Rom – zwischen Friedensaltar und der Magie

Rom – zwischen Friedensaltar und der Magie frühchristlicher Kulträume
Ara Pacis Museum
Auf die Frage, wie lange man rechnen müsse, um Rom
kennen zu lernen, antwortete der Historiker Ferdinand
Gregorovius einem fürstlichen Besucher: „Halten zu
Gnaden, was fragen Sie mich? Ich bin doch erst seit
30 Jahren hier.“
Die Stadt Rom ist unerschöpflich und deshalb immer
wieder eine Reise wert. Sie gehörte zu den wichtigsten
Zielen der Grand Tour des europäischen Adels und des
gehobenen Bürgertums. Viele erlagen dabei der Magie
dieser Stadt und blieben für immer.
Roma Aeterna, die „Ewige Stadt“, hier liegen kaum zwei
Kilometer voneinander entfernt zwei Brennpunkte der
Weltgeschichte: das Kapitol und der Vatikan. Hier hat
sich im Lauf der Jahrhunderte eine einmalige kultur­
geschichtliche Synthese vollzogen, die unser Handeln und
Denken bis heute prägt.
Von den besiegten Völkern des gesamten Mittelmeerraumes
haben die Römer nicht nur deren Götter und Tempel, son­
dern auch die Philosophie und Kunst übernommen. Die
latinisch-sabinische Kultur wurde zuerst durch die Etrus­
ker, dann durch den Hellenismus und schließlich durch
das Christentum beeinflusst, das mit Petrus und Paulus
aus dem Osten gekommen war. Christentum, MithrasKult, Isis-Serapis-Verehrung und einige andere Glaubens­
richtungen entfalteten sich im Römischen Reich vor dem
Hintergrund der römisch-griechischen Staatsgötter.
Kaiser Konstantin war nicht wirklich zum Christentum
übergetreten, hatte sich aber aus rein politischen Gründen
für dessen Anerkennung entschieden. Er ließ dem Apostel­
fürsten Petrus eine christliche Basilika an der Stelle er­
richten, wo dieser der Überlieferung nach begraben war.
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Der Übergang vom Heidentum zum Christen­tum verlief
gleitend. Bei umfangreichen Grabungen, die 1942 – 1950
unter der Peterskirche durchgeführt wurden, stießen die Ar­
chäologen auf eine Nekropole, wo Heiden und Christen ihre
Toten friedlich nebeneinander bestattet hatten.
Neuere Forschungen gehen davon aus, dass Mitte des 3. Jahr­
hunderts unter den 50 Millionen Bewohnern des Römischen
Reiches etwa 10 Millionen Anhänger einer MysterienReligion waren. Hier sind die 5 Millionen Christen, deren
Zahl beständig zunahm, eingerechnet. Die Ähnlichkeiten
zwischen Mithras-Kult und christlichem Glauben sind in
der Literatur vielfach dargestellt und interpretiert worden.
Weil man Marc Aurel für Kaiser Konstantin gehalten
hatte, stand sein bronzenes Reiterstandbild im Mittelalter
vor dem Lateran, der ersten Bischofskirche Roms. Es gab
zwar unter ihm keine planmäßige Christenverfolgung,
doch stammen einige der bedeutenden christlichen Mär­
tyrer aus seiner Regierungszeit. Auf seinem Siegeszug zur
Staatsreligion verdrängte das Christentum die anderen
Kulte und die alten Götter nicht sofort. Die Zerstörung
römischer Tempel und die Androhung der Todesstrafe für
Mithras-Anhänger dokumentieren, dass es sich dabei kaum
toleranter verhielt als vorher seine Feinde.
Der Zeitenlauf hat die frühen christlichen Kirchen in Rom
sehr stark verändert, trotzdem ist bei vielen die magische
Wirkung und Stimmung, die von diesen Kulträumen einst
ausging auch heute noch erfahrbar.
Neben den „alten Bekannten“, wie dem Pantheon, der
Piazza Navona, ... werden wir Bauten des antiken und
frühchristlichen Roms aufsuchen, die wir bisher vernach­
lässigt haben.
