Informationsblatt zur BKK B. Braun Melsungen AG

Pressemitteilung
Neue Perspektiven bei
idiopathischer Lungenfibrose (IPF):
Beim ERS vorgestellte Studiendaten
zu Nintedanib* überzeugen
•
•
Nintedanib* reduzierte den jährlichen FVC-Verlust gegenüber
Placebo um etwa die Hälfte und verlangsamte das Fortschreiten
1
der Erkrankung.
**
Adjudizierte , akute Exazerbationen traten unter Nintedanib*
1
signifikant seltener auf als im Vergleich zu Placebo.
Ingelheim am Rhein/München, 9. September 2014 – Beim Wandern
2
bemerkt der 64-jährige Patient Atemnot. Er wertet dieses Geschehen
zunächst als Tribut des Alters und eines nicht unbeträchtlichen
Nikotinkonsums. Sein Hausarzt überweist ihn an einen Radiologen.
Dieser führt eine Computertomografie (CT) durch und überweist ihn
mit einem ersten Verdacht an einen Lungenspezialisten. Etwa zwei
Jahre nach den ersten Symptomen bekommt der Rentner Gewissheit.
Was es mit der nun gestellten Diagnose idiopathische Lungenfibrose
(IPF) auf sich hat, erfährt er durch eingehende Internetrecherche: Die
eingeschränkten Behandlungsoptionen und die geringe
Lebenserwartung schockieren ihn zutiefst. Auch geliebte Tätigkeiten,
wie seine Wandergruppe, muss er im weiteren Verlauf der Erkrankung
aufgeben. Das Spielen mit den Enkeln ist nur mit vielen Pausen zu
bewältigen. Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit und Müdigkeit drohen ihn
sozial zu isolieren.
Seit der Diagnose gleicht sein Leben einem Wettlauf mit der Zeit.
Doch er gibt nicht auf und versucht jeden Tag neu zu meistern.
„Ich wünsche mir, dass die Gesellschaft für die Krankheit sensibilisiert
wird und Patienten deswegen nicht mehr isoliert werden“, dafür
kämpft die Vorsitzende der Lungenfibrose e. V. Dagmar Kauschka.
Sie gründete 2012 den Verein, der Betroffenen bei der Vermittlung an
eine Fachklinik hilft und sie im Alltag unterstützt. „Wenn das Atmen
zur Dauerbelastung wird, und man weiß, dass einem nicht viel Zeit
bleibt, dann will man die beste Behandlung“, so fasst Kauschka ihre
Situation und stellvertretend die anderer Betroffener zusammen.
* Nintedanib ist eine noch nicht zugelassene Substanz, die sich in der klinischen
Entwicklung befindet. Wirksamkeit und Sicherheit sind noch nicht vollständig belegt.
** Im Rahmen einer vorgegebenen Sensitivitätsanalyse der gepoolten INPULSISTM-1
und
-2 Daten wurden adjudizierte Exazerbationen untersucht. Der sekundäre Endpunkt war
die Zeit bis zur ersten den Prüfärzten berichteten Exazerbation. Dieser Endpunkt wurde
in den Studien TOMORROW und INPULSISTM-2, nicht jedoch in der INPULSISTM-1
Studie erreicht.
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Kontakt:
Boehringer Ingelheim
Dr. Kristin Jakobs
Telefon: +49 6132 77 144553
Email: [email protected]
Weitere Informationen
www.boehringer-ingelheim.de
2
Presseinformation
Mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor Nintedanib* könnten die bislang
begrenzten pharmakotherapeutischen Optionen in nächster Zeit eine
entscheidende Bereicherung erfahren. „Nintedanib* ist die erste
zielgerichtete Behandlung bei idiopathischer Lungenfibrose, welche in
zwei mit identischem Studiendesign aufgelegten klinischen Prüfungen
konsistent positive Ergebnisse auf den primären Studienendpunkt –
die forcierte Vitalkapazität (FVC) – unter Beweis gestellt hat.“ So hat
Prof. Dr. Ulrich Costabel, Senior Consultant für interstitielle und
seltene Lungenerkrankungen, beim ERS (European Respiratory
Society) zentrale Ergebnisse des INPULSIS™-Studienprogramms auf
den Punkt gebracht. In absoluten, gepoolten Zahlen beider Studien
TM
TM
(INPULSIS -1 und INPULSIS -2) betrug der unter Placebo
gemessene FVC-Verlust 223,5 ml, der unter Nintedanib* hingegen nur
1
113,6 ml. Nach den Worten Costabels ist dies ein klarer Beleg für
eine verzögerte Krankheitsprogression.
