Einführung. Oft sind Leute froh, wenn sie so wenig wie möglich mit

Einführung.
Oft sind Leute froh, wenn sie so wenig wie möglich mit Chemie zu tun zu haben und versuchen,
dieses Thema so weit wie möglich zu umgehen. Deswegen steht das Fach “Chemie”, wenn es
um die Fächerwahl am Charlotte-Wolff-Kolleg geht, bei vielen auf der Abschussliste. Dabei hat
dieses Fach seinen schlechten Ruf ganz umsonst: Die dort angeeigneten Erkenntnisse lassen
sich nämlich prima auf unser alltägliches Leben – und auf andere Fächer - übertragen und
ermöglichen, unsere Umwelt mit ganz neuen Augen zu sehen. Solltet ihr euch also momentan
überlegen, ob ihr das Fach – sei es als Grundkurs oder als Leistungskurs – wählen solltet, hier
ein paar Argumente: Chemie ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Schon in unseren
Lebensmitteln finden wir die E-Zusätze, bei denen du dich bestimmt schon gefragt hast, um was
es sich dabei eigentlich genau handelt. Selbst in unserem Mineralwasser befinden sich Ionen.
Ionen? Auch das ist in gewisser weise Chemie! Und auch, wenn es nicht um Lebensmittel geht:
Die täglichen Gebrauchsgegenstände unseres Lebens sind meist “pure Chemie”. Die Batterie,
die wir für unsere Fernbedienung brauchen, zum Beispiel. Der Airbag, der uns im Auto im Falle
eines Unfalls schützen soll, funktioniert auch durch chemische Reaktionen. Oder atmungsaktive
Kleidung, die wir beim Sport tragen, ist ebenfalls die “pure Chemie”. Und nicht zuletzt in unserem
Körper selbst finden viele chemische Vorgänge statt. Unsere DNA beispielsweise ist eine
chemische Struktur, und in unserem Blut finden wir ein “Säure-Base-Gleichgewicht”. Und wenn
es uns mal schlecht geht und wir eine Erkältung haben, greifen wir zu Medikamenten wie Aspirin:
Auch das ist Chemie. Du siehst also: Chemie ist keinesfalls nur “Formeln auswendig lernen”. Es
ist etwas, was uns täglich, ja minütlich, begleitet. Falls du also daran interessiert bist, deine
Umwelt etwas besser zu verstehen, bist du im Chemie-Leistungskurs gut aufgehoben. Und falls
diese Argumente nicht reichen sollten, hier sind noch einige:
1. Im Leistungskurs macht man schöne Experimente, die manchmal auch ungewollt
explosiv und rauchig sind.
2. Chemie kann, wie bereits festgestellt, das Leben erleichtern. Mit diesem Fach kannst du
Zusammenhänge, z.B. in der Natur, in der Biologie, viel besser nachvollziehen und
verstehen.
3. Cool sind auch die weißen Laborkittel, die man beim Experimentieren tragen muss.
Wenn du nun also überzeugt bist, solltest du noch ein paar Eigenschaften mitbringen: Neugierde
und Interesse sind wichtig, sowie ein Hang zum wissenschaftlichen Arbeiten und –Beobachten,
sowie mathematische und physikalische Grundkenntnisse sind auf jeden Fall hilfreich.
Solltest du dich für den Leistungskurs entscheiden, hast du wöchentlich 3 Blöcke, also 6 Stunden
Chemie. Die Halbjahre sind in verschiedene Themen unterteilt:
Q1. Energie und chemische Reaktionen
Q2. Chemische Gleichgewichte in Natur und Technik
Q3. Die Welt der makromolekularen Stoffe
Q4. Die Welt der farbigen Stoffe
Der Grundkurs behandelt die Themen natürlich nicht so ausführlich. Er findet wöchentlich zwei
mal statt, belegt also 4 Stunden. Die Themen decken sich mehr oder weniger mit denen des
Leistungskurses, haben jedoch eine andere Reihenfolge:
Q1. Chemie im Menschen
Q2. Die Welt ist Bunt – Die Chemie der Farbstoffe
Q3. Von chemischer Reaktion zu Wärme und Strom
Q4. Von der Umkehrbarkeit von chemischen Reaktionen zum chemischen Gleichgewicht
Q1
Wer kennt das Problem nicht: Die Batterie in der Fernbedienung für den Fernseher ist
“ausgelaufen” und hat das ganze Gerät zerstört. Doch wieso passiert so etwas eigentlich? Und
was ist das für eine Substanz, die da aus der Batterie entweicht?
Mit Fragen dieser Art beschäftigen wir uns im 1. Semester. Und nicht nur das. In diesem Halbjahr
lernt man auch etwas über die Funktionsweise von Akkumulatoren und Brennstoffzellen.
Ausserdem bietet das Thema jede Menge Gelegenheiten für Experimente. Wir schauen uns z.B.
auch Alternativen zu den “klassischen” Energieträgern an und lassen ein Modellauto mit reinem
Wasserstoff und einer Solarzelle fahren.
Ein weiteres Experiment, dass durchgeführt wird, ist die Erstellung eines Kupferbaumes.
