Was testen Intelligenztests Steinheider - Schule

Was testen Intelligenztests?
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Staatliches Schulamt Kassel
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Selbsttest
• Welche Person in Ihrem Umfeld würden
Sie als „besonders intelligent“
bezeichnen?
• Warum würden Sie diese Person als
„besonders intelligent“ bezeichnen?
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Alltagskonzepte oder implizite Theorien
= Subjektive Vorstellungs- und Bewertungsmuster,
die Personen zur Beschreibung und Beurteilung
von sich und von ihrer Umwelt heranziehen.
• Funktion:
– soziale (und kognitive) Orientierung
• Merkmale:
– keine bewusste Entstehung,
– keine systematische Prüfung
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Intelligenzforschung oder explizite
Theorien
= Konzepte und Definitionen, die Wissenschaftler
gezielt geplant und systematisch untersucht
haben.
• Anforderungen:
–
–
–
–
Objektivität,
Wiederholbarkeit,
Messgenauigkeit,
Prognosefähigkeit
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Unterschied zu Alltagskonzepten
•
Explizite Theorien:
•
Implizite Theorien:
(1) eingegrenzt auf kognitive
Problemlösungsfähigkeiten,
(1) umfassender, weiter und
vielfältiger als jene der
Forscher,
(2) hohe Korrelation mit
Leistungen, etwa mit
Schul- und Berufserfolg,
(2) Schlüsselbegriffe für
persönliche und gesellschaftliche „Bewertung“
von Menschen,
(3) kein grundsätzlicher
Geschlechtsunterschied
nachweisbar.
(3) spürbare
geschlechtsspezifische
Schräglage.
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Gründe für die Eingrenzung des IQKonzeptes
• Objektive Messbarkeit
• Möglichkeit zur Unterscheidung zwischen
Potenzial (Fähigkeit) und Performanz
(Realisierung, Umsetzung)
• Zu viele Bestimmungsfaktoren würden
„Hochbegabung“ zu einem extrem seltenen,
kaum noch antreffbaren Phänomen machen.
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Wie viele Merkmale?
Anzahl der Merkmale
Häufigkeit von „Hochbegabung“
(Definitionskriterium bei 2 %)
1 (Intelligenz)
1: 50
2 (Kreativität)
1: 2.500
3 (Motivation)
1: 125.00
4 (Konzentration)
1: 6.250.00
5 (...)
1: 312.500.000
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Hierarchisches Intelligenzmodell
Gedächtnis
Schlussfolgerndes
Denken
Rechenfähigkeit
Verbales
Verständnis
Wortflüssigkeit
Auffassungsgeschwindigkeit
Raumvorstellungsvermögen
Grundlegende geistige Leistungsfähigkeit
„g“-Faktor der Intelligenz (Spearman)
(weitgehend frei von erzieherischen und soziokulturellen Einflüssen)
Petra Steinheider
Schulpsychologin
2 Arten von IQ-Tests
CFT 1:
• Bestimmung der
Grundintelligenz:
Fähigkeit (des Kindes), in
neuartigen Situationen und
anhand von sprachfreiem,
figuralem Material
– Merkmale rasch
wahrzunehmen und zu
identifizieren,
– Beziehungen herzustellen,
– Regeln zu erkennen,
– Denkprobleme zu erfassen.
HAWIK III:
• Bestimmung der ganzen
Bandbreite geistiger
Fähigkeiten, die gemeinsam
die intellektuelle Begabung
(eines Kindes) ausmachen:
– Wahrnehmungsfähigkeit,
– Gedächtnis,
– Wortschatz,
– abstraktes Denken,
– sprachlogisches Denken,
… (13 Untertests)
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Intellektuelle Hochbegabung und Tests
• Fähigkeit zum schnellen und effektiven
Problemlösen
• Tests: Beobachtung in standardisierten
Problemlösungssituationen
– Analyse des Problems
– Erkennen einer Regel
– Anwendung auf neue Situationen
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Wie umstritten ist das
Intelligenzkonzept?
Intelligenzmerkmale
Einigkeit der Forscher
(nach Professor Rost)
Abstrakt logisches Denken
99,3 %
Problemlösungsstrategien
97,7 %
Wissensaneignung
96,0 %
Kreativität
keine Einigkeit
Petra Steinheider
Schulpsychologin
Stand der Intelligenzforschung
• Intelligenz ist keine einfache
Funktionseinheit,
• sondern ein komplexes
Phänomen mehr oder weniger
abhängiger und geordneter
Größen.
• Keine Einigung in der
Wissenschaft über ein
allgemein anerkanntes
Strukturmodell trotz 100
Jahren Forschung.
• Gemeinsame Überzeugung
der meisten Forscher, dass
möglichst objektive
Messungen der
verschiedensten intellektuellen
Äußerungen der einzig
sinnvolle Weg der Forschung
ist.
• Intelligenztests, die aus diesen
Bemühungen hervorgegangen
sind, sind in der Praxis
vielfältig und erfolgreich
anwendbar.
Petra Steinheider
Schulpsychologin