Bei IPF-Patienten kann es zu einer akuten, unvorhersehbaren
Verschlechterung der Erkrankung kommen, einer sogenannten
Exazerbation. Viele Patienten versterben in der Folge eines solchen
Ereignisses innerhalb weniger Wochen bis Monate. Eine im
TM
Studienprotokoll festgelegte Analyse der gepoolten INPULSIS Daten durch unabhängige Gutachter zeigte eine signifikante
Reduktion der IPF-Exazerbationen (adjudizierte Exazerbationen**) um
1
68 %. Ein solcher Therapieeffekt auf akute IPF-Exazerbationen
wurde im Rahmen klinischer Studien bislang nur für Nintedanib*
gezeigt.
Als häufigste Nebenwirkung kann es unter der Behandlung mit dem
Tyrosinkinase-Inhibitor zu gastrointestinalen Beschwerden im Sinne
einer Diarrhö kommen. Derartige Nebenwirkungen waren zumeist von
leichter bis mittelschwerer Intensität und gut beherrschbar. 95 % der
TM
hiervon betroffenen Patienten aus dem INPULSIS 1
Studienprogramm führten die Behandlung trotz Diarrhö weiter.
* ENDE *
* Nintedanib ist eine noch nicht zugelassene Substanz, die sich in der klinischen
Entwicklung befindet. Wirksamkeit und Sicherheit sind noch nicht vollständig belegt.
** Im Rahmen einer vorgegebenen Sensitivitätsanalyse der gepoolten INPULSISTM-1
und
-2 Daten wurden adjudizierte Exazerbationen untersucht. Der sekundäre Endpunkt war
die Zeit bis zur ersten den Prüfärzten berichteten Exazerbation. Dieser Endpunkt wurde
in den Studien TOMORROW und INPULSISTM-2, nicht jedoch in der INPULSISTM-1
Studie gezeigt.
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Presseinformation
Hinweise für Redakteure
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Über INPULSIS -1 und INPULSIS -2
Die beiden globalen klinischen Phase III-Studien wurden doppelblind,
randomisiert und placebokontrolliert mit einer Behandlungsdauer von
52 Wochen durchgeführt. Die Studien untersuchten oral verabreichtes
Nintedanib (150 mg zweimal täglich, je eine Kapsel) bezüglich seines
Einflusses auf die forcierte Vitalkapazität (FVC) bei IPF-Patienten. Die
Studien sind identisch aufgebaut und weisen gleiche Dosierung,
1,3
Einschlusskriterien und Endpunkte auf.
Der primäre Studienendpunkt ist die jährliche Abnahme der FVC (in
ml über 52 Wochen). Zu den sekundären Endpunkten gehören: Die
Zeit bis zur ersten akuten Exazerbation, die Gesamtmortalität und
Veränderungen der Lebensqualität im Vergleich zum Studienbeginn,
1,3
gemessen mit dem St. George‘s Respiratory Questionnaire, SGRQ.
Eingeschlossen wurden Patienten im Alter ab 40 Jahren und einer
IPF-Diagnose (innerhalb von fünf Jahren vor Studieneinschluss) auf
der Grundlage der aktuellen internationalen Leitlinie für die Diagnose
und das Management der IPF der American Thoracic Society (ATS),
European Respiratory Society (ERS), Japanese Respiratory Society
1,3
(JRS), und Latin American Thoracic Association (ALAT).
Die korrekte Diagnose wurde sichergestellt durch zentrale
Evaluierung von hochauflösenden Computertomografiebildern und –
1,3
soweit vorhanden – chirurgischen Lungenbiopsien.
Über Nintedanib*
Nintedanib ist ein niedermolekularer Tyrosinkinase-Inhibitor, der unter
anderem die Rezeptoren von drei Wachstumsfaktoren inhibiert: den
„Vascular Endothelial Growth Factor Receptor“ (VEGFR), den
„Fibroblast Growth Factor Receptor“ (FGFR) sowie den „Plateletderived Growth Factor Receptor" (PDGFR). Durch Blockade dieser
Rezeptoren werden Signalwege gehemmt, die an Pathomechanismen
4,5,6,7
der idiopathischen Lungenfibrose beteiligt sind.
Es wird
angenommen, dass Nintedanib durch Blockierung dieser Signalwege,
das Potential hat, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.
Nintedanib* ist auch in der klinischen Entwicklung als
Behandlungsoption für Krebs, einschließlich nicht-kleinzelligem
Lungenkrebs, Eierstockkrebs, Darmkrebs und Leberzellkarzinom.
* Nintedanib ist eine noch nicht zugelassene Substanz, die sich in der klinischen
Entwicklung befindet. Wirksamkeit und Sicherheit sind noch nicht vollständig belegt.
