Eine minimalistische Einführung in die Praxis der Bienenhaltung

Eine minimalistische Einführung in
die Praxis der Bienenhaltung
Über Bienen
Hier geht es um die Honigbiene bzw. eine Züchtung
aus dieser Art. Sie organisieren sich in Völkern und
Kolonien wie Ameisen und Termiten. Wie bei den
meisten volkbildenden Insekten legt nur die Königin
die Eier. Die gesamte Arbeitsleistung übernehmen die
weiblichen Arbeitsbienen, sie sind es die ausfliegen, Honig sammeln und einlagern. Die Drohnen werden nur einmalig zum Befruchten der Königin gebraucht, ansonsten tun sie nichts (und werden meistens entsorgt). Die Königin,
auch Weisel genannt, ist jahrelanglebig, die Arbeitsbienen leben im Sommer etwas einen Monat, im Winter etwas länger.
Das "Volk" ist ein Organismus mit komplexer, aber reproduzierbarer Handlungsintelligenz, wie schon KI-Theoretiker Douglas R. Hofstadter konstatiert.
Nicht zu verwechseln mit Schwarmintelligenz! Der Organismus ähnelt einem
Gehirn, wo viele Neuronen und Synapsen zusammenwirken. Bienen und der
Volks-Organismus können Formen, Farben (Markierungen an Bienenhäusern)
und Gerüche (wieder)erkennen, können angreifen und Krieg führen, sich wärmen und kühlen. Einzelne Bienen können durch Tänze dem Volk die exakte
Lage von Futterplätzen mitteilen. Das Volk beherrscht eine bedarfsorientierte,
variable Arbeitsteilung (Brutpflege, Honigsammeln, Stock bewachen, Aufräumen ...)
Das Handlungsspektrum ist trotz ganzer Bibliotheken von Praxis- und Forschungsliteratur immer noch für Überraschungen gut.
Der Honig ist den Menschen seit Jahrtausenden bekannt. Die ursprüngliche Imkerei (die in tropischen Ländern auch immer noch existiert) bestand darin, Bienenvölker zu suchen und ihnen die Honigwaben abzunehmen. Abgesehen von
der Suche ist das mit beschwerlichen und, wegen der Wehrhaftigkeit der Völker
auch gefährlichen Klettereien in Bäume und Felsnester verbunden. Deshalb versuchen Züchter und Imker seit Jahrtausenden Bienen als Haustiere zur kontrollierten Honigproduktion halten.
Aus heutiger Sicht ist der Honig kein besonders wertvolles Nahrungsmittel
mehr, dafür ist die Bestäubungstätigkeit der Bienen von immenser Bedeutung.
Es ist tatsächlich so, dass bei bei Bienenmangel tatsächlich Menschen manche
Blüten mit einem Pinsel bestäuben müssen.
Die Biene als Nutztier
Bienen können sich auch in unseren Breiten im Prinzip alleine versorgen (wie
eigentlich alle Tiere ...), man muss sie nicht wirklich schützen und füttern.
Wenn man ihnen aber den Honig - die Winter- und Schlechtwetternahrung wegnimmt, muss man sie aber im Herbst ersetzen, normalerweise durch eine
Zuckerlösung, die die Bienen selbständig in ihre Waben einbauen.
Daneben gibt es natürliche Gefahren, die zum Verlust der Völker führen: hauptsächlich Futtermangel durch z.B. verspätetes oder "unterbrochenes" Frühjahr,
sowie durch Varroamilben und andere Schädlinge.
Für die Honiggewinnung ist es praktisch, den Bienenvölkern ein künstliches
Zuhause zu bieten, um nicht aus Löchern und Höhlen Honigwaben ausschneiden zu müssen. Hierzulande sind stapelbare Kästen, sogenannte Beuten, mit in
Zargen eingehängten Rahmen üblich. In diese Rahmen bauen die Bienen ihre
Waben aus Wachs. Aufgrund der langen Traditionen seit dem Mittelalter gibt es
beliebig viele regionale Beuten- und Rahmengrößen. Hinsichtlich der Austauschbarkeit sollte man sich für ein System entscheiden. Regionale Imker und
Imkerbedarfshandlungen werden da Empfehlungen geben können. In Wilnsdorf-Wilden gibt es z.B. einen hauptberuflichen Imker, Bio-Imker Jörg Baumgarten.
