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GUTschrift
Das Online-Magazin
Ausgabe März 2015
GUTrat
Wie sicher ist Online-Banking?
Online und mobil geht fast alles: bestellen, bezahlen, überweisen, Daueraufträge einrichten und vieles mehr. Aber ist das auch sicher? Wie verhalte ich
mich im WWW richtig, um Betrügern keine Chance zu geben meine Daten zu
klauen?
In Zeiten von NSA und Co. reden alle über Datensicherheit. Gerade derzeit berichten viele große
Medien über den „virtuellen Bankraub“ mittels einer Schadsoftware. Kriminelle sollen über einen längeren
Zeitraum systematisch überall auf der Welt Banksysteme ausspioniert und auf diese Weise große Geldmengen erbeutet haben. Sparkassen und andere Kreditinstitute in Deutschland sind von diesem Angriff nicht
betroffen. Bei den deutschen Kreditinstituten herrschen seit Jahren hohe Sicherheitsstandards sowohl für die
Abwehr als auch den Schutz vor Angriffen, die stetig an neue Entwicklungen angepasst werden.
Dennoch hat sich der Blick der Menschen auf das Internet verändert: Aus einer großen Errungenschaft, die
unser Leben einfacher gestaltet und viele neue Freiheiten bietet, ist es ein Medium geworden, in dem ausgespäht und manipuliert wird. Die diversen Cyberattacken auf Unternehmen haben diesen Eindruck verstärkt. Was
bedeutet das für unser Verhalten im Netz und fürs Online-Banking?
„Bankdaten gehören zu den sensibelsten Daten,
dementsprechend sorgsam sollte man mit ihnen
umgehen und sie nur an vertrauenswürdige Quellen
herausgeben. Dazu zählen auch der eigene Browser,
Smartphones und Tablets“, meint Internetexperte
Matthias Dengel, Dipl.-Informatiker und Dozent an
der Volkshochschule in Heidelberg.
Herr Dengel gibt unterschiedliche Kurse an der VHS
in Heidelberg und wir hatten die Möglichkeit ihn als
Sparkassenkunde näher zum Thema „Internetsicherheit“ zu befragen.
Matthias Dengel, Dipl.-Informatiker und Dozent an der
VHS Heidelberg und Carina Hübl von der Sparkasse
Heidelberg, GUTschrift Redaktion
Herr Dengel, machen Sie selbst Online-Banking und was halten Sie davon?
Selbstverständlich nutze ich den schnellen und einfachen Zugriff, Bankgeschäfte über das Online-Banking
zu erledigen. Man sollte hierbei natürlich vorsichtig mit seinen Daten umgehen. Ich werde häufig von meinen
Kursteilnehmern gefragt, ob sie Online-Banking nutzen sollen. Da bin ich der Ansicht: Wenn Sie an den
Geldautomaten gehen, um Geld abzuheben, dann können Sie auch Online-Banking machen!
Als Kunde einer Sparkasse, wie betreibe ich ihrer Meinung nach sicheres Online-Banking?
Um die Sicherheit beim Online-Banking zu erhöhen, sollten Sie Ihre
Bankdaten nicht in Ihrem Browser oder in einem Dokument auf Ihrem
Computer speichern. Indem Sie Ihre Bankdaten nicht elektronisch
ablegen, erschweren Sie es Hackern, mit ihren Angriffen darauf zuzugreifen. Sollten Sie Ihre Bankdaten unbedingt digital speichern wollen,
sollten Sie sie verschlüsseln. Verschlüsselungssoftwares ersetzen aber
keinesfalls ein Anti­virenprogramm oder eine Firewall. Grundsätzlich
gilt: Speichern Sie nach Möglichkeit keine Zugangsdaten auf Ihrem
PC – schon gar nicht den Anmeldenamen und die PIN Ihres OnlineBanking-Zugangs.
Das heißt ich schütze zunächst erstmal meinen PC, indem ich ein Virenschutzprogramm und eine Firewall
installiere, richtig?
Ganz genau. Für den Schutz der eigenen Online-Banking-Daten spielt die Computersicherheit eine entscheidende Rolle. Hierbei gilt zu beachten:
Erstens, dass das Betriebssystem durch regelmäßige Updates aktuell gehalten wird. Zweitens: Installieren Sie
ein Virenschutzprogramm und aktualisieren dieses regelmäßig – am besten über die Funktion „automatische
Updates“. Vermeiden Sie es mehrere Virenschutzprogramme zu laden, da sich diese gegenseitig blockieren.
Und Drittens, richten Sie eine Firewall ein. Sie schützt Ihren PC vor nicht autorisierten Netzwerkzugriffen. Was für
Ihren Computer gilt, gilt auch für ihr Smartphone – nicht vergessen.
Wie wir wissen, lauern Im Internet vielfältige Gefahren: Von Schadprogrammen wie Viren, Würmern und
Trojanern über Botnetze bis hin zu Phishing und Abofallen – die Fantasie der Betrüger ist scheinbar
grenzen­los. Was machen diese Eindringlinge dann mit meinen Daten?
