Nachrichten Licht im Krankenhaus So wirksam wie starker Kaffee Ein hoher Blauanteil in der Beleuchtung ist so belebend wie starker Kaffee oder eine kalte Dusche. Die Wirkung von Licht, seine Intensität und seine Farbe, auf den Menschen gibt der Forschung noch viele Rätsel auf. Fest steht aber: Das Thema Beleuchtung verdient sehr viel mehr Aufmerksamkeit als bisher üblich – vor allem auch im Krankenhaus. I n der Hoffnung, „dass dort nach und nach ein Bewusstsein für vernünftiges Licht Fuß fasst, und man nicht erst dann, wenn das Gebäude schon steht, darauf aufmerksam wird, dass man ja auch noch ein paar Lampen braucht“, widmete Helmut Grünert, Regionalgruppenleiter in Bayern-Süd, eine ganze Fortbildungsveranstaltung dem Thema „Licht im Krankenhaus“. tientenzimmern und Fluren,…sollten moderne Beleuchtungskonzepte versuchen, die Natur weitestgehend zu imitieren. Das heißt, Licht sollte über ein paar mehr Funktionen verfügen als „an“ und „aus“. Es sollte dynamisch sein, sich in der Intensität den Tageslichtverhältnissen anpassen können und die Farbe über den Tag hinweg variieren, so wie auch das Tageslicht farblich changiert. Circadiane Beleuchtung Zum Munterwerden in der Früh und eventuell auch nach der Mittagspause braucht der Mensch einen hohen Blauanteil im Licht. Diese Erkenntnis ist ebenso jung wie plausibel. Blaues Licht suggeriert den Cavemen und Cavewomen in uns: „Blauer Himmel, die Sonne lacht – auf geht´s zum Jagen und Sammeln!“ Da sich die Rezeptoren für Das beste Licht sei natürlich immer Tageslicht, betonte Arno Eversmeyer, Mitarbeiter bei einem namhaften deutschen Leuchtenhersteller. Wo immer man es zur Verfügung hat, sollte man es nutzen. Wohin zu wenig davon oder gar kein Tageslicht vordringt, auf der Intensivstation etwa, in tiefen Pa72 Lichtfarbe und -intensität im unteren Teil des Auges befinden, sollte künstliches Licht, das große Vorbild am Himmel imitierend, nach Möglichkeit von oben kommen, sonst wird es vom Gehirn schlicht ignoriert. Der Einfluss von Licht auf die innere Uhr des Menschen, also auf seinen circadianen Rhythmus ist weit größer, als bisher angenommen. Ebenso wie man das Wohlbefinden des Menschen mit Hilfe von Licht steigern kann, kann man ihn durch falsche Beleuchtungskonzepte krank machen. Zu helles und zu blaues Licht am Abend beispielsweise könne zu (Ein)-schlafstörungen führen, erklärte Friedhelm Baus, ebenfalls Mitarbeiter eines namhaften deutschen Leuchtenherstellers. Oft sei das hellste Licht, das die Augen über den Februar 2011 | 16. Jg. Der „Neue und der Alte“: Helmut Grünert (rechts) gratuliert Josef Wilnauer zur einstimmigen Wahl zum neuen Regional gruppenleiter in Bayern-Süd. Erfahrungsaustausch Über das Thema Licht hinaus hatte Helmut Grünert auf seiner letzten Fortbildungsveranstaltung auch dem so wichtigen Erfahrungsaustausch den nötigen Raum geboten. Die Bewertung von Druckbehältern wurde hier beispielsweise ausführlich diskutiert. Auch die Möglichkeit, allgemeingültige Vorlagen für Wartungsverträge zu erarbeiten, haben die Teilnehmer der Veranstaltung ins Auge gefasst. Ganz speziell ging es hier um die Wartung von Automatiktüren. Die Preise für diese Dienstleistung schwanken – das ergab eine Frage in die Runde - zwischen 50,- und 450,- Euro pro Tür – eine Spannbreite, die nicht allein der Qualität geschuldet sein kann. Themen wie diese wollen die Technischen Leiter aus Bayern künftig verstärkt gemeinsam in Angriff nehmen und sich – auch wenn die Wege weit sind im Flächenstaat Bayern – nach Möglichkeit von Zeit zu Zeit zu einem Stammtisch treffen, um ihre Alltagsprobleme in lockerer Runde zu besprechen. 