CASE STUDY AkzoNobel Nobel: Transparenz im Einkauf benötigt ECHTZEIT-BENCHMARKING FÜR ELEKTRONISCHE SEEFRACHTAUSSCHREIBUNGEN Das Frachtvolumen von Chemieunternehmen beträgt weltweit viele TEU. Doch häufig verteilt sich dieses Volumen auf zahlreiche Relationen und Seefrachtdienstleister. Das erschwert es dem Einkauf, attraktive Frachtraten auszuhandeln. Außerdem lässt sich kaum erkennen, ob die gezahlten Preise denen der Konkurrenz entsprechen. AkzoNobel ist ein internationales Chemieunternehmen, das zahlreiche Produkte herstellt. Die Firma lässt eine Vielzahl von Polymeren, anorganischen und organischen chemischen Produkten aus weltweit 43 Werken mit einer Containernutzung von über 55.000 TEU pro Jahr transportieren. Da sich dieses Volumen von 55.000 TEU jedoch auf über 6.000 Schifffahrtsrelationen verteilt, war es für AkzoNobel schwierig, günstige Seefrachtpreise zu verhandeln. Die globale Distribution führte dazu, dass die TEU pro Relation bei durchschnittlich 10 la; die meistgenutzten Relationen lagen im Bereich von 100 bis 300 TEU. Die geringe Fracht pro Relation machte es für AkzoNobel schwer, das Jahresvolumen von 55.000 TEU als Verhandlungsargument zur günstigeren Preisgestaltung einzusetzen. Die 80-20-Frachtregel mit Transport von 80 % der Frachten auf 20 % der Relationen traf auf AkzoNobel mit 20 % des Volumens auf 80 % der Relationen nicht zu. Diese Voraussetzungen waren insgesamt wesentlich komplizierter als bei anderen großen Verladern (> 100 Mio. Euro) mit nur einer Relation, die ihr hohes Volumen bei Frachtratenverhandlungen für wichtige Relationen wie Shanghai-Rotterdam oder Shanghai-Long Beach einsetzen können. Frachtraten steigen und sinken jedoch permanent. Daher ist es für AkzoNobel wichtig, bessere Frachtraten als im Vorjahr zu erzielen und gleichzeitig Daten erheben zu können, die belegen, dass die Frachtraten denen anderer Unternehmen zumindest ähneln. WEITERE HERAUSFORDERUNGEN Die Daten aus dem Versand verschiedener Produkte aus 43 Werken auf 6.000 Schifffahrtsrelationen zu sammeln und in eine nutzbare Form zu bringen, war eine weitere Herausforderung. Vor der Einführung von Big Data und dem E-Bidding der aktuellen Generation hatte man bei AkzoNobel versucht, die Daten per Excel-Tabellen zu sammeln und zuzuordnen, wodurch das Risiko von Duplikaten und Fehlern in den manuell eingegebenen Daten anstieg. CASE STUDY KENNZAHLEN BENCHMARK RELATIONEN # 6,000 TEU # 55,000 BASISPREIS € 60 Mio ANBIETER # 48 BENCHMARK ABDECKUNG % 48 Die Basis-Frachtdaten enthielten Fehler wie falsch geschriebene Hafennamen oder Häfen im falschen Land und mussten gründlich bereinigt werden. Da die TEU auf über 6.000 Relationen verteilt waren, musste AkzoNobel sicherstellen, dass sich die verhandelten Frachtraten denen anderer Unternehmen auf diesen Relationen annäherten. DIE LÖSUNG TICONTRACT stellte die Plattform für die Seefrachtausschreibung bereit. AkzoNobel setzt auf geschlossene Ausschreibungen, an denen sich nur die von AkzoNobel eingeladenen Seefrachtdienstleister beteiligen können. „Man muss immer daran denken, dass es sich um AkzoNobel-Ausschreibungen handelt. Wir stellen die Plattform bereit, doch AkzoNobel entscheidet, wer teilnimmt“, erklärt Oliver Kahrs, Director Business Development bei TICONTRACT. Zunächst wurden die Frachtdienstleister von AkzoNobel nach ihrer Kapitalkraft, der Liefertreue und anderen für AkzoNobel wichtigen Kennwerten eingestuft. Stefan Bodelind, Global Sourcing Manager des Bereichs Sea Container & Courier Services sagte: „Beim E-Sourcing wird zwar automatisch eine globale Ausschreibung erstellt, die sich dann übersichtlich handhaben lässt, doch das nimmt Ihnen nicht die Verantwortung dafür ab, mit gesundem Fachverstand zu urteilen und über Ihren Geschäftspartner informiert zu sein.