„Wie sein Werk war auch der Mensch: ungekünstelt, ehrlich und unkompliziert“ Hermann-Eller-Gedächtnisschau im Vilshofener Stadtturm eröffnet Vilshofen. Nicht nur Bürgermeister Georg Krenn zeigte sich stolz darüber, dass Niederbayern so große Künstler wie Hermann Eller (1925-2009) hervorbringt und dass dieser auch Jahre nach seinem Tod Fans in Scharen in die Stadtgalerie im Turm zieht. Dort führte Ellers Rotarier-Freund und Generalmusikdirektor (Kyoto Symphony Orchestra) Uwe Mund zur Eröffnung einer Gedächtnisausstellung sehr persönlich und bewegend in Leben und Werk des bei Deggendorf wirkenden Malers ein. „Die Frage nach dem intellektuellen Verstehen stellt sich bei den Werken von Hermann Eller nicht, denn er spricht in erster Linie unser Herz an, total ungekünstelt, direkt, ehrlich und unkompliziert. Und so wie sein Werk war, so war auch der Mensch Hermann Eller!“ Die Schlussworte von Laudator Uwe Mund bringen die Faszination, welche die Werke Hermann Ellers immer noch auf die Betrachter seiner Ölbilder und Zeichnungen ausüben, auf den Punkt. Ellers langjähriger Freund (u. a. früherer Chefdirigent des Kyoto Symphony Orchestra), Generalmusikdirektor aus Wien, konnte den vielen Vernissage-Gästen sehr persönliche Eindrücke vermitteln: In den 1990er Jahren habe der gebürtige Zwieseler mit Ehrfurcht Picasso-Werke in einer Ausstellung in Barcelona bestaunt und zweifelnd gefragt: „Warum male ich denn überhaupt noch?“ − um gleich später am Hausberg von Barcelona überwältigt zu werden vom Mal-Drang. Denn, so Mund: „Wie schon Vor zwei Eller-Selbstporträts versammelten sich (von li.) KGV-Vorsitzende Erika Schwitulla, Laudator Uwe Mund, Regina Schmidtmayer und Künstlersohn Walter Eller. − Fotos: grf Arnold Schönberg, Kompo- von diesem reflektiert werde. nist und auch großartiger Diese jugendliche Kraft, Maler, sagte: Kunst kommt die Eller selbst im hohen Alnicht von Können, sondern ter noch beim Malen ausgein erster Linie von Müssen!“ strahlt habe, erlebte auch ReMund selbst habe erlebt, gina Schmidtmayer, Malerin wie jugendaus Garham, lich, voller VorstandsEnergie Eller mitglied des war, wenn er Kultur- und Menschen Geschichtsporträtierte – vereins bekanntlich (KGV) und eine der Initiatorin schwierigsder Eller-Geten Disziplidächtnisausnen der Mastellung, am lerei. eigenen LeiWährend be. Sie wurde seiner totavon Eller len Hingabe 1991 porträsei von Eller tiert, wurde eine enorme Schülerin Energie ausdes Malers gegangen, Malerin Regina Schmidtmay- aus Natterndie sich der er, Eller-Schülerin und KGV- berg. Künstler Vorstandsmitglied, wurde „Sie war aber auch 1991 von ihm porträtiert. eine tolle von seinem Schülerin Gegenüber wieder zurück- meines Vaters und ist eine holte – ähnlich wie bei Kon- hervorragende Malerin, von zerten oder Opern, wo sich deren Bildern ich hellauf bedie Energie der Künstler auf geistert bin“, bedankte sich das Publikum übertrage und Eller-Sohn Walter bei Regina Schmidtmayer dafür, dass die Ausstellung in der Stadtgalerie möglich wurde. Er bemüht sich, das Werk des Vaters in der in diesem Jahr gegründeten Eller-Kunstlobby (www.eller-kunstlobby.de) für die Nachwelt zu erhalten, mit Ausstellungen an Leben und Werk des vielfach ausgezeichneten Vaters zu erinnern. Bürgermeister Georg Krenn zeigte sich stolz darüber, dass der Kultur- und Geschichtsverein mit dieser Ausstellung des großen Künstlers aus Niederbayern wieder eine besondere kulturelle Veranstaltung möglich gemacht habe. „Machen Sie bitte weiter so“, appellierte Krenn an Schmidtmayer und die KGV-Vorsitzende Erika Schwitulla. Schwitulla erinnerte an die Lebensstationen von Hermann Eller, in Zwiesel als Hermann Rott geboren, schon nach wenigen Tagen zur Pflegefamilie aus Natternberg gekommen, die ihn dann 1954 adoptiert hatte. Erika Schwitulla gab den Besuchern eine Eller-Maxime mit auf den Weg: „Er hatte sich immer mit seiner Frau abgesprochen. Daran können sich manche ein Beispiel nehmen!“ Die Gedächtnisausstellung in der Stadtgalerie im Vilshofener Stadtturm zeigt bis 31. Dezember einen Querschnitt des Schaffens Ellers, von den Anfängen aus den 1950er Jahren bis zu späten Arbeiten; beeindruckende Porträts und strahlende Landschaftsansichten ebenso wie Reiseskizzen und Blumenstillleben. Bei freiem Eintritt geöffnet Di-So 14-17 Uhr. Weitere Infos unter www.kgv-vilshofen.de. − grf
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