IMPULS Mai /Juni 2015 Baden-Württemberg Informationen der Diözesanverbände Rottenburg-Stuttgart und Freiburg Nach dem Präses kommt der Geistliche Leiter Beim Diözesanverbandstag im letzten Jahr wurde Dr. Patrik Schneider mit überwältigender Mehrheit zum neuen Geistlichen Leiter des KAB-Diözesanverbandes Freiburg gewählt. Hier stellt sich nun der neue Geistliche Leiter vor und zeigt sogleich Perspektiven für die Zukunft auf. Mein Name ist Dr. Patrik Schneider. Bei der Diözesanversammlung im Mai 2014 wurde ich zum neuen Geistlichen Leiter der KAB des Diözesanverbandes Freiburg gewählt. Nach knappen biografischen Markern zum Kennenlernen will ich 5 Aufgabenfelder skizzieren, die mir nach einem Jahr Schauen in den Verband wichtig erscheinen. Nach dem Theologiestudium in Freiburg wurde ich 1987 Pastoral- referent. Nach wenigen Jahren im Gemeindedienst in Karlsruhe und Singen im Hegau wurde ich 1993 für 9 Jahre Betriebsseelsorger im Landkreis Böblingen. Damit war ein Diözesanwechsel verbunden. Als „angelernter Schwabe“ kam ich dann mit entsprechender „Auslandserfahrung“ 2001 zurück in die Erzdiözese und arbeite seitdem als Religionslehrer an verschiedenen Berufsschulen zwischen Gaggenau und Achern. Nach so vielen Jahren kann ich beherzt sagen: Jugendliche und die Berufsschulen sind viel besser als ihr Ruf. Und ich danke dem Herrgott jeden Tag, dass ich mit 55 Jahren immer noch den Draht zu den Auszubildenden und Schülern habe! Und diesen Elan bringe ich als Grundkapital mit in die KAB: ein Herz für junge Menschen und ihre Erfahrungswelten. Daher denke ich, dass es sinnvoll ist, Berufsschule und KAB zu verbinden. Ich freue mich über die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den Hauptamtlichen. Vor uns stehen folgende Aufgaben die für die Zukunft des Verbandes Weichen stellen werden: 1. Die Freude bei der Zukunftsgestaltung im Verband zu entwickeln: Es bringt nichts, im Sinne einer Zählsorge resigniert Mitgliederstatistiken herunterzubeten. Im Sinne einer Seelsorge geht es vielmehr darum, das Leben der Menschen, auch das politische und soziale, wieder mit den Worten von Josef Cardijn als das 5. Evangelium wahrzunehmen. Das heißt, wir müssen uns als Verbandsverantwortliche Gedanken über den Kern und den Sinn der KAB-Arbeit machen: Die biblische Gerechtigkeit ist ein unerfüllter Menschheits- und Weltentraum. Der Horizont messianischer Zeiten ist mit Jesus, dem Messias, zwar angebrochen, aber noch nicht erfüllt. In dieser Spannung leben, leiden und hoffen Christen. Diesen Spagat auszuhalten, ist spirituell ein pfingstliches Ereignis. Modern gesprochen geht es um das BURN IN. Pfingsten ist Feuer, Brennen, begeistert Reden und Kommunizieren. In diesem Bild ausgedrückt haben wir als Sozialbewegung eine wichtige Aufgabe: nämlich entsprechende BURN-Quellen zu erschließen –damit nicht das BURN OUT, die Resignation, das letzte Wort hat. 2. Strukturen ehrlich hinterfragen: Falls sich z.B. die Verbandsstruktur als nicht mehr tragfähig erweisen sollte, müssen wir uns vielleicht von dieser Strukturform verabschieden lernen, auch wenn´s schmerzlich wäre. Nicht verabschie- 2 den dürfen wir uns von der originären Botschaft der Offenbarung: nämlich dass der Gott Israels und Jesu auf Seiten der Hilflosen steht. Wichtig ist, DASS wir die Botschaft der sozialen Gerechtigkeit weitertradieren. Nicht griesgrämig, sondern froh: WIE wir das machen, da dürfen wir spontan, kreativ – die Jungen würden vielleicht sagen: cool relaxed – dran gehen. Diesen Prozess will ich in den nächsten Jahren gerne begleiten. Hier zu Unterscheidung beizutragen, gehört zu den zentralen Zukunftsaufgaben. 3. Die KAB als Bildungsbewegung voranbringen: Biblische Gerechtigkeitsvisionen dürfen nicht in ein philosophisches oder soziologisches Korsett gezwängt werden. Auch dabei geht es um eine frohmachen- de Botschaft, die befreien soll. D.h. wir dürfen auch mal lachen und übers Ziel schießen. D.h. die Beschäftigung mit der Christlichen Sozialethik muss dem Menschen dienen. Sonst dient sie zu nix. 4. Raus an die Basis stürmen: der Geist der KAB lebt in der Begegnung mit Menschen in der Arbeitswelt. Die kommen nicht zu uns, sondern wir müssen da hin. Denn es wird immer weniger erwartet, dass Kirchen sich tatsächlich um die Nöte und Sorgen von Arbeitnehmern kümmern. 5 Besonders Brücken zwischen der beruflichen Ausbildung und dem Verband schaffen: Junge Menschen stehen vor großen Herausforderungen. So genannte a-typische Beschäftigungsverhältnisse wie bsp. Minijobs, befristete Ket- tenverträge oder Werksverträge sind heute eher die Regel als der klassisch gesicherte Arbeitsvertrag. Die junge Generation muss im Zuge des sozial- und arbeitsmarktpolitischen Abbaus auf einiges verzichten – und soll, so die Erwartung, der Elterngeneration eine gute Altersversorgung herbeizaubern. Das kann nicht gehen. Hier kann der Verband zum Sprachrohr werden bzw. Begegnung zwischen Generationen schaffen. Das schaffen wir als Gemeinschaft von Menschen, als Nachfolger des Messias. Hier lasse ich mich gerne in den Dienst nehmen und präge in konstruktiver und