MANAGEMENT & UNTERNEHMER Franchise-Test: Mail Boxes Etc. Das Büro-Franchise Franchise-Test Mail Boxes Etc. bietet all jene Dienstleistungen, die Büros gerne auslagern. Besonders im Westen Österreichs sucht das US-amerikanische Franchise-System noch Partner. Die GEWINN-Franchise-Tests können Sie downloaden: http://www.gewinn.com/ management-karriere/franchise/ Foto: Pepo Schuster Die letzten vier Ausgaben: 04/09 Loctec 03/09 Comocamicie 02/09 itellico internet solutions gmbh 01/09 Sonnentor Birgit und Gerhard Weiss betreiben seit 2002 ein MBE-Center im Business Park der Wiener Twin Towers am Wienerberg VON THOMAS WILHELM ass Birgit Weiss, 37, D Franchise-Nehmerin bei Mail Boxes Etc. (MBE) wurde, musste sich früher oder später fast zwingend ergeben. Denn als MBE-Angestellte kannte Weiss das auf Bürodienstleistungen spezialisierte US-amerikanische Franchise-System sozusagen von innen, bevor sie gemein- GEWINNBewertung: Mail Boxes Etc. Preis/Leistung: Ausgereiftheit: Marktchancen: 70 sam mit ihrem Mann Gerhard ihren eigenen MBEShop eröffnete. „Ich arbeitete damals in der MBE-Zentrale, als im Business Park der Wiener Twin Towers am Wienerberg ein Geschäftslokal frei wurde. Dort eröffneten wir wenig später unseren MBE-Shop“, erzählt Weiss. Und überzeugt vom System war Weiss, seit sie im Zuge ihrer Ausbildung als Mitarbeiterin der Systemzentrale ausführliche Schulungen bei MBE in den USA und Italien mitgemacht hatte. 2002 schließlich kündigte Gerhard Weiss seinen Job als Key-Accounter bei Eskimo-Iglo und widmete sich dem Aufbau des MBEShops, während Birgit Weiss zunächst ihren alten Job behielt. Weiss: „Der Grund da- für war das Geld.“ Eine kluge Entscheidung, denn gerade zu Beginn der Selbständigkeit, wenn es noch kaum Umsätze gibt, müssen viele Jungunternehmer auf ihre Ersparnisse zurückgreifen, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Erst später, nach Ablauf von zwei Karenzzeiten, trat Weiss ganz in die Firma ein und kümmert sich seitdem um administrative Aufgaben, während ihr Mann das Tagesgeschäft abwickelt. Mit Klinkenputzen zum größten MBE-Center Mit einem Mitarbeiter und einem Anfangsinvestment startete das Ehepaar Weiss seinen MBE-Shop auf anfänglich 120 Quadratmetern. Um sich einen Kundenstock aufzubauen, waren zu Beginn aber viele Kundenbesuche nötig. „Unser Geschäft ist recht hemdsärmelig, vor allem zu Beginn muss man selbst anpacken“, so Birgit Weiss. Zusätzlich wurde in Inzersdorf Lagerraum angemietet, um eine große Digitaldruck-Maschine unterzubringen. Von den bei MBE angebotenen Serviceleistungen Versand, Verpackung, Postfach- oder Druckservice ist bei den Weiss’ Letzteres der eindeutige Schwerpunkt. Weiss: „Die meisten deutschen Kollegen machen den größten Teil ihres Umsatzes mit Versand, wir mit Druck.