Was braucht man?
Der Imker benötigt die erwähnten Beuten, sowie Rahmen, die
in den Beuten aufgehängt werden. Es gibt Bausätze für 39
Euro
(www.Bienenbeute.de).
Normalerweise werden die Beuten in Magazinen vertikal gestapelt, der Zugang zu den Waben ist jeweils von
oben. Beuten mit Zugang von hinten werden in stationären Bienenhäusern verwendet. Der Nachteil von Bienenhäusern ist die Immobilität, ihr Vorteil ist, dass
die Arbeit bequemer ist und man die Bienen durch ein Glasfenster aus dem Inneren des Bienenhauses beobachten kann. Daneben gibt es auch Korbimkerei,
die ihre Vorteile hat. Aber die Handhabung der Körbe ist natürlich aufwendiger,
weil man keine rechteckigen Wabenrahmen verwenden kann.
Es gibt Beuten aus Styropor, die gut wärmegedämmt und wetterfest sind und
wegen ihres geringen Gewichts auch gut zu transportieren. Sie sind teuer (über
100 Euro) und lassen sich nicht selbst bauen. Holzbeuten dagegen kann man
komplett selbst bauen oder preiswerte Bausätze verwenden.
Die Waben bauen die Bienen selbst aus Wachs in die vorgegebenen Rahmen. Es
ist aber notwendig, in die Wabenrahmen eine Mittelwand aus Wachs mit vorgeprägten Sechseckzellen einzuhängen, um die Bienen dazu zu bringen, aus Imkersicht ordentliche Waben zu bauen. Ansonsten bauen
die Bienen zwar auch so perfekt gleichmäßige Waben,
aber ungleichmäßig in Ecken oder unterhalb der Rahmen. Dann ist die Entnahme der Waben zur Honiggewinnung schwierig.
Auch wenn die Bienen Platz brauchen, bauen sie Waben irgendwo an, deshalb sollte man rechtzeitig die
Stapelbeute um ein Magazin aufstocken, bevor dies
passiert, dann nehmen sie gerne die eingehängten Waben oder Mittelwände.
Was machen die Bienen mit den Waben?
Die Bienen bauen die die Wabenzellen zweiseitig auf die vorgeprägte WachsMittelwand. In die sechseckigen Löcher legt die Königin die Eier, aus denen
sich, gesteuert von der Brutpflege der Arbeitsbienen je nach Bedarf neue Bienen/Drohnen oder eine Königin entwickelt. Zur richtigen Zeit werden die Löcher zugedeckelt, daran erkennt man den Entwicklungsstand der Imagos. Ebenso dienen die Wabenlöcher zum Einlagern des Honigs. Auch die Honigwaben
werden nach einer gewissen Zeit mit einem speziellen Kitt (nicht Wachs) zugedeckelt und konservieren dadurch den Honig.
Normalerweise trennen die Bienen selbstständig die Waben für Bienenbrut,
Drohnenbrut und für Honig.
Drohnen erkennt man daran, dass die Wabenlöcher nicht flach, sondern gewölbt
zugedeckelt sind, Eine Weiselzelle ist noch einmal größer und gut erkennbar.
Die Bienen benutzen bevorzugt die inneren Waben für die Brut, dadurch ist
auch die Königin -- vor Kälte und Gefahren -- geschützt, deren Aufgabe es ist,
ständig in den inneren Warengängen herumzuwandern und Eier in die Wabenzellen zu legen. Wenn das nicht der Fall ist, befördert der Imker Honigwaben
aus der Mitte eines Magazins nach außen bzw. in eine eigene „Etage“ des
Stocks, ggf. wird der Durchgang zum Honigmagazin durch ein Gitter für die
(dicke) Königin gesperrt. Dadurch kann der Imker reine Honigwaben ohne Brut
entnehmen. Auch die Drohnennwabe wird isoliert, weil die Drohnen zur zum
Befruchten einer neuen Königin gebraucht wird.