Herbstferien, 02. – 06. November 2015
1. Tag, Mo.
München – Rom
5. Tag, Fr.
Rom – München
Individuelle Anreise nach München. Flug von München nach Rom
Nach Beendigung der vormittäglichen Besichtigungen erfolgt der gemein-
(voraussichtlich vormittags). Bustransfer zum Hotel. Erste Stadterkundung
same Bustransfer zum Flughafen. Sollte dazwischen noch Zeit bleiben,
und Orientierung.
kann diese für individuelle Unternehmungen genutzt werden.
2. Tag, Di.
Rom
Das Pantheon war in frühchristlicher Zeit noch ein Tempel, bevor es 609 zur
Einmal sehen ist besser, als hundertmal hören!
(Chinesisches Sprichwort)
Kirche geweiht wurde. Die Ara Pacis Augustae, ist seit 2006 durch einen
kleinen gelungenen Museumsbau von Richard Meier vor Umweltverschmutzung geschützt. S. Maria Maggiore ist eine der vier Patriarchal­basiliken,
die ihre frühchristliche Struktur bewahrt hat. Santa Pudenziana ist, wie ihre
Schwesterkirche Santa Prassede, eine der ältesten Kirchen Roms.
3. Tag, Mi.
Rom
Auf dem Programm stehen heute die vatikanische Nekropole unter der
Peterskirche (Der Besuch muss durch das Ufficio Scavi genehmigt werden.), die Peterskirche und der Petersplatz, sowie der Palazzo Spada mit
der bemerkenswerten Kunstsammlung des Kardinals Bernardo Spada.
4. Tag, Do.
Rom
Auf unserem heutigen Rundgang werden u.a. folgende Einzelobjekte
intensiv behandelt:
Kirche Santa Cecilia mit dem erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckten
Santa Cecilia
Weltgericht von Pietro Cavallini und einer berührenden Skulptur der
Märtyrerin. Die Apsis Mosaiken der Kirche Santa Maria in Trastevere, die
ITALIEN
Venedig
KROATIEN
weitgehend von Pietro Cavallini stammen, dessen Naturalismus auch den
Florentiner Giotto beeinflusste. Die Kirche San Clemente besitzt eines der
schönsten Innenraumensembles des römischen Hochmittelalters. Sie wurde über einer Kirche aus dem 4. Jahrhundert und einem Mithras-Kultraum
erbaut. Santo Stefano Rotondo, die zu den ältesten und größten Rundkirchen Italiens gehört. Der Kirchenkomplex Santi quattro Coronati, in dem
Adriatisches Meer
sich ein bemerkenswerter Freskenzyklus aus dem 13. Jahrhundert befindet.
Rom
Tyrrhenisches Meer
Änderungen im Programmablauf vorbehalten.
Eingeschlossene Leistungen:
Kunsthistorische Führung und Reiseleitung:
würdigkeiten sind gut zu Fuß erreichbar. Alle 96
• Flug von München nach Rom und zurück in
Götz-Peter Thiele
Zimmer sind ausgestattet mit Bad oder Dusche/WC,
der Economy-Klasse (Fluggesellschaft und LCD-TV, Klimaanlage, Heizung, Safe, Haartrockner
genaue Flugzeiten lagen zur Drucklegung des Teilnehmerzahl:
Kataloges noch nicht vor)
Mindestens 10 Personen – maximal 21 Personen
und bieten eine kostenlose Wi-Fi Internetverbindung.
Anmeldung gewünscht bis: 24.06.2015
• 4 Übernachtungen mit Frühstück im
3-Sterne Hotel Albergo Santa Chiara
Reisepreis:
• 1 x Abendessen in einem typischen
Pro Person im Doppelzimmer EUR 1.049,-
Restaurant
Einzelzimmerzuschlag
Danach gerne auf Anfrage. (Nach Anmeldeschluss können
Mehrkosten für Flug und Hotel nicht ausgeschlossen werden.)
EUR 240,Reiseveranstalter:
• Kunsthistorische Führungen und Reise‑
leitung
Unser Hotel:
• Alle Ausflüge, Eintritts- und Trinkgelder Das 3-Sterne Hotel Albergo Santa Chiara liegt
während des Programms (ausgenommen
sehr zentral in der Altstadt von Rom, nahe des
persönliche Trinkgelder)
Pantheon und der Piazza Navano. Viele Sehens-
Viele weitere Reisen finden Sie unter www.bllv-rd.de
BLLV Reisedienst GmbH, München
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