kluger Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den Hauptamtlichen die KAB in der Erzdiözese Feiburg mit. Dr. Patrik Schneider Hilfe vor Ort – Spendenübergabe der KAB an Bürgermeister Martin Büchner Am 2. April überreichte eine kleine Delegation der KAB Oberhausen Bürgermeister Martin Büchner einen Scheck von 500,-- Euro für den Sozialfond der Gemeinde. „Wir wissen, dass auch bei uns in manchen Familien viel Not herrscht und als KAB ist es uns ein Bedürfnis, Hilfe zu leisten. Denn nur Gerechtigkeit schafft Frieden, das gilt weltweit, aber auch in den Gemeinden vor Ort“, erklärte die Ehrenvorsitzende Monika Becker. Interessiert hörten die Frauen der KAB zu, als Martin Büchele darstellte, wie der Sozialfond der Gemeinde im Bedarfsfall tätig wird. So kämen manchmal Familien, kurz bevor der Strom abgestellt oder die Wohnung zwangsgeräumt werden soll. Die Gemeinde versuche dann zu vermitteln und übernehme bei Bedarf schon mal eine Rate. Wenn der Kühlschrank leer ist, dann helfen Gutscheine beim Supermarkt. Häufig seien es ältere Menschen, Alleinerziehende oder auch arbeitslos Gewordene, bei denen das Geld für das Lebensnotwendige kaum reicht. Bei der Spendenübergabe bestätigte dann auch Rosemarie Pöschel: „Sie haben einen Einblick in die Lebenssituation der Menschen und daher sind wir überzeugt, dass das Geld im Sozialfonds sinn- voll eingesetzt wird. Wir freuen uns darüber, als KAB dazu einen Beitrag leisten zu können, dass vor Ort Not gelindert wird.“ Das Ortsoberhaupt bedankte sich für das Vertrauen und wünschte der KAB zum Abschied weiterhin ein segensreiches Wirken in der Gemeinde. 3 Freizeit 50 + Ein neues Konzept im KAB-Bezirk Ortenau 10 Personen machten sich auf den Weg nach Südfrankreich. Vom 30. August bis zum 13. September 2014 gab es zum erstenmal die Freizeit 50+. Eingeladen waren alle Personen, die die Altersgrenze 50 überschritten hat- ten. Bewusst sollte es keine Familienfreizeit sein, sondern eine Freizeit ohne Kinder. Eine Zeit der Erholung für Paare, deren Kinder schon älter und aus dem Hause sind, für Paare ohne Kinder oder auch für Alleinstehende. Immer zu zweit bezog man für die 14 Tage ein Chalet (ein kleines einfaches Häuschen) auf dem Campingplatz „Lou Village“ in Valras Plage/Südfrankreich. Jeder konn- te in Eigenregie anfahren (mit dem Auto oder mit der Bahn) oder konnte mit dem Bus (9-Sitzer) der KAB mitfahren. Dieser Bus stand dann auch vor Ort für Ausflüge zur Verfügung. Auf dem Programm standen viele Angebote – zum geselligen Beisammensein beim Frühstück oder am Abend – geistige Impulse, Meditationen – Besuch bei Märkten (Valras/Pezenas) – Besichtigung von verschiedenen Städten (Beziers, Montpellier, Carcassonne, Pezenas, Minerve) – Besichtigung von Häfen (Sete, Valras) – Besichtigung von Bauwerken, auch technische Bauwerke – Besichtigung einer Olivenölfabrik/Führung durch die Fabrik und vieles mehr. Die Teilnehmer hatten immer wieder Zeit für den Strand (der Cam- pingplatz ist nur wenige Meter vom Mittelmeer entfernt), für den Pool (in der Anlage gibt es einen eigenen Pool), Zeit zum Miteinander sprechen und Spielen, zum Lesen, zum Fahrradfahren, zum Laufen und am Strand, zum Kennenlernen der heimischen Kultur oder, oder, oder … Es war für alle eine gelungene Veranstaltung, die sicher noch lange nachwirkt. Das Konzept der Freizeit – Zeit für sich selbst, Ausflüge, Zeit für die Gemeinschaft, KAB-Themen, geistliche Impulse, … – war sehr gut und wird sicher weiterbestehen. Man darf schon auf die nächsten Jahre gespannt sein, wenn wieder die Personen 50+ eingeladen werden. Rom und Assisi im Spätsommer 2015 Im Herbst bietet die KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung) vom 10.–19. September 2015 eine Wallfahrt nach Rom und Assisi an. Die Pilger werden sechs Übernachtungen in Rom sein, wo u.a. neben dem christlichen und antiken Rom, der Vatikan und St. Peter, auch ein Besuch der Vatikanischen Gärten geplant ist. Selbstverständlich ist die Teilnahme an der Audienz mit Papst Franziskus vorgesehen (wenn der Papst in Rom ist). Die Gruppe ist in Rom im christlich geführten Pilgerhotel Casa Tra Noi untergebracht, welches nur 800 Meter vom Vatikan entfernt ist und zu abendlichen Spaziergängen auf dem Petersplatz einlädt. Im Anschluss wird die Gruppe drei Tage Assisi und die Heiligtümer vom Hl. Franz und der Hl. Klara besuchen. Dort ist die Gruppe ebenfalls bei kirchlichen Pilgerstätten untergebracht. Die Flugreise im September 2015 kann ab verschiedenen Flughäfen gebucht werden (u.a. ab Frankfurt, KA/Baden-Baden, Stuttgart oder Basel). Die Reise kann für 880/930 € im Doppelzimmer, zuzüglich des Flugpreises (ca. 150–300 €, gebucht werden. Anmeldungen und weitere Informationen im KAB-Diözesansekretariat Nordbaden (Tel. 0621/25107) oder unter www.kab-rheinneckar.de 4 KAB – Rat und Hilfe – kostenlose Telefonhotline 0800/728844533 Seit Juli 2014 ist immer montags bis freitags von 17:00 bis 19:45 Uhr ein ehrenamtlicher Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der KAB telefonisch erreichbar für Fragen oder Probleme zum Thema Arbeit, Soziales, Rente, Krankenversicherung oder auch