Lokales M IT TWOCH, 27. MA I 201 5 15 Millionen-Antrag für Blütenpracht und Baudenkmäler Regionale Kommunalpolitiker ringen über Parteigrenzen hinweg mit Gablenz um Gelder für Kromlauer Park Der Förderantrag, der Gablenz dringend benötigte Gelder für den Kromlauer Park bringen soll, ist auf dem Weg. Das betonte Bürgermeister Dietmar Noack (CDU) gegenüber den offiziellen Gästen des Park- und Blütenfestes. Es geht um zwei Millionen Euro. Von Gabi Nitsche Kromlau. Wohin das Auge blickte, grüßten die riesigen Rhodendron-Büsche in ihrer Farbenvielfalt zu Pfingsten die Parkfestbesucher. Die Fotoapparate klickten unaufhörlich, ebenso an der Rakotzbrücke. Damit dieses Baudenkmal noch lange ein begehrtes Fotomotiv bleibt, muss es dringend saniert werden. Auch, um den Park in seiner bisherigen Größe zu erhalten, braucht es zusätzliche Finanzen. Das Geld dafür erhofft sich die Gemeinde Gablenz vom Bund. Der Park habe nationalen Charakter und auch für Weißwasser eine besondere Bedeutung als Rückzugsort, betonte Dietmar Noack. Denn die Stadt selbst habe durch den Tagebau Nochten viel grüne Lunge eingebüßt. Der Gablenzer hob noch einmal hervor, dass sich für diesen Förderantrag dankenswerter Weise Kommunalpolitiker über Parteigrenzen hinweg ins Zeug gelegt haben mit dem Bad Muskauer Bürgermeister Andreas Bänder, den Weißwasseraner Oberbürgermeister Torsten Pötzsch sowie die Bundestagsabgeordneten Thomas Jurk (SPD) und Michael Kretschmer (CDU). Mit im Boot saß auch der erfahrene Cord Panning, Geschäftsführer der Stiftung Fürst Pückler Park Bad Muskau. „Ja, wir wollen es alle, Dieser stille Beobachter genießt die Blütenfülle der unzähligen Rhododendren und Azaleen beim Park- und Blütenfest zu Pfingsten in Kromlau. Foto: Gabi Nitsche Werbung“, so Pötzsch. Er findet es toll, dass die Sache gemeinsam angepackt werde. Lobby-Arbeit sei unverzichtbar, und allein seien Probleme wie dieses nicht zu lösen. Die Erfahrungen, die Cord Panning mit einbringe, seien unverzichtbar. „Was in Bad Muskau auf den Weg gebracht wurde, sucht seinesgleichen.“ Pötzsch bat, den Schwung zu nutzen. Denn im Dezember geht es um den Geopark Muskauer Faltenbogen, dann werde über dessen Unesco-Aufnahme entschieden. „Es wäre einzigartig, wenn das auch noch gelänge. Ich bin optimistisch, dass wir das schaffen – ein Werk über drei Ländergrenzen.“ dass der Kromlauer Park erhalten bleibt“, bestätigte Jurk. Und er dankte dem Gablenzer Gemeindechef, dass dieser das Thema um das Finanzen-Dilemma vor einigen Monaten ins Rampenlicht gehoben hat. Sachsen werbe in einem TourismusImagefilm unter dem Titel „Travel where you live“ als erstes mit Aufnahmen der Rakotzbrücke. „Sachsen rühmt sich mit etwas Einzigartigem. Das bedeutet auch, wir müssen gemeinsam mit dem Land etwas tun“, so Jurk. Es wäre eine gelungene Wertschätzung, es auch staatlich zu unterstützen, wenn sich Sachsen schon damit rühme. Er sei „vorsichtig hoffnungsvoll“, was die Förder- gelder angeht. Mit CDU-Mann Michael Kretschmer habe er sich verständigt: „Wir werden gemeinsam im Sinne des Parkes alles Mögliche tun.“ Ins gleiche Horn blies Weißwassers OB. Er erinnerte an ein Foto, welches den Gablenzer Bürgermeister vor der Rakotzbrücke zeige. „Das war deutschlandweite „Es war die Hölle“ - das jahrelange Leben als Crystal-Konsument Themenreihe „Bin ich anders, weil . . .?“ in Weißwasser mit mehr als 60 Gäste im Vereinspavillon fortgesetzt / Betroffene berichten über den Weg aus der Drogensucht Weißwasser. Mehr als 60 Gäste im Vereinspavillon am Sorauer Platz, darunter Oberbürgermeister Torsten Pötzsch (Klartext), sehen auf einer Leinwand abschreckende Fotos von Frauen und Männern, deren Äußeres sich durch starken Crystal-Konsum stark veränderte. Der Einstieg in die dritte Veranstaltung der Themenreihe „Bin ich anders, weil . . .?“ ist schockierend. „Wer hat nicht schon davon geträumt, immer gut drauf zu sein, 30 Stunden durchzuarbeiten?