Liebe Leserinnen und Leser! © BGW/ Stephan Floß Herzlich willkommen zur neuesten Ausgabe des gesundheitspolitischen Newsletters der BGW mit aktuellen Themen aus dem Bereich der betrieblichen Gesundheitsprävention und des Arbeitsschutzes. Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für nicht staatliche Einrichtungen aus dem Gesundheits-, Pflege-, Wohlfahrts- und Sozialbereich sowie für Friseur-, Kosmetik- und Wellness-Betriebe. Wir unterstützen rund 630.000 Mitgliedsunternehmen mit knapp 8 Millionen Versicherten beim Arbeits- und betrieblichen Gesundheitsschutz. Wenn Sie sich zu einem Thema ausführlicher informieren wollen, nutzen Sie bitte die verlinkten Artikel unserer Website. Sprechen Sie uns bei Bedarf auch direkt an: [email protected]. Wir helfen Ihnen gerne mit Informationen und Kontakten weiter. Eine interessante und gewinnbringende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Prof. Dr. Stephan Brandenburg (Hauptgeschäftsführer der BGW) PS: Haben Sie eine der letzten Ausgaben des Infoletters verpasst? Im Archiv können Sie alle bisherigen Ausgaben nachlesen. Seite 1 von 5 BGW-Expertenkommission zur Zukunft der Pflege © BGW/Werner Bartsch Die von der BGW moderierte Expertenkommission Pflege hat ein neues Positionspapier mit Empfehlungen für eine nachhaltige Entwicklung der Pflege vorgelegt. Der derzeitige Reformprozess mit dem veränderten Pflegebedürftigkeitsbegriff, den Pflegestufen und der geplanten generalistischen Pflegeausbildung bringt nach Ansicht der Kommission für die Beschäftigten die tiefgreifendsten Veränderungen der Arbeitsbedingungen seit Einführung der Pflegeversicherung mit sich. Pflegeabläufe, Kompetenzen, Ausbildungsordnungen und das Pflegeverständnis insgesamt müssen an diese Entwicklungen angepasst werden. Impulse geben, Handlungsbedarf aufzeigen Die Expertenkommission Pflege, die von der BGW 2006 ins Leben gerufen wurde, hat seit ihrer Gründung fünf Positionspapiere und ein Memorandum vorgelegt, die sich mit den Auswirkungen von Veränderungsprozessen auf die Arbeitsbedingungen in der Pflege befassen. Sie fokussiert sich auf Themen wie Arbeitsschutz, Gesunderhaltung und Berufsbindung von Fachkräften, aber auch demografische Einflüsse oder Entbürokratisierung der Pflegedokumentation. Die Expertenkommission versteht sich als ein Impulsgeber, der den Verantwortlichen aus Politik und Pflegebranche Handlungsbedarf und Empfehlungen aufzeigen und öffentliche Aufmerksamkeit für die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte schaffen will. Mitglieder der Kommission sind Expertinnen und Experten aus Pflegeforschung, Pflegeverbänden, Gewerkschaften, Pflegepolitik und BGW. Schwerpunkte des Positionspapiers Das aktuelle Positionspapier der Expertenkommission Pflege mit dem Titel "Zukunftsfähige Pflege – Empfehlungen zur nachhaltigen Entwicklung der Pflege" geht auf vier Themenkomplexe ein und zeigt für diese Lösungsansätze auf: Berufsbefähigende Ausbildung Aufgaben- und bedarfsgerechte Personalbemessung und Lebensphasenorientierung der Personalentwicklung Nachhaltige Qualitätssicherung und Entbürokratisierung Erhöhung von Arbeitszufriedenheit und Arbeitsgesundheit Deutscher Pflegetag 2017 Das Positionspapier bildet auch die pflegepolitische Grundlage der BGW auf dem Deutschen Pflegetag vom 23. bis 25. März in Berlin, an dem sie sich als Premiumpartnerin mit Vorträgen, Workshops, Diskussionsrunden, einer Projektbörse und einem Messestand zum Thema "Das gesunde Unternehmen" beteiligt. Seite 