Überschuldung. Das Angebot richtet sich an alle, nicht nur an KAB-Mitglieder. Bei komplexeren Problemen, wird an andere, passendere Ansprechpartner weitervermittelt. Dasselbe gilt bei von Anfang an klar rechtlichen oder persönlichen Fragen, wenn auf Juristen oder psychologische Beratungsstellen verwiesen wird. Mitglied oder nicht, informiert wird jeder Anrufer, eine Beratung darf aber aus rechtlichen Gründen nur für KAB-Mitglieder erfolgen. Selbstverständlich sind Datenschutz und diskreter Umgang mit Informationen – natürlich auch und gerade dann, wenn es um kirchliche Arbeitgeber geht. Beratungsteam: Dahinter steht ein Team von fast 20 engagierten Ehrenamt- lichen. Alle bringen einen speziellen Hintergrund mit, sei es durch ein VWL- oder Jurastudium, durch eine Ausbildung oder Tätigkeit in der Arbeitsagentur, als Betriebsrat, Gewerkschafter, Geschäftsführer, Versichertenberater, Schuldnerberater oder ehrenamtlicher Arbeitsrichter. Im Schnitt ein- bis zweimal im Monat sitzt jeder am Telefon, egal ob in Mannheim, Offenburg, Lahr oder Freiburg, und nimmt Anrufe entgegen. Die Ehrenamtlichen bilden sich regelmäßig fort und planen bei den Treffen ca. alle 8 Wochen auch die Weiterentwicklung des Projektes. Die Projektleitung hat Albrecht Künstle aus Herbolzheim, die Verwaltung und Organisation macht Veronika Meier, und unterstützt wird das Projekt von Martin Immenschuh vom Diözesansekretariat. Wir freuen uns über weitere engagierte Ehrenamtliche, die Telefondienst machen möchten. – das Beratungstelefon darf in Zukunft ruhig häufiger klingeln. In den nächsten Monaten sollen deshalb weitere Aktionen dazu gemacht werden. Sie können gerne Plakate und Flyer dafür bei uns im Büro anfordern. Im Prinzip sollten z.B. in allen Kirchen und Gemeindezentren dazu Plakate dauerhaft hängen. Das Projekt hat auch eine speziell eingerichtete Internetseite, wo es zusätzlich immer aktuelle Informationen zum Thema Arbeits-, Renten- und Sozialrecht, außerdem nützliche Adressen gibt. Internet www.kab-rat-und-hilfe.de Die Schuldnerberatung am Kohlerhof in Denzlingen, die von unserem langjährigen Mitstreiter Willi Kieninger geleitet wird, gehört ebenfalls zum Projekt. Das Projekt hat vom erzbischöflichen Seelsorgeamt eine Anschubfinanzierung in Höhe von 10.000 Euro erhalten, laufende Kosten sollen in Zukunft über Spenden finanziert werden. Das Angebot der Beratung ist wohl noch nicht überall bekannt Testament – Vorsorgevollmacht – Patientenverfügung Informations- und Diskussionsabend des KAB-Bezirkes Bruchsal am 25.3.2015 Am 25. März lud der KAB-Bezirk Bruchsal zu einem Themenabend „Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ ein. „Vielleicht ist es kein Thema, mit dem man sich gerne beschäftigt, aber wenn man sein Hirn einschaltet, dann wird einem klar, dass man es nicht verdrängen darf“, mit diesen Worten begrüßte Anton Ries, Ortsvorsitzender der KAB Wiesental, die fast 60 Gäste, die zu dem Thema „Testament – Vorsorgevollmacht- Patienten- verfügung“ auf Einladung des Bezirksverbandes der KAB nach Wiesental ins katholische Pfarrzentrum gekommen waren. Dies konnte der Referent des Abends, Rechtsanwalt Dr. Bernhard Beneke aus Rastatt nur bestätigen. Humorvoll und mit vielen anschaulichen Beispielen erläuterte er, warum es sinnvoll ist, sich zu Erbschafts- und Betreuungsfragen gut zu informieren und dann auch kompetent zu handeln. Bei der Formulierung eines Testamentes müsse man nicht nur darauf achten, dass mit der handschriftlichen Abfassung und der Unterschrift der Form genüge getan ist, sondern auch dass die Verfügungen mit den zugehörigen juristischen Fachbegriffen tatsächlich im Sinne des Verfassers ausgelegt werden. Wichtig sei es auch, Vorsorge zu treffen für den Fall, dass man selbst auf Grund einer Krankheit oder eines Unfalls nicht mehr geschäftsfähig ist. Eine entsprechende Vorsorge- 5 vollmacht ermöglicht es nahestehenden Personen, sich zeitnah um anstehende finanzielle Verpflichtungen zu kümmern, was etwa bei der Heimeinweisung oder auch bei der Führung eines Betriebes von großer Wichtigkeit sein kann. Auch hier müssen formale Anforderungen eingehalten werden, damit die Banken die Vollmacht auch anerkennen. Ein zentraler Punkt ist auch die Gesundheitsfürsorge. Gerade wenn jemand nicht mehr selbst seinen Willen kund tun kann, ermögliche eine gültige Patientenverfügung, dass die Behandlung im Sinne des Sterbenden erfolgt und keine ungewünschten lebensverlängernden Maßnahmen eingeleitet werden. Dass der Vortrag einige zum Nachdenken gebracht hatte, zeigte sich nicht nur an den Rückfragen, sondern auch an den vielen kleinen Grüppchen, die nach dem Vortrag noch zusammen standen und diskutierten. „Jeder Tag verdient seine Chance“ – Von Freude, Glück und Lebenslust! Zum diesjährigen Frauentag in Mannheim kamen am 11. April 55 Frauen ins ökumenische Bildungshaus Sancta Clara und beschäftigten sich mit dem Thema Glück. Doris Spielhoff führte in das Thema ein und spannte den Bogen vom Philosophen Voltaire im 17. Jahrhundert („da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen glücklich zu sein“) bis zu den heutigen Versuchen, durch