Weit verbreitet sind zum Beispiel sogenannte Trojaner. Ist Ihr PC mit so
einem Programm infiziert, überwacht dieses den Datenverkehr und späht
sensible Daten wie Passwörter und Online-Zugänge aus oder verändert
das Verhalten Ihrer Online-Banking-Anwendung. Wenn Ihr Antiviren­
programm vor der Ausführung des Trojaners nicht Alarm schlägt, kann der
Schädling theoretisch wochenlang arbeiten, ohne dass Sie es bemerken.
Ähnliche Eigenschaften besitzen Computerviren und -würmer. Sie verbreiten sich oftmals über Email-Anhänge, Wechselmedien wie USB-Sticks
oder auch ganz normale Webseiten. Je nachdem wie gefährlich sie sind,
beschädigen oder löschen sie Dateien. Insbesondere bei Emails von
unbekannten Absendern sollten Sie immer skeptisch sein und keine
Anhänge öffnen. Halten Sie daher Ihren Virenschutz immer aktuell!
Wie kann ich mein Konto vor Online-Dieben schützen?
Das häufigste Problem dabei ist, dass die meisten User häufig dasselbe Passwort für alle Online-Logins
verwenden und damit Betrügern u.a. auch den Zugang zu ihrem Online-Konto ganz einfach machen. Um den
Dieben keine Angriffsfläche zu bieten, sollten Sie beim Online-Banking und Mobile-Banking die folgenden
Tipps beherzigen und im ersten Schritt die als „Anmeldename oder Legitimations-ID“ hinterlegte Kontonummer gegen eine individuelle Zeichenfolge aus Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen austauschen,
welche Sie nirgendwo anders verwenden. Die PIN sollte zudem eine willkürlich gewählte Zahlen- und Buchstabenkombination ohne Zusammenhang sein.
Was ist aus Ihrer Sicht ein sicheres Passwort?
Diese Frage bekomme ich von meinen Kursteilnehmern auch immer gestellt. Das ist aber ganz einfach
zu beantworten: Bauen Sie sich ihr ultimatives Passwort einfach mit Eselsbrücken, Gedichten oder Sätzen zusammen, indem Sie immer von den einzelnen
Worten nur die Anfangsbuchstaben verwenden.
Beispiel: Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig
ist das Mondgesicht = PPKSfidM
Grundsätzlich gilt: Je komplexer ein Kennwort ist, desto schwieriger ist es zu knacken.
Durch leichte Tricks, kann man sich so ein
sicheres Passwort auch gut merken.
Woran kann ich eigentlich eine sichere Internetverbindung erkennen?
Eine sichere Verbindung zu einer Website sollte immer über das geschützte https-Protokoll erfolgen. Ob
das der Fall ist, können Sie daran erkennen, dass sich zum Beispiel der Anfang der Browserzeile verändert.
Statt http:// steht dort https://.
Seien Sie zudem vorsichtig bei der Nutzung von öffentlichen Computern und W-LAN. Hier wissen Sie nichts
über die Sicherheitseinstellungen und können so reichlich Spuren für Fremde hinterlassen. Das Gleiche gilt,
wenn Sie mit dem Notebook unterwegs sind, mit dem Sie kabellos im Internet surfen können. Verbindungen
zu sogenannten „Hotspots“ können unzureichend gesichert sein und laden Betrüger zum Lauschen ein.
Auch wenn Sie zu Hause ein WLAN nutzen, dann vergewissern Sie sich, dass die Verschlüsselung eingeschaltet
und Ihre Firewall aktiv ist. Die meisten User gehen nämlich fälschlicherweise davon aus, dass ihnen innerhalb
vom Haus („meinem WLAN“) nichts passiert, was aber ein Trugschluss ist!
Herr Dengel, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview.
Wie verhalte ich mich, wenn ich doch einmal Opfer eines Phishing-Angriffs werde?
Schnelles Handeln ist gefragt: Kontaktieren Sie Ihre
Bank oder Ihren Geschäftspartner. Sperren Sie um­
gehend Ihr Konto und Ihren Online-Banking-Zugang,
z. B. indem Sie ihre PIN dreimal falsch eingeben.
Wenn Geld von Ihrem Konto abgebucht wurde, wenden
Sie sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie
Anzeige. Möglicherweise müssen Sie Ihren Computer
für einige Tage zur Beweis­sicherung abgeben. Erst
dann sollten Sie Ihren PC auf Schadprogramme untersuchen oder ggf. gleich die Festplatte formatieren
und Ihr Betriebssystem neu installieren. Nur wenn
Sie den Schädling komplett von Ihrem Computer
verbannt haben, können Sie mit gutem Gewissen die Zugangsdaten zu Ihrem Konto und anderen passwort­
geschützten Websites ändern. Denn erst jetzt ist sichergestellt, dass der Trojaner keine Daten mehr an den
Betrüger weiterleitet. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie alle Ihrer Passwörter ändern, auch wenn der
Phishing-Angriff augenscheinlich nur Ihren Online-Banking-Daten galt.
