GESUNDHEITS-RATGEBER MAG. HUBERT BOOR APOTHEKER IN RATGEBER Die Farben des „Glyx“ Der Glykämische Index (GLYX) von Lebensmitteln wird in letzter Zeit auch gerne in den Farben der Ampel versinnbildlicht. Aber was genau steckt dahinter, darf man „rote“ Lebensmittel überhaupt nicht essen.....? Lebensmittel mit einem GLYX unter 51 sind „grüne“ oder „Leichtgewichte“. Sie halten schlank und können ohne Bedenken auch in größerer Menge gegessen werden, da sie wenig Traubenzucker freisetzen und damit auch Heißhungerattacken verhindern. Liegt der GLYX zwischen 51 und 70 spricht man von „gelben“ Lebensmitteln. Diese „Mittelgewichte“ sollte man nicht zu viel essen und vor allem nicht mit Fett kombinieren. „Rote“ oder „Schwergewichte“ haben eine GLYX über 70 und machen dick. Man sollte sie nur gelegentlich und in kleinen Portionen ohne Fett genießen. Der GLYX hängt aber auch von der Zubereitung ab: je weicher Sie Ihre Spaghetti kochen, desto höher ist dieser Wert. Deshalb kochen Sie Ihre Nudeln „al dente“! Obst und Gemüse haben einen niedrigeren GLYX, weil der Traubenzucker erst freigesetzt werden muss, deshalb empfehlen viele Ernährungsspezialisten ab und zu einen Obsttag einzulegen - das spart Kalorien und ist gesund. Natürlich möchten Sie wissen welche Produkte rot, gelb oder grün sind – hier eine kurze Auswahl: Rot: Croissant, Cornflakes, Weißbrot, Roggenbrot, Pommes, Chips, Schokolade, Bier, Cola, Fruchtnektar... Gelb: Mischbrot, Pizza, Couscous, weißer Langkornreis, Pellkartoffeln, Nudeln weich gekocht, Fruchtsaft ungesüßt... Grün: Vollkornbrot, Roggenbrot Sauerteig, Haferflocken, Wildreis, Nudeln "al dente", Blattsalate, Zucchini, Melanzani, Tomaten, Rohkost, Tee, Wein (trocken!)... Wenn Sie mehr über GLYX & Co. wissen wollen hat Ihre ApothekerIn noch Tipps parat. SEITE 22 / MEIN EINKAUF TIPPS FÜR EIN GESUNDES LEBEN GLYX Diät: Was bedeutet eigentlich „GLYX INDEX“? Glyx ist die Abkürzung für den glykämischen N WINNE E G & Index von Lebensmitteln. Er besagt, wie stark HEN ITMAC den M ochenen eine Speise die Bauchspeicheldrüse anregt, W s s e n im 5 Well rsonen Insulin auszuschütten. Dieses Hormon ist für 2 Pe me in Tirol. qua Do jedoch nicht für die Verbrennung, sondern für Hotel A ! potheke A r e r h I die Speicherung von Kohlehydraten (Zucker) rten in ahmeka n il e T und Fett maßgeblich verantwortlich. M it viel Insulin im Blut können die fettabbauenden Enzyme und das Fastenhormon Glukagon ihre Wirkung nicht entfalten und an Gewichtsreduktion ist nicht zu denken. Kurz gesagt: zu viel Insulin im Blut bewirkt, dass Zucker und Fett zu schnell in die Depots wandern und daraus ergibt sich die nächste Falle – der Unterzucker im Blut, der durch Heißhunger-Attacken auf sich aufmerksam macht. Wir fühlen uns „schlapp“ und brauchen Energie, die wir wiederum mit der Nahrung aufnehmen. Diese sollte jedoch klug gewählt sein und uns nicht wieder in die „Insulinfalle“ tappen lassen. Sie sollte es ermöglichen, Nährstoffe auch zu verbrennen bzw. zu verbrauchen, sofern dies nicht durch entsprechende körperliche Anstrengung gewährleistet ist. Verbraucht wird Energie durch verschiedene Leistungen des Körpers. Man unterscheidet hier zwischen Grundumsatz, Leistungsumsatz und Wärmeerzeugung. Grundumsatz ist das, was der