Ausstellungen und Veranstaltungen des Bochumer Zentrums für

Ausstellungen und Veranstaltungen des Bochumer Zentrums
für Stadtgeschichte – Stadtarchiv
Oktober 2014
Veranstaltungen
Dienstag, 21. Oktober 2014, 18:00 Uhr
Kommunal- und Regionalpolitik im Heimatfrontdienst
Vortrag von Dr. Peter Langer, Oberhausen
In Kooperation mit dem Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsort: HGR, Clemensstraße 17–19, 44789 Bochum
Dienstag, 28. Oktober 2014, 18:00 Uhr
Frauen von der Heimat- an die Spionagefront.
Das Beispiel Elsbeth Schragmüller – erste Leiterin der deutschen Spionage gegen
Frankreich und Instrukteurin von Mata Hari
Vortrag von Hanne Hieber, Dortmund
In Kooperation mit dem Institut für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum
und der Gleichstellungsstelle Bochum
Donnerstag, 30. Oktober 2014, 18:00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Ausstellungen im Bochumer Zentrum für
Stadtgeschichte
Archivkino
Donnerstag, 30. Oktober 2014, 19:00 Uhr
Die Stiepeler Dorfkirche: Ein Kulturdenkmal an der Ruhr
Prod.: Presseamt der Stadt Bochum, 1958,1983, 2008.- Schwarzweiß, Farbe, Ton, 13
Min. Aufnahmen des Presseamtes der Stadt Bochum dokumentieren die Architektur und
den inneren Aufbau der Stiepeler Dorfkirche. Der Film enthält neben den Aufnahmen
zum 1.000-jährigen Jubiläum 2008 auch Aufnahmen von der 950- und 975-Jahrfeier.
Begleitfilme zur Ausstellung „Zwischen Heimat und Front. Bochum im Ersten
Weltkrieg“ – Angebot für Schulen nach Vereinbarung
Verdun: auf den Spuren einer Schlacht
Buch u. Regie: Rudolf Schweiger
Prod.: Kaleidoskop Film, 2013, 21 Min.
Auf die allgemeine Kriegsbegeisterung von 1914 folgte 1916 das grausame Erwachen
in Verdun: 10 Monate lang lieferten sich Deutsche und Franzosen eine der
bedeutendsten und brutalsten Schlachten im Ersten Weltkrieg. Im Verlauf der erbitterten
und grausamen Kämpfe rund um Verdun ließen Hunderttausende ihr Leben für ein paar
Meter Geländegewinn. In der „Hölle von Verdun“ wurden durch den Einsatz moderner
Waffen wie Maschinengewehr, Giftgas und Flammenwerfer mehr als 600.000 Männer
auf beiden Seiten getötet oder verwundet. Der Film zeigt, wie Verdun zum Symbol für
die Sinnlosigkeit des Krieges wurde.
Thematische Arbeitsblätter stehen zur Verfügung.
Im Felde unbesiegt: die Dolchstoßlegende
Autor u. Regie: Anne Roerkohl
Prod.: dokumentARfilm GmbH, 1998, 44 Min.
Nach dem Ersten Weltkrieg verbreitete sich die Legende, die deutschen Truppen seien
„im Felde unbesiegt“ geblieben und lediglich der „Dolchstoß“ der Heimat habe zur
Niederlage geführt. In den innenpolitischen Debatten der Weimarer Republik und beim
Aufstieg des Nationalsozialismus spielte diese Verschwörungstheorie eine bedeutende
Rolle – mit fatalen Folgen für die weitere Entwicklung im 20. Jahrhundert. Seltene
Originalaufnahmen, Karikaturen der Zeit, Spielfilmszenen, Interviews mit Zeitzeugen
und Historikern verdeutlichen die historische Bedeutung und folgenschwere Wirkung der
Dolchstoßlegende.
Im Westen nichts Neues
Nach dem Roman von Erich Maria Remarque
Regie: Delbert Mann
Produktion: Norman Rosemont, 1979, 122 Min., Neuverfilmung
Paul Bäumer und seine Klassenkameraden melden sich 1914 freiwillig an die Front. Zu
spät erkennen sie die Unmenschlichkeit des kollektiven Tötens. Nachdem all seine
Kameraden gefallen sind, wird auch Paul tödlich getroffen – „an einem Tag, der so ruhig
und so still war, dass der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte: Im Westen
nichts Neues.“
Am Beispiel einer Abiturklasse verdeutlicht der Film, wie junge Menschen von ihrem
Lehrer manipuliert und durch die allgemeine Kriegsbegeisterung fehlgeleitet werden.
