Staßfurt in Flammen: Wie ein Straßenfest Licht und gute Laune in

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Datum: 7, 2014; Ressort: Titelseite; Seite: 1
Staßfurt in Flammen: Wie ein Straßenfest Licht und gute Laune in
den grauen November bringt
Seit zehn Jahren lassen sich am ersten Freitag im November Tausende von der einzigartigen Atmosphäre
faszinieren – wie heute wieder
Von Falk Rockmann
Staßfurt Roland Teßmer erinnert sich noch genau an jenen Bierabend, als er mit seinem Kumpel Klaus-Dieter Pusch am Lagerfeuer saß. „Wir Männer sitzen
doch gern am Feuer“, erklärt der Vorsitzende vom Gewerbeverein Staßfurt die Initialzündung für die einzigartige Veranstaltung im November, die es so bis dahin
in Staßfurt und Umgebung noch nicht gegeben hatte.
„Man hielt uns
gar für verrückt.“
„Es sollte ein kleines gemütliches Straßenfest mit Feuerkörben und zwei, drei Getränke- und Imbiss-Ständen werden“, so Teßmer. Man steckte den damaligen
Chef vom Gewerbeverein Frank Teuber und Vorstandsmitglied Jens Pflugmacher mit der Idee an, die die Organisatoren als „Staßfurt in Flammen“ umsetzten.
„Angesichts des erfahrungsgemäß miesen Wetters im November wurden wir vielfach belächelt. Man hielt uns gar für verrückt“, hat Roland Teßmer noch die
Skeptiker im Ohr. „Letztendlich wurden wir förmlich von den Leuten überrannt.“
Schon Premiere lockte
8000 Menschen hinterm
Ofen vor
Schon bei der Premiere ließen sich rund 8000 Menschen hinter dem warmen Ofen hervor in die Staßfurter Steinstraße locken.
Beleuchtete Bagger am entstehenden Stadtsee, Ballonfeuer und eine Modenschau im leer stehenden Kaufhaus waren zu jener Zeit die Höhepunkte im
Programm. Den Veranstaltern war angesichts der großen Resonanz schnell klar: Hier geht mehr. Zum Org-Team stießen weitere Gewerbetreibende hinzu. Die
Ideen sprudelten nur so für die nächsten Feste. Da sah man Motorrad-Akrobaten auf dem Seil über den Sperlingsberg fahren. Theo Tintenklecks unterhielt die
Kinder. Kettensprenger Rick van Elsen ließ seine Muskeln spielen. Feuerund Fakir-Shows passten zum Konzept. Die Kult-Band Tänzchentee gehörte von Anfang
an zum Programm – bis heute.
Maßgeblich bastelte Klaus-Dieter Pusch mit seiner „Agentur P“ am Programm. „Mit ,Puschi‘ konnte man schön rumspinnen“, erinnert sich Ronald Teßmer. „Wir
haben immer was gefunden, was dann auch tatsächlich den Nerv der Leute getroffen hat.“ Und sie lagen nie daneben, auch wenn alles, was man macht,
Geschmackssache ist. Da kamen schließlich Stars ins Spiel, die für noch mehr Stimmung sorgen sollten. Annemarie Eilfeld begeisterte als Erste die Massen zum
kleinen Festjubiläum 2009. Sie schrieb in Staßfurt nach ihrem Auftritt noch zwei Stunden lang Autogramme für ihre Fanschar. Daniel Schuhmacher, Antonia aus
Tirol, Tim Toupet und Markus Becker lernten die Staßfurter nacheinander bei Flammen VI bis IX als begeisterungsfähiges Party-Völkchen kennen.
„Mit ,Puschi‘ konnte
man schön rumspinnen.“
„Puschi“ verließ im vergangenen Jahr die Bühne. Sein Ehrgeiz, immer „einen drauf zu setzen“, lebt derweil bei den derzeitigen Haupt-Organisatoren Ronald
Teßmer, Jens Pflugmacher und Matthias Metz fort. Mit Ross Antony dürften die Macher von „Staßfurt in Flammen“ zum Jubiläum wieder den Nerv der Partygänger
treffen, die ihn 20.15 Uhr auf der Hauptbühne erwarten können.
Stimmung mit Ross Antony und Gänsehaut pur beim
gigantischen Feuerwerk
Und natürlich versprechen sie wieder Gänsehaut pur mit dem gigantischen Höhenfeuerwerk über dem Stadtsee, das in einer „Show der Sinne“ inklusive LaserShow und Musik gipfelt. Das beginnt gegen 22 Uhr.
Erstmals steht eine zweite Bühne an der Staßfurter Festund Einkaufsmeile, auf der heute, ab 16 Uhr, ein Familienprogramm mit Sonic Jam startet. Die
Veranstalter arbeiteten von Anfang an mit kleineren Bands und Vereinen zusammen. Dance-Factory aus Egeln, Güst‘ner Schotten, Glashaus Staßfurt, der
Bergmannsverein der Salzstadt, auch der Verein für Integration, Bildung und Soziales gehören seit Jahren einfach dazu. Und nichts geht natürlich ohne die vielen
vielen Helfer, denen Teßmer unendlich dankbar ist. Da wären Feuerwehr, THW und Polizei zu nennen, die sich zum Beispiel um die Sicherheit beim 18 Uhr
beginnenden Fackelumzug kümmern. Die Stadtwerke Staßfurt sorgen unkompliziert für Strom.
Und wer stemmt die Kosten für das nur wenige Stunden dauernde Fest in fünfstelliger Höhe? Große Unterstützung findet die Initiative des Gewerbevereins
Staßfurt durch drei Geldinstitute vor Ort. Aber auch die „Feuerbändchen“ als Eintrittskarten sind unerlässlich. Hinzu kommen Eigenmittel des Vereins und
Standgebühren der Händler. Die haben übrigens das Riesenfest im Salzlandkreis für sich entdeckt. Mittlerweile zählen die Veranstalter an die 80 Händler und
Gewerbetreibende, die nicht nur aus dem Salzlandkreis kommen und die sich größtenteils immer gleich für den ersten November im nächsten Jahr anmelden.
Wenn heute Abend 1000 Fackeln brennen, Feuerkörbe und -schalen für die eigentliche Atmosphäre sorgen, kann die große Party wieder beginnen. „Ich
wünsche allen viel Spaß bei ,Staßfurt in Flammen X‘, bleibt Ronald Teßmer nur zu wünschen übrig.
• „Feuerbändchen“: fünf
Euro (Kinder bis 1,40
Meter Eintritt frei); kostenlose
Großparkplätze in Staßfurt:
Neumarkt, Benneck‘scher Hof,
Luisenplatz, Bodepark.
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