Tagung der Delegierten des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz Landau (18.04.2015) - Nicht nur die Eröffnung der Landesgartenschau war am gestrigen Samstag ein Höhepunkt in Landau sondern auch die Tagung der Delegierten des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz. Schwerpunkt war der Blick auf die Unterstützung des Ehrenamtes der Freiwilligen wie auch der Berufsfeuerwehren durch die Politik. „Wir beobachten an vielen Stellen, dass es immer noch zu viele Politiker gibt, die sowohl die Rolle der Feuerwehren in der Gesellschaft noch die Herausforderungen der Zukunft auf diesem Gebiet erkannt haben“, war man sich einig. „Zu häufig“, fasste LFV-Präsident Frank Hachemer zusammen, „werden die Feuerwehren zwar für ihr Dasein gelobt und anerkannt. Dass aber dies bei weitem nicht reicht, um das erfolgreiche System für die Sicherheit der Menschen auch zu erhalten, das nehmen zu viele längst noch nicht wahr.“ Es könne nicht allein die Aufgabe der Feuerwehren sein, ihren Nachwuchs zu sichern: „Es muss auch darüber nachgedacht werden, ob wirklich genug getan wird, um kleine Standorte in der Fläche zu halten.“ Dabei gehe es nicht allein um Erhalt der Qualität im Brandschutz und der Allgemeinen Hilfe: „Oft übersehen wird auch der gesellschaftliche Wert der Feuerwehr als die oft letzte öffentliche Einrichtung in einer Gemeinde, die noch mit Gesichtern und Ansprechpartnern vor Ort präsent ist.“ Und: „Außerdem kommen in den Feuerwehren die unterschiedlichsten Menschen zusammen, formen eine Gemeinschaft mit gemeinsamen Zielen, üben und leben demokratische Entscheidungsformen, aber auch Verantwortung und Pflichterfüllung sowie Zusammenarbeit und Gemeinschaft ein – wo bitte ist das zusammen mit Rund-um-die Uhr-Verfügbarkeit und stetiger Einsatzbereitschaft in jeder Notlage sonst noch in dieser Anzahl und Qualität vorzufinden?“ Die Feuerwehren seien eine einzigartige und daher besonders wichtige Säule der demokratischen Gesellschaft und des bürgerschaftlichen Engagements, die daher zu Recht die Aufmerksamkeit und die stärkere Förderung durch die Politik erreichen wolle, so der Tenor der Versammlung. Winfried Manns, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Gemeinde- und Städtebundes (GStB) berichte über die Möglichkeit der Zentralen Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen. Hierzu soll, mit Unterstützung von Fachleuten aus der Basis der Feuerwehren, eine gemeinsames Konzept zur Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen über die Beratungsgesellschaft des GStB geschaffen werden. Die Resonanz war durchweg positiv und auch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sagt ihre Unterstützung zu. Im Vorfeld zu den Landtagswahlen 2016 wolle man auch verstärkt mit der Politik in den Dialog treten. Es gelte, Feuerwehr-Themen gegenüber anderen Themen der Politik einen höheren Stellenwert zu verleihen: „Die Feuerwehren sind nicht mehr einfach nur so da! Es erfordert heute den gemeinsamen Einsatz mit der Politik, der Wirtschaft und allen gesellschaftlichen Kräften, sie aktiv am Leben zu halten und das Engagement darin zu fördern. Erst, wenn sich das weiter herumgesprochen hat, werden wir die Schäden für das Feuerwehrwesen in Zukunft geringer halten können.“ Dazu wurde in den letzten beiden Jahren einen Fragenkatalog mit den Mitgliedsverbänden ausgearbeitet, der den im Landtag vertretenen Parteien zur Beantwortung geschickt wurde. Nach Beantwortung werden wir diesen Medienwirksam zugänglich machen, weil die Antworten betreffen letztendlich jeden Bürger in seiner Sicherheit in Rheinland-Pfalz. Positive Rückmeldungen aus dem Teilnehmerkreis erntete die verstärkte Hinwendung der Feuerwehrverbände hin zu den Mitgliedern: „Wir wollen die Beteiligung an der Entwicklung des Feuerwehrwesens barrierefrei gestalten. Dazu stehen unsere Organe nicht nur einfach bereit, bis sich unsere Mitglieder mit Fragen oder Problemen an uns wenden, sondern wir gehen aktiv auf sie zu und beziehen sie – über die bisherigen Wege wie Mitgliederversammlungen und Gremienarbeit hinaus – in die Planung der Aktivitäten und Ausrichtung der Verbände mit ein.“
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