Der Film führt die Sinnlosigkeit des kollektiven Tötens drastisch vor Augen und
behandelt damit ein Thema von anhaltender Aktualität.
Auszeichnungen: Golden Globe, Emmy 1980
Ausstellungen
Zwischen Heimat und Front – Bochum im Ersten Weltkrieg
Eigenproduktion
Als vor 100 Jahren der Erste Weltkrieg „ausbrach“, ahnte niemand, dass er so lange
dauern würde. Die Hoffnung auch der Soldaten aus Bochum, Weihnachten wieder zu
Hause zu sein, erfüllte sich nicht. Der Krieg wurde nicht nur auf den Schlachtfeldern in
Europa, in den Kolonien in Afrika und im Nahen Osten, auf See und in der Luft
ausgetragen, sondern hatte auch die deutsche „Heimatfront“ fest im Griff. Er erfasste
alle politischen und gesellschaftlichen Bereiche und entwickelte sich bald schon zum
totalen Krieg.
Die Ausstellung folgt den Spuren Bochumer Soldaten an unterschiedliche Fronten und
zeigt, wie an der Bochumer „Heimatfront“ alle Ressourcen in den Dienst des Krieges
gestellt wurden. Sie richtet den Fokus auf die Einheit von Heimat und Front, die im
Laufe des Krieges ebenso brüchig wurde wie der sogenannte „Burgfrieden“. Auch die
„andere“ Seite gerät mit in den Blick. Am Beispiel der belgischen Stadt Virton, wo unter
Beteiligung zahlreicher Bochumer Soldaten im August 1914 eine erbitterte Schlacht
geschlagen wurde, werden die Auswirkungen des großen Krieges auf die belgische
Zivilbevölkerung beleuchtet. Die Ausstellung schließt mit einer Auseinandersetzung mit
der kollektiven Erinnerung an den Ersten Weltkrieg und fragt nach den „Lehren“.
Ein Blick in die räumlich sich anschließende Abteilung zur NS-Zeit aus der Ausstellung
„Bochum – das fremde und das eigene“ zeigt, wohin der Weg führen sollte. Die hier in
Szene gesetzte „Volksgemeinschaft“ war das Gegenteil dessen, was Kaiser Wilhelm
Anfang August 1914 zum Ausdruck gebracht hatte: Er kenne keine Parteien mehr,
sondern nur Deutsche.
Die in der Ausstellung angesprochenen Themen werden durch Filme, Vorträge und
Führungen ergänzt und vertieft.
mo(me)mentan
Eine Fotoausstellung von Michael Grosler
In über 30 Aufnahmen versucht der Bochumer Fotograf Michael Grosler, die
vergängliche Symbiose von Architektur und Landschaft festzuhalten. Alle Fotos
entstanden auf dem geschichtsträchtigen ehemaligen Industriegelände „Rombacher
Hütte“.
1889 errichtete Heinrich Köhler im Norden von Bochum-Weitmar die Westfälische
Stahlwerke AG. Bis zur Jahrhundertwende prosperierte das Unternehmen, dann führten
Konjunktur- und Strukturkrisen zu wechselnden Besitzverhältnissen: So gehörte es
unter anderem zur Rombacher-Hüttenwerke AG, als „Werk Weitmar“ zum „Bochumer
Verein“ und nach dessen Fusion mit dem Krupp-Konzern 1965 zur Friedrich Krupp
Hüttenwerke AG. 1979 wurde der Betrieb stillgelegt. Ein Jahr später erwarb die Stadt
Bochum das ca. 70 Hektar große Gelände, auf dem sie die Ansiedlung von
Gewerbebetrieben und die Schaffung von Wohnraum und Grünflächen plante. Teil I des
Bebauungsplans wurde realisiert, Teil II nicht.
In dem sich weitgehend selbst überlassenen Teil des Geländes entstanden 2013 die
Aufnahmen von Michael Grosler. Grosler versteht seine Bilder als Momentaufnahmen
von Veränderungen, die wie Metaphern für den Wandel einer Region stehen. Die Fotos
sind auch eine Bestandsaufnahme der Situation auf diesem Gelände. Sie
dokumentieren, wie es um diesen Teil der Bochumer Geschichte mo(me)ntan steht.
