8 I Oberhessische Presse meldungen Schwabendorfer Museum geöffnet Schwabendorf. Am morgigen Sonntag ist das Dorfmuseum in Schwabendorf von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Besucher können neben der Geschichte der Hugenotten und Waldenser auch die Geschichte Schwabendorfs kennenlernen – von den Widrigkeiten bei der Ansiedlung der Glaubensflüchtlinge bis zur Gegenwart. Darüber hinaus werden die charakteristischen Handwerke und Gewerbe gezeigt, zum Beispiel der Strumpfwirkstuhl aus dem 18. Jahrhundert. Die schräg gegenüber die Kirche gelegene alte Dorfschmiede ist ebenfalls geöffnet. Der Museums-Schmied erläutert und zeigt in der im Original erhaltenen Schmiede das Handwerk des Schmieds. Ein Rundgang durch das Dorf bietet den Besuchern mit den Geschichtstafeln an vielen Häusern einen interessanten Abschluss des Aufenthaltes in Schwabendorf. Taizé-Andacht in Amöneburg Amöneburg. Die evangelische Kirchengemeinde KirchhainAmöneburg lädt für den heutigen Samstag, 18 Uhr, in die evangelische Kapelle zur TaizéAndacht ein. Die Besucher erwartet gedämpftes Licht, Kerzenschein und meditative Gesänge. Jahrgang 1939 trifft sich Kirchhain. Der Kirchhainer Jahrgang 1939 trifft sich am Donnerstag, 23. Oktober, um 15 Uhr im Café Bergmann. Kirchhainer laufen in Burgholz Kirchhain. Die Mitglieder des Kirchhainer Wandervereins nehmen am morgigen Sonntag an der geführten Wanderung zum Thema Forstwirtschaft auf dem Burgholzer Teilstück der Himmelsberger Extratour teil. Treffpunkt zur Bildung von Fahrgemeinschaften ist um 9.30 Uhr auf dem Parkplatz Römerstraße. Erntedankfeier der Landfrauen Kirchhain. Die Erntedankfeier der Kirchhainer Landfrauen findet am Montag, 20. Oktober statt. Los geht‘s um 19.30 Uhr im Vereinslokal Gasthaus zur Post. RSV Roßdorf lädt zum Oktoberfest Roßdorf. Der RSV Roßdorf veranstaltet am Freitag, 24. Oktober, ab 20 Uhr das traditionelle Oktoberfest im Sportheim des RSV. Seit mehr als 30 Jahren wird dieses Fest am letzten Freitag im Oktober für Vereinsmitglieder, Gönner und Freunde des Vereins veranstaltet. Der RSV lädt alle bei Leberkäse, Haxen, Radi, Brezeln und original Wiesenbier ein. ostkreis Vom „Eulen-Keulen“ – das keines war Amtsgericht Kirchhain weist Anklage gegen Bürgermeister wegen Verstoßes gegen Naturschutzgesetz zurück Über zweieinhalb Jahre schwebte eine Anzeige wie ein Damoklesschwert über Michael Richter-Plettenberg. Nun steht fest: Er hat durch das Fällen von Scheinzypressen nicht gegen das Bundesnaturschutzgesetz verstoßen. von Florian Lerchbacher Amöneburg. „Eine unendliche und unsägliche Geschichte geht zu Ende“, freut sich Michael Richter-Plettenberg. Soeben hat er Post bekommen vom Kirchhainer Amtsgericht – was freilich nicht immer Grund zum Jubilieren gibt. Bei Amöneburgs Bürgermeister ist das in diesem Fall anders: In dem Schreiben teilt Amtsgerichtsdirektor Edgar Krug mit, dass der Rathauschef nicht gegen Paragraf 44 des Bundesnaturschutzgesetzes verstoßen und einen landesweit bedeutenden Ruheplatz einer streng geschützten Art zerstört hat. Das sogenannte Eulen-Keulen war also keines – sondern nur ein ganz normales Baumfällen, das ein massives Echo nach sich zog. Am Morgen des 9. Januar 2012 hatte Richter-Plettenberg Mitarbeitern des Bauhofs den Befehl erteilt, auf dem Amöneburger Friedhof sechs Scheinzypressen zu fällen. Bäume, die zuvor viele Jahre lang Waldohreulen einen Schlafplatz geboten hatten und mithin ein Anziehungspunkt für Vogelfreunde waren. Der Aufschrei war groß – ähnlich groß wie die Beschwerden, die es in den Jahren zuvor von Amöneburgern über von den Eulen hochgewürgte Gewölle auf dem Friedhofsgelände gegeben hatte. Die Vorgeschichte des Fällens befeuerte den Verdacht von Naturschützern, der Bürgermeister habe lediglich mit der Kettensäge einen Schlussstrich unter eine Diskussion ziehen und Fakten schaffen