ARBEIT & SOZIALES ESSEN WES_5 Mittwoch, 25. März 2015 Zwischen Drohnenflug Flugsimulator Streiks der Lehrer und am Uniklinikum zdi Essen lädt zum Feriencamp Mehrere Protestaktionen Essener Schüler sollen in die Luft gehen – und dabei etwas über ihre eigene Zukunft in Erfahrung bringen können. Denn mit bei seinem ersten Feriencamp möchte das Mint-Netzwerk Essen des zdi-Zentrums (Zukunft durch Innovation) Berufsorientierung auf eine andere Art und Weise bieten. Vom 30. März bis 2. April bauen rund 20 Schülerinnen und Schüler ferngesteuerte Drohnen, besuchen den Flughafen Mülheim und sehen im Simulator einen Airbus 320 fliegen. Passender Name: „Feriencamp zdi hebt ab!“ „Mint“ meint Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik und Technik sowie der Natur- und Ingenieurwissenschaften. Hinter dem Programm steht ein klares Ziel: Die Schülerinnen und Schüler sollen erste Einblicke in Mint-Berufe aus dem Bereich Luftfahrttechnik gewinnen und Wege dorthin aufgezeigt bekommen. Deshalb erhalten sie – zusätzlich zu den einzelnen Aktivitäten – Einblicke in Berufe und Studiengänge wie Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik. Bei Fragen beantworten Anja Krum 81004-178, anja.krumme, [email protected] und Christiane Schuld, 81004547,[email protected]. Am Uniklinikum und den Schulen kommt es heute wieder zu Warnstreiks. Damit dürfte in einigen Schulen wieder Unterricht ausfallen, auch an der Uniklinik wird es wieder zu Beeinträchtigungen des Klinikbetriebes kommen. Zuletzt mussten u.a. nicht dringende OPs verschoben werden. Daneben sind auch die Beschäftigten der Universität Duisburg- Essen, der Justizverwaltungen, des Landesbetriebs Straßenbau NRW, des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW und der ehemaligen Versorgungsverwaltung des Landes NRW von Verdi zu dem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Während sie nach Duisburg zur Kundgebung fahren, werden die Lehrer in Düsseldorf Druck auf die Landesregierung machen. Hintergrund ist die laufende Tarifrunde für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder. Die städtischen Beamten, auf die sich der Tarifabschluss ebenfalls auswirken würden, dürfen zwar offiziell nicht streiken, werden sich aber ebenfalls beteiligen, teilte Verdi mit. Einige nehmen sich den Angaben nach an solchen Streiktagen Urlaub. Verdi fordert in der Tarifrunde eine Erhöhung der Entgelte um 5,5 Prozent, mindestens aber um 175 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen nach Vorstellung der Gewerkschaft um 100 Euro steigen. Außerdem will die Gewerkschaft die sachgrundlose Befristung kippen und verbindliche Übernahmeregelung für die Auszubildenden erreichen. Debatte über Probleme älterer Arbeitsloser Die Selbsthilfegruppe „Sam50plus“ will auf die schwierige Lage älterer Arbeitsloser hinweisen und veranstaltet am Donnerstag, 26. März, im Haus der Begegnung am Weberplatz eine Podiumsdiskussion. Es gehe um die „Sensibilisierung für die problematische Lebenssituation älterer Arbeitsloser, deren Ziel es ist, am Berufs- und Gesellschaftsleben wieder stärker teilzuhaben“, heißt es in der Einladung. „Sam50plus“ steht für Selbsthilfegruppe für arbeitslose Menschen 50plus aus qualifizierten Berufen. Auf dem Podium diskutieren mit Vertretern der Gruppe unter anderem Essens Sozialdezernent Peter Renzel, der Chef der Essener Arbeitsagentur Torsten Withake sowie eine private Arbeitsvermittlerin. Die Diskussion beginnt um 19 Uhr und wird bis etwa 21 Uhr dauern. Mehr Infos zur Selbsthilfegruppe unter 20 76 76 oder per Mail: [email protected] Eine Lehrwerkstatt