Werkzeuge
Außer Beute und Waben braucht man einige Werkzeuge: eine Zange, um die
Wabenrahmen zu entnehmen (vor allem, wenn diese einmal durch Wabenbau
zusammengeklebt werden), ein Werkzeug zum Entdeckeln der Waben, ein
Schutzanzug, eine Imkerhaube. Daneben einen Raucherzeuger um Bienen ins
Innere der Beute zu treiben, wenn man eine Wabe entnehmen will. Eine große
Hühnerfeder oder einen weichen Besen, um Bienen von einer Honigwabe zu fegen. Zuletzt noch eine Schleuder um den Honig aus den Waben zu zentrifugieren ohne die Wachs-Waben zu beschädigen.
Für die Überwinterung benötigt man noch Fütterungseimer.
Anschauungsmaterial: Beute, Wabenrahmen, Mittelwände, Rauchgerät,
Futtereimer
Aufstellen der Beuten
Die Beuten sind normalerweise portabel, man kann sie relativ einfach im Auto
transportieren. Dazu müssen die Beuten durch einen
Riegel vor dem Einflugloch verschlossen werden können. Wenn die Bienen abends alle zuhause sind, kann
die Beute verschlossen und woanders aufgestellt werden. Die Bienen finden sich schon zurecht. Für das Aufstellen von Beuten auf eigenen Grundstücken oder Balkonen gibt es im Grundsatz keine Genehmigungspflicht. Beim Aufstellen im Wald wird normalerweise auch niemand etwas sagen, und Diebstahlgefahr ist wohl auch gering (Imker sind ehrlich und andere
Leute trauen sich nicht ...).
Aber besser ist es, jemanden zu fragen. Bauern genehmigen das gerne, schließlich profitieren sie wegen der Bestäubungsarbeit davon.
Wie bekommt man das erste Volk?
Man kann eine Königin kaufen (sogar per Post), ein
paar fremde Arbeitsbienen mit der Königin in einer
kleine Beute zusammenlegen und einsperren. Dann
päppeln die Arbeitsbienen die Königin und es entsteht (hoffentlich) ein Volk. Allerdings muss man
speziell vorgehen, damit die Arbeitsbienen die fremde Königin nicht umbringen. Der Vorteil einer gekauften Königin ist, dass die Zucht normalerweise
für guten Ertrag optimiert wird.
Besser und einfacher ist es, anfänglich ein oder besser zwei Völker von einem
Imker zu kaufen und diese Völker dann zu vermehren (wird unten erklärt).
Ein Volk wird im Frühjahr bei geeignetem Nahrungsangebot größer und stärker.
Der Imker trägt dem Rechnung, indem er die Beute bedarfsweise aufstockt und
dem Volk mehr Platz gibt.
Zu groß darf die anfängliche Beute aber nicht sein, sonst kühlt sie zu schnell
aus und ist anfälliger für Feinde, weil sie schwerer zu verteidigen ist (fremde
Bienen, Mäuse, Marder).
Volkvermehrung
Ein Bienenvolk hat selbst den Drang zu expandieren. Dazu bauen die Arbeitsbienen eine Konkurrenzkönigin an. Das geschieht durch ein spezielles Futter,
dem Gelee Royale. Lässt der Imker das zu, wird die Konkurrenzkönigin mit einem Teil des Volks abhauen (ausschwärmen).
Das schwächt natürlich das Volk, deshalb mag der Imker das nicht besonders, es
sei denn, er das ausgeschwärmte Volk bleibt bei ihm.