Kupferbäumchen
Q2
Säuren und Basen sind allgegenwärtig und in nahezu jedem Bereich anzutreffen. Sie werden
deshalb auch oft nur unbewußt wahrgenommen. In diesem Semester erfährt man etwas über die
Eigenschaften von Säuren und Basen, ebenso die Bedeutung und Verwendung dieser Stoffe. Es
ist überraschend, wo man überall saures oder basisches findet.
Selbstverständlich gibt es auch in diesem Semester jede Menge Praxisbezug: Beispielsweise
beschäftigen wir uns auch mit dem Säuregehalt von Coca-Cola, und welchen Einfluss das
beliebte Getränk auf unseren Körper hat.
Q3
Das dritte Kurshalbjahr tauchen wir in die Welt der Proteine ein.
Warum sind Proteine so interessant? Proteine sind sozusagen die Bausteine des Lebens. Sie
sind für den Menschen essenziell wichtig. Ohne die Zufuhr von Proteinen über die Nahrung
könnten sich unsere Körperzellen nicht teilen, sie sind das Baumaterial der Zellen. Wir würden
aufhören zu existieren.
Der Verlauf der Unterrichtsreihe „Proteine“ vermittelt Kenntnisse über die Struktur und die
Eigenschaften von Proteinen, begonnen mit den kleinsten „Bauteilen“ der Proteine, der
Aminosäuren, bis hin zu den makromolekularen Polypeptidketten.
Zudem wird über chemische Reaktionen von Proteinen gesprochen. Von besonderem Interesse
sind ihre Eigenschaften als Biokatalysator im Körper von Lebewesen, sowie ganz praktische
Anwendungsgebiete, zum Beispiel in der Medizin.
Folie aus 100% biologisch abbaubaren Stoffen – geht das? Dieses Experiment ist Bestandteil
des Semesters.
Ein weiteres Thema im dritten Semester sind die Kunststoffe. Die Aussage, dass wir unsere
momentane Zeit als das „Plastikzeitalter“ - in Anlehnung an das „Bronzezeitalter“ - bezeichen
könnten, unterstreicht die Relevanz dieses Themas. Kunststoffe sind sozusagen die
Grundsubstanz vieler moderner Werkstoffe. Doch was ist Plastik überhaupt? Ist Glas vielleicht
auch eine Art „Kunststoff“? Um solche Fragen zu beantworten, beschäftigen wir uns mit dem
allgegenwärtigen, und doch so fremden Stoff auf molekularer Ebene und diskutieren natürlich
auch aktuelle Themen wie die resultierende Umweltverschmutzung, und wie man ihr entgegen
wirken kann.
Selbstverständlich steht zu diesem Thema ebenfalls ein Besuch im „Gläsernen Labor“ an. Dort
stellen wir unter anderem Nylonfäden aus seinen Grundmaterialien her, gießen Gegenstände in
selbst hergestelltes Plexiglas oder lassen Polyurethanschaum entstehen.
Nylonfaden
PU-Schaum
Plexiglas
Q4
Farben sind für uns allgegenwärtig. Viele akzeptieren sie einfach so wie sie sind, doch Chemiker
untersuchen auch Farben ganz genau: Wieso sind Blätter eigentlich grün und im Winter gelb?
Wieso verblasst Kleidung mit der Zeit? Und woraus besteht “Farbe” eigentlich? In Q4 werden die
molekularen Grundlagen der Farbigkeit besprochen und und an einem Praktikumstag im
“Gläsernen Labor” in Berlin-Buch selbst eine Farbe hergestellt. Außerdem wird der Einfluss von
Farbe auf uns und unsere Psyche, sowie die Bedenklichkeit von Farbstoffen für unsere Umwelt
diskutiert.
Fluoreszenz ist eine ganz besondere Eigenschaft bestimmter chemischer Verbindungen, bekannt
bestimmt aus der Diskothek: Weiße T-Shirts leuchten, oder man bekommt einen Stempel, der nur
unter Schwarzlicht sichtbar ist.
Literatur
Folgende Bücher sind zum Teil Bestandteil des Unterrichts und können – sogar schon im Voraus
– in der Bibliothek ausgeliehen werden.
Prof. Reinhard Demuth et. al.:Chemie im
Elemente Chemie 2. Klett Verlag, 2010.
Kontext. Cornelsen Verlag, 2006.
ISBN: 3127568304
ISBN: 3060311307
Asselborn, Risch: Chemie Heute SI.
Dr. Karin Arnold et.al.:Chemie
Schroedel Verlag, 2001.
Oberstufe: Gesamtband. Cornelsen
ISBN: 3507860600
Verlag, 2010.
ISBN: 3060111790
Unsere Lehrer
Unsere Chemiekurse sind ein zusammengeschweißtes Team. Und wie jedes andere Team auch,
benötigen unsere Kurse eine Führungskraft.
Auf dieser Seite stellen wir euch die Lehrer vor, mit denen ihr, solltet ihr euch für Chemie
entscheiden, viel Zeit verbringen werdet.
Kommissarische Fachleiterin: Frau Wunschhein
Frau Dr. Reich
Frau Kunze
Herr Pape
Frau Heinze