gibt’s im Berufskolleg auch: Mara Berndt, Andreas Fuchs und Haumand Said. FOTO: CHRISTOF KOEPSEL Warum sie Autos lieben Mara hat lieber mit Autos als mit Puppen gespielt, Haumand kam ohne ein Wort Deutsch, Andreas ist ein Tüftler: drei Geschichten über junge Kfz-Mechatroniker Von Martin Spletter Das Berufskolleg Mitte, das Essens künftige Kfz-Mechatroniker ausbildet, hat neulich 74 Absolventen verabschiedet, davon waren genau vier Frauen. Eine ist Mara Berndt, 22 Jahre alt, sie sagt: „Ich war immer schon Papa-Kind, und hab’ als Mädchen lieber mit MatchboxAutos gespielt als mit Puppen.“ Ihr Vater ist gelernter Kfz-Mechaniker, da war es für Mara Berndt irgendwie klar, in der elften Klasse ein Betriebspraktikum in der Autobranche zu machen – sie ging zur Dekra, „das gefiel mir eigentlich ganz gut.“ Ihr Traumjob heute: Prüf-Ingenieurin, das heißt, sie möchte gern mal die Tüv-Untersuchungen an Autos machen, „das ist ein sicherheitsrelevantes Thema, das liegt mir am Herzen.“ Außerdem kann sie sich nicht vorstellen, ein Leben lang als Mechanikerin an Autos he- rumzuschrauben: „Bei manchen Sachen fehlt einem als Frau einfach die Kraft, das fängt schon beim Reifenwechsel an einem Transporter-Fahrzeug an.“ Sie ist überzeugt: In der Kfz-Branche, einer klassischen Männer-Domäne, überlebt man als Frau nur, „wenn man absolut fachkompetent ist. Sonst wird man nicht ernst genommen“. Nach ihrer erfolgreichen Ausbildung inklusive Zusatzqualifikation „Betriebsassistent im Handwerk“ geht Mara jetzt an die Fachhochschule: Sie studiert Maschinenbau. Eine erfolgreiche Bildungskarriere legt auch gerade Haumand Said (24) hin, der im April 2008 aus dem Irak kam, ohne ein Wort Deutsch, Eltern und Geschwister waren in der Heimat geblieben, doch er wollte weg vom Kriegsgeschehen, kam in Essen bei seinem Cousin unter, der beantragte erfolgreich eine Vormundschaft. Hau- mand kam in der Hauptschule Bärendelle unter, „in der Auffangklasse für alle, die kein Deutsch können“, und nur kurze Zeit später machte er bei einem Betriebspraktikum in einem großen Kfz-Unternehmen einen so guten Eindruck, dass er nach der Schule seine Lehre dort beginnen konnte. Am Berufskolleg hat er währenddessen nebenbei das Fach-Abi gemacht. „Ich will staatlich geprüfter Techniker werden“, erzählt Haumand, „Fahrzeuge zu bewerten, das macht mir Spaß.“ Sein Vater hat in der Heimat einen Lkw-Verleih; in den Ferien half er oft mit, „das war immer interessant für mich“. Echte Leidenschaft für Autos, vor allem für individuelle Konstruktionen, hat auch Andreas Fuchs, der, nebenbei bemerkt, in diesem Jahr am Berufskolleg Mitte als Jahrgangs-Bester abschnitt. „Mich fasziniert vor allem die Kraft, die in Autos steckt.“ Mittlerweile studiert Aktuelle Absolventen verabschiedet : Die Kfz-Innung Essen und das Berufskolleg Mitte haben zuletzt ihren aktuellen Entlass-Jahrgang verabschiedet. Die besten Berufsschulabschlüsse erzielten Andreas Fuchs, Robert Benholz und Jonas Bielawa. : Beim Bildungsgang, der auch das Fach-Abitur enthält, erzielte mit der Note 1,5 Marvin Ruland das beste Ergebnis. Fuchs Maschinenbau, sein Traumjob wäre es, in der Auto-Konstruktion unterzukommen, zum Beispiel im Wohnmobil-Bau. Auch den klassischen VW „Bulli“ findet er toll, „der hat Charakter“, auch wenn Fuchs privat, wie er schmunzelnd einräumt, einen Golf 3 fährt. Mehr Betreuung für die Trinkerszene Sozialverbände und Suchthilfe arbeiten an gemeinsamen Konzept, das die Verdrängung begleiten soll Smartphone-Kurs für Senioren Einen Smartphone-Kurs für Senioren bietet die Awo-Familienbildung vom 7. bis 28. April, jeweils