Bis 24. September 2014
Deutsche Jüdische Soldaten
Eine Ausstellung des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, Potsdam, in
Zusammenarbeit mit dem Moses Mendelssohn Zentrum, Potsdam, und dem Centrum
Judaicum, Berlin
Der Erste Weltkrieg löste auch bei der jüdischen Bevölkerung eine Welle von
Patriotismus aus. Etwa 100.000 jüdische Soldaten zogen für Kaiser und Vaterland in
den Krieg und hofften, damit gleichzeitig die Emanzipation der Juden vorantreiben zu
können. Josef Zürndorfer, der vor 100
Jahren von Bochum aus ins Feld ging und an der Westfront zum gefeierten
Kriegshelden wurde, brachte auf den Punkt, was viele dachten: „Ich bin als Deutscher
ins Feld gezogen, um mein bedrängtes Vaterland zu schützen. Aber auch als Jude, um
die volle Gleichberechtigung meiner Glaubensbrüder zu erstreiten.“ Die Hoffnungen der
jüdischen Kriegsteilnehmer wurden enttäuscht. Bald schon machten sich (wieder)
antisemitische Tendenzen breit. Kernthema der
Ausstellung ist der Zusammenhang von Militärdienst und Emanzipation von den
Befreiungskriegen 1813 über den Ersten Weltkrieg bis zur Entfernung jüdischer
Soldaten aus
der Reichswehr 1934.
Dauerausstellungen:
Bochum – das fremde und das eigene. Geschichte in Bewegung
„Bochum – das fremde und das eigene“ bietet einen besonderen Zugang zur
Stadtgeschichte. Die Ausstellung thematisiert Migration und Fremdheit in Bochum – und
für Bochumer – im historischen Längsschnitt. Sie schlägt den Bogen von der Ur- und
Frühgeschichte bis zur Gegenwart und wagt damit eine Gesamtschau am lokalen
Beispiel. Die ursprünglich für die Ruhr.2010 Kulturhauptstadt Europas gestaltete
Präsentation ist auch weiterhin zugänglich. Sie wird peu à peu erneuert, ergänzt und
weiterentwickelt: Geschichte ‚in Bewegung’
1961-1975: Angeworben – gekommen – geblieben. 14 Jahre Zuwanderung im
Spiegel städtischer Kulturarbeit in Bochum
Seit 1961 kamen zahlreiche Arbeitsmigranten aus der Türkei in die Bundesrepublik
Deutschland und auch nach Bochum, von denen viele für immer blieben. Sie waren
nicht die ersten – und nicht die letzten –, die als „Gastarbeiter“ ihren Beitrag zum
deutschen „Wirtschaftswunder“ leisteten. Die Ausstellung fragt danach, wie die Stadt
Bochum auf ihre neuen Bewohnerinnen und Bewohner reagierte und welche
besonderen Anstrengungen die städtischen Kultureinrichtungen unternahmen, um ihnen
den Alltag in Deutschland zu erleichtern oder um sprachliche und kulturelle Barrieren zu
überbrücken. Im Mittelpunkt stehen die Angebote der Volkshochschule, der Bücherei
und der Schulen, aber auch des Museums Bochum, unter dessen Federführung 1974
zum ersten Mal das „Ausländerfestival“ auf Haus Kemnade stattfand. Die Einheit
entstand anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des deutsch-türkischen
Anwerbeabkommens. Dieses und das erste Kemnade-Festival bilden den Zeitrahmen
der Betrachtung. Die Ausstellung kann als eigenständiges Format wahrgenommen
werden und dient gleichzeitig als Ergänzung von „Bochum – das fremde und das
eigene“.
Aktuelle Informationen und Veranstaltungshinweise unter www.bochum.de/stadtarchiv
Der Eintritt zu den Ausstellungen und Veranstaltungen ist in der Regel frei
Reservierungen für die Kinoveranstaltungen und Buchung kostenpflichtiger Gruppenführungen durch die Ausstellungen
unter:
0234/910-9510
Veranstaltungsort (falls nicht anders angegeben): Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
Wittener Straße 47, 44789 Bochum
Tel.: 0234/910-9510
Fax. 0234/910-9504
E-Mail: [email protected]
www.bochum.de/stadtarchiv
Öffnungszeiten der Ausstellungen:
Di-Fr 10:00-18:00 Uhr
Sa/So und an Feiertagen 11:00-17:00 Uhr
Lesesaal Stadtarchiv
Tel. 0234/910-9511
Öffnungszeiten:
Di/Mi 10:00-15:30 Uhr
Do 10:00-18:00 Uhr
freitags: Gruppen nach vorheriger Anmeldung
Stadtarchiv im Gertrudis-Center Wattenscheid
Tel. 0234/910-6537
Fax. 0234/910-6539
Öffnungszeiten:
Mo 10:00-15:30 Uhr