Körper für die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen braucht. Leistungsumsatz ist die Energie, die wir durch körperliche Arbeit verbrauchen. Zusätzlich verliert der Körper Energie durch Wärme. Ist nun die zugeführte Energie in Form von Nahrungsmitteln höher als die verbrauchte, nehmen wir zu. Glyx Diät macht ohne Angst und Frust auf gesunde Art schlank Die Glyx Diät soll uns in erster Linie ohne Angst und Frust – und vor allem ohne zu hungern – schlank machen. Wie das gehen soll, werden sich so manche fragen. Entscheidend ist die Kombination von Lebensmitteln mit einem niedrigen Glyx und einer ausgewogenen körperlichen Aktivität von mindestens 3 mal 1 Stunde pro Woche. Woran erkennt man den GLYX von Lebensmitteln Traubenzucker (Glukose) hat den höchsten Glyx-Wert von 100, weil er sofort im Blut die Freisetzung von Insulin fördert. Alle Lebensmittel lassen sich nun über diesen Wert in Beziehung zueinander setzen. Als Faustregel gilt, dass unverfälschte Nahrungsmittel meistens einen niedrigeren Glyx haben als bereits verarbeitete. Der Körper benötigt auch eine Glyx-freie Zeit So ist der Apfel zum Beispiel besser als der Apfelsaft. Vollwertnudeln bzw. Vollkornbrot sind besser als Weißmehlprodukte. Stark erhitzte Speisen wie gekochte Kartoffeln haben einen höheren Index als rohe, wie zum Beispiel Salate, da diese Speisen vom Körper erst aufgeschlossen werden müssen. Alles, was für den Körper schnell verfüg- bar ist, hat darum auch einen hohen Glyx-Wert. Es macht Sinn, kleinere Zwischenmahlzeiten auszulassen, um dem Körper eine Glyx-freie Zeit zu gönnen, in der sich die fettverbrennenden Enzyme austoben können. Wer nach 17 Uhr keine größeren Mengen mehr zu sich nimmt, gibt dem Körper Zeit für die „ungestörte“ Verbrennung. Legen Sie auch einmal einen Entgiftungstag ein. Trinken Sie täglich mindestens 2 Liter Wasser oder Tee, um Schlackestoffe auszuspülen. Unterstützen Sie den Körper mit Ballaststoffen, wie z. B. Flohsamen (erhältlich in jeder gutsortierten Apotheke), den man nach einer Empfehlung der Hildegard von Bingen regelmäßig zur Entschlackung einnehmen sollte. Natürlich wiederum mit ausreichend Flüssigkeit. Ballaststoffe, wie sie in vielen Getreidesorten und Hülsenfrüchten enthalten sind, haben einen sehr niedrigen Glyx. Der größte Fehler, den Sie auf den Speiseplan bringen können, ist eine Kombination aus fett- und kohlehydratreichen Speisen. Pommes Frites zum Beispiel locken das Insulin durch ihren Stärkegehalt und sind gleichzeitig mit Fett getränkt. Damit multiplizieren sie den Glyx-Faktor. Wenn Sie kombinieren möchten, so ist gutes Eiweiß von Soja oder Fisch bzw. Geflügel empfehlenswert. Die ungesättigten Fettsäuren aus Fischölen sind ein Segen für Ihre Blutgefäße. Die Pflanzenhormone aus Sojaprodukten halten uns länger jung und dynamisch. Es ist an dieser Stelle nicht möglich, den Glyx aller Lebensmittel darzulegen. Als Buchtipp möchten wir Ihnen daher das Buch „GLYX DIÄT – Abnehmen mit Glücks-Gefühl“ von Marion Grillparzer, erschienen bei Gräfe und Unzer – ans Herz legen. Viel Erfolg mit V-light und der Glyx Diät. Vergessen Sie nicht die tägliche Bewegung – auch wenn es manchmal schwer fällt! WO. 12. / 19. MÄRZ 2004
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