Seoul Women`s University 2014/15

Erfahrungsbericht zum Auslandssemster an der Seouls Woman‘s University
안녕하세요(annyeonghaseyo korean. Hallo) ich bin zurück aus meinem Auslandssemester in Korea an
der Seouls Womans University und dies ist mein Erfahrungsbericht hierzu. Mein Auslandsemester
hatte eine Besonderheit und zwar ich bin ein Mann und bin an eine Frauen Universität nach Korea
gegangen. Dies hört sich zunächst ein wenig komisch an, ist aber in Korea für internationale Studenten
möglich. Die SWU war auch zunächst nicht meine Erstwahl, aber wie sich später herausgestellt hat war
es eine großartige Entscheidung an diese Universität zu gehen. Es war auch keinerlei Problem als Mann
an eine Frauenuniversität zu gehen.
Die Universität, die Betreuung und die Wohnung
Die Universität ist insgesamt sehr modern und sieht super aus, besser als die meisten europäischen
Universtäten. Es sind zahlreiche Geschäfte wie z.B. Cafés, ein Convenience Store, Bäcker und sowas
wie Subway, eine Bank und eine Lichtwiese mit einem kleinen Park auf den Campus. Die Cafeteria ist
auch nicht schlecht, aber wenn man kein koreanisch kann dann ist es anfangs etwas schwierig, aber
die koreanischen Studenten helfen hier schnell weiter. Die Studenten können so gut wie immer english,
nur das Personal kann oft kein Englisch. Dies ist aber in den meisten Geschäften und Restaurant in
Korea so. Besonders auffallend ist das jüngere Leute besonders gut English können und ab ca. 30 oft
ziemlich schlecht bis gar kein Englisch sprechen.
Es gibt ein Betreuer für internationale Studierende an der Universität. Dieser ist sehr freundlich und
hilft auch sehr gerne und auch meist schnell weiter. Ihr solltet nur beachten dass ihr ihn am besten
immer anruft oder persönlich hingeht, sonst dauert es manchmal sehr lange oder es gerät auch
manchmal sogar in Vergessenheit. Ich würde euch empfehlen auch schon von Deutschland ihn mal
anzurufen und alle Fragen zu klären, wie gesagt per E-Mail klappt dies meist nicht so gut und
telefonieren über Skype ist ja auch aufs Festnetz im Ausland sehr, sehr günstig. Der Betreuer hat mir
und zwei anderen Studenten eine Wohnung vermittelt. Die Wohnung war relativ alt und nicht im
besten Zustand und auch im Vergleich zu andern Wohnungsangeboten in Korea relativ teuer. Es ist
aber als Ausländer in Korea sehr schwierig eine Wohnung zu finden, ohne extrem hohe Kautionen zu
bezahlen (oft über 10.000 Euro). Wir mussten nur ca. 800 Euro Kaution und 400 Euro monatlich pro
Person bezahlen. Wir hatten allerdings auch eigentlich ein Zimmer zu wenig, so dass einer immer im
Wohnzimmer schlafen musste, was auf Dauer ziemlich nervig war. Als weibliche Studentin kann man
auch im Studentenwohnheim schlafen, was wesentlich billiger ist. Dies hat allerdings den Nachteil dass
man sich an sehr viele Regeln halten muss und wenn man Regeln nicht einhält, dann bekommt man
Strafpunkte und bei zu vielen Regelverstößen muss man dann das Wohnheim verlassen. Zu den
nervigsten Regeln, wie ich von anderen Studentinnen gehört habe, gehört die Sperrstunde und das
Alkoholverbot. Wenn man nach 11 Uhr ins Wohnheim kommt muss man dies vorher anmelden und
man darf dann erst morgens am nächsten Tag ins Wohnheim kommen.
Das SWU Buddy Programm
Sehr positiv an meinem Auslandssemester war SWU Buddy. Es ist ein von Studenten geführtes
Programm zur Betreuung von internationalen Studenten. Es gab zahlreiche Veranstaltungen und
Ausflüge von SWU Buddy. Diese waren immer sehr gut geplant und es wurde von den Studenten von
dem Programm sehr viel gemacht für die internationalen Studenten. Unter anderem waren wir am
Han-River, haben mehrere Film Nächte gehabt, koreanisches Essen gemacht und auch öfters mal
zusammen gefeiert. Durch SWU Buddy habe ich sehr viel über Korea erfahren und sehr viel Spaß mit
den anderen Studenten gehabt. Ich würde jedem empfehlen bei SWU Buddy teilzunehmen. Am Anfang
vor dem Start des Semesters bekommt man Informationen hierzu. Man kann sich auch am Anfang
19.03.2015
einen studentischen Betreuer (SWU Buddy) unter mehreren Profilen welche online gestellt sind
raussuchen. Manch Studenten sprechen sogar deutsch.