Er kann versuchen, das schwärmende Volk (die neue Königin mit einer Gefolgschaft von Arbeitsbienen aus dem alten Stock) während es sich auf einem Baum
sammelt, einzufangen in eine neue Beute packen, die später neben den anderen
Beuten stehen darf. Anfänglich ist es besser, nach dem Fang die Beute ein paar
Tage zu verschließen und etwas abseits zu stellen, bis sich die Bienen eingerichtet haben. Ein solcherart erzeugtes Volk ist außerordentlich vital. Problem ist,
dass man im Augenblick des Schwärmens zur Stelle sein muss und das neue
Volk bzw. dessen Königin z.B. mit einem Kescher aus dem zu Baum holen. Für
solche Fälle gestattet das deutsche BGB weitgehend, über fremde Grundstücke
das Volk zu verfolgen.
Ich habe auch schon einmal erlebt, dass ein schwärmendes Volk von selbst in
eine leere, bereitstehende Beute eingezogen ist.
Der Imker kann aber auch den Anbau der Königin erkennen, denn die passt
nicht in eine normale Wabenzelle. Der Imker muss also nur eine übergroße Wabenzelle suchen und weiß, dass eine Königin entsteht. Da die Entwicklungszeit
der Königin bekannt ist, reicht es, alle zwei Wochen jeden Stock zu inspizieren,
ob er eine Königin entdeckt und dann die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen:
Die Königin entweder zu töten bevor sie entwickelt ist, oder
sie mitsamt der Wabe und daraufsitzenden Arbeitsbienen zu entnehmen und sie
in einer anderen speziellen Beute zu einem Volk heranziehen.
Es gibt auch viele spezielle Methoden, das Schwärmen bz w. den Schwarmdrang zu verhindern, z.B. indem man dem Volk rechtzeitig mehr Raum gibt.
Oder indem man der neuen Königin die Flügel stutzt, so dass sie beim Hochzeitsflug tödlich abstürzt und die Gefolgschaft unverrichteter Dinge wieder in
den Stock zurückkehrt.
Der erste Anfang
Man fängt also am besten mit zwei oder drei Völkern an. Der Vorteil dabei ist
gerade für Anfänger, dass nicht alles verloren ist, wenn ein Volk eingeht, z.B.
im Frühjahr wenn es zu Nahrungsmangel kommen kann.
Ein Imker, der im Frühjahr seine überzählige Völker verkauft wird dafür gesorgt haben, dass die Bienen eine Grundausstattung an Futter in Form von
Zuckerwaben haben, deshalb braucht man die Bienen vorerst nur fliegen zu lassen und zu beobachten.
Die Völker können direkt nebeneinander stehen, die Bienen wissen, wo sie hingehören, sie bewachen auch ihren Stock gegen Eindringen fremder Bienen.
Zum Schutz vor dem verfliegen können farbliche Markierungen den Bienen die Orientierung
erleichtern (Dreiecke, Kreise, Vierecke in verschiedenen Farben).
Die Völker sollten aber im Prinzip ähnlich sein,
damit es nicht zu Krieg und Übernahmen
kommt.
Eine etwa wöchentliche Kontrolle (9 Tage) ist empfehlenswert, um einen Königin-Anbau festzustellen, und auch sonst nach dem Rechten zu sehen: hat das
Volk genug Platz, sind Eier zu sehen, sowie Brut in allen Entwicklungsstadien
zu finden, somit ist die Königin also aktiv. Ist die Brut in der warmen Mitte,
gibt es Drohenbrut, wird die Königin persönlich gesichtet (sie oft mit einem
Klebepunkt Punkt markiert), ist Varroa-Befall erkennbar, ist Honig vorhanden,
sollten Waben zugesteckt werden, soll die Beute aufgestockt werden. Gedeckelte Honigwaben kann man herausnehmen und durch leere ersetzen. Aber damit
hat es keine Eile, die Bienen gehen normalerweise nur bei Nahrungsknappheit
an den gesammelten Honig. Für diese Inspektionsarbeiten eignen sich StockKarten oder, moderner, Excel-Tabellen, in denen man die Inspektion dokumentiert. Insbesondere wenn sich mehrere Personen die Arbeit teilen, ist das die
ideale Kommunikation.
