Was glaubst du denn? - Laurentiuskirche Hagsfeld

Was glaubst du denn?
Eigentlich eine gute Frage, was glaube ich denn? Ich glaube
morgen wird das Weter gut. Ich glaube, ich habe ein gutes
Leben. Aber so ganz sicher….bin ich mir nicht…!
Ich glaube….an Got. Und an seinen Sohn, Jesus Christus und
an den Heiligen Geist. Aber was bedeutet es, dass ich glaube.
Es bedeutet, dass ich darauf vertraue, dass es das wirklich
gibt. Dass es Got gibt und er uns seinen Sohn geschenkt hat,
der für unsere Sünden starb. Ich vertraue darauf, ich nehme
es nicht nur an, sondern ich bin mir dessen sicher. Ich stehe
fest in der Annahme, dass ich ein Kind Gotes bin, das heißt
für mich glauben.
Ob das Weter gut wird, kann ich irgendwann beweisen, oder
halt auch nicht. Aber es gibt ein Ergebnis. Ob mein Leben gut
ist, kann ich überprüfen.
Glauben hat auch etwas mit: für wahr halten zu tun. Wenn
ich an etwas glaube, dann halte ich es für wahr, für richtg.
Aber diese 100%-ige Sicherheit, die gibt mir keiner. Da steht
ganz viel in der Bibel, das ich glauben kann. Aber wer
versichert mir, dass das wirklich stmmt? Wo sind die
Beweise, die Fakten?
Glaube ist eben nichts, das man nachweisen kann. Deshalb
frägt man ja auch of: Was glaubst du denn? Auch wenn es
nicht immer im Zusammenhang mit unserm Glauben steht.
Aber es ist wirklich interessant sich das mal zu fragen. Was
GLAUBE ich denn eigentlich. Glaube ich das, was sonntags im
Gotesdienst gepredigt, gesungen und gebetet wird? Kann ich
darauf vertrauen, dass das die Wahrheit ist? Und wenn nein,
warum nicht?
Ich bin mir fast sicher, ihr alle kennt die Stelle in der Bibel, in
der Petrus über das Wasser geht, auf Jesus zu. Aber im
letzten Moment lässt er sich von den Wellen, die um ihn
herum hochschlagen ablenken, er verliert Jesus aus dem Blick
und geht unter. Dieser Moment, in dem er sich ablenken lässt
und sich nicht mehr auf Jesus fokussiert, führt dazu, dass er
den Halt verliert. In diesem Moment, hat er kein Vertrauen
darauf, dass Jesus ihn da ist, sondern er sieht nur die Gefahr,
um ihn herum. Petrus ist sich in diesem Moment nicht sicher,
ob das woran er glaubt, Jesus und Got, ob sie wirklich wahr
sind, ob sie wirklich können was sie versprechen. Sein eigener
Unglaube,
Untergehen.
sein
nicht-sicher
sein,
bringen
ihn
zum
Ich glaube, so geht es uns ganz of. Wir glauben und wissen es
gibt Got und Jesus und den Heiligen Geist, aber in
Situatonen, in denen wir uns wirklich darauf verlassen
müssen, in denen wir selbst es nicht sein können, die die
Situaton im Grif haben, verlieren wir of das Vertrauen. Und
Glauben ohne zu vertrauen ist schwer möglich. Glauben ohne
sich sicher zu sein, dass das woran wir glauben wahr ist, das
ist schwierig. Natürlich gibt es Momente des Zweifels und der
Angst, aber wenn wir sagen wir glauben, dann sollten wir
auch vertrauen dürfen.
Ich glaube…nein ich bin mir sicher. Ich vertraue darauf, dass
Got mich schützt. Dass er mich trägt, dass Jesus mich
begleitet und der Heilige Geist wirkt. Und das glaube ich
immer, nicht nur wenn es mir gut geht und ich mich sicher
fühle, sondern vor allem wenn ich vor Situatonen stehe, die
ich nicht steuern kann und in denen ich mich einfach fallen
lassen muss.
Sofort streckte Jesus seine Hand aus, fasste Petrus und sagte:
»Du hast zu wenig Vertrauen! Warum hast du gezweifelt?«
Dann stegen beide ins Boot, und der Wind legte sich.
Mathäus 14, 31
Jesus streckt uns auch die Hand entgegen, wenn wir einem
Moment nicht vertraut haben. Er lässt uns nicht untergehen.
Aber er frägt schon, warum glaubst du nicht, wenn ich vor dir
stehe. Die Jünger haten Jesus sichtbar vor sich und haben
trotzdem manchmal nicht vertraut, nicht geglaubt, klar…dass
es uns heute genauso geht. Wir haben Jesus nicht vor Augen,
können ihn nicht berühren, wie es die Jünger damals
konnten. Aber glauben heißt ja ganz genau das, sich darauf
verlassen, dass es so ist. Nicht den einen Beweis dafür
suchen, sondern vertrauen. Auf Gotes Liebe und sein Wirken
in unserem Leben.
Selig sind die, die nicht sehen und trotzdem Glauben.
Es hat nichts mit Naivität zu tun, wenn wir glauben. Nichts
mit mangelndem Selbstbewusstsein. Glauben heißt: Ich
verlasse mich darauf, ich vertraue und ich will es auch.
Und es gibt sie doch, diese Beweise. Wenn wir nur drauf
vertrauen, dass es wahr ist, was da in der Bibel steht. Und mal
ehrlich…so viel Kreatvität wie in diesem Buch steckt…das
kann sich keiner ausgedacht haben. Ich glaub dran.
Amen