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Über die idiopathische Lungenfibrose
Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine chronische, progressive
Lungenerkrankung unbekannter Ursache, welche die Patienten
schwer beeinträchtigt und in der Regel zum Tod führt. Bislang stehen
8,9
nur begrenzte Behandlungsoptionen zur Verfügung. Die Prävalenz
von IPF beträgt schätzungsweise 2 bis 29 Patienten pro 100.000
9
Menschen. IPF gehört damit zu den seltenen Erkrankungen (orphan
8
diseases). IPF ist durch eine fortschreitende Vernarbung des
Lungengewebes und dem damit verbundenen Verlust der
10
Lungenfunktion gekennzeichnet. Die Entwicklung dieses
10
Narbengewebes wird als Fibrose bezeichnet. Mit der Verdickung
und Versteifung des Gewebes verliert die Lunge mit der Zeit ihre
Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen und dem Blutkreislauf zuzuführen,
sodass die lebenswichtigen Organe nicht mehr mit ausreichend
Sauerstoff versorgt werden können. Deshalb leiden Menschen mit IPF
an Atemnot, Husten und haben oft Schwierigkeiten alltägliche
11
körperliche Tätigkeiten zu verrichten.
Für weiterführende Informationen besuchen Sie bitte unsere
Internetseiten www.inIPF.com und www.soundsofipf.de.
Über Boehringer Ingelheim
Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu
den 20 führenden Pharmaunternehmen. Mit Hauptsitz in Ingelheim,
Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 142 verbundenen
Unternehmen vertreten und beschäftigt insgesamt mehr als 47.400
Mitarbeiter. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens
in Familienbesitz liegen in der Forschung, Entwicklung, Produktion
sowie im Marketing neuer Medikamente mit hohem therapeutischem
Nutzen für die Humanmedizin sowie die Tiergesundheit.
Für Boehringer Ingelheim ist die Übernahme gesellschaftlicher
Verantwortung ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur.
Dazu zählt das weltweite Engagement in sozialen Projekten wie zum
Beispiel der Initiative „Making More Health“ ebenso wie der sorgsame
Umgang mit den eigenen Mitarbeitern. Respekt, Chancengleichheit
sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bilden dabei die Basis
des Miteinanders. Bei allen Aktivitäten des Unternehmens stehen
zudem der Schutz und Erhalt der Umwelt im Fokus.
Im Jahr 2013 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim Umsatzerlöse von
rund 14,1 Mrd. Euro. Die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung
entsprechen 19,5 Prozent der Umsatzerlöse.
* Nintedanib ist eine noch nicht zugelassene Substanz, die sich in der klinischen
Entwicklung befindet. Wirksamkeit und Sicherheit sind noch nicht vollständig belegt.
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Weitere Informationen zu Boehringer Ingelheim finden Sie unter
www.boehringer-ingelheim.de.
Referenzen
1
Richeldi L et al. Efficacy and Safety of Nintedanib in Idiopathic
Pulmonary Fibrosis. N Engl J Med. 2014;370:2071-2082.
2
http://www.soundsofipf.de/patient_stories/patient_5.html
3
Richeldi L et al. Design of the INPULSIS™ Trials: Two phase 3 trials
of nintedanib in patients with idiopathic pulmonary fibrosis. Respir
Med. 2014;108:1023-30.
4
Richeldi L et al. Efficacy of a tyrosine kinase inhibitor in idiopathic
pulmonary fibrosis. N Engl J Med. 2011;365:1079-1087.
5
Chaudhary NI et al. Inhibition of PDGF, VEGF and FGF signalling
attenuates fibrosis. Eur Respir J. 2007;29:976-985.
6
Hilberg F et al. BIBF 1120: triple angiokinase inhibitor with sustained
receptor blockade and good antitumor efficacy. Cancer Res.
2008;68:4774-4782.
7
Wollin L et al. Antifibrotic and anti-inflammatory activity of the
tyrosine kinase inhibitor nintedanib in experimental models of lung
fibrosis. J Pharmacol Exp Ther. 2014;349:209-220.
8
Raghu G et al. An official ATS/ERS/JRS/ALAT statement: idiopathic
pulmonary fibrosis: evidence-based guidelines for diagnosis and
management. Am J Respir Crit Care Med. 2011;183:788-824.
9
Behr et al. S2K-Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der
idiopathischen Lungenfibrose. Pneumologie. 2013;67:81-111.
10
NHLBI, NIH. What Is Idiopathic Pulmonary Fibrosis? Online
publiziert unter: www.nhlbi.nih.gov/health/health-topics/topics/ipf/.
Letzter Zugriff: August 2014.
11
Pulmonary Fibrosis Foundation. Symptoms. Online publiziert unter:
www.pulmonaryfibrosis.org/Symptoms. Letzter Zugriff: August 2014.
* Nintedanib ist eine noch nicht zugelassene Substanz, die sich in der klinischen
Entwicklung befindet. Wirksamkeit und Sicherheit sind noch nicht vollständig belegt.
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