Was hat das weibliche Gehirn, was das männliche nicht hat? Nichts. …………………………………………………………………………………………. Alle Hirne sind intersex …………………………………………………………………………………………. Eine Veranstaltung der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich Donnerstag, 26. März 2015, 18.00-20.00 Uhr, Bibliothek zur Gleichstellung Stadthaus, Stadthausquai 17, 8001 Zürich (4. Stock, Raum Nr. 429) Worin liegt der Unterschied zwischen einem weiblichen und männlichen Gehirn? Darüber scheint es einen breiten Konsens zu geben: Frauen würden mehr Emotionen empfinden und besser Sprachen lernen, Männer dagegen begeisterten sich für Technisches und liebten kompetitives Verhalten. Wo, wenn nicht im Gehirn, finden viele, sollen die Gründe für dieses unterschiedliche Verhalten liegen? Seit längerem werden vermutete Differenzen zwischen weiblichen und männlichen Gehirnen durch bildgebende Verfahren und aufwendige Messungen untermauert: Mit Hilfe von Kernspintomographen („in die Röhre schieben“) fragen Neurowissenschaftler_innen, welche Regionen im Gehirn bei bestimmten Aufgaben geschlechtsabhängig stärker aktiviert werden. Anschliessend zeigen Bilder mit farblich kodierten Aktivitätsherden, welche Hirnareale in welcher Geschlechtergruppe vergleichsweise mehr bei der Lösung der präsentierten Experimentalaufgaben herangezogen wurden. Dr. Anelis Kaiser forscht am Institut für Sozialpsychologie und Soziale Neurowissenschaft der Universität Bern. Ausgehend von ihren eigenen Experimentalstudien stellt sie konkrete Arbeiten über Geschlechterdifferenzen im Gehirn vor und beantwortet die Frage, warum es kein weibliches oder männliches Gehirn gibt. Sie gibt einen Einblick in das neurowissenschaftliche Experimentalgeschehen und beleuchtet, an welchen Punkten Geschlecht und Geschlechtlichkeit nicht nur als etwas Fixes, Binäres, Abgeschlossenes und Kategoriales verstanden, sondern auch als solches mitkonstruiert wird. In diesem Zusammenhang wird sie auch gesellschaftspolitische Fragen thematisieren, wie: Welche Folgen hat es, wenn Geschlechterforschung neurowissenschaftliche Differenzen zwischen den Geschlechtern postuliert und verbreitet? Wie könnte kritische Neurowissenschaft Geschlechtlichkeit anders fassen? Im Anschluss an den inhaltlichen Teil der Veranstaltung können die Gespräche bei Brot, Wein und Käse vertieft werden. Anmeldung unbedingt erforderlich bis 24. März 2015 → anmelden.
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