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ASTA-PRESSEMITTEILUNG | 21.10.2014 // Für eine Wissenschaft und Kultur des Friedens
ZIVILKLAUSEL-ZUKUNFTSKONGRESS
Vom 24. bis zum 26. Oktober findet an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
(HAW) der Zivilklausel-Zukunftskongress 2014 „Für
eine Wissenschaft und Kultur des Friedens“ statt.
Aktive aus Studierendenbewegung, Friedensbewegung und den Gewerkschaften kommen dort
zusammen, um aus dem gemeinsamen Engagement gegen Krieg und Rüstungsforschung die Perspektive und Praxis einer friedenschaffenden Wissenschaft und Kultur zu entwickeln.
Der AStA der Uni Hamburg hat dieses Wintersemester bereits zum Protestsemester für eine ausfinanzierte Uni und verantwortungsvolle Wissenschaft und Forschung erklärt. Zu verantwortungsvoller Forschung gehört die Selbstverpflichtung
einer Universität, nur zu zivilen Zwecken zu lehren
und zu forschen. Diese Selbstverpflichtung, eine
Zivilklausel, fehlt in Hamburg bisher.
In den letzten Jahren haben sich immer mehr
Hochschulen dafür entschieden, die Beteiligung an
Wissenschaft und Forschung mit militärischer Nutzung oder Zielsetzung abzulehnen, sodass jetzt
bereits über 20 Hochschulen eine Zivilklausel eingeführt haben. Der AStA der Uni Hamburg unterstützt den Kongress und die Forderung nach einer
Zivilklausel für die Hamburgischen Hochschulen.
Esther Bender aus dem AStA-Vorstand dazu: „In
dem Zusammenhang kommt auch schnell das
Thema ‚Dual Use‘ auf. Dies meint die doppelte
Nutzbarkeit von Forschung: zum einen zu zivilen,
zum anderen zu militärischen Zwecken. Gegner*innen der Zivilklausel ziehen sich gerne auf die
angebliche Beliebigkeit der Anwendung der Forschungsergebnisse zurück. Das ist allerdings ein
bisschen getrickst, Zivilklauseln sollen und können
ja gar nicht verhindern, dass bestimmte Forschung
nicht nur für friedliche Zwecke genutzt wird, aber
sie stellen schon mal sicher, dass sich die Forschungsfrage nicht an den Bedürfnissen der Rüstungsindustrie orientiert. Das ist aber durch die
gravierende Unterfinanzierung der Hochschulen
schwer durchsetzbar, Rüstungsindustrie und Bundeswehr sind einflussreiche Drittmittelgeber. Der
AStA fordert daher nicht nur die Einführung einer
Zivilklausel, sondern auch die schon lange anstehende Ausfinanzierung der Uni.“
Tatjana Witzgall, Referentin für Politische Bildung,
Kultur, Kritische Wissenschaft und Friedensperspektiven ergänzt: „Wissenschaft muss dazu da
sein, friedliche Lösungen zu den Problemen der
Menschheit zu erarbeiten. Wir setzen uns ein für
eine positive Entwicklung der Gesellschaft, keine
Verschärfung der Konflikte. Dafür ist es unerlässlich, dass sich Hochschulen und Wissenschaft ihrer
Verantwortung bewusst werden. Wissenschaft ist
nicht neutral, sondern kommt aus der Gesellschaft
und wirkt in sie zurück. Mit diesem Wissen widmet
der Kongress sich nicht nur allgemein dem Thema
der friedlichen Zukunft, sondern erarbeitet in unterschiedlichen Arbeitsgruppen, was einzelne Fächer trotz vermeintlicher Neutralität mit Krieg und
Herrschaft zu tun haben und wie man die Friedenswissenschaft als Leitwissenschaft durchsetzen
kann. Eine solidarische und freie Gesellschaft, wie
wir sie uns vorstellen, ist auch eine friedliche Gesellschaft.“
Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Programm, Aufruf und Unterstützer*innen finden sich
hier:
http://www.zivilklausel.uni-koeln.de/zivilklauselkongress-2014
Alle Informationen über die bundesweite Zivilklauselbewegung:
www.zivilklausel.de
Nachfragen werden gerne beantwortet von:
Tatjana Witzgall, Referentin für Politische Bildung,
Kultur, Kritische Wissenschaft & Friedensperspektiven
040/40520416
[email protected]