Schamanen und Edelsteintherapeuten dem Glück nachzuhelfen. Bringt materieller Reichtum Glück? Natürlich müssen die Grundbedürfnisse eines Menschen gestillt sein, aber alles was darüber hinausgeht, macht nicht unbedingt glücklich, ja im Gegenteil, Reichtum macht auch oft einsam. Es sind aber gerade die geglückten Beziehungen zur Familie, zu Freunden und Mitmenschen, anderen zu hel- fen und Gutes tun, die uns ein Glücksgefühl geben. Wer sich für einen Glückspilz hält, nimmt mehr glückliche Zufälle wahr als der, der meint, ein Pechvogel zu sein. Worauf wir uns gedanklich konzentrieren, das erleben und spüren wir. Zum Glück gehören Dankbarkeit und Zufriedenheit, ja auch der Glaube und die Fähigkeit, Dinge, die man nicht ändern kann hinzunehmen und ihnen noch Positives abzugewinnen. Es gibt kein Recht auf Glück und traurig sein, Entbehrungen, Frustration und Anstrengung gehören zum Leben. Nur wer die Tiefen kennt, kann auch die guten Momente genießen. Nach der Mittagspause vertiefte Frau Dr. med. Christine Giesder-Würmell das am Vormittag Gehörte noch einmal aus medizinischer Sicht. Das Gehirn verändert sich lebenslang durch das, was wir tun. Die Aktivität bestimmter Hirnareale beeinflusst unsere S t i m mu n g s l a g e. So haben Menschen mit höherer Aktivität des linken Stirnlappens meist angenehme Gefühle, während Menschen mit einer höheren Aktivität des rechten Stirnlappens eher dazu neigen, negative Gefühle zu verspüren. Diese Muster scheinen angeboren zu sein, aber wir können sie verändern indem wir uns immer wieder angenehme Erfahrungen ins Gedächtnis rufen, viel lachen, uns ausreichend bewegen und dadurch für die Ausschüttung von bestimmten Glückshormonen sorgen. Das kann man trainieren wie man auch seine Muskeln trainiert. Sonja Barth hatte morgens schon begrüßt und vertiefte das Gehörte durch Sinngeschichten, köstliche selbstgemachte Pralinen, kleinen Geschenken und Bohnen, die alltäglich das bewusste Wahrnehmen von Glücksmomenten fördern können. Zum Abschluss sorgte Raffaela, eine Mannheimer Sängerin, mit Liedern aus den 60er, 70er und 80er Jahren für großen Spaß, und es wurde kräftig getanzt und mitgesungen. Der Frauentag war eine rundum gelungene Veranstaltung, zu der auch die schöne Dekoration des Saales und die vielfältigen Gaben zum Buffet beigetragen haben. (Bericht: Angelika Cooper, gekürzt) 6 Es geht um mehr als bunte Kabel Diskussionsabend zu TTIP in Ravensburg „Fluch oder Segen? Was sich hinter TTIP verbirgt“ fragten Katholische Erwachsenenbildung (keb), Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und Betriebsseelsorge bei einem Diskussionsabend im Ravensburger Kornhaussaal. Wilfried Wienen vom KAB-Grundsatzreferat in Köln entschied diese Frage in seinem Vortrag mit der Formel „Konzerne profitieren – Menschen verlieren“. Die Verhandlungen fänden weiterhin hinter verschlossenen Türen statt, bestimmenden Einfluss hätten weiterhin die Lobbyisten der internationalen Konzerne, während Parlamentarier, Medien und Gewerkschaften eher außen vor blieben. Insgesamt sei TTIP durch und durch geprägt von der neoliberalen Ideologie des Freihandels, dass der freie Markt von sich aus mehr Wohlstand für alle schaffe, dies sei aber längst empirisch widerlegt. Zu erwartende Beschäftigungs- und Wachstumseffekte hielt Wienen eher für gering. Stattdessen würden Umweltstandards und Arbeitnehmerrechte gefährdet, weil Steuern und Regulierungen den Profit der Unternehmen schmälerten. Einen völlig anderen Blick auf die Vertragsverhandlungen hatte demgegenüber Dieter Broszio von der IHK Weingarten. Nicht die multinationalen Konzerne, sondern der deutsche Mittelstand würden von TTIP profitieren, wenn z.B. Zollbestimmungen vereinfacht würden oder Zölle am besten ganz wegfielen. So hätten rund 60 % der Mittelständler in Baden-Württemberg die Verhandlungen als für sie sehr wichtig eingestuft. Auch die Menschen hier in der Region würden von TTIP profitieren. Als zentralen Inhalt der Verhandlungen hob Broszio die Angleichung technischer Standards hervor, wenn z.B. nicht mehr in Europa das rote Kabel für stromleitend stünde, während es in den USA das grüne sei. Befürchtungen bezüglich des Herunterfahrens von sozialen und ökologischen Standards seien unbegründet, da die nationalen Parlamente hier einen Riegel vorschieben könnten. So viel Positivem stellte Gottfried Christmann vom DGB zunächst einfach das über Jahrzehnte gewachsene Misstrauen gegen solche internationalen Handelsabkommen auf der Arbeitnehmer- seite entgegen. Zwar sei die USA keine Bananenrepublik, doch hätten die Amerikaner nur zwei von acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ratifiziert. Vehement wehrte Christmann sich auch gegen internationale Schiedsgerichte außerhalb von rechtsstaatlichen Strukturen und unterstrich die Forderung nach einer Positivliste für bestimmte Produktbereiche, über die verhandelt würde. So hätte die öffentliche Daseinsfürsorge bei TTIP so wenig verloren wie Bildung und Kultur. Im nachfolgenden Gespräch mit einem gut informierten und kritischen Publikum wurde schnell klar, dass der Abbau von unterschiedlichen