“ Xeneta bereinigte in der Folge die von AkzoNobel erhaltenen Daten, entfernte Dubletten sowie weitere Angaben, die die Anzahl der Transporte pro Jahr, der Relationen und der beförderten Produkte ungenau machten. Unter den 6000 Relationen von AkzoNobel machte Xeneta ca. 3000 aus, bei denen ein 20-Fuß- oder 40-Fuß-Container Nicht-IMO-Fracht enthielt. So konnte Xeneta eine Benchmark für 48 % der AkzoNobelRelationen erstellen. Nachdem die Daten bereinigt und Parameter festgelegt waren, starteten AkzoNobel und TICONTRACT die dritte Ausschreibung für weltweite Transporte für einen Zeitraum von 12 Monaten. Dies umfasste eine erste Preisanfrage, die in drei Wochen abgeschlossen wurde, eine Analysephase sowie zweite Runde, in der ausgewählte Frachtdienstleister angepasste Angebote abgeben konnten. Nach der Abschluss der Ausschreibung wurden die Benchmarkdaten von eingespielt. Mit dieser Informationsbasis begann AkzoNobel die direkten Verhandlungen mit den Dienstleistern. Die Xeneta-Benchmarks sind sowohl für Verlader als auch für Frachtdienstleister ein nützliches Werkzeug. Einerseits erhalten die Frachtdienstleister eine unabhängige Bestätigung, dass die von AkzoNobel und anderen Verladern angefragten Preise dem Marktangebot entsprechen, was beim Verhandlungsabschluss nützlich ist. Andererseits benötigt AkzoNobel eine unabhängige Bestätigung, dass die auf vielen kleineren Relationen akzeptierten Preise in etwa den Frachtraten entsprechen, die von Verladern mit größeren Volumina auf diesen Relationen gezahlt werden. „Es geht nicht nur darum, Zugriff auf große Datenmengen zu erhalten“, erklärte Thomas Sorbo, COO bei Xeneta. „Es geht darum, die Daten zu bekommen, die man für fundierte, faktenbasierte Entscheidungen braucht.“ CASE STUDY Das Ziel sind transparente und offene Verhandlungen bei Frachtausschreibungen. Da weder die Frachtdienstleister noch AkzoNobel den globalen Frachtmarkt beeinflussen können, ermöglichen die Benchmarks allen Parteien, die Frachtausschreibungen für Verhandlungen auf Augenhöhe zu nutzen. Die Frachtdienstleister können die Referenzraten als unabhängiges, dynamisches Feedback bei der Angebotserstellung nutzen. Und AkzoNobel kann mit den Benchmarks ermitteln, ob die angebotenen Raten, abhängig von TEU pro Relation, erforderlicher Ausstattung und tatsächlicher Fracht, marktgerecht sind. WARUM WERDEN BENCHMARKS EINGESETZT? Benchmarking bedeutet, dass keine offenen Fragen hinsichtlich der von den Fracht-dienstleistern angebotenen Frachtraten bleiben und auch keine Fragen des Managements, ob die verhandelten Frachtraten mit denen Ihrer Kollegen konkurrieren können. Das Benchmarking liefert die Echtzeitdaten, die Verlader bei der Verhandlung passender oder marktüblicher Frachtraten auf den gewählten Relationen brauchen. Das Benchmarking von Xeneta vergleicht Ihre Hafen-zuHafen-Relationen mit der aktuellen FrachtratenDatenbank. Für jede einzelne Relation werden die besten Frachtraten angeboten, um auf Basis von Echtzeitdaten als Verhandlungsgrundlage zu dienen. KONTAKT [email protected]
© Copyright 2025 ExpyDoc