AUTISMUS - WAS TUN? - Heilpädagogische Gesellschaft Österreich

AUTISMUS - WAS TUN?
11./12. März 2011 GRAZ
„Entflammt“
Helga Buchebner
FACHTAGUNG DER HEILPÄDAGOGISCHEN GESELLSCHAFT
Univ. - Klinik für Kinder– und Jugendheilkunde Graz, 8036 Graz, Auenbruggerplatz 30
Grazer Universitätskliniken
für Kinder
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PROGRAMMÜBERSICHT FREITAG, 11. MÄRZ 2011 Veranstaltungsort: Hörsaal der Univ.‐Klinik für Kinder‐ und Jugendheilkunde Graz, 8036 Graz, Auenbruggerplatz 30 14.15 — 14.30 BEGRÜSSUNG und ERÖFFNUNG Herbert Buchebner, LSI Obmann der Heilpädagogischen Gesellschaft Wilhelm Müller, Univ.Prof.Dr. Vorstand der Univ.‐Klinik für Kinder‐ und Jugendheilkunde, Graz Grußworte der Landeshauptstadt Graz und des Landes Steiermark 14.30 — 15.20 Brita Schirmer, Dr. Entwicklungsfördernde Rahmenbedingungen in Elternhaus, Schule und Therapie : Arbeiten nach dem TEACCH ‐ Programm 15.20 — 16.10 Reinhard Krüger, Prof. Dr. Neurobiologische Grundlagen des Erwerbs und der Erkennung von Körpersprache 16.10 — 16.30 PAUSE 16.30 — 17.15 Axel Brauns Lesung aus „Buntschatten und Fledermäuse“ 17.15 — 18.15 Runder Tisch Politische Vertreterinnen und Vertreter des Landes Steiermark und der Stadt Graz Moderation: Dr. Peter Rudlof ANSCHLIESSEND IMBISS 2
SAMSTAG, 12. MÄRZ 2011 09.00 — 09.50 Claudia Kaluza, Mag. „Unterstützt integriert! Das Mentorinnen– und Mentorensystem für Schülerinnen und Schüler mit Autismus‐Spektrum‐Störung (ASS) im integrativen Schulsystem in Wien. Eine besondere Form der pädagogischen Begleitung.“ 09.50 — 10.30 PAUSE 10.30 — 12.00 W o r k s h o p s 12.00 — 13.30 MITTAGESSEN (Einladung der HPG Steiermark) 13.30 — 15.00 Fortsetzung der W o r k s h o p s Veranstaltungsorte: Vortrag: Hörsaal der Univ.‐Klinik für Kinder‐ und Jugendheilkunde Graz Workshops: Schule für Gesundheits‐ und Krankenpflege, LKH‐Gelände 3
WORKSHOPS 1. BRITA SCHIRMER, Dr. Social stories– eine Möglichkeit zur Unterstützung sozialen Ver‐
haltens Die Probleme der Menschen mit Autismus‐Spektrum‐Störung entstehen vielfach dadurch, dass sie die wesentlichen Merkmale einer sozialen Situ‐
ation nicht erfassen und sich deshalb nicht anpassen können. Mit Hilfe von Social stories von Carol Gray soll das Situationsverständnis verbessert werden. Dazu werden die Merkmale einer Situation so beschrieben, dass der regelmäßige Ablauf und die Anforderungen an das Verhalten in die‐
sen Situationen verständlich werden. So wird ein Ablaufschema für be‐
stimmte Situationen entwickelt. Ziel der Veranstaltung ist, die Teilnehme‐
rinnen und Teilnehmer zu befähigen, einfache Social stories zu verfassen und sinnvoll einzusetzen. 2. REINHARD KRÜGER, Prof. Dr. Neurobiologische Grundlagen des Erwerbs und der Erkennung von Kör‐
persprache Menschen mit Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten, wie es bei Menschen mit Autismus‐Spektrum‐Störung der Fall ist, haben häufig Schwierigkeiten, die Dinge so wahrzunehmen, dass sie aus ihren Wahr‐
nehmungen Abstraktionen bilden können. Dies führt zu dem fatalen Re‐
sultat, dass sie in vielen Bereichen nicht imstande sind, ihre Wahrneh‐
