144 Dispositionsunterstützung für den dynamischen Einsatz von Ressourcen in der medizinischen Notfallrettung KTI 15782.1 PFES-ES Dispositionsstrategie Notruf 144 In den Schweizer Sanitätsnotrufzentralen 144 werden jährlich mehr als 580‘000 medizinische Notrufe bearbeitet. Daraus resultieren ca. 450‘000 Einsätze. Für die Disposition werden Ort und Typ des Ereignisses sowie die Einsatzbereitschaft und der aktuelle Standort der Rettungsfahrzeuge berücksichtigt. In kürzester Zeit verschafft sich der Disponent Klarheit über das Ereignis, lässt lokale Information (Wetter, Verkehrslage) einfliessen und fällt Entscheide. Aus den Erfahrungen mit der Einsatzsimulationssoftware ist ein neues Projekt entstanden. Partner aus Sanitätsnotrufzentralen 144, Rettungsdiensten und Industrie erarbeiten gemeinsam mit der Fachhochschule St.Gallen und dem Interverband für Rettungswesen eine Software zur strategischen und operativen Optimierung der Disposition. Beteiligt sind: BST Informatik GmbH; Fachhochschule St.Gallen, Institut für Modellbildung und Simulation; Interverband für Rettungswesen; Kantonale Notrufzentrale St.Gallen, Fachbereich Sanität; Luzerner Kantonsspital, Rettungsdienst LUKS; Rettung St.Gallen; Rettungsdienst der Solothurner Spitäler AG. Projektziel ist die Entwicklung einer Softwareapplikation, die folgende Bedürfnisse abdeckt: 1. Optimierung von Dispositionsstrategien In der Disposition gibt es derzeit unterschiedliche Ansätze zur Wahl des geeignetsten Rettungsmittels. Im Projekt wird eine Methode gesucht um objektiv über die beste und wirtschaftlichste Verwendung von Einsatzmitteln zu entscheiden. Die Software soll Dispositionsstrategien unter Berücksichtigung unterschiedlicher Typen von Versorgungsgebieten (Stadt/Land) und der lokalen Gegebenheiten (räumliche und zeitliche Verteilung der Ereignisse) simulieren. 2. Operative Entscheidungsunterstützung Basierend auf der gewählten Dispositionsstrategie soll unter Einbezug von historischen und Echtzeitdaten dem Disponenten eine Einsatzunterstützung geboten werden. Das System analysiert mit Hilfe vergangener Einsätze die Wahrscheinlichkeit eines Notfalls. Parallel hierzu findet ein Abgleich mit der aktuellen Verteilung der Einsatzmittel im Zuständigkeitsbereich statt. Es werden Vorschläge generiert um für Ausgleich zwischen über- und unterversorgten Regionen zu sorgen. Das bedeutet nicht, dass der Dispositionsprozess als Ganzes automatisiert wird. Der letztendliche Entscheid liegt beim Disponenten. 3. Ausbildung von Disponenten Analog der Ausbildung in anderen Berufskategorien (z.B. Piloten) können in einem Simulator Dispositionen unterschiedlicher Komplexität trainiert werden. Änderungen in der Dispositionsstrategie können mit der Software getestet und geschult werden. Eine Ausbildung im Simulator gestattet autonomes Lernen, das nachweislich effizienter ist und einen Teil der 1:1- Ausbildung ersetzt. 4. Strategische Bedarfsplanung Ausserdem besteht die Möglichkeit mit der Software eine dynamische Bedarfsplanung der entsprechenden Rettungsdienstregion durchzuführen sowie Echtzeitauswertungen zu Hilfsfristen zu erstellen. Das Projekt startet im Frühjahr 2014. Es wird mitfinanziert durch die KTI und soll bis Ende 2016 Ergebnisse liefern. Weitere Informationen finden Sie ab 1. März 2014 auf unserer Webseite: dispo144.ch Mitfinanziert durch
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