wollen. Eine Theorie, von der sich RichterPlettenberg immer wieder mit Verweis auf die Verkehrssicherheit distanzierte: Schon im Juni 2010 hatte er angekündigt, die Scheinzypressen fällen zu wollen, da zwei während eines Sturmes umgeknickt waren. Die Standsicherheit der ortsuntypischen Flachwurzler sei nicht gegeben. Ein Jahr später brachten die Stadtverordneten einen neuen Bebauungsplan für Amöneburg auf den Weg, in dem das Fällen bereits eingeplant war – und diesen habe er umgesetzt, betonte der Bürgermeister immer wieder und berichtete, dass ein von der Stadt beauftragter Gutachter mitgeteilt habe, dass Ein kleiner Schnitt für einen Bauhofmitarbeiter – aber ein großer für die Naturschützer. Das Fällen der Scheinzypressen auf dem Friedhof im Januar 2012 hatte ein langes Nachspiel – das ein städtischer Mitarbeiter scherzhaft mit einem „Eulen verboten“-Schild kommentierte. Archivfotos: Lerchbacher die Eulen die Scheinzypressen, in dessen Einschätzung Recht. aber auch andere Bäume in der Richter-Plettenberg sei der StaUmgebung, nur unregelmäßig tus der Waldohreule als besonals Schlafplatz nutzten und sie ders geschützte Vogelart zwar nicht mehr von herausragender bekannt gewesen und er habe auch die Zerstörung der ScheinBedeutung wie früher seien. Dem Bonner Verein „Komitee zypressen auf dem Amöneburgegen den Vogelmord“ war die ger Friedhof angeordnet: „Ein Begründung egal. Er reichte strafrechtlicher Vorwurf könnte dem Anbei der Staatsgeschuldiganwaltschaft „Es wird (...) klar, dass die ten aber nur Marburg StrafNaturschutzbehörden in bei einer voranzeige weMarburg-Biedenkopf, sätzlichen Zergen des Verdie im vorliegenden Fall störung eidachts auf VerNaturschutzbelange mit ner Ruhestätte stoß gegen das der ,Keule‘ durchsetzen der WaldohrBundesnaturwollten, gerne mal auf eule gemacht schutzgesetz dem Holzweg sind.“ werden. Daein. Nach Michael Richter-Plettenberg von kann nicht mehr als zwei ausgegangen Jahren, genauer gesagt im Mai dieses Jahres, werden“, schreibt Krug und vererhob die Staatsanwaltschaft weist darauf, dass sich Richterdann auch Anklage. Das Amts- Plettenberg auf die Einschätgericht Kirchhain lehnte die Er- zung eines Gutachters verlasöffnung des Hauptverfahrens sen habe. Dieser wiederum hatte nach einer Analyse im Jahr nun jedoch ab. Amtsgerichtsdirektor Edgar 2011 festgehalten, dass die BäuKrug gab dem Bürgermeister me keinen regelmäßig genutz- ten Winterschlafplatz mehr darstellten – und der Fortbestand der Vögel durch eine Fällung der Scheinzypressen nicht gefährdet sei. Der Bürgermeister habe sich auf diese Aussage verlassen – und durfte dem Gutachter laut Krug auch vertrauen, da dieser in seinem Heimatort unter anderem Vogelschutzbeauftragter sei. Aufgrund dieser Aussage des Fachmannes könne also kein Vorsatz vorliegen, schreibt der Richter. Durch den fehlenden Vorsatz sei letztendlich auch egal, ob es sich bei dem Fällen um eine fortbestehende Ruhestätte der Waldohreule gehandelt habe. Der Amtsgerichtsdirektor sieht auch eine Mitteilung des Kreisausschusses nicht als maßgeblich an. Dieser hatte der Stadt im Mai 2011 zunächst mitgeteilt, dass eine Fällung der Scheinzypressen unzulässig und genehmigungspflichtig sei. In weiteren Schreiben im November informierte der Ausschuss die Stadt, dass ein weiteres Fachgutachten in Auftrag gegeben sei, da Gewölle gefunden worden seien – eine Angabe, die der Magistrat anzweifelte. Konkreter wurde es Ende Dezember 2011, als der Kreisausschuss einen Zwischenbericht eines vogelkundlichen Gutachters übersandte, in dem der Schlafplatz wieder als „landesweit bedeutsam“ eingestuft wurde. Diesen will die Stadt allerdings erst nach Fällung der Bäume am 9. Januar 2012 erhalten haben. Diese Einlassung sei unwiderlegbar, kommentiert Krug – und teilt kräftig in Richtung des Vogelkundlers aus: Es sei zweifelhaft, dass das