“, fragt Manuela Thomas, die Chefin vom Sozialen Netzwerk Lausitz (SNL), ins Publikum. Stichwort: Crystal-Konsum. Mit dem Sozialteam Haus am Hain und dem Stadtverein soll diesmal über die synthetische Droge, die auf dem Vormarsch ist und rasant abhängig macht, Körper, Geist und Seele zerrüttet, aufgeklärt werden. Das nicht mit Wissen aus Lehrbüchern. Der 34jährige R. aus Görlitz und der 36- jährige J. aus Zittau legen den Anwesenden ungeschminkt zu Füßen, was der jahrelange CrystalKonsum aus ihrem Leben machte und wie es ihnen gelang, sich aus den Klauen zu befreien. Ihnen und dem Publikum zur Seite steht Sozialpädagogin Michaela Priehäußer von der Psychosozialen Behandlungs- und Beratungsstelle Görlitz, die seit mehr als zehn Jahren in der Suchtberatung arbeitet. J. sagt, er sei ein Mustersohn gewesen, strikt gegen Alkohol, Drogen und Rauchen. Doch eine Freundin nahm Crystal. J. war neugierig, sagte sich: Einmal ist keinmal. „Früh habe ich nichts gemerkt, war hellwach, hätte Bäume ausreißen können. Fürs Wochenende war das richtig toll. Ich konnte Musik auflegen, ohne zu ermüden. Und du konntest übelst guten langen Sex haben. 1000mal intensiver als sonst“, erinnert er sich . Schon bald griff er täglich zur Droge, versuchte den- noch, den Alltag zu meistern. Das ging zwei bis drei Jahre gut. „Morgens nahm ich statt Kaffee Crystal. Ohne das Zeugs war ich kein Mensch mehr, habe nichts mehr auf die Reihe bekommen.“ Beschaffungskriminalität kam hinzu. Eine Polizeistreife machte einen Drogentest. Führerschein futsch. Zwei Jahre fuhr er schwarz, eins kam zum anderen. Die Kosten für Drogen, Gericht und Anwalt stiegen. „Ich bin von zuhause weg, mied den Kontakt zu meinen Eltern. Bis zu einer Hausdurchsuchung. Dann haben wir Tacheles geredet.“ Seine Eltern unterstützten ihn Michaela Priehäußer arbeitet in der Suchtberatung und betreut Abhängige wie den 34-jährigen R, die clean werden wollen. Foto: ni nun auf dem Weg, davon loszukommen. Sechs Wochen Entgiftung reichten nicht. Nach drei Monaten waren die guten Vorsätze dahin. Er stand schon mit einem Bein im Gefängnis, da begann er mit einer ambulanten Therapie. Es funktionierte. „Inzwischen bin ich verheiratet, habe zwei Kinder, einen strukturierten Tagesablauf.“ R. ist seit zwei Jahren clean. „Ja, es liegt nur an einem Selbst. Man kann es schaffen“, sagt er. J. lebt nach 14 Jahren CrystalKonsum seit sieben Monaten abstinent. Er spricht von einem enormen Glücksgefühl, das ihm die Droge bescherte. „Ich war superaktiv, euphorisch, alles machte eine riesige Freude. Sogar der Büro-Kram.“ Der selbstständige Handwerker habe seine Abhängigkeit etwa fünf Jahre verstecken können in der Partnerschaft, im Beruf. Anfangs griff auch der Zittauer nur am Wochenende zu. Doch dabei blieb es nicht. „Der Körper passt sich an, verlangt nach mehr“, ergänzt die Suchtberaterin. Irgendwann dann der Absturz am Morgen danach. Er habe sich elend und schlecht gefühlt, blieb im Bett. „Hab ich Crystal gezogen, war es weg. Das war der Anreiz, immer häufiger zu konsumieren.“ Mehrfach versuchte er, aufzuhören. Bei der ersten Entgiftung habe er zuhause alles kurz und klein gehauen. „Ich konnte nicht mit und nicht ohne. Es war die Hölle.“ Etwa 9000 Euro gingen am Ende pro Jahr für die Droge drauf. Seine Psyche machte schlapp. J. erlitt einen Nervenzusammenbruch, wurde depressiv. Bei der Ambus GmbH in Görlitz wird er ambulant therapiert. „Das ist sehr wichtig. Ich stehe weiter im Leben und fühle mich wohl dort.“ Er arbeite hart, verlorene Fähigkeiten wiederzuerlangen - sich konzentrieren und Sachen merken zu können. J. will es schaffen, das Leben ohne Crystal. ni ANZEIGEN Fleischverkauf am 03.06.2015 – Rheingasflaschen 11 kg 18,85 € – Futterkartoffeln 25 kg 4 € Verkauf täglich Mo.–Fr. 8–16 Uhr/Do. 8–18 Uhr/Sa. 8–12 Uhr Agrargenossenschaft Forst eG 03149 Forst, Kölziger Weg (Noßdorf/Nähe ESSO), Tel.: 0 35 62/66 99 25 EIN SUPER TEAM. Ihre Grußanzeigen: (0355) 481 555 www.lr-online.de/anzeigen LR-GEWINNSPIEL Mein Gartenschnappschuss 2015 Abdrücken — abschicken — gewinnen! Und so funktionierts: Die ersten Blumen sprießen und die Sonne lockt uns immer öfter raus in unsere Gärten. Dort warten die schönsten Motive auf Ihre Kamera! Egal ob blumig, tierisch, erntereif oder kurios — die LAUSITZER RUNDSCHAU sucht Ihr schönstes Gartenfoto. 1. Internetseite www.lr-online.de/gartenschnappschuss aufrufen 2. Foto in einer der vier Kategorien (tierisch, kurios, blumig, erntereif) hochladen 3. Kontaktdaten angeben 4. 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