Waben können und sollen mehrfach verwendet werden (nach der Honigentnahme durch Schleudern), sie sind aber nicht unbegrenzt brauchbar. Werden die
Waben zu dunkel (immer weniger Wachs, mehr sonstige Bestandteile) , sollten
man den Bienen neue Wabenrahmen mit Wachsmittelplatte geben. Sie bauen
dann darauf frische Waben auf. Die Mittelwand wird im Wabenrahmen durch
Draht gehalten. Der Draht wird erhitzt und die Mittelplatte schmilzt in den
Draht und wird so fixiert. Dazu kann man den Draht Draht durch Stromfluss erwärmen.
Zu dunkle Waben werden gesammelt und eingeschmolzen, das geschieht besser
mit einem Solarschmelzer (geneigte schwarze Platte mit Abfluss unten) als im
Topf auf dem Herd, denn das Gerüst aus Nicht-Wachs-Bestandteilen wird sonst
mit eingeschmolzen und das Wachs ist stark verunreinigt und muss in weiteren
Arbeitsgängen geklärt werden.
Sauberes Wachs kann man gegen neue Mittelplatten eintauschen.
Angst und Sicherheit
Die Bienenzüchtungen sind normalerweise wenig aggressiv. Mit einiger Erfahrung kann man bei gutem Wetter (viele Bienen sind unterwegs) ohne Schutzkleidung die Beute öffnen, Waben herausziehen und inspizieren.
Wenn man sich aber tolpatschig verhält oder Wetterbedingungen (Gewitter) die
Bienen unruhig machen missachtet, könnte von den Bienen angegriffen werden,
und zwar als Schwarm. Panik und Angstschweiß riechen die Bienen und greifen
erst recht an. Generll sollt sollte man im Einzelfall testen, ob/wie und wieviele
Stiche man verträgt oder konsequent Schutzkleidung und Stiefel tragen. Helfen
kann auch ein Raucherzeuger, und bestimmte Düfte. Rauch treibt auch die Bienen ins Innere des Stocks und man kann die Waben besser sichten. Beim Wiedereinschieben der Waben darauf achten, die Königin nicht zu verletzen.
Herbst und Winter
Der größte Teil des Honigs wird den Bienen genommen, aber man sollte ihnen
auch etwas lassen, z.B. und selbstverständlich auch gemischte Waben mit
Brut/Honig. Die letzte Tracht ist schwerer, dunkler Waldhonig von Buchen
(Blattlausprodukte), Tannen, Fichten. Dieser sollte auf jeden Fall entnommen
werden, weil der die Verdauung der Bienen belastet.
Grundsätzlich muss man im Herbst den Bienen ihren Winterbedarf durch
Zuckerlösung geben. Dafür belässt man den Bienen etwas eigenen Sommerhonig und füttert eine Zuckerlösung zu. Für die Menge an Winterfutter gibt es
Hinweise in der Literatur.
Man kauft Zucker in großen Säcken und füllt ihn mit Wasser verdünnt in Eimer
mit einem Siebdeckel (es gibt auch andere Methoden). Wenn der Eimer umgestülpt auf die Beute gestellt wird, deren Deckel mit einem Loch versehen ist,
hängt die Zuckerläsung zähflüssig unter dem Sieb ohne zu tropfen und wird von
den Bienen aufgenommen und in die Wabenlöcher eingelagert und zugedeckelt.
Die Zuckermenge wird aus der Volkgröße berechnet.
Die Anzahl der Wabenrahmen in den Beuten wird im Winter reduziert, weil sich
auch das Volk verkleinert und sich die Wärmebilanz verändert.
Zusätzlich muss zu gegebener Zeit auch eine Varroa-Milben-Behandlung stattfinden. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Ameisensäure auf Löschpappe
träufeln und in den Stock legen, oder das Medikament Perizin von Bayer mit einer Pipette zwischen die Waben tropfen lassen. Die Ameisensäure ist ungiftig,
für die Perizinbehandlung gibt es Vorgaben, damit der Honig nicht belastet
wird.
