Netztest Digitalradio in Deutschland. Wie gut ist das Sendernetz

Netztest Digitalradio in Deutschland.
Wie gut ist das Sendernetz wirklich?
Dr. Chris Weck
Hauptabteilungsleiter Technik und Infrastruktur
13. Mai 2014 - Automotive Workshop Zürich
deutschlandradio.de | 13.5.2014 | Dr. Chris Weck
Übersicht
Digitalradioempfang
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Erfahrungen im Auto und portabel
Messwagen (Deutschlanradio und BR)
Pretest der Zeitschrift Connect
Zusammenfassung der Ergebnisse und Erfahrungen
Geplante Verbesserung der Versorgung durch
• höhere Senderleistung bzw. durch höheren Fehlerschutz
• Sendernetzverdichtung
 Sendernetzausbauplanungen von Deutschlandradio
deutschlandradio.de | 13.5.2014 | Dr. Chris Weck
Kanal 5C: Nationales
Digitalradionetz
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Mobil:
• 61,8 Mio. (75,0%) Einwohner
• 58,8 % Fläche
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• 46,7 Mio. (56,6%) Einwohner
• 32,4 % Fläche
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Portabel -Indoor:
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Kanal 5C: Nationales
Digitalradionetz
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A2: Magdeburg-Berlin 150 km
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• Ausfälle auf wenigen Km
• Standard DIN-Autoradio,
passive Frontscheibenantenne
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Digitalradionetz
bundesweit Kanal 5C
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Portabler Weitempfang
• über 130 km Entfernung
in Balderschwang/Allgäu
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Versorgungsmessungen von
Deutschlandradio im April 2014
Qualitätskriterium (Richtlinie ARD/Deutschlandradio)
• Einhalten einer Mindestfeldstärke (33dBV bei PL3-A)
• Zulässig sind max. 120 ms Fehler je 100m Abschnitt
(diese sind im Audiosignal kaum wahrnehmbar)
Messtechnik
• DAB-Messsystem der RBT, Nürnberg (Feldstärkemessung,
Dekodierung und Datenaufzeichnung mit GPS-Referenz)
• Einzelmessung je 20 Zentimeter Wegstrecke,
statistische Zusammenfassung
• Echtzeitanalyse eines Subchannels
• Postprozessing für Analyse aller Subchannels
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Monitoring Kanal 5C während der Fahrt
Bayern, BadenWürttemberg,
Hessen, Thüringen.
• (teilweise sehr
hügeliges Gelände)
Prognose
 Grau: unversorgt
 Grün: mobiler
Empfang
 Orange: Indoor
Versorgung
Messergebnisse:
Fehler<120ms
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Fehler>120ms
Versorgungsmessungen des
Bayerischen Rundfunks
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DAB+-Stresstest der Zeitschrift Connect
1825 km Teststrecke in einer Fläche von etwa 40000 km²
• Audi A3 mit Ausstattungsoption DAB+
• Sender die ausschließlich über DAB+ ausgestrahlt werden
• Störungen wurden während der Testfahrt protokolliert und im
Nachhinein mit Prognose/Verfügbarkeitsrechner abgeglichen
Empfangsqualität ist als absolut besser zu bezeichnen
als in der Prognose von www.digitalradio.de
• "Entlang der Autobahnen agierte DAB+ auffällig unauffällig"
• Ausfallquote der mit dem Verfügbarkeitsrechner abgeglichenen
Strecke lag unter 0,5 %
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Ergebnisse
Die Versorgung deckt sich gut mit der Prognose,
• oranger Bereich (portabel indoor) und orange/grüner Bereich
 sehr wenige Ausfälle bei mobilem Empfang
(z.B. Tunnel)
• grüner Bereich (mobil)
 teilweise Ausfälle bei mobilem Empfang
(z.B. Tunnel, aber auch starke Abschattungen)
• stark abhängig von Empfängerempfindlichkeit und Antennenqualität
sowie von Elektromagnetischen Störfeldern (Man-Made-Noise)
• grün/weißer Grenzbereich
 merkbare Ausfälle bei mobilem Empfang, jedoch teilweise auch
Empfang im weißen, als unversorgt gekennzeichneten Bereich
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ABER: Fragen (1)
zum nachträglichen DAB-Radioeinbau
Welches Autoradio?
• Kriterien für eine hohe Leistungsfähigkeit
 hohe Empfindlichkeit
 hohe Selektivität
 hohe Synchronisierungsleistung
• z.B. Mobil-Effekt durch starke
Feldstärkeschwankungen und Abschattungen
• Gute Bedienbarkeit
 automatischer Suchlauf
 Entfernen nicht-empfangbarer Programme aus der Liste
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ABER: Fragen (2)
zum nachträglichen DAB-Radioeinbau
Welche Antenne?
• Gute rundum Empfangbarkeit?
• Wo soll die Antenne am besten platziert werden?
