* D 0 2 2 € b p er O a kka o el M !nehlung H O za An DIE SOOOH!-EINFACH-RATE VON OPEL EINFACH ALLES IM BLICK FÜR € 3 . ** So einfach geht Rate nur bei Opel: z. B. den Mokka Selection schon ab € 220* ohne Anzahlung. Oder den Mokka Edition schon ab € 269** ohne Anzahlung und für nur € 3** mtl. mit Rückfahrkamera. Stellen Sie sich Ihren Opel Mokka mit vielen günstigen Extras zusammen. Mehr Infos zur großen Raten-Offensive bei Ihrem teilnehmenden Opel Partner und auf opel.de Beispiel-Kalkulationen: einmalige Leasingsonderzahlung € 0,00, Laufzeit 48 Monate, effektiver Jahreszins 1,99 %, Sollzinssatz p. a., gebunden für die gesamte Laufzeit, 1,99 %; Laufleistung 7.500 km/Jahr: *Für den Mokka Selection 1.6 ecoFLEX Start/Stop, 85 kW (115 PS): voraussichtlicher Gesamtbetrag1 € 12.913,00, mtl. Leasingrate € 220; Gesamtkreditbetrag/-fahrzeugpreis (UPE) € 23.205,00; Mehrkilometer € 0,9/km, Freigrenze 2.500 km. **Für den Mokka Edition 1.4 Turbo ecoFLEX, 103 kW (140 PS) inkl. oben genannter Innovation: voraussichtlicher Gesamtbetrag1 € 13.537,00, mtl. Leasingrate € 282; Gesamtkreditbetrag/-fahrzeugpreis (UPE) € 24.340,00; Mehrkilometer € 0,01/km, Freigrenze 2.500 km. 1Summe aus: Leasingsonderzahlung und mtl. Leasingraten. Privatkundenangebote der Opel Leasing GmbH, Mainzer Straße 190, 65428 Rüsselsheim, basierend auf den unverbindlichen Preisempfehlungen der Adam Opel AG, zzgl. Überführungskosten. Nach Vertragsabschluss steht Ihnen ein gesetzliches Widerrufsrecht zu. Überführungskosten sind nicht enthalten und separat an den anbietenden Händler zu entrichten. Nur bei teilnehmenden Opel Partnern und bis 30. 09. 2015 gültig. 2Mit rollwiderstandsarmen Reifen. Kraftstoffverbrauch Opel Mokka Selection 1.6 ecoFLEX Start/Stop, 85 kW (115 PS) innerorts 8,8–8,52 l/100 km, außerorts 5,8–5,52 l/100 km, kombiniert 6,9–6,62 l/100 km; CO2-Emission kombiniert 159–1532 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse E–D2 Kraftstoffverbrauch Opel Mokka Edition 1.4 Turbo ecoFLEX, 103 kW (140 PS) innerorts 8,9–7,62 l/100 km, außerorts 5,9–5,12 l/100 km, kombiniert 7,0–6,02 l/100 km; CO2-Emission kombiniert 160–1242 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Effizienzklasse D–B Das deutsche Nachrichten-Magazin Hausmitteilung Betr.: Flüchtlinge, Ai Weiwei, Energydrinks D reitausend Menschen, Werner, Mittelstaedt drei Dutzend Toiletten, drei Trinkwasserstellen: Die Flüchtlinge im französischen Calais sind verzweifelt. Europa ist hier, wie die SPIEGEL-Redakteure Nicola Abé, Sven Becker und Christoph Scheuermann erfahren mussten, ein Slum – und bleibt doch Sehnsuchtsort für so viele andere. Zum Beispiel für jene, die auf dem Mittelmeer unterwegs sind, zusammengedrängt auf Holz- oder Schlauchbooten. SPIEGEL-Redakteurin Juliane von Mittelstaedt und der Fotograf Christian Werner fuhren auf einem Schiff von „Ärzte ohne Grenzen“ mit und durften erleben, wie 267 Menschen aus einem Boot gerettet wurden, eine gute Nachricht in diesen Tagen. Eine andere lautete, am Mittwoch: Kutter gesunken, vor Libyen, Hunderte Tote. Der SPIEGEL stellt deshalb seine Flüchtlingsserie um und beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit dem Drama auf dem Mittelmeer. In der nächsten Woche: das gute Deutschland – wie Bürger den Flüchtlingen helfen. Seiten 76, 82 V FOTOS: JASON FLORIO / MOAS.EU (O.); DIETER MAYR / DER SPIEGEL (U.) or vier Jahren hatte Chinas Staatssicherheit den Aktionskünstler Ai Weiwei verschleppt und seinen Pass eingezogen, nun durfte Ai ausreisen. China-Korrespondent Bernhard Zand traf in München auf einen erleichterten und zugleich nachdenklichen Mann. Ai genießt den Sommer mit seiner Lebensgefährtin Ai, Zand und seinem Sohn, den er seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Und er grübelt über sich als Künstler und Aktivist, dem plötzlich ein zentraler Gegenstand und Gegner fehlt – der Staat, der ihn so lange festhielt, überwachte und kujonierte. „Ai Weiwei hat mit den vergangenen vier Jahren noch lange nicht abgeschlossen“, sagt Zand. „Pekings Schatten sind lang.“ Seite 110 P anikattacken, Herzrasen, plötzliches Herzversagen – bereits mehrere Teenager sind nach dem übermäßigen Konsum von Energydrinks gestorben. In Litauen darf das Getränk nicht mehr an Minderjährige verkauft werden, in Deutschland beschränkt sich die Politik auf Warnhinweise und Aufklärungskampagnen. „Viele Jugendliche schütten das Zeug literweise in sich hinein“, sagt Redakteurin Antje Windmann, „die Hinweise auf den Getränken interessieren die überhaupt nicht.“ Windmann und ihre Kollegen Katrin Elger und Benjamin Knaack wissen nun alles über die Risiken, sie selbst sind nicht in Gefahr: Die süßen Drinks schmecken ihnen nicht. Seite 40 Die nächste SPIEGEL-Ausgabe wird wegen des Feiertags Mariä Himmelfahrt bereits am Freitag, dem 14. August, verkauft und den Abonnenten zugestellt. Die digitale Ausgabe ist ab Donnerstag, 18 Uhr, verfügbar. DER SPIEGEL 33 / 2015 3 JETZT MITMACHEN! DAS DARF IN KEINER SCHULE FEHLEN! Worum geht es? Schulhöfe sind oft langweilig. Pausenräume öde, Klassenzimmer zu frontal. Das muss sich ändern! Wir suchen Design-Ideen, die die Schule attraktiver machen. Die Vorschläge sollen reproduzierbar und in vielen Schulen einsetzbar sein. Wie kann man teilnehmen? Mitmachen kann jeder! Die Einreichungfrist läuft bis zum 31. August 2015. Die Wettbewerbsunterlagen und das Online-Formular für die Beiträge gibt es unter www.spiegel.de/ orange-award Wie läuft der Wettbewerb ab? Aus allen Beiträgen stellen wir die zehn besten Ideen ab Ende September 2015 auf SPIEGEL ONLINE vor. Die Leser können dann ihrem Favoriten eine Stimme geben. Am 31. Oktober 2015 geben wir die Gewinner bekannt. Was gibt es zu gewinnen? Vergeben werden ein Jury-Preis und ein Publikumspreis. Beide Preise sind jeweils mit 2500 Euro dotiert. Die Sieger stellen wir im KULTUR SPIEGEL und auf SPIEGEL ONLINE vor. In Kooperation mit Rohstoffe Die wichtigste Ressource wird knapp, Dürren breiten sich aus. Der Klimawandel verschärft die globale Wasserkrise, aber in erster Linie ist sie Menschenwerk. Auch die Deutschen tragen dazu bei, dass in anderen Ländern das Wasser ausgeht – durch ihr Konsumverhalten. Seite 8 Wasserfall Godafoss in Island Druck auf die Presse Verzweifelter Mut Rasend günstig Affären Mit dem Rauswurf von Generalbundesanwalt Range will die Bundesregierung nur scheinbar die Verfolgung von Journalisten stoppen. Tatsächlich lassen Minister und ihre Geheimdienste kaum etwas unversucht, um Reporter und deren Quellen einzuschüchtern. Seite 24 Migration Wer nach Europa will, riskiert mitunter mehrfach sein Leben: erst auf dem Boot nach Italien, dann am Tunnel nach England. SPIEGEL-Teams erlebten einen