Cicero, de officiis („über die Pflichten“) 3.14.58 ff C. Canius, erklärte, als er sich nach Syrakus begeben hatte, dort immer wieder, er wolle Gärten kaufen, damit er dort Freunde einladen könne. Da hat Pythius, der in Syrakus Bankgeschäfte machte, ihm erklärt, er habe zwar keine verkäuflichen Gärten, aber Canius könne sie, wenn er wolle, wie seine eigenen nutzen, und er hat den Canius zugleich für den folgenden Tag in die Gärten zum Essen eingeladen. Als jener zugesagt hatte, dann hat Pythius, der als Bankier bei allen Ständen beliebt war, die Fischer zu sich gerufen und von ihnen verlangt, dass sie am folgenden Tag vor seinen (des Pythius) Gärten fischen sollten. Pünktlich zum Essen kam Canius. Ein prächtiges Gastmahl war von Pythius bereitet worden, eine Vielzahl von Booten waren vor den Augen (des Canius); ein jeder brachte für sich herbei, was er (an Fischen) gefangen hatte; die Fische wurden vor die Füße des Pythius geworfen. Darauf sagt Canius: „Ich bitte Dich, Pythius, was ist das? So viele Fische? So viele Boote?“. Und darauf Jener: „Hier findet sich das, was es in Syrakus an Fischen gibt, hier sind die Wasservorräte, auf dieses Anwesen können sie nicht verzichten.“ Entbrannt von Begierde bittet er den Pythius, dass er ihm verkaufe. Jener gibt sich erst unwillig. Was soll ich noch mehr sagen? Er setzt sich durch. Der reiche und begierige Mann kauft für so viel, als Pythius verlangt hat. Er begründet eine Darlehensforderung (des Pythius), er macht das Geschäft perfekt. Canius lädt für den folgenden Tag seine Freunde ein, er kommt selbst früh, er sieht kein einziges Ruder. Er fragt bei nächsten Nachbarn, ob die Fischer einen Feiertag hätten, weil er keinen von ihnen sehe. „Nein, soviel ich weiß“ antwortet jener, „aber hier pflegt niemand zu fischen. Deswegen habe ich mich gestern gewundert, was geschehen sei“. Canius ärgerte sich, doch was sollte er tun? Denn es hatte C. Aquilius (Gallus), mein Kollege und Freund, noch nicht die Klagformeln wegen Arglist entwickelt.
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