Artikel va/va/4 eller (2484:Zeilen-Honorar - Eller Kunstlobby

„Wie sein Werk war auch der Mensch:
ungekünstelt, ehrlich und unkompliziert“
Hermann-Eller-Gedächtnisschau im Vilshofener Stadtturm eröffnet
Vilshofen. Nicht nur Bürgermeister Georg Krenn zeigte sich stolz darüber, dass
Niederbayern
so
große
Künstler wie Hermann Eller
(1925-2009)
hervorbringt
und dass dieser auch Jahre
nach seinem Tod Fans in
Scharen in die Stadtgalerie
im Turm zieht. Dort führte Ellers Rotarier-Freund und Generalmusikdirektor (Kyoto
Symphony Orchestra) Uwe
Mund zur Eröffnung einer
Gedächtnisausstellung sehr
persönlich und bewegend in
Leben und Werk des bei Deggendorf wirkenden Malers
ein.
„Die Frage nach dem intellektuellen Verstehen stellt
sich bei den Werken von Hermann Eller nicht, denn er
spricht in erster Linie unser
Herz an, total ungekünstelt,
direkt, ehrlich und unkompliziert. Und so wie sein Werk
war, so war auch der Mensch
Hermann Eller!“
Die Schlussworte von Laudator Uwe Mund bringen die
Faszination, welche die Werke Hermann Ellers immer
noch auf die Betrachter seiner Ölbilder und Zeichnungen ausüben, auf den Punkt.
Ellers langjähriger Freund (u.
a. früherer Chefdirigent des
Kyoto Symphony Orchestra),
Generalmusikdirektor aus
Wien, konnte den vielen Vernissage-Gästen sehr persönliche Eindrücke vermitteln:
In den 1990er Jahren habe
der gebürtige Zwieseler mit
Ehrfurcht Picasso-Werke in
einer Ausstellung in Barcelona bestaunt und zweifelnd
gefragt: „Warum male ich
denn überhaupt noch?“ − um
gleich später am Hausberg
von Barcelona überwältigt zu
werden vom Mal-Drang.
Denn, so Mund: „Wie schon
Vor zwei Eller-Selbstporträts versammelten sich (von li.)
KGV-Vorsitzende Erika Schwitulla, Laudator Uwe Mund, Regina Schmidtmayer und Künstlersohn Walter Eller. − Fotos: grf
Arnold Schönberg, Kompo- von diesem reflektiert werde.
nist und auch großartiger
Diese jugendliche Kraft,
Maler, sagte: Kunst kommt die Eller selbst im hohen Alnicht von Können, sondern ter noch beim Malen ausgein erster Linie von Müssen!“
strahlt habe, erlebte auch ReMund selbst habe erlebt, gina Schmidtmayer, Malerin
wie jugendaus Garham,
lich, voller
VorstandsEnergie Eller
mitglied des
war, wenn er
Kultur- und
Menschen
Geschichtsporträtierte –
vereins
bekanntlich
(KGV) und
eine
der
Initiatorin
schwierigsder Eller-Geten Disziplidächtnisausnen der Mastellung, am
lerei.
eigenen LeiWährend
be. Sie wurde
seiner totavon
Eller
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1991 porträsei von Eller
tiert, wurde
eine enorme
Schülerin
Energie ausdes Malers
gegangen,
Malerin Regina Schmidtmay- aus Natterndie sich der er, Eller-Schülerin und KGV- berg.
Künstler
Vorstandsmitglied,
wurde
„Sie war
aber
auch 1991 von ihm porträtiert.
eine
tolle
von seinem
Schülerin
Gegenüber wieder zurück- meines Vaters und ist eine
holte – ähnlich wie bei Kon- hervorragende Malerin, von
zerten oder Opern, wo sich deren Bildern ich hellauf bedie Energie der Künstler auf geistert bin“, bedankte sich
das Publikum übertrage und Eller-Sohn Walter bei Regina
Schmidtmayer dafür, dass die
Ausstellung in der Stadtgalerie möglich wurde. Er bemüht sich, das Werk des Vaters in der in diesem Jahr gegründeten Eller-Kunstlobby
(www.eller-kunstlobby.de)
für die Nachwelt zu erhalten,
mit Ausstellungen an Leben
und Werk des vielfach ausgezeichneten Vaters zu erinnern.
Bürgermeister
Georg
Krenn zeigte sich stolz darüber, dass der Kultur- und
Geschichtsverein mit dieser
Ausstellung des großen
Künstlers aus Niederbayern
wieder eine besondere kulturelle Veranstaltung möglich
gemacht habe. „Machen Sie
bitte weiter so“, appellierte
Krenn an Schmidtmayer und
die KGV-Vorsitzende Erika
Schwitulla.
Schwitulla erinnerte an die
Lebensstationen von Hermann Eller, in Zwiesel als
Hermann Rott geboren,
schon nach wenigen Tagen
zur Pflegefamilie aus Natternberg gekommen, die ihn
dann 1954 adoptiert hatte.
Erika Schwitulla gab den Besuchern eine Eller-Maxime
mit auf den Weg: „Er hatte
sich immer mit seiner Frau
abgesprochen. Daran können sich manche ein Beispiel
nehmen!“
Die
Gedächtnisausstellung in der Stadtgalerie im
Vilshofener Stadtturm zeigt
bis 31. Dezember einen
Querschnitt des Schaffens
Ellers, von den Anfängen aus
den 1950er Jahren bis zu späten Arbeiten; beeindruckende Porträts und strahlende
Landschaftsansichten ebenso wie Reiseskizzen und Blumenstillleben. Bei freiem
Eintritt geöffnet Di-So 14-17
Uhr. Weitere Infos unter
www.kgv-vilshofen.de.
− grf