16. Jg. | Februar 2011 Hohe Einsparpotenziale Bei alledem birgt das Thema Beleuchtung noch enorme Einsparpotenziale. Mit Hilfe zeitgemäßer Lichtsteueranlagen lässt sich die Intensität der künstlichen Beleuchtung an das zur Verfügung stehende Tageslicht anpassen. Dringt von Außen genügend Licht ins Gebäudeinnere fährt die künstliche Beleuchtung automatisch zurück. Bewegungsmelder können darüber hinaus gewährleisten, dass das Licht nur brennt, wenn jemand die Räumlichkeiten nutzt. Auch die Verwendung neuer Leuchtmittel wie zum Beispiel LED, die ja den erwünschten hohen Blauanteil reichlich liefern, lockt mit erheblichen Einsparpotenzialen. Wie lange die LEDs halten, weiß mangels langjähriger Erfahrungen noch niemand so genau. Die Hersteller gehen jedoch von mindestens 40.000 Stunden aus, das sind 10 bis 15 Jahre. Gerade auch bei der OP-Beleuchtung versprechen die besonderen Eigenschaften der LEDs derzeit noch einen beachtlichen Technologiefortschritt – sowohl was die Intensität als auch die Beleuchtungsfarbe angeht. LEDs enthalten keinen im OP unerwünschten Infrarotanteil, stellen aber ansonsten jede gewünschte Lichtfarbe in hoher Intensität zur Verfügung. Zudem sind sie sehr leicht, was das Gewicht der OP-Leuchten von den üblichen 50 auf rund 20 Kilogramm reduziert. Die Deckenhalterungen müssen weniger tragen, Statiker können wieder ruhig schlafen und das OP-Personal braucht weniger Kraft beim Schwenken der Leuchte, um nur einige wenige Vorteile der LEDs im Bereich der OPBeleuchtung zu erwähnen. Maria Thalmayr Neuer Regionalgruppenleiter Fotos: Fotolia(DeVIce)/Thalmayr Tag hinweg abbekommen, jedoch die Spiegellampe im Bad. Am Abend sei das natürlich kontraproduktiv. Eine Studie in einer Geriatriestation konnte vor kurzem beweisen: Licht in einer Intensität von mindestens 2000 Lux in den entsprechenden Farben wirkt nicht nur belebend, vitalisierend und emotional stabilisierend. Es lindert darüber hinaus auch Symptome wie die oft mit Alzheimer einhergehende Aggressivität oder Desorientierung. Circadianes Licht in der Frühgeborenen- oder Säuglingsstation kann dazu beitragen die kleinsten Patienten bereits an einen Tag-/Nachtrhythmus zu gewöhnen und hilft auch dem gestressten Personal im Krankenhaus über den anstrengenden Alltag mit Schichtdienst hinweg. Josef Wilnauer, Technischer Leiter in der Asklepios Klinik Lindenlohe in Schwandorf ist seit Ende letzten Jahres neuer Regionalgruppenleiter in Bayern-Süd. Josef Wilnauer ist 57 Jahre alt und seit 1988 Mitglied in der FKT. Wenngleich er aus Schwandorf kommend immer einen sehr weiten Weg zurücklegen musste, hat er auf kaum einer von Grünerts 21 Fortbildungsveranstaltungen gefehlt. Helmut Grünert, der das Amt des Regionalgruppenleiters in Südbayern 22 Jahre lang mit viel Engagement und Kreativität ausgefüllt hatte, war der Meinung: „Da ich nun schon seit zwei Jahren aus dem Job raus bin, wird es einfach Zeit, die Leitung der Regionalgruppe jemandem zu übertragen, der näher an der Materie dran ist als ich.“ Auch wenn Grünert als dreifacher sehr aktiver Opa und international renommierter Pilzfachmann ohne die FKT durchaus genug um die Ohren hätte, bleibt er den südbayerischen Krankenhaustechnikern vorerst erhalten. Der agile Mittsechziger will seinem Nachfolger mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihn bei seiner neuen Aufgabe unterstützen, soweit das erforderlich und gewünscht ist. 73 Nachrichten Jahrbuch Tg: Aufruf zu Fachbeiträgen Im Fokus: Patientensicherheit Nach zwei erfolgreichen Auflagen hat sich das Jahrbuch „TG - Technik im Gesundheitswesen“ etabliert. Mit seinen aktuellen Fachbeiträgen bietet und bewahrt es ExpertenKnow-how. Wir freuen uns, Ihnen die 3. Auflage 2012/13 anzukündigen, und