technischen Standards beiderseits des Atlantiks nicht das Problem ist. Dass erst auf massiven Druck der Öffentlichkeit die Verhandlungsunterlagen teilweise öffentlich gemacht wurden, hat bei vielen das Misstrauen eher vertieft. Der Schlussfolgerung, dass, was der (mittelständischen) Wirtschaft nütze, auch für die Menschen von Vorteil sei, mochten sich die wenigsten anschließen. Öffentliche Kundgebung „Gesundes Krankenhaus“ Mit einer Kundgebung haben die Gewerkschaft Verdi und die KAB eine bessere Versorgung der Patienten in der Nacht gefordert. Die KAB Enz-Neckar ist aktives Mitglied des Bündnisses „Gesundes Krankenhaus für Personal und Patienten“. Auf der öffentlichen Kundgebung begrüßte Monika Fink-Ott vom KAB-Bezirksvorstand die Teilnehmer in Marbach am Neckar. Mit einer Flashmob-Aktion stellten Betroffene anschaulich dar, was passieren kann, wenn zu wenig Pflegepersonal nachts auf den Stationen in Krankenhäusern eingesetzt wird. „Stell dir vor du klingelst und niemand kommt zur Hilfe“ Nach der Kundgebung ging der Demo Zug vom Bahnhofsvorplatz zum Marbacher Krankenhaus, um die Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen. 7 Arbeit – Zeit – Leben Der Fotowettbewerb und die Wanderausstellung im Landkreis Ludwigsburg „Wem gehört die Zeit?“ … Das Ringen um Zeit ist Kernpunkt der Auseinandersetzungen seit Beginn der Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsbewegungen. Der 8 Stunden-Tag, der freie Samstag und die 35 Stunden-Woche markieren wichtige Stationen. Auch die endlich erreichte Bildungszeit in Baden-Württemberg. Dennoch gilt es weiterhin, sich für den Erhalt des freien Sonntags, für familienfreundliche Arbeitszeiten und einen gemeinsamen Feierabend zu engagieren. Gegen eine ökonomisierte „Rund-um-die-UhrGesellschaft“. Einfach für „Mehr Zeit zum Leben“. Der Fotowettbewerb im Landkreis Ludwigsburg richtete deshalb den Fokus auf das Verhältnis von Arbeit, Zeit und Leben. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung im Bezirk Enz-Neckar, der DGB und die IG Metall luden alle, die im Landkreis leben oder arbeiten, zur Teilnahme ein. „Arbeitnehmer sehnen sich nach mehr selbstbestimmter Zeit“, so Ev Kurfeß, die Regionalsekretärin der KAB im Bezirk Enz-Neckar und eine der drei Initiatorinnen des Wettbewerbs. „Das zeigen die ausdrucksstarken Bilder der Hobbyfotografen deutlich. Sie sehnen sich nach Zeit in der Arbeit. Zeit für andere und Zeit für sich. Für Kinder. Für Partner/in und Freunde. Für hilfsbedürftige Menschen. Zeit für die eigenen Bedürfnisse und Interessen. Zeit zum Leben, Lieben, Lachen und Luft holen.“ Die Einladung der drei Verbände, den Blick auf die Zeit zu richten, stieß auf große Resonanz. Nicht nur die regionalen Zeitungen berichteten über die Ausschreibung des Fotowettbewerbs, auch auf zahlreichen homepages, Face- book, Twitter usw. wurde auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht. Das allererste Foto ging schon am Tag nach der ersten Presseveröffentlichung ein. Weitere 130 wundervolle Fotos folgten. Namhafte Repräsentanten des öffentlichen Lebens im Landkreis kürten als Jury die Sieger: der Oberbürgermeister der Stadt Bietigheim Jürgen Kessing, der Erste Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg Konrad Seigfried, Maximilian Drobac (Regionaldirektor der Kreissparkasse Ludwigsburg), dazu Journalisten der Stuttgarter, Ludwigsburger und Bietigheimer Zeitung, ein Fotograf und Roland Liebl vom Bezirksvorstand der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Enz-Neckar. Roland Liebl (KAB) zeichnete bei der Ludwigsburger DGB-Kundgebung am 1. Mai die Preisträger aus. Mit einem Buchgutschein und einer von Auszubildenden einer Metallfirma geschaffenen Skulptur. Ab dem 7. Mai geht die Ausstel- lung „Arbeit – Zeit – Leben“ mit den Fotos der heutigen Arbeitswirklichkeit, der Wünsche und der Sehnsüchte als Wanderausstellung in Rathäuser, Kirchen, Banken, Firmen und Schulen des Landkreises. „Wir wollen mit der Ausstellung betonen, dass es im Leben mehr als Arbeit und Eile geben muss. Zu einem sinnvollen Leben gehören mehr selbstbestimmte Zeiten. Die Logik der Wirtschaft muss sich der Logik des Menschseins beugen“, betont Ev Kurfeß. „Es ist an der Zeit, dass sich etwas bewegt in der Zeitfrage. Und ich bin sicher, dass es geht.“ Heute bereits feststehende Stationen der Fotoausstellung sind vom 7. Mai bis 5. Juni die Kreissparkasse in Ludwigsburg, das Rathaus in Asperg (12. Juni bis 3. Juli) und das Rathaus in Freiberg (14. Oktober bis 11. November 2015). Alle weiteren Ausstellungstermine über die regionale Presse und auf www.kab-drs.de. Karin Bahle (Remseck-Patonville) errang mit ihrem Bild einer Autolackiererin den 1. Platz des Fotowettbewerbs. 