Die fünf Boreout-Typen Die fünf Boreout-Typen Ein «Boreout», so die Autoren Philippe Rothlin und Peter R. Werder, liegt vor, wenn durch eintönige Aufgaben am Arbeitsplatz Desinteresse an der eigenen Tätigkeit, Langeweile oder Unterforderung eingetreten sind. Mit den im Folgenden aufgeführten fünf Typologien können Sie für sich und eventuell bei Kolleginnen und Kollegen erkennen, ob bereits Anzeichen eines Boreout vorhanden sind. Auf diese Weise können Sie Schlimmeres verhindern, und für den Fall, dass Sie einen beginnenden Boreout bisher verdrängt haben, rechtzeitig dagegen angehen. Der Samariter Der Typus «Samariter» ist unanfällig gegen einen Boreout. Er ist selbstkritisch und zufrieden mit seiner meist finanziell gut honorierten Tätigkeit. Er kann sich daher auch in seinem – ausgeglichenem - Privatleben einiges leisten und hat genügend Zeit für Familie und Freundschaften. Er fühlt sich weder gestresst noch unterfordert. Der Geselle Der «Geselle» steht meist am Anfang einer beruflichen Laufbahn und fühlt sich tendenziell unterfordert. Er glaubt aber, dass die «grosse Herausforderung» noch kommt und empfindet es momentan noch als positiv, dass er für geringen Arbeitseinsatz relativ gut entlohnt wird und nebenbei auch noch grossen zeitlichen Spielraum für Freizeitaktivitäten hat. Der «Geselle» leidet gewissermassen an einem leichten Boreout und es wird von seiner weiteren beruflichen Laufbahn abhängen, ob und wie sich dieses entwickelt. Der Titanic-Passagier Wie dazumal den Passagieren der Titanic, so ergeht es diesem Typus im Hinblick auf einen Boreout: Er schlittert mit grosser Wahrscheinlichkeit in den Untergang und ist sich seines jetzt schon mittelgrossen Boreout leider noch nicht bewusst. Er hat seinen Job im Griff, bearbeitet oft langweilige Projekte, und empfindet es im Moment noch als sehr positiv, dass er es schafft, mit seinem mangelnden Beitrag zur Unternehmensleistung nicht aufzufallen. Viel zu spät wird ihm auffallen, dass er sich in einer Sackgasse befindet und von diesem «Langweiligkeits-Trip» nicht mehr abspringen kann. Das Chamäleon Der «Chamäleon»-Typ leidet intensiv an einem Boreout. Er beherrscht es gleichzeitig bis zur Perfektion, entweder nichts tun zu müssen oder zumindest Arbeiten lang hinauszuschieben, und sich dabei so geschickt anzupassen, dass es nicht auffällt. Der «Chamäleon»-Typ ist unterfordert, gelangweilt und desinteressiert, und erledigt tagsüber unzählige private Angelegenheiten nebenher. Die Made Als Inbegriff des Mitarbeitenden, der wirklich nichts tut, ist die «Made» der Schrecken eines jeden Unternehmens. Wenn sie in Ferien ist, fällt es praktisch nicht auf, und wenn sie aus dem Unternehmen ausscheidet, hat dies keinerlei wahrnehmbare Konseqenzen – ausser, dass sie nichts mehr kostet. Dennoch schafft es die Made, sich mit einer Aura von Wichtigkeit zu umgeben. Zugleich gilt für sie: Mehr Boreout ist kaum noch möglich. Bei allen aufgeführten Boreout-Typen gilt: Diese sind nicht per se faul, sondern sie wurden faul gemacht! WEKA Verlag AG | www.weka.ch 1/2 Die fünf Boreout-Typen Literatur Das Buch zu diesem Thema: © Philippe Rothlin; Peter R. Werder Diagnose Boreout – Warum Unterforderung krank macht Redline-Wirtschaft Heidelberg, 2007 ISBN 978-3-636-01462-7 Philippe Rothlin und Peter R. Werder, 2007 WEKA Verlag AG | www.weka.ch 2/2
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