Rettungseinsatz im Mittelmeer – und begleiteten Flüchtlinge bei dem Versuch, die Zäune von Calais zu überwinden. Seiten 76, 82 Textilien Die irische Kette Primark verkauft T-Shirts für drei Euro und gilt Kritikern damit als Inbegriff des verantwortungslosen Billigheimers. Im SPIEGELGespräch verteidigt Nordeuropa-Chef Wolfgang Krogmann das Geschäft mit der schnellen Mode. Seite 66 4 Titelbild: Montage DER SPIEGEL; Fotos Getty images (2) FOTOS SEITE 4: RAINER GROSSKOPF / OKAPIA (O.); KAY NIETFELD / DPA (U. L.); CHRISTIAN WERNER / DER SPIEGEL (U. M.); FISCHER / DAVIDS (U. R.); SEITE 5: IMAGO (O.); JÜRGEN FRANK / DER SPIEGEL (M.); ANDREA ARTZ / DER SPIEGEL (U.) Wem gehört das Wasser? In diesem Heft Titel Serie Rohstoffe Klimawandel und Verschwendung Teil III: Migration Unterwegs mit den Nothelfern lassen die kostbare Ressource Wasser knapp werden – globale Krisen könnten die Folge sein 8 von „Ärzte ohne Grenzen“, die im Mittelmeer Flüchtlinge aus Seenot retten Das Flüchtlingsdrama von Calais Deutschland Leitartikel Die Angst der Mächtigen verbindet die SPIEGEL-Affäre und den Angriff auf Netzpolitik.org Wirtschaftsministerium genehmigt mehr Rüstungsexporte / Bessere Absicherung für pflegende Angehörige / Bundespolizist unter Kinderporno-Verdacht / Kolumne: Der schwarze Kanal Affären Scheinheilig hält die Regierung im Fall Netzpolitik.org die Pressefreiheit hoch – im Alltag drangsaliert sie Journalisten Medien Wie sich das Leben vermeintlicher Landesverräter geändert hat Bundeswehr Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bekommt ihre Rüstungsprojekte nicht in den Griff Umwelt SPIEGEL-Gespräch mit dem Kieler Ministerpräsidenten Torsten Albig über das Regierungsversagen in der Energie- und Kohlepolitik Medizin Die Kassenarzt-Vereinigungen versinken in Skandalen Kunstmarkt Ein Buch beschreibt das illegale Geschäft mit antiken Kulturgütern Gesundheit Tödliche Gefahr durch Energydrinks Essay Notizen aus einer deutschen Kneipe von SPIEGEL-Autor Stefan Berg Strafjustiz Musste die Jesidin Margret K. sterben, weil sie zum Christentum konvertieren wollte? Prominente Das Geschäft mit „Deutschland sucht den Superstar“ Faktencheck Hat die CSU ein Verfassungsproblem? Ausland 6 18 24 26 Der neue Taliban-Chef verschwieg jahrelang den Tod seines Vorgängers Mullah Omar / Moskau lehnt deutschen Militärattaché ab 74 Kuba In Havanna testen Künstler, Restaurantbesitzer und Geschäftsleute die neue Freiheit – und treiben so den Aufbruch voran 86 Israel Verteidigungsminister Moshe Ya’alon hält das Nuklearabkommen mit Iran für einen „historischen Fehler“ 89 Global Village Ein 19-Jähriger aus Amsterdam erstellt die genauesten Karten von den unübersichtlichen Kriegsgebieten in Nahost 90 Sport 29 33 36 Der Markenwert von Deutschlands Fußballstars / Uno-Sonderberater Willi Lemke über seine komplizierten Vermittlungsbemühungen zwischen Süd- und Nordkorea 91 Fußball Wie Trainer Thomas Tuchel Borussia Dortmund wiederbeleben will 92 Leichtathletik Verdächtige Blutdaten setzen den Weltverband IAAF unter Druck 96 Thomas Tuchel Er ist der Jungstar der Trainerbranche und soll Borussia Dortmund wieder zu einem Spitzenteam formen. Ein schwieriges Unterfangen: Akzeptiert der Klub den Reformeifer des Neuen – und verstehen ihn seine Spieler? Seite 92 39 Wissenschaft 40 46 48 50 51 Gesellschaft Sechserpack: Was