laden Sie als AutorIn und repräsentative Unternehmung herzlich ein, sich zu beteiligen. Der thematische Hintergrund: Es ist die zentrale Aufgabe der Krankenhaustechnik, Voraussetzungen für eine sichere Versorgung der Patienten zu schaffen. Vor dem Hintergrund eines sich verschärfenden Verdrängungswettbewerbs der Gesundheitseinrichtungen erweitert sich diese Aufgabenstellung neben der Bewältigung komplexer technischer Herausforderungen und der Gefahrenabwehr unter strengen wirtschaftlichen Vorgaben um eine veränderte Perspektive auf den Patienten: Alters- und fähigkeitsspezifisch, soziologisch und kulturell betrachtet fächert sich der „medizinische Fall“ in eine Vielfalt von Patientengruppen mit unterschiedlichsten Anforderungen auf. Eine Herausforderung für alle Einrichtungen und veritabler Erfolgsfaktor für jene, deren Personal und auch Ausstattung auf diese Entwicklungen adäquat reagieren. Eingereichte Fachbeiträge sollen folgenden Themengruppen zuzuordnen sein: 1.Der Technische Leiter 2.Führung, Organisation und Personal 3.A rchitektur und Anlagenbetrieb 4.Hygiene, Ver- und Entsorgung 5.Medizin- und Kommunikationstechnik Die Zielgruppe: Das Jahrbuch „TG – Technik im Gesundheitswesen“ richtet sich an alle 74 Krankenhausmitarbeiter (Management, Klinik, Dienste, Hygiene, Technik, EDV), Wirtschaftsdienste und Unternehmungen, Beratungs- und Planungsgesellschaften oder Behörden, Hochschulen und Organisationen, die Krankenhäuser bewirtschaften, versorgen, planen, sanieren, betreiben beziehungsweise überwachen. Neben den Verbandsmitgliedern der D-ACH-Region wird auch das Fachpublikum aus Luxemburg das Jahrbuch erhalten; mit weiteren 600 ausgewählten Gesundheitseinrichtungen in Deutschland erreicht es damit jetzt nahezu 2600 Ingenieure aus dem Gesundheitswesen. Die Realisation des Jahrbuchs TG unterscheidet zwei wesentliche Phasen. Für die Auswahl der zu veröffentlichenden Beiträge benötigen wir eine Kurzfassung Ihres Artikels. Einreichungsschluss ist der 19. März 2011. Bitte senden Sie hierfür einen aussagefähigen Auszug Ihres Beitrages im Umfang von bis zu einer Seite (2500 Zeichen) als Fließtext per E-Mail an: [email protected] (bitte als Word-Dokument im Anhang Ihrer E-Mail). Ihre Kurzfassung sollte Folgendes enthalten: • Zuordnungsvorschlag zur jeweiligen Themengruppe (siehe oben) • Titelvorschlag (gegebenenfalls mit Untertitel) • Zusammenfassung des Inhaltes • Autorenangabe mit vollständiger Adresse und Funktionsbezeichnung einschließlich Telefon, Fax und E-Mail In der zweiten Phase entscheidet die Fachkommission der FKT über die Auswahl der Beiträge. Einreichende werden ab Mai 2011 über die Annahme oder Ablehnung ihres Beitrages informiert. Wurde ein Beitrag ausgewählt, muss Ihre Langversion im Umfang von bis zu acht Seiten (maximal 15.000 Zeichen) als Fließtext mit Kurzvita und Porträtbild bis spätestens 25. Juni 2011 bei der FKT eingehen. (Versand bitte ebenfalls per E-Mail an: [email protected].) Um eine effiziente Vorbereitung Ihres Beitrages (Langfassung) für den Druck zu ermöglichen, müssen Texte und Bildmaterial spezifischen technischen Vorgaben entsprechen, die Ihnen mit der Annahme Ihres Beitrages zugesendet werden. Sie können die Angaben auch im Internet unter www.fkt.de einsehen. Weitere Informationen: FKT-Geschäftsstelle Simone Strunck, Matina Graf-Bauer Mauerbergstraße 72 76534 Baden-Baden Tel.: +49 (0)7223/95 88 10 Fax: +49 (0)7223/95 88 12 E-Mail: [email protected] Februar 2011 | 16. Jg. Eine Frage der Gemeinnützigkeit: Die Abgrenzung Ordentlicher von Fördernden FKT-Mitlgiedern steht auf dem Prüfstand. In der Diskussion Die Ordentliche Mitgliedschaft in der FKT Die Ordentliche Mitgliedschaft