mungsinhalte so weit zu generalisieren, dass sie selbst zum uneinge‐
schränkten aktiven Zeichengebrauch übergehen können oder imstande sind, Zeichen als solche zu erkennen. Diese Schwierigkeit scheint mit der Komplexität der Daten zu steigen, aus denen die Zeichen relevanter Ele‐
mente herausgefiltert werden müssen, bevor es zu erfolgreicher Kommu‐
nikation kommen kann. Besonders betroffen ist davon die Fähigkeit, Ge‐
sichtsausdrücke zu erkennen und auf dieser Grundlage Mutmaßungen über die Emotionen des Gegenüber anzustellen. Gefühlskälte, Blindheit gegenüber Emotionen etc., die man den Menschen mit Autismus‐
Spektrum‐Störung üblicherweise zuschreibt, sind somit möglicherweise nur ein Problem der gestörten Signalverarbeitung. 4
3. AXEL BRAUNS Im Gespräch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern skizziert Axel Brauns die vielfältigen Strategien, die er benutzt und benutzt hat, um seine Autismus‐Spektrum‐Störung auszutricksen. Für viele Alltagsproble‐
me lassen sich ganz einfache Lösungen finden, auf die man aber erst einmal kommen muss. Der große Vorteil von ihm ist, dass er sehr gut über all das sprechen kann, was Zuhörerinnen und Zuhörern die Möglich‐
keit bietet, konkrete Fragen zu stellen, die er dann auch beantworten kann. 4. CLAUDIA KALUZA, Mag. SABRINA HAIDER Strukturierungshilfen für Menschen mit Autismus‐Spektrum‐Störung unter besonderer Berücksichtigung des pädagogischen Alltags Strukturierungshilfen eignen sich gut, um die pädagogische Förderung von Menschen mit ASS zu erleichtern. Vor allem visuelle Hilfen können die Entfaltung individueller Entwicklungspotenziale und die aktive Beteili‐
gung von Menschen mit ASS im pädagogischen Alltag unterstützen. Ziel dieses Workshops ist die praktische Auseinandersetzung mit visuellen Strukturierungshilfen. Nach einer theoretischen Einführung folgt eine praxisnahe Vertiefung. Die Teilnehmer/innen können sich anhand von Filmen, Fotos und von Materialien aus der Praxis einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten von Strukturierung, deren Einsatz und An‐
wendung im Alltag und vor allem im Unterricht verschaffen. 5. ELVIRA MUCHITSCH, Mag. Kognitive und sozial‐emotionale Förderung für Kinder mit Autismus‐
spektrumstörung im Rahmen der Multifunktionellen Fördertherapie Der Workshop soll Einblicke in die kleinschrittig aufgebaute Förderung vom Kleinstkind‐ bis zum Erwachsenenalter mit Entwicklungsstörungen geben. Die multifunktionelle Fördertherapie basiert auf neuropsychologi‐
schen Erkenntnissen und dem langjährigen Wissen der speziellen Lern‐ und Verarbeitungsschwierigkeiten von Menschen mit Entwicklungsstö‐
rungen. 5
WORKSHOPS 6. SABINE STÖGER VERONIKA WEINBERGER Gemeinsam schulisch erfolgreich – kleine Veränderungen mit großer Wirkung In diesem Workshop wird auf die Probleme, die ein Schulalltag mit Schülerinnen und Schülern mit Autismus‐Spektrum‐Störung mit sich bringt, eingegangen. Anhand folgender Themen werden leicht umsetz‐ bare Lösungsvorschläge erarbeitet: Welche Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung der Besonderhei‐
ten in der Wahrnehmung erleichtern den schulischen Alltag des Kindes? Welche Unterrichtsschwerpunkte sollte man setzen, um schulisch erfolg‐