Ursula von der Leyen wirklich gut kann / Nur noch die Deutschen lieben ihren Strandkorb 52 Eine Meldung und ihre Geschichte Warum der Vogel bei einem Schützenfest auch nach über 500 Schüssen nicht von der Stange fiel 53 Atomwaffen Katholische Priester und Nonnen fordern seit 35 Jahren die Atommacht USA heraus 54 Homestory Was passiert, wenn man in Berlin einen Pass beantragen, eine Wohnung anmelden oder ein Auto zulassen will 59 Wirtschaft Atomkonzerne wehren sich gegen GabrielPlan / Asylbewerber sollen früher als Leiharbeiter anfangen Internet Hacker bringen Autos und medizinische Geräte unter ihre Kontrolle – und verunsichern Kunden und Konzerne Schuldenkrise Die griechischen Banken brauchen dringend Kapital, doch die Geldgeber zögern Textilien SPIEGEL-Gespräch mit PrimarkManager Wolfgang Krogmann über Erfolg und Ethik der Billigmodekette Gastronomie Food-Trucks ersetzen Kantine und Imbissbude Lufthansa Konzernchef Carsten Spohr will sparen, indem er Kurzstreckenpiloten auf Langstreckenjets fliegen lässt 76 82 60 62 65 66 71 72 „Ärzte ohne Grenzen“ will die Ebola-Epidemie in Westafrika mit erfolgreich getestetem Impfstoff beenden / Babysitter iPad / Was verraten die Bruchkanten des Boeing-Wrackteils über den Absturz von Flug MH 370? 98 Medizin Hunderte Eltern sind mit ihren schwerst epilepsiekranken Kindern nach Colorado Springs gezogen, weil es dort Cannabisöl gibt – die letzte Hoffnung 100 Physik SPIEGEL-Gespräch mit dem amerikanischen Nobelpreisträger Frank Wilczek über Schönheit in den Naturgesetzen und seine kuriose Wette auf „Susy-Teilchen“ 104 Geschichte Spurensuche im Sherwood Forest – wo tummelte sich der wahre Robin Hood? 107 Kultur Ein kritisches Buch über Stalin wird in Russland nicht erscheinen / Die Kokain-Serie „Narcos“ / Kolumne: Besser weiß ich es nicht 108 Dissidenten Ai Weiwei sucht jetzt in Europa eine neue Rolle als Künstler 110 Skandale Wie sich die Opfer gegen den mutmaßlichen Vergewaltiger Bill Cosby wehren 114 Dokumentationen Der Schriftsteller Jonathan Littell dreht einen Film über afrikanische Kindersoldaten 118 Legenden SPIEGEL-Gespräch mit Londons Bürgermeister Boris Johnson über sein Idol Winston Churchill und ein Europa ohne Großbritannien 120 Literaturkritik Monique Schwitters Beziehungsroman „Eins im Andern“ 123 Bestseller Impressum, Leserservice Nachrufe Personalien Briefe Hohlspiegel / Rückspiegel 113 124 125 126 128 130 Wegweiser für Informanten: www.spiegel.de/investigativ Megan Rice Sie ist Nonne, 85 Jahre alt und saß mehrmals im Gefängnis. Dabei ging es ihr nur um den Weltfrieden: Mit zivilem Ungehorsam wollte Rice die Atommacht USA bändigen. Jetzt zieht sie Bilanz, 70 Jahre nach Hiroshima. Seite 54 Boris Johnson Er ist der Bürgermeister von London und hat eine Biografie über Winston Churchill geschrieben. Im SPIEGEL-Gespräch schildert er dessen Einzigartigkeit und behauptet, Europa ohne Großbritannien wäre „nicht das Ende der Welt“. Seite 120 DER SPIEGEL 33 / 2015 5 Das deutsche Nachrichten-Magazin Leitartikel Neulandesverrat Die Angst der Mächtigen führte zur SPIEGEL-Affäre und zu den Attacken gegen Netzpolitik.org. Klaus Brinkbäumer * Eine Wortschöpfung des Kollegen Moritz Stadler, 26. 