8 3000 Puzzleteile aus Rottenburg verhelfen zum Weltrekord Es ist vollbracht – genau 30.948 Puzzleteile fügten sich in der Kraftzentrale im Duisburger Landschaftspark-Nord zum größten Sinnpuzzle der Welt. „Füg- ten“ heißt, dass zahlreiche Helfer und Helferinnen mittaten, dieses beeindruckende Sinnbild mit geschriebenen, gemalten und gebastelten Wünschen für ein sinnvolles Leben zu schaffen. Dazu wurden aus den KAB-Gruppen und Bezirken der Diözese Rottenburg-Stuttgart über 3000 Puzzleteile beigesteuert. „Es war ein tolles Gefühl am weltPuzzle Hildegard Niedergesäss und Bernadette Schwarz legen größten die 550 Puzzleteile aus dem Bezirk Bodensee an das mitzubauen, das ist KAB pur“, resümierte Hildegard Niedergesäss in Duisburg. Für Bernadette Schwarz war es total berührend, die Lebenssinn gebenden Texte auf den Puzzleteilen zu lesen und sich von der Kreativität der Gestalter/innen der Puzzleteile anregen zu lassen. „Wir haben die Menschen mit unserer Puzzle-Aktion dort abgeholt, wo sie sich im Leben befinden“, betonte KAB-Diözesansekretär Peter Niedergesäss den gelungenen Tag. „Dieses große Sinn-Fest hat gezeigt, wie lebendig, aktiv und zukunftsorientiert unser Verband ist!“ Großpuzzle an KAB – „60 Jahre und kein bisschen leise“ Unter diesem Motto veranstaltete die KAB-Remshalden im Rahmen ihres 60jährigen Jubiläums ein Benefizkonzert. Das Festival mit drei Bands war einer der Höhepunkte des Jubiläumjahres. Tambosi eine Jazz- und Swingband stimmte die Besucher auf das Festival ein. In dieser Band spielen 3 KAB´ler aktiv mit. Die „The Jerks“, eine Rock ´n roll Band aus Remshalden, sprach das jugendliche Publikum an, kein Wunder spielen in der Band auch Kinder von KAB´lern mit. Fireball, eine Band aus Villingen-Schwenningen, die Deep Purple Songs auf die Bühne brachte, heizten zum Abschluss des Tages den Besuchern so richtig ein. Norbert Wenzel, KAB-Vorsitzender in Remshalden machte bei der Begrüßung deutlich, „mit dem Festival wollen wir vor allem junge Menschen ansprechen und zeigen, dass die KAB auch für junge Menschen interessant ist“. Es ist gelungen, es waren viele junge Menschen unter den Besuchern. Es wurde getanzt und ge- rockt und alle die da waren, waren begeistert von dem Festival. Der Gewinn des Tages, der nicht gering war, da alle Bands ohne Gage auftraten bzw. gesponsert wurden, ging an die Partnergruppen in Uganda und Argentinien. 9 Auf der Suche nach gutem Wirtschaften Über 50 Menschen beteiligen sich am Kreuzweg der Arbeit Das Motto des diesjährigen Kreuzweges des Arbeit lautete: „Arbeit kann tödlich sein, wo doch ihr eigentlicher Sinn wäre, Sinn zu geben.“ Ravensburg: Sechs Jahreszahlen schon, von 2010 bis 2015 sind in das schwere Holzkreuz eingekerbt, das auch dieses Jahr wieder von Männern der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) durch die Straßen Ravensburgs getragen wurde. Wie immer am Freitagabend vor Palmsonntag. In Erinnerung an den Kreuzweg Jesu Christi durch die „via dolorosa“ der Jerusalemer Altstadt, die Schmerzensstraße, hinauf zum Hügel Golgotha vor den Toren der Stadt. „Wir wagen uns hier auf die Straße“, so tastete sich Betriebsseelsorger Werner Langenbacher an das Unternehmen „Kreuzweg 2015“ heran. Die kleine, um das Kreuz gescharte Prozession von ungefähr 50 Menschen, schien anfangs in der Hektik des Ravensburger Freitagabends noch ein wenig zu fremdeln. Station 1 Der Sprecher gab an der ersten Station auf dem Holzmarkt das Thema des rund zweistündigen Kreuzweges vor: „Arbeit kann tödlich sein, wo doch ihr eigentlicher Sinn wäre, Sinn zu geben.“ An jeder der acht Stationen wurde in das mitgetragene Kreuz ein mächtiger Zimmermannsnagel geschlagen, ein Zeichen für das Elend von Menschen, verursacht durch ungerechte und inhumane Arbeitsbedingungen. Die Initiatoren dieses Kreuzweges beließen es aber nicht bei Klage und Anklage und stellten sich und ihrer Stadt die Frage: „Geht wirtschaften ders?“ auch an- Station 2 Amazon, Zalando & Co machen dem lokalen Einzelhandel zu schaffen. Ravensbuch aber greift dem Rad in die Speichen und hat die bundesweite Organisation „Buy local“ ins Leben gerufen. Die Mitglieder werben für das regionale Einkaufen, bieten dafür Arbeitsplätze vor Ort und garantieren faire Arbeitsbedingungen. Station 3 Vor dem Wirtschaftsmuseum schien der Kreuzweg endgültig im Herzen der Stadt anzukommen. Beklagt wurden die unsäglichen Folgen eines neoliberalen Wirtschaftsgebarens. „Gewinnmaximierung scheint zur Religion erhoben.“ Aber die Rushhour am Freitagabend gerade an dieser Engstelle der Stadt forderte ihren Tribut. Es war laut. Mopedfahrer knatterten durch diese Menschenansammlung mit Transparent und Kreuz. Zu allem Unglück fiel noch das Mikro aus. Da tritt ein Teilnehmer vor die Gruppe, Theodor Schöneberg, ein Hüne von Mann, legt das defekte Mikrofon beiseite und spricht mit glasklarer, den Verkehrslärm gleichsam ignorierenden Stimme über die ungerechte Verteilung der Güter auf der ganzen Welt: „Wie viel ist genug?“ Schöneberg: „Genug ist: nicht viel zu viel. Genug ist genau das rechte Maß“. Und er deutet das Gemeinte gestisch an durch den feinen Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger. Danach schien das abendliche Klima der Stadt verändert. Ein dicker Sportgeländewagen, Frau am Steuer, schlich fast sanft durch die Kreuzweggemeinde. Ein PKW mit vier jungen Burschen hupte. Aus Sympathie oder aus Übermut? Die restlichen Stationen Die Schulermühle, ein Pflegeheim, der Eine-Welt-Laden, der Patchworkladen, St. Jodok waren weitere Stationen dieses Kreuzund Auferstehungsweges. Er war zugleich ein Abendmahlsweg. Denn die Teilnehmer waren danach eingeladen zu einer „Brotzeit“ ins Bruderhaus. 