“ Für Weiss’ monatlichen Grundumsatz sorgen Kleinunternehmen, die regelmäßig Drucksorten wie etwa Trainingsunterlagen bestellen. „Die Butter aufs Brot bringen aber Großkunden wie Canon oder L’Oreal“, so die MBE-Partnerin. Apropos Umsatz: Letztes Jahr betrug dieser ohne Weiterverrechnungen wie Porto, Versicherungen und ähnliche Durchlaufposten fast eine Million Euro. „Grund dafür war die Fußball-WM. Da haben wir zum Beispiel für Canon ein großes Gewinnspiel durchgeGEWINN 6/09 Foto: Pepo Schuster MANAGEMENT & UNTERNEHMER Franchise-Test: Mail Boxes Etc. Den Großteil seines Umsatzes macht Gerhard Weiss mit Drucksorten, die er mit einer digitalen Druckmaschine herstellt führt“, erklärt Weiss, die nicht damit rechnet, auch 2009 einen ähnlichen Umsatz zu erreichen. An fehlender Unterstützung durch die Systemzentrale wird das jedenfalls nicht liegen, eher an der Wirtschaftskrise. Denn mit den Leistungen der Zentrale ist Weiss sehr zufrieden: „Besonders die laufenden Trainings mit Schwerpunkt Verkauf schätze ich sehr.“ Diese Trainings für FranchisePartner und deren Mitarbeiter werden auch von Lieferanten wie Xerox oder UPS veranstaltet, etwa um neue Praxisanwendungen zu erklären und zu üben. Die Schulungen selbst sind kos- tenlos, die Kosten für Anreise und Hotel spendiert Weiss ihren Mitarbeitern. Eigener Manager betreut Österreich Mail Boxes Etc. (MBE) mit dem Stammsitz in San Diego/USA ist eine Tochter des weltweiten Paketdienstes UPS und das weltweit größte Franchise-System für Versand-, Büro- und Kommunikationsdienstleistungen aus einer Hand. Weltweit gibt es über 6.000 MBE-Center, fast 900 davon befinden sich in Europa, in Österreich sind es momentan 31. Die MBE Deutschland GmbH ist seit 2003 MasterFranchise-Nehmer für Öster- reich, was bedeutet, dass der Vertragspartner heimischer Franchise-Nehmer MBE Deutschland ist. In Österreich existiert allerdings zur besseren Betreuung der Franchise-Partner mit Dieter Baier mittlerweile ein eigener Österreich-Manager vor Ort. Eine Lösung, die zu funktionieren scheint. So gut, dass MBE für Österreich 2008 beim Gesamtumsatz den Rekordwert von 11,5 Millionen Euro nach San Diego melden konnte. Das macht wohl Appetit auf mehr: Insbesondere in Westösterreich sucht MBE Franchise-Partner. Die Geschäftsaussichten, so ist man bei MBE überzeugt, sind bestens, denn Outsourcing sei besonders in Krisenzeiten gefragt. Mit dem Bürodienstleistungsmix aus Versand und Verpackung sowie Grafik und Druck will MBE gerade jetzt bei Unternehmen punkten. GEWINN-Fazit: Ein professionell geführtes Franchise-System, das in Österreich gut Fuß gefasst hat und auch Quereinsteigern interessante Möglichkeiten bietet. Lediglich die Einstiegsgebühr erscheint etwas hoch, vor allem, weil nicht einmal die Kosten für das erste Training darin enthalten sind. Fakten: Mail Boxes Etc. Franchise-Geber: Dieter Baier, Gebiets-FranchiseNehmer Österreich & Westbayern, GFN Franchising GmbH, Liebermannstraße A01 118, 2345 Brunn/ Gebirge, Tel. 02236/378 944, Fax: 02236/378 945, E-Mail: [email protected], Web: www.mbe.at Gesucht: Kontaktfreudige Partner mit PC-Basiskenntnissen, gerne auch Quereinsteiger vorrangig für Westösterreich (vor allem Oberösterreich und Salzburg, teilweise auch Tirol, Vorarlberg, Steiermark und Kärnten) Startinvestitionen: ab rund 70.000 Euro Eintrittsgebühr: 21.900 Euro exkl. USt Monatliche FranchiseGebühr: 10 Prozent vom Nettoumsatz (= jener Umsatz, bei welchem ein Deckungsbeitrag erzielt werden kann) Werbegebühr: in FranchiseGebühr enthalten Vertragslaufzeit: 10 Jahre G
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