6 DER SPIEGEL 33 / 2015 Twitter: @Brinkbaeumer FOTO: ANDREAS PEIN / LAIF D ie Inhalte waren nicht entscheidend, damals nicht, Druckfahnen gelesen, „ein Akt der Zensur“, so Wild. Die Rediesmal nicht. Damals, 1962, hatten unsere Vorgänger daktion habe „Bedrückung und ernsthafte Sorge“ empfunden. in der SPIEGEL-Redaktion eine zwar wichtige und inDas ist heute anders. Das dümmliche Verfahren muss und vestigative, aber doch sperrige und gewiss nicht landesverrä- wird eingestellt werden; bei Netzpolitik.org sorgt man sich terische Geschichte zusammengetragen. „Der Kanzler verließ kaum mehr, angeblich lachen sie dort schon wieder. seine Hauptstadt Bonn. Wie der Führer zu Beginn des WestEs gibt dennoch so manches, was beide Fälle verbindet. feldzuges am 10. Juni 1940 frühmorgens, bezog er einen Be- Damals wie heute sollten Informanten gejagt werden, das fehlsbunker in der Eifel.“ So beginnt jener berühmteste Text war Regierungen und ihren Helfern wichtiger als der Schutz der SPIEGEL-Geschichte, rund 8000 Wörter und 16 Seiten der Pressefreiheit. Und es stimmt etwas nicht im politischen lang. Das Nato-Manöver „Fallex 62“ habe erwiesen, so steht System, wenn die Justiz den Diensten dient und beide sich es da, dass im Kriegsfall die deutsche Lebensmittelversorgung gegen Medien verbünden; und wenn Staatsanwälte und Geähnlich schnell zusammenbrechen würde wie das Sanitäts- neralbundesanwälte für politische Interessen verheizt werden wesen; bis zu 15 Millionen Westdeutsche würden einen Atom- können, wenn also (damals) ein Verteidigungsminister oder krieg nicht überleben. Deutschland sei „zur Abwehr bedingt (heute) ein Verfassungsschutzchef die Justiz missbrauchen geeignet“, dieses Fazit der Nato zitierten unsere Vorgänger. können. Es braucht mindestens starke und vom übrigen KaStolz waren sie zunächst nicht. Rudolf Augstein schwenkte binett unabhängige Justizminister und eher noch eine Debatte im Konferenzraum das Heft und fragte: „Hat wohl keiner über die Freiheit von Justiz und Presse in neuen Zeiten. Denn vor allem waren und sind da gelesen?“ Titelautor Conrad Ahlers die Unsicherheit und die Angst der Resagte: „Eine mühsame Lektüre. Nur gierenden in einer Phase des Wandels. für besonders interessierte Leser ver1962 waren Obrigkeit und Bundeswehr daulich.“ Als Augstein inhaftiert war, Autoritäten, Männer entschieden, ob 103 Tage lang, war er nicht ganz der ihre Gattin arbeiten durfte, der Feind furchtlose Chef, den sich die Redaktion stand im Osten. Der SPIEGEL war angewünscht hätte; eigentlich habe er die Geschichte nicht einmal gelesen, sagte ders, fragte, kritisierte. Strauß („Die er den Ermittlern. Als er freikam, war Schweine, jetzt haben wir sie endlich.“) Augstein angstfrei und Strauß der Geertrug diesen Augstein nicht, Adenauer prügelte. witterte einen „Abgrund von LandesGeschichte, so Karl Marx, ereigne verrat“, beide sahen, dass in der Repusich zweimal, zunächst als Tragödie blik etwas Neues und bedrohlich Freies und dann als Farce. Diesmal also hat anfing. „1962 begann das Jahr 1968“, das Blog Netzpolitik.org geschrieben, so Franziska Augstein. Büro des Bloggers Beckedahl dass im Bundesamt für VerfassungsHeute weiß die Bundesregierung, schutz eine neue Einheit daran arbeidass sie sich verstrickt hat in eine Affäten solle, massenhaft Internetinhalte re, in der sie ursprünglich ein Opfer wie Kontaktlisten oder Facebook-Verbindungen zu überwa- war. Sie weiß, dass sie unfähig ist, die eigenen Bürger vor chen (siehe Seite 24). Die