Zu den Kursen
Ich hatte die maximale Anzahl an Kursen belegt die möglich sind. Also 16 koreanische Credits und ich
finde dies war die optimale Menge und ich hatte auch alle Kurse bestanden, wobei der koreanisch Kurs
schon relativ anspruchsvoll war. Ich hatte die folgenden Kurse besucht.





Korean Language Basic Course Level 1 (Reading, Writing, Listening, Speaking)
International Business Environment
Global Marketing
English Speaking
English Presentation
Insgesamt waren die Kurse alle sehr gut wobei der koreanisch Basic Kurs schon sehr anspruchsvoll war.
Ich war in einer Klasse mit 4 Chinesinen die bereits seit einem Jahr koreanisch gelernt hatten. Ich habe
aber zum Glück bestanden, es hatte sehr geholfen dass die Lehrerin English gesprochen hatte und ganz
von Beginn angefangen hatte. Es gibt auch noch intensiv Kurse, dieser ist aber wirklich sehr intensiv
und ich würde nur empfehlen den Kurs zu besuchen wenn man sonst keine anderen Kurse besucht
und wirklich intensiv und mit viel Zeit Aufwand die koreanisch Sprache lernen möchte. Beide Business
Kurse hatte ich bei einem sehr guten Professor der ebenfalls mal in Deutschland studiert hatte. Es gab
auch einige Veranstaltungen außerhalb der Uni z.B. waren wir auch auf einer Konferenz was sehr
interessant war. Die beiden English Kurse waren relativ einfach, bei dem speaking Kurs konnte ich noch
das ein und das andere lernen, wobei der Presentations Kurs meiner Meinung viel zu einfach war. Aber
langweilig waren beide Kurse auf jeden Fall nicht, da es immer wieder mal zu witzigen Gesprächen
gekommen ist. Die Kurse an koreanischen Universitäten haben ein bisschen mehr den Stil von
Schulunterricht und es besteht auch Anwesenheitspflicht! Es ist aber kein Problem wenn man unter
20% fehlt. Allerdings sollte man dann vorher oder nachher dem Professor Bescheid sagen, da es bei
den kleinen Klassengrößen schon auffällt wenn man fehlt.
Über Korea
Korea und besonders Seoul ist sehr modern und sicher. Die Infrastruktur ist insgesamt auch sehr gut,
das U-Bahn Netz ist eines der besten der Welt und sehr schnell und günstig. Es ist so sicher in der Stadt
dass man in der Innenstadt in einem Café bedenkenlos sein Handy, Laptop und Geldbeutel für eine
Viertel Stunde liegen lassen kann und kurz weggehen kann ohne Bedenken zu haben etwas geklaut zu
bekommen. Das koreanische Essen finde ich sehr lecker und es ist ein bisschen scharf. Die Supermärkte
sind in der Regel etwas teurer als in Deutschland und besonders westliche Produkte und besonders
Milchprodukte sind sehr teuer. Essen gehen ist dagegen sehr günstig im Vergleich zu Deutschland.
Alkohol ist auch sehr günstig, Tabak war sehr günstig wird aber nächstes Jahr so teuer wie in
Deutschland. Es gibt in Seoul sehr viel zu sehen und zu entdecken. Viele Museen sind sehr gut und
auch oft kostenlos. Von dem Nordkorea Konflikt bekommt man so gut wie nichts mit, ich finde es sehr
überraschend dass 30-40 km entfernt Nordkorea ist und die Leute dort unterdrückt und in Armut leben
und auf der anderen Seite Korea ist und die Leute ein sehr gutes Leben haben und nach deutschen
Standard leben können.
