Wie ein Heft entsteht: Making of VS Campus

IB
W ORLD
Wie ein Heft entsteht:
Making of VS Campus
Projektstudium: Studis
werden zu Praktikern.
Entscheidend ist, was
hinten rauskommt. Wie
VS Campus, ein ambitioniertes Projekt für
Macher. Nach fünf
Ausgaben endlich: Wir
über uns.
Die Qualität der Ausbildung an
enier Fachhochschule liegt nicht
zuletzt in ihrer Nähe zur Praxis begründet. Die garantieren nicht nur
zwei Praktikumssemester in der
Wirtschaft, sondern auch das Projektstudium. Hier sind die Studenten gefordert, etwas auf die Beine
zu stellen. Hier müssen sie zeigen, was sie können. Macher sind
gefragt.
Im besonderen gilt dies auch für
unser Projekt, für VS Campus. Ein
Dauerbrenner im Studienkonzept
- dies ist bereits die fünfte Ausgabe des Hefts, das eine Brücke zwischen Hochschule und Wirtschaft
schlagen soll. Den Anstoss gab
der Dekan des Fachbereichs Wirtschaft, Professor Dr. Michael Lederer. Er hatte erkannt, wie wichtig es ist, aktiv zu kommunizieren
und den Studienstandort Schwenningen in seiner ganzen Vielfalt
adäquat einer interessierten Öffentlichkeit zu präsentieren. Er
wollte ein “Heft für die Wirtschaft
und für die Studenten”, und er bekam VS Campus, dieses über 70
Seiten starke Magazin, das mit
hoher Ambition produziert und
vertrieben wird.
Die erste Projektgruppe, bestehend aus fünf IB-Studentinnen,
nahm im Sommersemester 2000
ihre Arbeit auf. Glück für Projektleiter Dr. Ralf Trautwein, Redak-
vs campus 5/2002
teur der in Schwenningen erscheinenden Südwest Presse/Die
Neckarquelle: Zwei der Damen,
Patricia Münch und Francesca
D`Ambrosio, hatten zuvor bereitsjournalistisch gearbeitet. Diese
Vorkenntnisse erleichterten es
der Projektgruppe sehr aus den
Startlöchern zu kommen, denn,
das zeigte sich schnell, die Personalstärke war bei der Premiere
viel zu gering bemessen worden.
In den folgenden Semestern wurSo sieht die fertige Titelseite aus:
Kristina und Sven
stellen Studenten
dar, die ein potenzieller Arbeitgeber mit einem
Bündel Hundertern lockt. Diese
Rolle übernahm
für VSC Fotografenmeister Christoph Brotz.
Fotoshooting im Studio: Hier wird für die Ausgabe 3 das Titelthema “Recruiting” visuell umgesetzt. Für die “studentischen Models” Kristina
Molnar und Sven Rösner mega-interessant:
“Wann sonst kommt man schon mal auf ein Titelbild?”
de dem Rechnung getragen; seitdem arbeiten pro Ausgabe acht
bis neun Studierende verschiedener Studiensemester für die Publikation. Eine, die viel Spaß daran
hat, ist Frauke Räther: Sie hat allein an dreien der fünf ersten Hefte mitgewirkt.
Der Reiz dieses Projekts liegt für
die Wirtschaftsstudenten in seiner
Universalität: Sie werden gleich
in drei Bereichen gefordert: in
Verlag, Vertrieb und Redaktion.
Besondere Bedeutung besitzt das
Anzeigenwesen für die Projektgruppe, denn mit den Erlösen, die
sie hier erzielt, muss sie
die beträchlichen Kosten
für Produktion und Ver-
13
IB
W ORLD
Partner des Campus-Projekts
ist
dabei die Handwerkskammer Konstanz, die als Sponsor den Versand
eines großen Auflagenanteils
finanziert.
Produziert wird das
Heft übrigens von
der ersten Ausgabe
an bei Spitzdruck in
Schwenningen. Hier
sind zahlreiche ArDie Druckfilme werden montiert: Hier ist höchste Genauigkeit gefragt. beitsgänge notwenNicht jeden Tag ensteht bei Spitz ein so umfangreiches Heft.
dig, bis das Heft fertig auf dem Tisch
trieb der 3000 Exemplare pro liegt. Nach der Korrektur des DaAusgabe decken. Besonders den tensatzes werden die Druckfilme
Vertrieb nimmt man bei VS Cam- erstellt und montiert.
pus ernst. “Hohe Reichweite ohne Das ist viel Handarbeit und erforStreuverluste”, heißt das Motto, dert von den Schriftsetzern
und das bedarf einiger Anstren- Präzision: Nur wenn sie genau argungen. “Wir wollen nicht, dass beiten sind die farbigen Elemente
unsre Heft wie manche andere im Heft auch dort, wo sie hinHochschulpublikation zu Hunder- gehören. Anschließend gehen die
ten in Lagerräumen vergammelt”, Bögen in Druck - immer acht Seisagt Projektleiter Trautwein. 1500 ten werden auf einem Bogen
Exemplare werden von den Mit- gleichzeitig gedruckt und anschgliedern der Projektgruppe daher ließend maschinell voneinander
an den FH-Standorten Schwen- getrennt. Dann gehen sie zum
ningen und Furtwangen angebo- Buchbinder, der die Ausgabe heften, die andere Hälfte der Auflage tet. Dies alles braucht seine Zeit.
wird per Post direkt an Wirt- Für die Projektgruppe ist es daher
schaftsbetriebe verschickt. Die wichtig, ihren Redaktions- und
meisten Empfänger sitzen in der Anzeigenschluss einzuhalten.
Region Schwarzwald-Baar-Heu- Schon vom Projektstart weg wird
berg, die in der Fachhochschule daher fleißig gemanagt, geschrieihren wichtigsten Pool für die Ak- ben und fotografiert. Gute Ideen
quise von Führungsnachwuchs sind gefagt; jeder Teilnehmer
muss sich in die neue Heftnumhat.
mer einbringen. Die Zeit drängt,
der Drucker wartet; dieses Projekt
duldet eben keinen Aufschub. Die
Aufgabenstellung erfordert von
den Studierenden ein hohes Maß
an Selbstverantwortung, Initiative und nicht zuletzt auch Kreativität. Das inhaltliche Konzept ist
klar: VS Campus will die Institution Fachhochschule mit menschlichen Zügen ausstatten, will zeigen, das ihr Wert für die Firmen
und die Region in erster Linie im
“Humankapital” liegt, das man zu
Maschinell werden die Druckbögen bieten hat. Nicht zuletzt soll das
geschnitten, damit die Seiten ansch- Heft informieren und unterhalten,
ließend geheftet werden können.
denn immer wieder sind gerade
14
Druckermeister Joachim Spitz überzeugt sich von
der Qualität des Andrucks.
die technischen Fachbereiche - oft
auch in Interaktion mit Industriebetrieben - für interessante
Neuentwicklungen gut.
Kontinuierlich arbeitet die Campus-Gruppe - wie ein richtiger
Medienbetrieb auch, an Image
und Bekanntheit innerhalb und
außerhalb der Fachhochschule.
Als Incentives für Studenten ließ
man schon T-Shirts, Aufkleber
und Kugelschreiber herstellen,
kleine Geschenke, die gut ankamen. Auch bei Sonderveranstaltungen wie etwa dem Industrietag, wo die jungen Blattmacher
regelmäßig den Kontakt zu Studentenschaft und Betrieben pflegen.
VSC
Stapelweise VS Campus: Gerade sind die Bögen
für die neue Ausgabe gedruckt worden.
vs campus 5/2002