Betreiber des Blogs, Andre Meister nur noch offiziell befreundeten Geheimdiensten zu schützen. und Markus Beckedahl, sind so keck wie kundig, recherchie- Sie traut sich aber nicht, noch immer nicht, der NSA und den ren, kuratieren und kommentieren gekonnt, und weil sie sich USA Grenzen zu ziehen, gibt keine Fehler zu, erklärt nichts, nicht überschätzen, fanden sie jene Texte, um die es nun schweigt bloß, regiert nicht. Angela Merkel hat von dem Angeht, nicht weiter gefährlich. Die Pläne des Verfassungsschut- griff auf Netzpolitik.org wahrscheinlich nichts gewusst; aber zes waren gar nicht so neu, waren längst ein Gesprächsthema was da passiert ist, passt in ihre Amtszeit: auf keinen Fall gein Berlin. gen die große NSA antreten – immer auf die Kleinen. Landesverrat, damals, 1962? Und allen Ernstes heute wieder, Und die Geheimdienste sehen, dass ihre Arbeitsgrundlage im Sommer 2015? Neulandesverrat*? verschwindet: Geheimnisse. Alles kann herauskommen, falls Damals, 1962, war Dieter Wild 31 Jahre alt und Redakteur es denn digitale Spuren hinterlassen hat; und alles hinterlässt im Ressort Deutschland II, und er verdiente 1500 Mark im digitale Spuren. Wie geht man mit neuer Ungewissheit um? Monat; in den Neunzigerjahren war er unser stellvertretender Man kann eine veränderte Gegenwart als Abenteuer beChefredakteur. Dieter Wild erzählt, dass die Staatsmacht 1962 grüßen. Strauß konnte das nicht, und erstaunlich ist, dass gegen den SPIEGEL ausgerückt sei, um ihn zu zerstören; „es auch die amtierende Regierung und ihre Helfer das nicht war eine kriegsmäßige Besatzung, der ganze Speersort in schaffen. 53 Jahre später. Dass es eine plumpe Wutattacke Hamburg voller Polizeiwagen“. Siegfried Buback, Erster war, wieder solch ein Racheakt verunsicherter älterer Herren, Staatsanwalt, habe dann in der Redaktion gestanden und die das ist das Jämmerliche, was die beiden Affären verbindet. ∆Unser Rezept ist schnell erklärt: weniger Energiekosten, mehr Erfolg. Mit einer KfW-Förderung für Unternehmer, die auf Energieeffizienz setzen. Machen Sie Ihren Betrieb energieeffizient und zukunsfähig – mit günstigen Krediten und Tilgungszuschüssen der KfW. Ob Produktionsanlage, Lichttechnik oder Neubau: Nutzen Sie die energieeffiziente Modernisierung Ihres Betriebs, um nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben. Je mehr Energie Sie sparen, desto höher die staatliche Förderung. Mehr Informationen bei Ihrem Finanzierungspartner* oder direkt Beratungstermin anfragen unter: kfw.de/beratungstermin. Energieeffizient modernisieren ab 1 % eff. p. a.** * Finanzierungspartner sind Geschä sbanken, Sparkassen, Genossenscha sbanken und Direktbanken. ** Bei einer Energieeinsparung von mindestens 30 % (Premiumstandard) gelten für einen Kredit über 500.000 EUR zur Modernisierung von Produktionsanlagen in der Preisklasse B folgende Konditionen: 1,50 % Sollzins p. a. und 1,51 % Effektivzins p. a. bei 10 Jahren Laufzeit, 2 tilgungsfreien Anlauahren und 10-jähriger Zinsbindung. Für einen Kredit über 3 Mio. EUR für einen Neubau zum KfW-Effi zienzhaus 55 gelten in der Preisklasse B identische Konditionen. Zusätzlich wird der Rückzahlungsbetrag durch einen Tilgungs zuschuss von bis zu 5 % des Zusagebetrages (maximal 50 EUR je Quadratmeter) gemindert (Stand 17.07.2015).
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