgleich beantwortet und die 16 Bundesländer mit ihren
Hauptstädten in den Umriss der Deutschlandkarte einsortiert. Sehr viel Spaß hatten die Kinder auch, als aus
Es war erstaunlich, wie viele kluge Ideen die Kinder
entwickelten. Herausgekommen ist ein Material, dass
Herr Süßenbach als Vertreter des MdF an Frau Trochowski übergeben wird. Und wir sind sicher, dass sie
ihr Versprechen vom Vormittag einlösen und sich mit
den Argumenten der Kinder auseinander setzen wird.
Für die Schülerinnen und Schüler gab es, neben dem
Wissenszuwachs über den Länderfinanzausgleich, jede Menge Preise und für alle eine Urkunde als Bestätigung der erfolgreichen Teilnahme als „Student/Studentin auf Probe.“
Am Ende dieses wirklich gelungenen Projekttages
möchte ich mich als Projektleiterin bei allen Beteiligten
ganz herzlich für ihr Engagement und ihre Kreativität
bedanken. Das gilt insbesondere für die beteiligten
Studentinnen und Studenten des E 2013, ohne deren
Ideen, Fleiß und Mühe ein solcher Tag nicht möglich
wäre. Ein herzlicher Dank geht auch an die betreuenden Dozentinnen und Dozenten Frau Winkler, Frau
Gast und Herrn Matthes sowie an die Kolleginnen und
Kollegen aus der Verwaltung, insbesondere an Frau
Lummert, Frau Müller und Herrn Walter.
Beitrag und Fotos:
Dr. Gudrun Hampel
Dozentin Fachhochschule für Finanzen
E.K.A. – Der neue Einsatzstock kurz ausziehbar
Die Wachtmeisterinnen und Wachtmeister der Gerichte und Staatsanwaltschaften werden derzeit mit neuen
Dienstwaffen ausgestattet. Es handelt sich dabei u.a.
um einen neu entwickelten Einsatzstock. Er ist zertifiziert durch das Polizeitechnische Institut Münster.
Sein wesentliches Erkennungsmerkmal ist die zylindrische Form ohne eine Verdickung am Ende des
Stocks. Dadurch wird die Verletzungsgefahr entscheidend minimiert.
Bei sachgerechter Anwendung ist der E.K.A. sehr wirkungsvoll. Nach einem Schlag auf eine der großen
Muskelgruppen des Oberarms oder der Oberschenkel,
ist ein Störer in der Regel angriffsunfähig. Des Weiteren bietet der Einsatzstock eine Vielfalt an Festlege-,
Aufhebe- und Transporttechniken.
Die sachgerechte Anwendung wurde im Rahmen, der
von Florian Lahner (Instructor Bonowi) durchgeführten
Multiplikatorenschulung für Fachübungsleiter der Justiz des Landes Brandenburg, im Januar 2015 in der
Justizakademie in Königs Wusterhausen trainiert.
Künftig wird das Training mit dem E.K.A. Bestandteil,
der regelmäßig in der Justizakademie durchgeführten
Schulungen, für alle Justizwachtmeister des Landes
Brandenburg sein.
Historisch betrachtet sind Einsatzstöcke wahrscheinlich eine der ältesten Nahkampfwaffen überhaupt. In
der Kaiserzeit trug der Schutzmann noch einen Säbel,
mit dem er mit der stumpfen Seite zuschlagen konnte.
In der Weimarer Republik waren sowohl Gummi- als
auch Holzknüppel im Einsatz. In den Jahren danach
wurde der Knüppel bei der normalen Polizei abgeschafft. Erst die Engländer führten nach Kriegsende
als Besatzungsmacht in Hamburg den Knüppel aus
Holz wieder ein. Anfang der 50er-Jahre kam dann der
Gummiknüppel. 2009 wurde auf Initiative der Hamburger Polizei der Gummiknüppel durch den E.K.A.
ausgetauscht. Seitdem wurden alle Dienststellen der
Landes- und Bundespolizei mit dem neuen E.K.A.
ausgerüstet. Nun zieht auch die Landesjustiz nach.
Beitrag und Fotos:
Justizakademie
Die Justizakademie ist Gastgeberin für den Brandenburger Rechtspflegertag
Der Bund Deutscher Rechtspfleger Brandenburg e.V.
(BDR Brandenburg) ist der Berufsverband für Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger und vertritt deren Interessen in allen fachlichen, besoldungsrechtlichen und
justizpolitischen Belangen. Alle vier Jahre findet als
zentrale Veranstaltung des BDR der Brandenburger
Rechtspflegertag statt. An diesem nehmen vorrangig
Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger des Landes
Brandenburg teil, die im Bund Deutscher Rechtspfleger organisiert sind. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, den Rechtspflegerberuf einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, Rechtsprobleme zu erörtern
und mit fachkundigen Gästen ins Gespräch zu kommen.
© JAK
© JAK
Am 25. April 2015 war die Justizakademie bereits zum
zweiten Mal nach 2011 Gastgeberin für den im großen
Saal des Hörsaalgebäudes im Aus- und Fortbildungszentrum Königs Wusterhausen stattfindenden Brandenburger Rechtspflegertag. Am Vormittag wurde die
ordentliche Mitgliederversammlung abgehalten, bei
der sich Herr Rechtspfleger Marc Gernert vom Amtsgericht Frankfurt (Oder) erneut der Wahl zum Vorsitzenden des BDR Brandenburg stellte. Ab 13:30 Uhr
startete die Festveranstaltung, die unter dem Motto
stand:
„Rechtspfleger
–
BERUFung
MIT
PERSPEKTIVE. Hauptredner der Festveranstaltung
war Prof. Dr. Arkadiusz Wudarski, Professor an der
Europauniversität VIADRINA. Er stellte die grenzüberschreitende Rechtsentwicklung in Polen und Deutschland am Beispiel des polnischen und deutschen Familienrechts dar.
Das Thema des Fachvortrages zeigte anschaulich,
dass im beruflichen Alltag der Rechtspflegerinnen und
Rechtspfleger Europa Einzug gehalten hat. Neben der
Aneignung der notwendigen Sachkenntnis (z.B. im
Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen in der Justizakademie), wird auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen anderer europäischer Länder
immer bedeutsamer. Davon zeugte auch die Präsenz
internationaler Gäste zum Rechtspflegertag. Aus
Frankreich war Jean-Jaques Kuster, amtierender Präsident der Europäischen Union der Rechtspfleger angereist, der ein Grußwort an die Teilnehmer richtete.
Darüber hinaus war Frau Monika Hofbauer (Rechtspflegerin am Handelsgericht Wien), von der Vereinigung österreichischer Diplom-Rechtspflegerinnen und
–rechtspfleger zu Gast. Insbesondere zu den österreichischen Kolleginnen und Kollegen unterhält der Bund
Deutscher Rechtspfleger Brandenburg seit Langem
freundschaftliche Kontakte.
Erfreulich war auch das große politische Interesse am
Rechtspflegertag. Die Anwesenheit politischer Amtsund Mandatsträger ist ein Beleg der Wertschätzung
und Anerkennung für die Arbeit der Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger in Brandenburg. So richteten
u.a. der Minister der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz, Dr. Helmuth Markov sowie die Fraktionsvorsitzenden der Parteien DIE LINKE und SPD,
Margitta Mächtig und Klaus Ness, Grußworte an das
Plenum.
Nach dem offiziellen Teil gab es Rahmen eines Empfangs die Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen untereinander und mit den anwesenden Gästen
aus der Politik sowie den ausländischen Berufsverbänden auszutauschen.
Justizakademie