10 Netzwerk unterstützt zukünftig Frauen in Gesundheitsfragen Die KAB hat zusammen mit dem Caritasverband, der Katholischen Arbeitsgemeinschaft Müttergenesung (KAG) sowie den Franziskanerinnen von Reute das Netzwerk Frauengesundheit in der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf den Weg gebracht. Aus diesem Anlass fand eine Informationsveranstaltung statt, zu der neben den Initiatoren/innen weitere interessierte Organisationen sowie Dr. Drumm, Hauptabteilungsleiter Kirche und Gesellschaft, kamen. Die Netzwerkverantwortliche Stefanie Schäufele machte zu Beginn deutlich, dass Frauen heutzutage durch Kindererziehung, Berufsausübung, Haushaltsführung und zunehmend auch Pflege von Angehörigen vor vielschichtigen Herausforderungen stehen. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart gibt es eine Vielzahl an Organisationen, die auf diese und andere geschlechtsspezifischen Problemlagen reagieren. Die Angebote gehen von Bildungs- und Beratungsangeboten, Vorsorgeund Rehabilitationsmaßnahmen, medizinischer Betreuung, finanzieller Unterstützung bis hin zur politischen Arbeit. „Vieles läuft in der Diözese nebeneinander her“, so Peter Niedergesäss von der KAB, „deshalb haben wir das Netzwerk gestartet“. Ziel ist es, sich stärker zu vernetzen, die Angebote der Träger zu bündeln und allen interessierten Frauen zur Verfügung zu stellen. Daneben soll auf gesellschaftspolitischer Ebene für eine frauenspezifische Gesundheitsförderung eingetreten werden. Frau Dr. Ute Sonntag, stellvertretende Geschäftsführerin der Landesvereinigung in Niedersachsen, referierte über die positiven Erfahrungen in der Netzwerkarbeit im Bereich der Frauengesundheit. Aus ihrer Sicht können durch die Netzwerkarbeit Doppelstrukturen behoben, politische Arbeit gestärkt, neue Bedarfe ermittelt und die Qualität der Arbeit verbessert werden. Brigitte Lösch, Landtagsvizepräsidentin in Baden-Württemberg, begrüßte die Gründung des Netzwerks Frauengesundheit, „mit Ihrer Arbeit im Netzwerk tragen Sie maßgeblich dazu bei, Frauen in der Wahrnehmung für ihren Körper und ihre Gesundheit zu stärken. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen“. Den Teilnehmern/innen war es wichtig, dass zukünftig ein gemeinsamer Austausch über die Angebote in der Frauengesundheit, Informationen über aktuelle Themen in diesem Bereich, gemeinsame Fachtagungen sowie frauenspezifische Lobbyarbeit stattfinden. Weitere Informationen über das Netzwerk Frauengesundheit erhalten Sie auf der Homepage www.netzwerk-frauengesundheit. info und bei Stefanie Schäufele, Tel.: 0711/9791-132, E-Mail: [email protected] Der neue Newsletter kann auf der Homepage bestellt werden. v.l.: Dr. Ute Sonntag, Brigitte Lösch, Brigitte Wolf, Schwester Junia Funk, Sigrid Zinnecker, Stefanie Schäufele, Peter Niedergesäss und Susanne Lutz. 11 Pflegekräfte im Raum Tuttlingen bekommen Unterstützung Ein neuer Treffpunkt für Pflegekräfte entsteht im Raum Schwarzwald-Baar-Heuberg. Das erste Treffen fand in Spaichingen zum Thema Stress und Stressbewältigung statt. Minutenpflege, Fallpauschalen und Dokumentationspflichten sind nur allzu bekannte Stichworte, wenn es um die Suche nach Ursachen geht, warum Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltag enorm unter Druck stehen. Dabei macht es keinen großen Unterschied, ob die Altenpflege oder die Krankenpflege gemeint ist. „Der ökonomische Druck, unter dem pflegerische und medizinische Leistungen erbracht werden, wird oft sprichwörtlich auf dem Rücken der Pflegekräfte ausgetragen“ meint Anja Lüders, Regionalsekretärin der KAB. „Die Ökonomisierung der Pflege, d.h. die Ausrichtung an Budgets statt am Bedarf, hat fatale Nebenwirkungen auf die Arbeitsbedingungen“. Die KAB bietet deshalb einen Treffpunkt für Pflegekräfte an. Der Treffpunkt soll ein Ort des Austausches und der gegenseitigen Stärkung sein und Informationen für den Alltag bieten. „Neben dieser direkten Form der Unterstützung verfolgen wir auch das Ziel, politisch auf die Nöte in der Auf Einladung der jungen CDA in Baden Württemberg diskutierten in Pforzheim Vertreterinnen und Vertreter von CDU, CDA, DGB und KAB über die Einführung des Bildungszeitgesetzes in Baden Württemberg. Einigkeit herrschte bei der Notwendigkeit der Bildungszeit zur Weiterbildung. Die allgemeine und politische Bildung war umstritten. CDA, DGB und KAB waren sich einig, dass diese Aspekte gerade bei den ständigen Veränderungen in der Wirtschaft überfällig sind. Das Bildungsfreistellunggesetz brauchen wir, um die von der EU festgelegten Ziele zur Weiterbildung zu erreichen. KAB-Diözesansekretär Peter Niedergesäss begrüßt das Gesetz, damit wird eine Forderung der KAB, die bereits 1963 zum erstenmal erhoben wurde, endlich aufgegriffen und umgesetzt. Pflege hinzuweisen und notwendige Veränderungen voran zu bringen“ formuliert Anja Lüders das Anliegen. Mit „wir“ ist sie selbst und ihre zwei Mitinitiatorinnen, Friederike Schlachter-Rudolph, Pflegedienstleiterin, und