2 von 5 Forschungsprojekt "Gesund von Anfang an" für Altenpflege-Azubis © BGW/Kröger + Gross Angesichts des steigenden Pflegebedarfs in Deutschland benötigt die Altenpflege dringend mehr Auszubildende. Doch auch von denen, die sich für den Pflegeberuf entscheiden, brechen viele ihre Ausbildung wieder ab. Ein gemeinsames Ausbildungs- und Forschungsprojekt des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz sowie der BGW hat zum Ziel, den Altenpflege-Nachwuchs für gesundes Arbeiten zu sensibilisieren und so die Abbruchquote zu senken. Gesundheit und Motivation unterstützen Nicht erfüllte Erwartungen, körperliche und psychische Belastungen, Schichtarbeit, Umgang mit Krankheit und Tod – es gibt viele Gründe, warum junge Menschen die Altenpflegeausbildung nicht zu Ende bringen. Mit dem Forschungsprojekt wollen die BGW und das Ministerium herausfinden, durch welche Maßnahmen die Gesundheit und Motivation der jungen Menschen so unterstützt werden kann, dass sie ihre Ausbildung gesund und zufrieden absolvieren können und anschließend in den erlernten Beruf einsteigen. Maßnahmenpaket für Auszubildende und Ausbilder Das Projekt, das im Herbst 2016 gestartet wurde und bis Herbst 2019 läuft, umfasst ein Bündel von Maßnahmen. Dazu zählen regelmäßige Workshops zur Entwicklung von Gesundheitskompetenz, etwa zu rückengerechtem Arbeiten, zu Haut- und Infektionsschutz, zum Umgang mit kritischen Ereignissen, Stress und psychischen Belastungen, zu Ernährung, Bewegung, Ergonomie, Schichtarbeit und Suchtprävention. Außerdem arbeiten die Auszubildenden an konkreten Arbeitsschutzmaßnahmen in ihren Einrichtungen mit. Parallel werden auch die Ausbildungsbetriebe, die Praxisanleiterinnen und -anleiter sowie die Lehrkräfte an den Berufsschulen von der BGW beraten und weitergebildet. Wissenschaftliche Begleitung Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung des Projekts hat das Competenzzentrum Epidemiologie und Versorgungsforschung bei Pflegeberufen (CVcare) am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf inne. An den Maßnahmen nehmen 50 Schülerinnen und Schüler des Altenpflege-Qualifikations-Zentrums der Caritas in St. Wendel und der AWO Akademie Saar in Saarbrücken während ihrer dreijährigen Ausbildung teil, weitere 50 bilden die Kontrollgruppe. Zu Beginn, in der Mitte und am Ende der Ausbildung werden die Auszubildenden zu ihrem Gesundheitszustand und -verhalten, zu ihrer Arbeitsschutzkompetenz und zu ihrer Zufriedenheit mit der Ausbildung befragt. Davon erhoffen sich die Projektinitiatoren Erkenntnisse über eine gesundheitsförderliche Gestaltung der Altenpflegeausbildung, die letztendlich zu weniger Ausbildungsabbrüchen führen soll. Seite 3 von 5 Neues Online-Angebot hilft Belastungen am Arbeitsplatz einzuschätzen Welche Gefahren drohen meinem Rücken am Arbeitsplatz? Was kann ich tun, um ihn gesund zu erhalten? Mit dem neuen interaktiven Angebot "Bewusst bewegen – auch im Job" bietet das Portal gdabewegt.de Berufstätigen die Möglichkeit, ihren eigenen Gestaltungsspielraum an ihrem Arbeitsplatz einzuschätzen und so Belastungen für Rücken und Gelenke zu senken. Körperliche und psychische Faktoren © BGW Die Online-Handlungshilfe geht auf alle wichtigen Bereiche wie Arbeitsplatzausstattung, Arbeitsorganisation und persönliches Arbeitsverhalten ein. Wer den ganzen Tag in gebeugter Haltung vor dem Computer sitzt, kann ähnlich gefährdet sein wie jemand, der mehrmals am Tag schwere Lasten hebt und trägt. Auch