• Problem: Man-Made-Noise
 ? 12V/USB-Spannungswandler für Navi
 ? Autoelektronik bei Frontscheibenmontage
• Lösungen
• Heckmontage
• Dachmontage
• Wenig Informationen und wenig Know-How im Internet zu
Antennenfragen und der optimalen Platzierung
 > technische Parameter passiver und aktiver Antennen
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Erkenntnisse
zum mobilen Digitalradioempfang
Sehr unterschiedliche und häufig suboptimale
Empfangsbedingungen
• Handlungsbedarf
 Netzausbau muss sich an durchschnittlicher
Empfangstechnik orientieren
 Informationsforum für nachträglichen Einbau von Digitalradios
• Identifizierung und Beseitigung von Fehlerquellen
 Möglichst hohe Senderleistung und/oder hoher Fehlerschutz
• portabler und mobiler Empfang mit suboptimalen Antennen
 Weiterer Netzausbau
• Sendernetzverdichtung incl. Tunnelversorgung
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Virtuell höhere Sendeleistung
durch höheren Fehlerschutz
Nutzung von freier Kapazität im Multiplex
für eine Verbesserung der Versorgungsqualität
• üblicher Fehlerschutz (PL 3A): Rate = 1/2
• verbesserter Fehlerschutz (PL 2A): Rate 3/8
 verbesserter Signal/Störabstand 2,5 dB
(gemessen von IRT am Beispiel zweier Endgeräte)
• verbesserter Fehlerschutz (PL 1A) Rate 1/4
 verbesserter Signal/Störabstand 4,5 dB bis 5 dB
(gemessen von IRT am Beispiel zweier Endgeräte)
 „geschenkter“ Leistungsgewinn von 1,5 dB bis 2 dB
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Beispiel Brückendurchfahrt
21 km vom Sender entfernt
Abschattung durch Brücke
PL1-A fehlerfrei
PL3-A kurzer Fehler
PL 1 bietet mehr Robustheit
gegenüber Abschattungen und
Störungen durch Bebauung
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Beispiel ländlicher Wohnort
Empfang PL 1 deutlich stabiler als PL3-A
PL 1 bietet Vorteile
besonders bei mobilem Empfang im
Randbereich des versorgten Gebiets
Innerorts auch
PL1-A gestört
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Landstraße:
PL1-A fehlerfrei
PL3-A kein Empfang
Sendernetzausbau
Deutschlandradio plant sowohl einen höheren Fehlerschutz
(bei freiwerdender Kapazität im bundesweiten Multiplex)
als auch eine Sendernetzverdichtung
• Für höheren Fehlerschutz wird derzeit die
medienrechtliche Zustimmung beantragt
• Der weitere Netzausbau hängt von Verhandlungen mit dem
Netzbetreiber Media Broadcast und von dem finanziellen Beitrag
der privaten bundesweiten Programmanbieter im Multiplex ab.
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Derzeitiges nationales
Digitalradionetz 2014
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55 Sender – Kanal 5C
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Portabel -Indoor:
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• 56,6% Einwohner
• 32,4 % Fläche
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Mobil:
• 75,0% Einwohner
• 58,8 % Fläche
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Ursprüngliche
Planung 2015
MB – DAB+ PL3A
79 Sender
Mobil:
• 83,2 % Einwohner
• 81,0 % Fläche
Portabel indoor:
• 54,8 % Einwohner
• 51,6 % Fläche
Outdoor
Indoor
19
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Deutschlandradio
Ziel Ende 2015
119 Sender
Mobil:
• 85,6 % Einwohner
• 89,4 % Fläche
Portabel indoor:
• 61,6 % Einwohner
• 67,2 % Fläche
20
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Deutschlandradio
Ziel Ende 2020
186 Sender
Mobil:
• 91,4% Einwohner
• 98,0% Fläche
Portabel indoor:
• 68,2% Einwohner
• 82,0% Fläche
21
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Deutschlandradio
Ziel Ende 2023
223 Sender
Mobil:
• 93,4% Einwohner
• 98,5% Fläche
Portabel indoor:
• 70,9% Einwohner
• 84,3% Fläche
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Zusammenfassung
Wie gut ist das Sendernetz wirklich?
• Mit sorgfältiger Empfängertechnik wird die Versorgungsprognose
auf www.digitalradio.de bestätigt
• Am Rand der Versorgung ist der Empfang stark von der Qualität
der Empfänger- und Antennentechnik abhängig
• Digitalradio ist in Deutschland bereits gut ausgebaut,
aber noch nicht flächendeckend verfügbar
 Verbesserung der Senderleistung incl. Fehlerschutz ist hilfreich
 Sendernetzverdichtung incl. Tunnelversorgung ist wichtig
Der weitere Netzausbau ist zeitnah erforderlich
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Netztest Digitalradio in Deutschland.
Wie gut ist das Sendernetz wirklich?
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Hauptabteilungsleiter Technik und Infrastruktur
Deutschlandradio
Hans-Rosenthal-Platz, 10825 Berlin
Raderberggürtel 40, 50968 Köln
Telefon +49-(0) 30-8503-7900
E-Mail: [email protected]
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