dienstags von 10 bis 12.15 Uhr an. Das Seminar ist für Senioren gedacht, die über ein eigenes Smartphone mit dem Android-Betriebssystem verfügen und neu in die Smartphone-Welt einsteigen möchten. An ihrem eigenen Gerät lernen sie die Handhabung und Bedienung per Touchscreen und Tastatur, die Benutzung der Basisfunktionen am Telefon, das Anlegen und die Verwaltung von Adressund Kontaktdaten und Nachrichten als SMS oder MMS zu senden und zu empfangen. Ort: Awo-Haus in der Peterstraße 2, Stadtmitte. Die Kursgebühr beträgt 63 Euro. Anmeldung unter 18 97 413. Von Janet Lindgens Die Wohlfahrtsverbände Caritas und Diakonie sowie die Suchthilfe arbeiten gemeinsam an einem Betreuungskonzept für die Trinkerszene, die vom Willy-Brandt-Platz verdrängt werden soll. Ein erstes Treffen dazu fand am Montagabend statt. Caritasdirektor Björn Enno Hermanns kritisierte in diesem Zusammenhang den heute im Stadtrat geplanten Vorstoß von CDU und SPD: „Der Antrag ist mir deutlich zu ordnungspolitisch ausgerichtet“, sagte er. SPD und CDU wollen die Verwaltung beauftragen, die Trinker- und Drogenszene kurzfristig zu verlagern und dort nicht weiter zu tolerieren. Hermans hegt grundsätzlich Verständnis für das Anliegen. „Am Ende ist das eine Interessenabwägung“. jedoch könne eine Verlage- rung nur als „Tandemlösung“ aus Kontrolldruck und sozialer Betreuung funktionieren. Um konkrete Vorschläge, wo man die Szene künftig ansiedelt, soll es bei dem Treffen am Montagabend noch nicht gegangen sein. Man sei sich aber darin einig, dass der neue Ort weiterhin in Bahnhofsnähe liegen muss. Einen geschlossenen Raum, beispielsweise einen so genannten „Saufraum“, lehnen die Verbände jedoch ab. Auch betonen sie die Nähe zu bestehenden Hilfseinrichtungen wie der Suchtberatung der Diakonie in der Maxstraße, dem Krisencafé der Suchthilfe in der Hoffnungstraße und zur Bahnhofmission. Des Weiteren wird es in dem Konzept darum gehen, wie künftig verstärkt Straßenarbeiter zum Einsatz kommen – jedoch ohne die Szene so- zialbetreuerisch „zuzuschwallen“. Allerdings dürfte hier der Knackpunkt sein, wer diese Sozialarbeit künftig bezahlen soll. „Kein Verband hat im Moment diese zusätzlichen Ressourcen“, sagte Hermans. Er sieht daher auch die Stadt mit im Boot. Die Trinkerszene soll vom Willy-Brandt-Platz vertrieben werden. Allerdings muss das sozial begleitet werden, fordern die Wohlfahrtsverbände. FOTO: DIRK BAUER Der erste Warnstreik am Uniklinikum fand Anfang März statt. FOTO: MAJA HITIJ Diskussion zur Bürgerbeteiligung beim Bauen Das Architektenbüro Koschany + Zimmer Architekten (KZA) lädt zu seiner nächsten „Experten-Runde“ ein. Sie findet am Mittwoch, 22. April, von 15 bis 17.30 Uhr statt und widmet sich dem Thema „Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung bei Planungs- und Baumaßnahmen“. Als Referenten und Diskussionsteilnehmer treten Eva Fendel und Andreas Müller vom Amt für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt Essen auf, außerdem Eckhard Lüdecke, Stadtplaner der Stadt Krefeld sowie Peter G. Reichel von der Mediconsult AG aus Düsseldorf. Unter anderem geht es um Möglichkeiten und Grenzen von Bürgerbeteiligung und um Fragen, wie Bauprojekte im öffentlichen Raum idealerweise zusteuern sind. Die Veranstaltung ist kostenlos. Anmeldeschluss ist der 17. April. Da die Anzahl der Teilnehmer begrenzt ist, werden die Anmeldungen in der Reihenfolge des Eingangs berücksichtigt. 896 45 96 oder Mail an [email protected]. Die Experten-Runde findet bei KZA, Rüttenscheider Straße 144 statt.
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