44 s c hwi m m enten Schwimmenten, Gattung Anas Während sich die Handschwingen bei den verschiedenen Arten der Schwimmenten kaum an der Färbung, allenfalls an der Größe unterscheiden lassen, findet man Artunterschiede vor allem in den Armschwingen, den Großen Oberen Armdecken sowie den Schirm- und Schulterfedern. Man achte also bei Funden vor allem auf solche Federn. Schnatterente Anas strepera Federmerkmale: Die Handschwingen wirken im Vergleich zur Stockente zierlich. Sie sind matt sepiafarben mit schwacher Aufhellung an der Basis der Innenfahne und Verdunkelung an der Spitze. Wie üblich ist H9 an der Außenfahne und H10 an der Innenfahne verengt. Die längste Handschwinge misst 18 bis 21 cm, im Mittel 19 cm. Der weiße Flügelspiegel ist nur am inneren Ende des Armflügels entwickelt, bei jungen Weibchen beschränkt er sich auf die Außenfahne der 9. Armschwinge oder fehlt ganz. Bei alten Männchen ist er größer und enthält mehrere weiß leuchtende Armschwingen. In jedem Fall wird er nach außen und nach vorn hin im Arm schwarz begrenzt: Die Großen Oberen Armdecken sind am Ende schwarz gesäumt. Die Schirmfedern sind beim Männchen einfarbig sepia getönt, tragen aber auf der Außenfahne einen schwachen frostigen Schimmer. Beim Weibchen sind sie dunkel mit heller Marmorierung auf der Außenfahne und hellem umlaufendem Saum. Die mittlere Steuerfeder ist ähnlich wie eine Schirmfeder, aber symmetrisch gemustert. Nach außen hin werden die Schwanzfedern heller, St7 ist beinahe weiß. Die längsten Steuerfedern messen 8,5 bis 11,8 cm (Mittel 9,9 cm). Ober- und Unterschwanzdecken sind beim Männchen im Prachtkleid schwarz, beim Weibchen aber heller und marmoriert oder (unten) mit mehr oder weniger breitem Schaftstrich. Vorkommen und Mauser: Die Schnatterente tritt als spärlicher Brutvogel auf vegetationsreichen Gewässern an Küsten, in Flussauen und im Binnenland auf und zieht zum Überwintern nach Westeuropa. In Deutschland rechnet man Innenteil_Umbruch 5.indd 44 Der Erpel bewacht die Partnerin beim Gründeln. jetzt mit 6500 bis 8500 Brutpaaren, die meisten in Schleswig-Holstein. Die Mauser beginnt mit dem Kleingefieder, bei den Männchen schon im Mai, bei den Weibchen später. Danach folgt der Ersatz der synchron ausfallenden Schwingen, wobei die Männchen meist im Juli/August für etwa vier Wochen flugunfähig sind; die Weibchen folgen verzögert. In beiden Geschlechtern schließt sich die neuerliche Mauser des Kleingefieders sehr bald an die Erneuerung der Schwingen an, sodass die Vögel frühzeitig im Herbst wieder das Prachtkleid tragen. Ähnliche Arten: Während die Armschwingen der etwas größeren Stockente einen blauen Schimmer tragen, ist der Spiegel bei Krickente, Knäkente, Löffelente leuchtend grün, bei der Schnatterente jedoch klein und randlich weiß. Bei der Pfeifente ist er mattgrün oder schwarz mit weißem Innenfeld. ➔ Tafel Seite 368 13.03.2015 12:24:18 45 s c hnatterente , p feifente , s to c k ente Pfeifente Anas penelope Federmerkmale: Die Handschwingen sind durchweg dunkel graubraun, mit einer schwachen Aufhellung an der Basis der Innenfahne, die Spitzen sind dunkel. H9 ist mit 17 bis 21 cm (Mittel 19,5 cm) am längsten, H8 und 10 sind nur wenig kürzer. H9 trägt eine Außenfahnenverengung an der Spitze, H10 