Susanne Lippert, Personalratsvorsitzende im Klinikum und ver.di-Fachfrau, gemeint. „Wir bieten dieses Jahr fünf Treffen an und der Spannungsbogen geht von der Stressbewältigung bis zum politischen Gespräch“. Das Angebot richtet sich an alle Beschäftigten in der Pflege, egal ob in den ambulanten oder stationären Diensten, egal ob Alten- oder Krankenpflege. „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“ 2. Vatikanisches Konzil Die Mitglieder der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung trauern um ihren ehemaligen Gruppen-, Bezirks-, Landes- und Bundespräses Pfarrer Alfons Thanner geboren am 7. März 1929 in Tettnang – verstorben am 3. März 2015 in Tettnang Aus seinem tiefen Glauben an das Evangelium erwuchs sein leidenschaftliches Engagement für soziale Gerechtigkeit und die Anliegen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dadurch wurde er zum „Brückenbauer“ zwischen Arbeitnehmerschaft und Kirche. Wir erinnern uns dankbar an viele Gespräche und Begegnungen, die durch seine humorvolle wie tiefsinnig reflektierte Art für uns sehr bereichernd waren. Er wird uns sehr fehlen. Seinen Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme. V.l.: Peter Niedergesäss, KAB; Gabriele Frenzer-Wolf, DGB; Peter Hauk, CDU; Karin Möhle, CDA KAB-Diözesanvorstand Peter Niedergesäss, KAB-Diözesansekretär KAB-Bezirk Bodensee Bernadette Schwarz, KAB-Bezirksvorsitzende KAB-Ortsgruppe Blitzenreute Elisabeth Mogg, KAB-Vorstand 12 Wege in die Zukunft wagen Die neu gewählten Vorstandsmitglieder der KAB Freiburg hatten sich Großes vorgenommen, als nach langer Terminsuche endlich Zeit, Ort und Referenten für eine Klausurtagung feststanden. So traf sich der Vorstand zur Klausurtagung Anfang Februar in Oberkirch. Aus der sicheren Erkenntnis, dass mit einem „einfach weiter so“ die Geschichte der KAB nicht endlos lange weiter geschrieben werden kann, müssen Weichen neu gestellt werden. Denn Veränderungen in Kirche und Gesellschaft, Arbeitswelt, Medien, Globalisierung und Umwelt erfordern entsprechende Antworten. Aber welche? Die Botschaft aus dem Evangelium, die uns umtreibt und unruhig macht, ist heute so aktuell wie vor über 2000Jahren. Grund genug sich als kirchlicher Verband „trotz Allem“ weiter für mehr soziale Gerechtigkeit einzusetzen. Und das nicht griesgrämig oder verbittert, die Klausur zeigte auf, dass soziales Engagement oder KAB-Arbeit auch Spaß machen kann. Dabei hatte jeder Teilnehmer eine Geschichte zu erzählen, in der ihm die KAB-Arbeit einmal so richtig Spaß gemacht hatte. Es zeigte sich, dass diese „Arbeit“ etwas in ihm bewirkt oder ihn berührt hatte. Geschichten aktivieren Gehirnaktivitäten so, dass der/die Zuhörer die Geschichte in seine eigene Idee und Erfahrung einbauen kann. Der einzige Weg, wie eine Idee in den Kopf eines anderen Menschen „gepflanzt“ werden kann. Und das, weil wir über unser Zuhören versuchen Verbindungen mit der Geschichte herzustellen und die eigene Erfahrung in Verbindung setzen. So soll unter dem Nenner: die KAB braucht „gemeinsamen Erfolg, der Freude macht“ versucht werden, die Herausforderungen der Zukunft Schritt für Schritt anzugehen. Termine im Diözesanverband Freiburg 22. /23. Mai 2015 Kompetenz für Ehrenamt und Beruf – Teil II in Rastatt Qualifizierungsseminar in 4 Teilen (bereits ausgebucht) 12.–14. Juni 2015 Am Ende des IMMER-MEHR ist eine PostWachstumsgesellschaft vorstellbar? Frauenfachtagung in Freiburg 20. Juni 2015 (gem. Busreise) Studienfahrt der Bezirke Freiburg und Hochrhein zur Ausstellung: „Geld – Jenseits von Gut und Böse“ nach Lenzburg /Schweiz 15.–20. Juni 2015 Deutschlandpolitisches Seminar in Berlin 10. /11. Juli 2015 Kompetenz für Ehrenamt und Beruf – Teil III in Neustadt a.d.W. Qualifizierungsseminar in 4 Teilen (bereits ausgebucht) 10.–19. September 2015 Rom- und Assisiwallfahrt 22.–24. September 2015 Seminar für neu gewählte Betriebsräte/innen, BetrVG Teil I, Freiburg 26. September 2015 Delegiertentreffen der ACA BW in Stuttgart 28.–30. September 2015 Religiöses Seminar für Frauen und Männer ab 60 Bildungshaus Neckarelz, „Wege zu Sinn und Glück“ Dies braucht ein klares und gestärktes KAB-Profil, eine bessere Kommunikation und einen stärkeren Zusammenhalt, potentielle, jüngere Mitglieder, einen guten Plan mit Prioritäten, Aufgabenverteilung und das Definieren von Erfolgskriterien. 5.–9. Oktober 2015 Bildungshaus Kloster St. Ulrich, Bollschweil; Bildungstage für ältere Frauen und Männer; Gehen wir‘s an! Informationen und Anmeldungen im: KAB-Diözesansekretariat Freiburg, Mannheim IMPRESSUM – AUSGABE MAI / JUNI 2015 Katholische Arbeitnehmer Bewegung Erzdiözese Freiburg e.V. KAB-Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart e.V. KAB-Diözesansekretariat KAB-Diözesansekretariat Postfach 700336 D 6, 5, 68159 Mannheim Postfach 449 70573 Stuttgart Tel: 0621/25107 79004 Freiburg Tel: 0711/9791-135 Redaktion: Ulf Bergemann Tel: 0761/5144-227 Redaktion: Peter Niedergesäss E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] www.kab-rheinneckar.dewww.kab-freiburg.de www.kab-drs.de
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