- Alte Schule Rosenthal

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Impulse ftir die Nachwelt
Dr. Carola Schneider beleuchtet in Malkurs das Leben wichtiger Künstlerinnen
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FRANKENBERC. Sechs Frau-
en, die die Kunst beeinflussten, stellt Dr. Carola Schneider, Kunsthistorikerin in ihrem Kurs ,,Künstlednnen des
20. Jahrhunderts" an der
Volkshochschule vor. Es handelt sich dabei um Gabriele
Münter, Paula Modersohn-Becker, Sonia Delaunay, Hannah
Höch, Louise Bourgeois und
Mada lassnig, die ihre Kunst-
epochen entscheidend geprägt haben. Ihre Liebe zur
Kunst schnüre ein Band zwischen den zeiten.
,,Die Künstlerinnen sind he-
rausragend", sagt Schneider
und doch seien sie relativ un-
bekannt. Das Besondere am
Kursangebot: lm Alschluss an
die Vorstellung werden die
Teihehmerinnen selbst kreativ - inspiriert von den Vorbil-
dern. Still ist es in dem Raum,
alle arbeiten konzentriert. An
diesem Abend erschaffen sie
Werke ganz im Sinne des Simultanismus, der unter dem
Einfluss von Sonia Delaunay
entstand.
Elegafit und. stih,on
Sie war eine Pionierin der
abstrakten Kunst und Mode-
schöpferin. Delaunay transportierte die Malerei nicht nur
auf die Leinwand, sondern
auch auf Stoffe. Ihre Eleganz
sei stilvoll und charakteris-
lnspiriert durch Vorbilder: ln der Volkshochschule Frankenberg begeben sich Kursteilnehmerinnen
aufdie Spuren von Künstlerinnen, die ganze Epochen
gewissenhaft und konstrukti-
vistisch', lobt sie
Leonie.
genau ar-
,,Wenn man nicht
beitet, wird es auch nicht so
gut", antwortet sie. Leonie ist
mit zwölf Jahren die jüngste
Teihehmerin.
Konzentr:iert
zeichnet sie die linien, Ioeis-
segmente, Dreiecke und
Rechtecke, ganz nach dem
Prinzip der Künstlerin. Mit dabei ist auch ihre Mutter Clau-
prägten.
dia Neumark, die seit ihrer Ju-
gend malt: ,,lch habe mich
spontan entschlossen, hier
rnitzumachen, da ich das Algebot sehr schön finde." So
auch Teilnehmedn Brigitta
Schlinkert: ,,Seit
meiner
Schulzeit habe ich nicht mehr
gemalt', sagt sie. ,,Dabei ist es
sehr entspannend und eine
echte A.ltemative zur Couchpotato".
tisch gewesen, sagt Schneider.
Die Künstlerin erforschte das
Zusammenspiel und die Wirkung von tanzenden Fomen
und bunten Farben. Mit Zirkeln und Pinseln arbeiten die
Teilnehmednnen nach dem
Vortrag selbst Konturen aus
und füllen sie in ein Farbgewand. Dr. Carola Schneider
kocht währenddessen Tee,
gibt den Frauen Tipps und redet mit ihnen: ,,Du bist ganz
Zur §ersasr
'1962 in Stuttgart geboren
und ist 52
Jahre alt. Sie istverheiratet, hat eine Tochter und lebt in Rosenthal in
der Alten Schule, wo sie in einem Kunstsaal Seminare anbietet und
ein Schulmuseum betreut. Sie stlrdierte in Aachen Kunstgeschichte.
Heute arbeitet sie als Kunsthistorikerin und gibt unter anderem Kurse an der Vhs. Darüber hinaus betreute sie eine Kunstsammlung der
Viessmann-Werke in Allendorf. ln Ausstellungen zeigte sie zeitgenössische Kunst. N,1it ihrem jetzigen Kurs möchte sie das Leben wichDR. CAROLA SCHNElDERwurde
tiger Künstlerinnen beleuchten. (mtg)
hto; mtg
Einige arbeiten mit reduzierten Formen, die t,?isch
für den Expressionismus sind.
Und doch; ,,Die Bilder zeigen
Anklänge an Bewegung", sagt
die Kursleitedn. Auf den
ers-
ten Blick mag ein Bild einfach
gemalt aussehen, aber wer
sich hinsetzt und versucht, es
auch so hinzubekommen,
werde schnell feststellen, wie
schwiedg es ist, sagt Schneider. Den Eindruck bestätigen
ihr die HobbJrmalerinnen.
So ist die Kombiuation aus
der Präsentation der Persönlichkeiten und der eigenen
Ikeativität entscheidend.,,Die
Künstlerinnen haben Impulse
ftir die Nachwelt geschaffen",
sagt die Kunsthistodkedn be-
geistert. Letztlich sei
,,die
Kunst auch ein Stück v/eit die
Liebe zum l,eben und öfüre ein
Fenster auf eine neue Reali
tät."