reich sein zu können? 7. KATHARINA KASCHNITZ, Mag. KRISTLER LOISI Autismus‐Spektrums‐Störungen im Vorschulalter: Frühkennung und Intervention Nach einer kurzen theoretischen Einführung in das Thema sollen vor allem folgende Fragen bearbeitet werden: 1. Wie können Störungen aus dem autistischen Formenkreis im Vorschulalter erkannt werden? 2. Welche Interventions‐ und Fördermethoden haben sich bewährt? 3. Wie sieht Hilfestellung im Alltag (in Betreuungseinrichtungen und zu Hause) aus? Anhand von Fallbeispielen und Videodemonstrationen werden die Inhal‐
te konkret veranschaulicht. Daneben soll auch genügend Platz für Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und für eine Diskussion sein. 8. ANDREA GANSTER Strukturierung als Hilfe zum Verstehen und Handeln In Anlehnung an das TEACCH – Konzept (Treatment and Education of Au‐
tistic and related Communication handicapped CHildren) werden im Workshop methodische Vorgangsweisen aufgezeigt, die dem Menschen mit Autismus unsere Welt verständlicher machen und ihm Möglichkeiten eröffnen, sich mitzuteilen. 6
REFERENTINNEN/REFERENTEN AXEL BRAUNS 1963 in Hamburg geboren; Schriftsteller und Filmemacher In seinem autobiografischen Buch „Buntschatten und Fledermäuse“ beschreibt er seine autistische Kindheit und Jugend. ANDREA GANSTER Logopädin; Lehrbeauftragte FH Joanneum Graz – Studiengang Logopädie; Ambulatorium und Bunte Rampe, Mosaik GmbH Graz; Lehrende im ABZ für Sozialberufe, Wielandgasse Graz; ISAAC – autorisierte Referentin für Unter‐
stützte Kommunikation. SABRINA HAIDER Lehramtszeugnis für Sonderschulen (Allgemeine Sonderschule und Sonder‐
schule für schwerstbehinderte Kinder); 8 Dienstjahre als Sonderschullehrerin in der Hauptschulintegration tätig, davon 4 Dienstjahre Betreuung eines Kin‐
des mit ASS; Ausbildung zur Praxislehrerin; Mentorin für Schülerinnen und Schüler mit ASS im integrativen Schulsystem Wien; Referentin in der Lehrerinnen‐ und Lehrerfortbildung für die PH Wien und PH Wien/Krems im Bereich ASS. 7
REFERENTINNEN/REFERENTEN CLAUDIA KALUZA, Mag. Lehramtszeugnis für Sonderschulen (Allgemeine Sonderschule und Sonder‐
schule für schwerstbehinderte Kinder); Studium für Pädagogik; seit 2009 Doktoratsstudium für Pädagogik; Ausbildung zur Praxislehrerin; 6 Jahre als Sonderschullehrerin tätig; Mentorin für Schülerinnen und Schüler mit Autismus—Spektrum—Störung (ASS) im integrativen Schulsystem Wien; Tätigkeit in der Lehrerinnen– und Lehrerfortbildung für die Pädagogischen Hochschulen Wien und Wien/Krems im Bereich ASS. KATHARINA KASCHNITZ, Mag. Klinische‐ und Gesundheitspsychologin, Special Trainerin für Autismus. Seit 2004 Mitarbeit beim Verein Libelle‐ Zentrum für Autismus Steiermark (Diagnostik, Durchführung von Einzel‐ und Gruppentherapien, sowie von Fortbildungen). Seit 2010 zusätzlich im Rahmen der Integrativen Zusatz‐
betreuung bei der MOSAIK GmbH in Kindergärten tätig. REINHARD KRÜGER, Prof. Dr. Jahrgang 1951, Ordentlicher Professor an der Universität Stuttgart. Studium der Chemie, Physik und Mathematik sowie Studium der Romanischen Litera‐