psychische Faktoren wie Stress und Betriebsklima spielen eine Rolle, da sie Einfluss auf die Rückengesundheit haben können. Einen guten Einstieg in das OnlineAngebot bietet der Check "Rückenfit am Arbeitsplatz". Tipps zur Vermeidung von Belastungen Wer auf diese Weise seine individuellen Rückenbelastungen kennengelernt hat, dem gibt das Portal zusätzlich praktische und leicht umsetzbare Tipps, wie diese reduziert oder, soweit möglich, kompensiert werden können. Dabei geht es um folgende Bereiche: Ergonomische Ausstattung des Arbeitsplatzes Hilfsmittel zur Vermeidung von Belastungen Stressvermeidung Pausen und Erholung Änderung von belastenden Verhaltensweisen Damit die Umsetzung der Tipps in den persönlichen Arbeitsalltag gelingt, wird außerdem sechs Wochen lang ein Erinnerungs-Service per E-Mail angeboten. Portal gdabewegt.de Das Portal gdabewegt.de ist ein Angebot der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA), ein Zusammenschluss von Bund, Ländern, Krankenkassen, Unfallversicherungsträgern, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden. Für das GDA-Schwerpunktthema Muskel-Skelett-Belastungen und das Portal gdabewegt.de hat die BGW die Federführung inne. Seite 4 von 5 Neue BGW-Broschüre über gesunde und motivierende Mitarbeiterführung Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege stehen in einem intensiven Wettbewerb um rare Arbeitskräfte. Der zunehmende Bedarf an Pflegeleistungen kann nicht ausreichend mit Berufseinsteigern gedeckt werden. Daher ist es eine der wichtigsten Herausforderungen für Heimund Pflegedienstleitungen, bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im erlernten Beruf zu halten und einen vorzeitigen Berufsausstieg zu verhindern. © BGW Führungsaufgabe Mitarbeitergesundheit Viele Einrichtungen erkennen diese Notwendigkeit und sind auf der Suche nach geeigneten Konzepten, um als attraktiver Arbeitgeber im Wettbewerb zu stehen. Hier unterstützt die BGW mit ihrer neuen Broschüre "Gesund und motivierend führen". Angesichts der körperlichen und psychischen Belastungen des Pflegeberufs stellt die Mitarbeitergesundheit eines der wichtigsten Handlungsfelder für Führungskräfte dar. Es gilt, strukturelle Gesundheitsrisiken zu erkennen und zu reduzieren, gesunde Arbeitsbedingungen zu gestalten und gesundheitsfördernde Maßnahmen zu initiieren, die langfristig Wirkung zeigen. Ebenso wichtig ist es, durch ein positives Arbeitsklima, Wertschätzung, Anerkennung und Teamgeist die Motivation der Beschäftigten zu stärken. Mit gesunden und motivierten Arbeitskräften lassen sich Personalausfälle, Fluktuation und Berufsausstiege spürbar reduzieren und somit die Pflegequalität und der Unternehmenserfolg nachhaltig sichern. Handlungsfelder und Unterstützungsangebote Führungskräfte haben einen bedeutsamen Einfluss auf die Gesundheit und Arbeitsfähigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Broschüre gibt Tipps zu konkreten Handlungsfeldern und Möglichkeiten der Gestaltung. Außerdem informiert sie über Unterstützungsangebote der BGW wie Seminare, Beratung und Coaching im Bereich Führung und Mitarbeitergesundheit. Und insbesondere weist sie auf einen wesentlichen Aspekt hin, der häufig vernachlässigt wird: Nur wenn Führungskräfte auch die eigene Gesundheit gut im Blick haben, können sie ihre Einrichtung und die Beschäftigten immer gesundheitsfördernd führen. Hier informiert die Broschüre umfassend. Seite 5 von 5
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