in der FKT ist immer wieder Anlass für Diskussionen. Auf der letzten Jahreshauptversammlung wurde nun der offizielle Antrag gestellt, sie auf Dienstleister, Planer und andere gewinnorientiert arbeitende Ingenieure auszudehen. Seit längerem scheiden sich an dieser Abgrenzung zwischen Ordentlichen und Fördernden Mitgliedern in der FKT die Geister. Schwierig wird es vor allem dann, wenn langjährige Krankenhausmitarbeiter sich verändern: Eine Planungsfirma gründen, outgesourct oder aus sonstigen Gründen zu Mitarbeitern oder Leitern einer nunmehr gewinnorientiert arbeitenden Organisation werden, deren Ziel aber gleichwohl die sichere Versorgung der Patienten ist. Bisher kann diese 16. Jg. | Februar 2011 Personengruppe nur eine Fördernde Mitgliedschaft in der FKT erwerben. Das Kriterium der Gemeinnützigkeit ist nicht länger erfüllt. Wer ist gemeinnützig? Eine gemeinnützige Organisation erkennt die Geschäftsstelle daran, dass sie von der Umsatzsteuer befreit – ein objektives und klares Merkmal, das eine sichere und gerechte Einordnung der Interessenten in den passenden Mitgliederstatus erlaubt. Aus praktischen Gründen ist es außerordentlich wichtig, ein solches unumstößliches Entscheidungskriterium zu benennen. Das gilt es auch bei einer Änderung der Regeln zu beachten. Denn: Thomas Joosten stellte auf der letzten Jahreshauptversammlung den Antrag, die Satzung der FKT dahingehend zu ändern, dass auch Mitarbeiter von Dienstleistungsunternehmen wie Ingenieurbüros, FM-Anbieter,.. Ordentliche Mitglieder in der FKT werden können sollten. Seine Begründung: Die Funktionen in den Bereichen Betriebs-, Medizin-, Sicherheits- und Umwelttechnik werden immer häufiger outgesourct. Die FKT sollte dieser Entwicklung Rechnung tragen und auch diesen Personenkreis als Ordentliche Mitglieder mit einbeziehen. Nicht zuletzt deshalb, weil es immer schwieriger werde, engagierte Menschen zu finden, die bereit sind, ehrenamtliche Tätigkeiten wie eine Regionalgruppenleitung oder sonstige Funktionen in der FKT zu übernehmen. Das Thema wurde kontrovers diskutiert. Es sei nicht möglich, wirtschaftliche Interessen aus der Verbandsarbeit herauszuhalten, warnen die einen. Andere sehen darin keinen Nachteil und möchten ihre outgesourcten oder selbstständig gewordenen Kollegen gerne weiterhin in die aktive Verbandsarbeit eingebunden wissen. Dabei geht es weniger um die Höhe des Beitrags, als vor allen Dingen auch um die Möglichkeit Ämter zu übernehmen, also gewählt werden zu können. Auf einer Klausurtagung wird der Bundesvorstand demnächst über diese schwierige Frage beraten. Ihre Meinung und Ihre Argumente zu diesem Thema können Sie uns auf der Homepage der FKT unter „Über uns – Organisation der FKT – Mitgliederstatus – Kontakt Geschäftsstelle“ mitteilen. Dort finden Sie auch ein detailliertes Schema, in dem die bisherige Zuordnung der Mitglieder zu den einzelnen Mitgliederstati dargestellt ist. Maria Thalmayr 75 Fotos: FKT O rdentliches Mitglied in der FKT können nach der aktuellen Satzung nur leitende MitarbeiterInnen aus technischen Abteilungen in Krankenhäusern und gleichartigen Einrichtungen werden. Die sichere Versorgung der Patienten als gemeinsames, dem Grundsatz der Gemeinnützigkeit entsprechendes Ziel ist grundlegende Voraussetzung für diese Form der Vereinszugehörigkeit. Neben der Ordentlichen Mitgliedschaft gibt es noch eine Außerordentliche für Vertreter aus Behörden und Hochschulen. Industrievertreter und Angehörige gewinnorientierter Organisationen wie FM-Dienstleister,… haben die Möglichkeit, Förderndes Mitglied in der FKT mit einem entsprechend höheren Beitrag zu werden.
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