S Sparkasse
Die wichtigsten Regeln
für sicheres Online-Banking
Vorsicht: Ihre TAN ist wertvoll
Eine TAN ist in der Regel dafür
da, Bankgeschäfte zu bestätigen.
Seien Sie wachsam, wenn Sie nach einer
TAN gefragt werden, ohne dass Sie eine
Transaktion vornehmen wollen.
Kontrollieren Sie Ihre Daten
sorgfältig
Die wichtigsten Daten Ihres
Online-Auftrags werden Ihnen
auf dem Display Ihres TAN-Generators oder
Smartphones angezeigt. Wenn diese Daten
nicht mit Ihren Eingaben übereinstimmen,
beenden Sie die Aktion sofort.
Keine Software installieren
Für das Banking mit smsTAN sind
weder eine Software-Installation
noch Änderungen an Ihrem mobilen Gerät
und dem PC notwendig. Wenn Sie dazu aufgefordert werden: Aktion abbrechen!
Grenzen ziehen
Legen Sie ein Limit für die täglichen Transaktionen auf Ihrem
Konto fest. So schränken Sie den Verfügungsrahmen für unberechtigte Zugriffe,
ein. Sie können das Limit jederzeit wieder
ändern.
Bleiben Sie kritisch
Wenn Sie Zweifel haben und
Ihnen während der Verbindung
zum Online-Banking etwas dubios vorkommt – brechen Sie die Aktion besser ab.
Ihre Sparkasse wird Sie niemals auffordern,
z. B. für Gewinnspiele oder SicherheitsUpdates eine TAN einzugeben.
Ist das Schloss verriegelt?
Achten Sie auf das Schlosssymbol in der Adressleiste Ihres Browsers. Es muss geschlossen sein, bevor Sie
sich zum Online-Banking Ihrer Sparkasse
anmelden.
Konto überwachen
Sehen Sie regelmäßig nach den
Umsätzen auf Ihrem Konto.
Prüfen Sie Kontoauszüge oder im OnlineBanking, ob unberechtigte Abbuchungen
vorliegen. Dann können Sie fristgerecht
reagieren.
Zugang sperren
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr
Banking regulär funktioniert –
sperren Sie den Zugang. Wenden Sie sich
direkt an Ihre Sparkasse oder wählen Sie
die in Deutschland kostenfreie SperrNotrufnummer 116 116, die Sie auch aus
dem Ausland erreichen. Im Notfall sperrt
die dreimalige Falscheingabe einer PIN Ihr
Konto.
Sicheres Online-Banking – Geben Sie Betrügern keine Chance
Beim Online-Banking ist es wie im Straßenverkehr. So sicher Ihr Auto auch sein mag, Sie müssen sich anschnallen, Ihre Fahrweise den Verkehrsverhältnissen anpassen und Ihr Auto gut in Schuss halten. Sie haben
es also selbst in der Hand ihr Online-Banking sicher zu machen. Wenn Sie unsere Tipps beachten, machen
Sie es Betrügern im Netz sehr schwer, an ihre Daten zu kommen. So bleibt Online-Banking schnell, bequem
und sicher.
Ganz wichtig: Geben Sie auf keinen Fall Ihre PIN und TAN heraus! Auch nicht, wenn Sie von scheinbar seriöser
Stelle dazu aufgefordert werden. Ihre Sparkasse wird Sie zu keiner Zeit, weder persönlich, telefonisch noch per
E-Mail, dazu auffordern, Ihre Zugangsdaten bzw. PIN und/oder TAN preiszugeben.
Tageslimits bei Online-Überweisungen
Bei größeren Anschaffungen mag ein Tageslimit zwar hinderlich sein. Für Ihre Sicherheit beim Online-Banking bietet es aber große Vorteile. Denn sollten Sie doch einmal Opfer eines Hacker­angriffs geworden sein,
kann der Betrüger nur den von Ihnen festgelegten Höchstbetrag von Ihrem Konto abbuchen. Das Tageslimit
gilt für alle Geräte und Programme: Online-Banking per Laptop oder PC, Mobile-Banking, Sparkassen-Apps
und StarMoney. Wenn Sie regelmäßig größere Beträge überweisen, können Sie Ihr Limit auch individuell
anpassen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater der Sparkasse Heidelberg.
Kontowecker
Lassen Sie sich bequem und zeitnah über Ihre Kontoaktivitäten informieren und bleiben Sie so immer auf
dem Laufenden.
Weitere Infos
Demo-Zugang
Testen Sie das Online-Banking der Sparkasse.
Hier geht’s zur Anwendung!
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Internetsicherheit:
Aktuelle Warnhinweise, Sparkassen-Computercheck und weitere Sicherheitstipps
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Informationen über Sicherheitslücken und
neue Betrugsmaschen
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Zugangswege zum Online-Banking
- NEU: push-TAN
- sms-TAN
- chip-TAN
Wofür brauche ich PIN und TAN und für welches
Sicherungsverfahren entscheide ich mich?