Nach der Fütterung für den Winter gibt es eigentlich nichts zu tun. Die Beuten
werden wettergeschützt aufgestellt. Die Bienen sollen weitgehend ungestört
bleiben. Man sollte aber insbesondere bei spätem Frühjahrsbeginn kontrollieren, ob der Zuckervorrat reicht und ggf. nachfüttern, durch Wabentausch, nicht
mit Futtereimer, der die Bienen unter Stress setzen würde.
Die Bienen bauen im Winter innerhalb der Beute eine Traube auf, in deren Mitte die Königin sitzt. Durch muskuläre Flügelbewegung ist es innerhalb der
Traube warm. Bevor die außeren Bienen erfrieren, wandern sie nach innen und
die vorgewärmten Bienen nach außen. So überstehen sie auch hohe Minustemperaturen. Es muss natürlich genug Energiezucker da sein (siehe Anhang:
Zuckerverbrauch und Temperaturverteilungsbild).
In jedem Fall lohnt sich eine Beute mit guter Wärmedämmung und oder ein
wärmegedämmten Unterstand, der auch den Windchill-Effekt vermindert.
Arbeitsvorschläge:
Beuten bauen / oder z .B. gebraucht bei ebay Kleinazneigen kaufen. Oder Bausatz bestellen.
Welches Beuten- und Zargenmaß bietet die meisten Vorteile? In unseren Breiten
ist die äußerste komplexe Wärmeverteilung bzw. der Wärmebedarf der Bienen
wichtig. Dieser ist stark von der Bauweise und der Besetzung der Beuten abhängig sowie von der Aufstellung.
Wenn man ein lokales Standardmaß benutzt, dann kann man aus allen Quellen
Beuten kaufen und die Teile überall tauschen.
Unterstand bauen, zumindest ein erhöhtes, standsicheres Podest, das erleichtert
die Arbeit. Zusätzliche Isolierung und Windschutz für den Winter ist empfehlenswert.
Wer verkauft Völker (normalerweise mit Waben, aber ohne Beute).
Praxis-Literatur: Moosbeckhofer / Ulz: der erfolgreiche Imker, Graz 1991
Anhang: von der Bienenphysik
Vermerke auf der Stockkarte: Weisel gesehen, Brut vorhanden (Weisel, Eier, offen, verschlossene Zellen). Waben, Mittelwände, Brut. Alternative Excel.
Stock-Karte
Betriebsjahr 20 ...........
Imker: ....................................................................................................................................
Standmaß: .........................................
DROHNENVÖLKER Zb.-Nr.: ...............................................
Vorjahrs-Ho-Leistung: ............................kg
KÖNIGIN Zuchtb. Nr.: .........................................................
oder deren gemeinsame Mutter: ..........................................
Vorjahrs-Standmittel: ..............................kg
Zeichen: ................................................. Jahrg.: .............
oder Großmutter: ..................................................................
diesj. Ho-Leistung: .................................kg
Rasse-Linie: .................................................. Schwarm-Z.
Belegstelle: ...........................................................................
diesj. Standmittel: ...................................kg
Züchter: ........................................................ Nachsch.-Z.
Rasse/Linie: ................................ zugesetzt: .....................
Beute Datum
Bel.
Nr.
W
Allgemeiner Befund
Wa- SanftBrut *
Futter benW
W Ei o v kg sitz * mut *
gegeben +,
genommen Anmerkungen
Bienen
Zucker (Wanderung, Honigraum, Schwarm, Fütterung usw.)
MW Brut kg Honig
kg
kg
Einwinterung:
Totenfall:
Beute Datum
Bel.
Nr.
W
Allgemeiner Befund
Wa- SanftBrut *
Futter benW
W Ei o v kg sitz * mut *
gegeben +,
genommen Anmerkungen
Bienen
Zucker (Wanderung, Honigraum, Schwarm, Fütterung usw.)
MW Brut kg Honig
kg
kg
*4 = sehr viel (gut); 3 = viel (befriedigend); 2 = mäßig; 1 = gering bis fehlend