19.03.2015
Weitere Reismöglichkeiten während des Auslandsemesters
Während meines Auslandssemester habe ich noch einige andere Länder besucht und ich würde jedem
anderen Student auch empfehlen dies zu tun, wann hat man sonst mal die Gelegenheit so viele Länder
so günstig in Asien zu besuchen. Ich war in Bejing(Peking) China und Tokyo in Japan, außerdem habe
ich Korea die Städte Jeonju und Busan besucht. Ein paar Freunde von mir haben auch die Jeju Insel in
Korea besucht was ebenfalls sehr empfehlenswert ist. Innerhalb Korea reist man am günstigsten mit
dem Bus. Es war sehr interessant auch mal andere Seiten von Asien zu sehen und ich war überrascht
wie enorm die Unterschiede sind, besonders in Bezug auf China. Nach China zu Reisen ist allerding
nicht so einfach da man vorher bei der chinesischen Botschaft ein Visum beantragen muss was ca. 6070 Euro kostet.
Ein paar praktische Tipps
Ich würde mir direkt am Anfang eine T-Money Karte in irgendeinem Convenience Store kaufen. Das ist
eine Karte mit der man seine U-Bahn und Bus Fahrten sehr schnell und einfach bezahlen kann. Einfach
Karte kaufen mit Geld aufladen und zum Bezahlen an den Automaten halten. Einzel Tickets ziehen ist
viel zu umständlich auf Dauer und auch ein bisschen teurer. Ihr könnt auch in vielen Geschäften mit
der T-Money Karte bezahlen. Es ist außerdem sehr zu empfehlen die App Subway Korea auf seinem
Handy zu installieren. Damit kann man sehr schnell und einfach herausfinden wo man umsteigen muss
und wie lange die Fahrt dauert. Zum allgemeinen bezahlen empfiehlt sich sehr eine Kreditkarte. Dies
ist der einfachste und schnellste Weg in Korea zu bezahlen. In Korea bezahlt man wirklich alles mit
Kreditkarte, selbst wenn man nur einen Kaugummi kauft. Ich würde empfehlen vor Reiseantritt eine
Kreditkarte mit günstigen Auslandsabhebungskosten zu suchen. Bei mir waren die
Auslandsabhebungen kostenlos. Bitte beachtet auch die Abhebungslimits, diese sind sehr
unterschiedlich und die Limits die Ihr von den Banken aus Deutschland gesagt bekommt stimmen oft
nicht, da im Ausland dann wieder selbst anderen Limits von deren Banken gelten. Bei mir waren zum
Beispiel nicht über ca. 1000 Euro im Monat möglich und dies war schon ein wenig schwierig da ich die
Kaution bezahlen musste.
Zum Telefonieren und für das mobile Internet würde ich euch die egSim Karte vom GS25 Convenience
Store empfehlen. Das ist vom Preisleistungsverhältnis die beste die wir gefunden haben und sehr
einfach einzurichten. Die Karte gibt es allerdings nur bei GS25 in der Innenstadt, aber es gibt eine
Menge GS25 also keine Sorge man findet schnell so einen Laden, zum Beispiel an der Anguk Station.
Der große Vorteil an dieser Karte ist dass man zusätzlich zum normalen Mobilfunk auch kostenloses
olleh Wifi hat und olleh wifi ist sehr sehr oft vorhanden und dann kann man sehr schnell und ohne
Datenbegrenzung so viel surfen wie man möchte. Zum Beispiel ist überall in der U-Bahn und sogar am
Strand vorhanden! Das Mobilfunknetz in Korea ist nämlich so gut das man ruck zuck sein
Datenvolumen aufgebraucht hat, wenn man nicht aufpasst, da man überall und wirklich überall (sogar
auf den Bergen) LTE mit vollen Empfang hat. Wenn man die Karte gekauft hat muss man mit seinem
Handy seinen Reisepass abfotografieren und dann wird Werktags innerhalb von wenigen Stunden die
Karte freigeschaltet. Für olleh wifi muss man sich dann noch auf der Webseite regestieren, aber keine
Sorge dies ist alles auf der Sim Karten Verpackung gut beschrieben.
Fazit
Mein Auslandssemester in Korea an der SWU war großartig und gehört zweifelsohne zu eines der
besten Erlebnissen in meinem Leben. Ich kann jedem nur empfehlen an diese Universität zu gehen. Ich
habe so viele neue Dinge gesehen und erlebt und sogar eine neue Sprache gelernt und so viele neue
Freunde kennen gelernt und das in einer nur so kurzen Zeit, es war wirklich toll. Am liebsten wäre ich
noch ein paar Monate länger geblieben. Man lernt wirklich die Welt in einem ganz anderen Licht zu
sehen.
19.03.2015
Bilder
Um sich einen besseren Eindruck zu machen habe ich noch ein paar Bilder an den Bericht angehängt.
19.03.2015