Wie wirksam ist das Rückenkolleg? - BGW forum

Veranstaltungsdokumentation zum
BGW forum 2013 – Gesundheitsschutz in Krankenhaus und Klinik
Hamburg, 2. bis 4. September 2013
Plenum B2
Wie wirksam ist das Rückenkolleg?
Bianca Kusma
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), Berlin
Pflegekräfte haben ein erhöhtes Risiko für Rückenerkrankungen aufgrund berufstypischer
wirbelsäulenbelastender Tätigkeiten. Um eine Berufsaufgabe aufgrund einer bandscheibenbedingten Erkrankung der Lendenwirbelsäule (LWS) durch schweres Heben und Tragen (BK
2108) zu verhindern, wird für Versicherte der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Hinweis: Dieser Fachbeitrag liegt in der Verantwortung der Autorin oder des Autoren.
Wohlfahrtspflege die spezifische Präventionsmaßnahme „Rückenkolleg“ an drei Standorten
(Halle, St. Peter Ording, Hamburg) angeboten. Das Rückenkolleg ist ein dreiwöchiges Therapieprogramm mit multimodaler Ausrichtung unter besonderen berufsspezifischen Aspekten.
Das wesentliche Ziel dieser Präventionsmaßnahme ist der Erhalt oder die Wiederherstellung
der Arbeitsfähigkeit und damit Sicherung der Erwerbsfähigkeit der Betroffenen. Das Schulungsprogramm des Rückenkollegs verbindet präventive und therapeutische Maßnahmen. Es umfasst neben physikalischer Therapie und Physiotherapie eine sportmedizinische Trainingstherapie, die Unterweisung in berufsspezifische wirbelsäulenentlastende Bewegungs- und
Arbeitstechniken sowie ein intensives Muskelaufbautraining. So soll die Gesamtbelastbarkeit im
Alltag und Beruf verbessert werden. Ergänzt wird das Angebot durch psychologische Betreuung
beim Umgang mit Schmerzen und Stress. Mit der Schulung soll die individuelle Handlungskompetenz der Teilnehmer in Bezug auf die Gesunderhaltung des Rückens gefördert und die
Betroffenen für rückenfreundliche Bewegungsabläufe im Alltag sensibilisiert werden.
Eine Überprüfung des Schulungskonzepts „Rückenkolleg“ hinsichtlich der Wirksamkeit und
Nachhaltigkeit wurde bisher nicht vorgenommen. Im Rahmen einer Fragebogenstudie mit vier
Messzeitpunkten zu Rehabilitationsbeginn (t0) und -ende (t1) (in der Regel liegen drei Wochen
dazwischen) sowie nach sechs und 24 Monaten (t2 und t3) sollen sowohl die kurz- und mittelSeite 1 von 2
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als auch die langfristigen Effekte ermittelt werden. Die Gewinnung der Studienteilnehmer erfolgt
in der Einführungsveranstaltung der jeweiligen Standorte des Rückenkollegs.
Mithilfe eines standardisierten Fragebogens werden:
•
sportliche Aktivität,
•
Lebensqualität,
•
Arbeitsfähigkeit,
•
Effekte der Patientenschulung sowie
•
rückengerechtes Verhalten im Alltag und Beruf erhoben.
Bei der Auswertung kommen je nach Datenverteilung verschiedene Testverfahren zum Einsatz.
Die Datenerhebung hat im Januar 2013 begonnen. Es werden die Ergebnisse aus einem
halben Jahr Erhebung (Januar bis Juli 2013) für die Messzeitpunkte t0 und t1 präsentiert.
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