eine Verengung der Innenfahne. Bei den Armschwingen des Männchens stellt sich ein tiefdunkler, grün schillernder Spiegel auf der basalen Hälfte der Außenfahne dar. Bei den Weibchen ist der Spiegel schwarz. An der Spitze der Armschwingen fällt ein 2 bis 4 mm breiter heller Saum auf. Bei A10 oder 11 ist die Außenfahne teilweise weiß. Die Schirmfedern sind besonders an der Außenfahne samtschwarz, nur der Schaft und ein schmaler Saum der Außenfahne heben sich hell ab. Die Großen Oberen Armdecken sind bei den Erpeln grau, am Ende tragen sie eine breite tiefschwarze Binde und der größte Teil der Außenfahne ist weiß. Diese Federn bilden das weiße Flügelfeld, das bei fliegenden alten Erpeln gut sichtbar ist. Bei den Weibchen und Jungvögeln ist dieses Muster nur angedeutet. Die beiderseits meist sieben Steuerfedern sind beim Erpel betont dunkelgrau mit hellen Spitzen, werden nach außen hin heller und sind vor allem auf den Außenfahnen silbrig überflogen; die mittleren Schwanzfedern sind am dunkelsten. Die längste Steuerfeder sitzt jeweils in der Schwanzmitte und ist beim Männchen etwa 11,5 cm lang (Variationsweite für alle Kleider 8,5 bis 12,8 cm, Mittel 10,4 cm bei n = 325). Sie überragt ihre Nachbarn im Prachtkleid um 11 bis 25 mm. Auch bei den Weibchen sind die Steuerfedern spitz. Im Flugbild zeigt sich der verlängerte, spitze Schwanz. Das ist aber beim Weibchen schwächer ausgeprägt als beim Erpel. Vorkommen und Mauser: Pfeifenten sind Brutvögel Skandinaviens und Russlands, kommen jedoch außerhalb der Brutzeit in großen Scharen bei uns an den Küsten und im Binnenland vor, vor allem von September bis April. Hierzulande gibt es nur 40 bis 45 Brutpaare. Sie sind als Wintergäste gesellige, häufig nachtaktive Innenteil_Umbruch 5.indd 45 Nur alte Erpel haben das große weiße Flügelfeld. Weidegänger wie Gänse und treten daher meist in größeren Trupps auf. Die Mauser der Schwingen erfolgt im Sommer bis in den Herbst hinein. Ähnliche Arten: Verlängerte, spitze Schwanzfedern findet man auch bei der Spießente. Während die Armschwingen der Stockente blauvioletten Glanz tragen, ist der Spiegel bei Krickente, Knäkente und Löffelente leuchtend grün, bei der Pfeifente mattgrün oder schwarz mit weißem Innenfeld. ➔ Tafel Seite 369 Stockente Anas platyrhynchos Federmerkmale: Die Handschwingen sind braun mit einem Stich ins Sepia. Die Schäfte heben sich farblich kaum von den Fahnen ab. Die längste Handschwinge misst 18,5 bis 22 cm, im Mittel 20 cm. H10 hat eine Verengung an der Spitze der Innenfahne, die vielleicht für den pfeifenden Flugschall verantwortlich ist. H9 hat eine Einbuchtung an der Außenfahne, wodurch die Spitze von H10 freigestellt wird. Diese Eigenschaften sind typisch für Entenflügel, aber bei den einzelnen Arten unterschiedlich ausgeprägt. Besonders bezeichnend sind die Armschwingen, die mit ihren Außenfahnen einen auffälligen, blauviolett schillernden Spiegel bilden. Dieser Spiegel wirkt durch abweichende Lichtbrechung grünlich, sobald die Federn feucht sind. Die Innenfahnen sind graubraun, die Federspitze hat ein leuchtend weißes Band. Der Spiegel ist in beiden Geschlechtern gleich ausgebildet. Die Großen Oberen Armdecken 13.03.2015 12:24:20
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