Gutachten „inhaltlich und methodisch so klar und eindeutig ist“. Zum einen habe der Gutachter auf seinen Exkursionen keine Waldohreulen gesehen und zum anderen die Fundorte der „angeblich“ entdeckten Gewölle weder dokumentiert noch analysiert. Noch dazu habe der Mann sogar eine falsche Anzahl an Bäumen niedergeschrieben. Das Gericht hat die Anklage also zurückgewiesen, die Beschwerdefrist ist abgelaufen und der Beschluss rechtskräftig – was Richter-Plettenberg mit großer Freude zur Kenntnis genommen hat: „Eine Zeit geht nun zu Ende, die für mich belastend war, denn immer wieder wurde man damit konfrontiert, dass man ja mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sei.“ Der Bürgermeister kann es sich bei aller Erleichterung allerdings nicht verkneifen, noch einmal nachzukarten: Bei der polizeilichen Vernehmung habe er seine Einschätzung der Sachlage – die ja nun bestätigt wurde – kundgetan und im Nachgang mit seinem Anwalt „mit Engelszungen versucht, die zuständige Staatsanwältin zu überzeugen, dass aus diversen Gründen kein strafbares und im Übrigen auch kein ordnungswidriges Handeln“ vorliege. Auch ein persönliches Gespräch im Sommer 2013 habe nichts gebracht: „Stattdessen wurde die Angelegenheit in die Länge gezogen und viele tausend Euro auf Staatskosten für mehrere Gutachten ausgegeben (...).“ Und dann bekommen auch Naturschützer von Richter-Plettenberg noch einen mit: „Ein übersteigerter Artenschutz steht jedenfalls nicht über allen anderen Dingen, die für Menschen in unserem Gemeinwesen wichtig sind. Es wird ebenfalls klar, dass die Naturschutzbehörden in Marburg-Biedenkopf, die im vorliegenden Fall Naturschutzbelange mit der ,Keule‘ durchsetzen wollten, gerne mal auf dem Holzweg sind und man deren Muskelspiel im Einzelfall gelassen betrachten kann.“ Zehn Jahre im Amt Stadtverordnete ehren Jochen Kirchner Basar rund ums Thema Kind gemünden. Am Sonntag, 2. November, findet der Kinderkleider- und Spielzeugbasar des Basar-Teams Auezwerge im Bürgerhaus Gemünden statt. Zwischen 14 und 16 Uhr wird an rund 80 Verkaufstischen alles zum Thema rund ums Kind angeboten. Ein separater Raum steht für große Teile wie Kinderwagen, Autositze, Kindermöbel, Fahrräder, Roller, Bobbycars, Wintersportgeräten usw. zur Verfügung. Kaffee, Kuchen und herzhafte Snacks gibt es in der Cafeteria. Die Tischvergabe erfolgt online unter basar-gemuenden@ t-online.de. Samstag, 18. Oktober 2014 von Matthias Mayer Stadtverordnetenvorsteher Willibald Preis und dessen Stellvertreterin Helga Sitt ehrten den seit zehn Jahre amtierenden Kirchhainer Bürgermeister Jochen Kirchner. Foto: Matthias Mayer Kirchhain. Jochen Kirchner ist seit Jahren Bürgermeister von Kirchhain. Die Stadtverordnetenversammlung nahm dies zum Anlass, den parteilosen Kommunalpolitiker zu ehren. Stadtverordnetenvorsteher Willibald Preis erklärte, dass die Wahl des Jubilars für Kirchhain etwas Besonderes gewesen sei: Ein Bürgermeister von außerhalb; zuvor seien Kirchhainer in diesen Amt gewählt worden. Und dann noch ein Bürgermeister von jenseits der Main-Weser-Wasserscheide – aus Neustadt. Das sei einigen Kirchhainern nicht ganz geheuer vorgekommen, sagte Preis, der mit seiner Stellvertreterin Helga Sitt dem Bürgermeister ein Buchgeschenk überreichte. Die Wahl fiel auf „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ von Marcel Proust. Der siebenbändige Monumentalroman ist das Hauptwerk des Franzosen, und Liebesbeziehungen sind dessen zentrales Motiv. Ob es heute zwischen Jochen Kirchner und der Kirchhainer Bürgerschaft eine Liebesbeziehung gibt? So weit wollte Willibald Preis nicht gehen. Aber er bescheinigte dem Bürgermeister, die Kirchhainer nicht enttäuscht zu haben. „Jochen Kirchner kann auf Menschen zugehen und er hat das nötige Feuer“, sagte Willibald Preis.
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