turwissenschaften und der Geschichte. Arbeitet auf dem Gebiet der Semiotik, der Kulturgeschichte, der Körper‐
sprache und der neurobiologischen Grundlagen kognitiver Prozesse. 8
KRISTLER LOISI Kindergarten‐ und Sonderkindergartenpädagogin, Motopädagogin, Special Trainerin für Autismus Leitung des AVS – Förderkindergartens Spittal/ Drau ELVIRA MUCHITSCH, Mag. Seit 1997 Psychologin des mobilen Dienstes der MA 10; Psychologische Leitung des Kindergartens Sobieskigasse der MA 10; Leitung des Kompetenz‐
zentrums für Autismus und spezielle Entwicklungsstörungen der MA 10; Psychologische Leitung und Supervision der Projektklassen für Schulkinder mit Autismus. BRITA SCHIRMER, Dr. Berliner Dipl. Lehrerin an Sonderschulen seit 25 Jahren; Spezialisierung auf Autismus‐Spektrum‐Störungen vor 18 Jahren; seit 15 Jahren Leitung einer Elterngruppe; reiche Publikations‐, Vortrags‐ und Beratungstätigkeit: Eltern‐
leitfaden 2006 / Schulratgeber Autismus‐Spektrum‐Störungen / eigene Schriftenreihe (beim Verlag Weidler). 9
REFERENTINNEN/REFERENTEN SABINE STÖGER Sonderschul‐ und Sprachheillehrerin; Volksschullehrerin; Frühförderin; autis‐
musspezifische Aus‐ und Weiterbildungen; Tätigkeitsbereiche: Sprachheil‐
lehrerin in Volksschulen und in der integrativen Zusatzbetreuung in heilpä‐
dagogischen Kindergärten; seit 2002 Zweitlehrerin in der Projektklasse zur Förderung von Kindern mit Autismus‐Spektrum‐Störung an der Sonderschu‐
le Rosenhain in Graz. VERONIKA WEINBERGER Sonderschullehrerin seit 1985; ab 2001 klassenführende Lehrerin im Pilot‐
projekt der Klasse zur Förderung autistischer Kinder an der Sonderschule Rosenhain Graz; Ausbildung zur Autismustrainerin mit fundierter Erfahrung im Behavioralen Einzel‐ und Gruppentraining; Referentin in der LehrerInnen‐
fortbildung zum Thema Autismus und als Referentin in diversen Workshops zum Thema „Autismus und Schule“. Mit freundlicher Unterstützung:
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Notizen 11
Anmeldung Heilpädagogische Gesellschaft Steiermark z. H. Frau SOL Gudrun LIEGER Email: [email protected] Adresse: Hauptstraße 27, 8063 Eggersdorf Die Anmeldung kann sowohl per E‐Mail als auch per Post erfol‐
gen und ist erst nach erfolgter Einzahlung des Tagungsbeitrages gültig ! Tagungsbeitrag: € 70.‐ Tagungsbeitrag für Mitglieder: € 50.‐ Tageskarte für Samstag: € 50.‐ StudentInnen, SchülerInnen (bis 27 J.), Betroffene: € 40.‐ Bankverbindung: Die Steiermärkische / Hauptanstalt BLZ: 20815 Kontonr.: 00000 ‐ 040949 Name: ______________________________________________ Anschrift:______________________________________________ Telefon: ______________________________________________ E‐Mail: ______________________________________________ WORKSHOP Max. Teilnehmerinnenzahl pro Workshop: 30 (Reihung nach Eingang des Tagungsbeitrages!) Bitte wählen Sie einen Workshop aus, geben Sie Ihren Workshop 2. Wahl bekannt. Raumeinteilung: siehe Aushang bei der Tagesanmeldung Workshop 1. Wahl _____________________________________________ Workshop 2. Wahl _____________________________________________ Bitte geben Sie die Namen der Workshopleiterinnen und –leiter an! 12