„Die spielen ja nur den ganzen Tag “- Was Kinder im Kindergarten lernen „Frühkindliche Entwicklung & Bildung im Elementarbereich“ Um unseren Eltern einen Einblick in die Erziehungs- und Bildungsziele der Kindergartenpädagogik zu gewähren, wurden sie Ende Februar in den Kindergarten eingeladen. Neben theoretischen Inputs, durchstöberten die Eltern alle Spielbereiche und stellten fest, dass die Kinder in jedem Beschäftigungsangebot unzählige Erfahrungen im emotionalen, sozialen und kognitiven (geistigen) Bereich machen. Anhand der Inhalte unserer Konzeption und des Bildungsrahmenplanes wurden die Eltern über die Bildungsarbeit im Kindergarten informiert. Oft hat man beim Begriff der Bildung bloß „kognitive (geistige) Augen. Doch dieser Blick ist viel zu eingeschränkt. Prozesse“ vor Zu einer gelingenden Bildung gehört das „Gesamtpaket“ dazu, das im Kindergarten tagtäglich praktiziert wird. KOPF- HERZ & HAND, noch mehr sogar: die Wahrnehmungen mit allen Sinnen, das Körpergefühl, die Emotionen, die sozialen Beziehungen zu anderen Menschen. Bildung ist ein lebenslanger Prozess, geschieht immer, oft unbewusst und unbeabsichtigt. Lern- und Bildungsprozesse vollziehen sich immer in einem sozialen Kontext. Das wissbegierige, ausdauernde, anstrengungsbereite, selbsttätige Kind eignet sich von sich aus Wissen und Fähigkeiten an. Umso mehr, wenn es eine individuelle fördernde personelle wie dingliche Umwelt vorfindet. (Selbstbildungsprozesse) Bildung gelingt dort, wo vorhandene Fähigkeiten anerkannt und nicht Defizite aufgezeigt werden. Neben den Erziehungs- und Bildungszielen wurde den Eltern auch die Bedeutung des Spieles näher gebracht. Egal ob in der Bauecke, im Werkbereich, beim Wohn- & Familienspiel, in der Konstruktionsecke, im Kleine Welt Spiel, bei didaktischen Spielen, im Umwelt- & Rollenspiel, der Kleinen Küche oder in der Bilderbuchecke,…- überall haben die Kinder unzählige Möglichkeiten sich die Welt zu erschließen und so fürs Leben zu lernen… Neben dem Freispiel ist die gezielte Beschäftigung im Kindergarten ein ganz wesentlicher Bestandteil eines Tagesablaufes. Bei der Planung von diversen Angeboten für die Kinder wird auf die ganzheitliche Förderung geachtet. Ziele werden formuliert und durch spezielle, umfangreiche und zielorientierte Angebote, zu erreichen versucht. Viel Vor- und Nachbereitung ist für die Erarbeitung, sowie Behandlung eines Themas nötig. Nachdem Intentionen (Ziele) gesetzt wurden, muss geeignetes Material, wie Bilderbücher, Geschichten, Spiele, Lieder, etc. gesucht und ausgearbeitet werden. Die Spielbereiche werden passend ausgestattet und die Umgebung dementsprechend vorbereitet. Das Projekt muss so aufbereitet werden, damit den Kindern optimale Lern- und Experimentiermöglichkeiten geboten werden können. Anhand gezielter Bildungsangebote wird versucht, alle Lebens- und Lernbereiche der Kinder anzusprechen und diese in ihrer Weiterentwicklung ganzheitlich zu unterstützen. Die gezielte Beschäftigung beinhaltet: Sesselkreisspiele Sprachliche Angebote (Erzählungen; Geschichten; Märchen; Bilderbücher; Gedichte; Reimereien; Sprüche;…) Lied- & Tanzvermittlung Bewegungserziehung (Turneinheiten; Bewegungsspiele; Beschäftigung im Freien / Garten; Lauf- FangKreis- Tanzspiele…) Rhythmisch musikalische Erziehung Religiöse Angebote (Botschaften aus der Bibel- altes & neues Testament; Gebet; Stille halten; Gottesbeziehung schaffen; Feste feiern;…) Morgenkreis (Einander bewusst wahrnehmen; miteinander den Tag beginnen; singen/ erzählen/ beten/ beisammen sein;…) Stille Übungen (Fantasiereisen; Körperwahrnehmung; zur Mitte kommen- innere Ruhe finden) Angebote in den einzelnen Spielbereichen Ausgänge (Ausflüge; Theaterbesuche; Spaziergänge; Waldtage;…) Wohn & Familienspiel Umweltspiele / Rollenspiele Kleine Welt Spiele Verkleidungsspiele Handpuppen- & Figurenspiele Bauecke Konstruktionsbereich Sensomotorischer Bereich Kreatives gestalten- Zeichnen & Malen Werken Bilderbuchbereich Schönes Interessantes/ Experimentierbereich Kleine Küche Montessoribereich Gesellschaftsspiele / Didaktische Spiele Kuschelhöhle Jesusecke- religiöser Bereich Jausenbereich Wo wird bei uns im Kindergarten Bildung sichtbar? Wochenplan- Elternwandtafel Durch den Wochenplan wird für die Eltern ersichtlich, welche Bildungsangebote am jeweiligen Tag mit den Kindern durchgeführt werden. Eine gute Möglichkeit, um die Arbeit im Kindergarten transparent zu machen. Beobachtung & Dokumentation Jedes Kind wird hinsichtlich seiner ganzheitlichen Entwicklung in bestimmten Lernbereichen (Sozialverhalten; Emotionalität; Sprachfähigkeit; Mengenlehre; Wahrnehmungsfähigkeit; Lern- & Arbeitsverhalten; Bewegung; Motorik…) beobachtet. Alle Beobachtungen werden schriftlich dokumentiert. Portfoliomappe Jedes Kind besitzt eine Mappe, in der persönliche Entwicklungsschritte und viel Erlebtes aus dem Kindergarten festgehalten werden. Kindergartenzeitung Nach jedem Projekt bekommen die Kinder eine so genannte Kindergartenzeitung mit nach Hause, worin sich behandelte Inhalte (Liedertexte; Gedichte; Reime; Rätsel;…) zum Thema befinden. Den Eltern wird somit die Möglichkeit gegeben, das Gelernte aus dem Kindergarten zu Hause fortzusetzen & zu vertiefen. Elternbriefe Elternbriefe informieren die Eltern über Themen, Projekte und deren pädagogischen Inhalte. Der Schuleintritt- ein sensibles Andockmanöver Sobald das Kind in das Vorschulalter kommt, gewinnt der Aspekt des Lernens immer mehr an Bedeutung. Man meint vielleicht der Schule einige Lerninhalte vorwegnehmen zu müssen, mit seinem Kind gezielt zu üben und konkrete Anforderungen zu stellen. Kinder sollen Ziffern schreiben können und Teilformen der Schrift nachspuren können. Viele denken auch, dass die Schulvorbereitung durch den regelmäßigen Einsatz von Arbeitsblättern gut abgetan ist. Auf den ersten Blick schaut alles nach guter Lernvorbereitung aus. Doch wenn man das alles näher beleuchtet, ist diese Art der Lern/ Schulvorbereitung nicht tragfähig/ nicht zielführend. Denn „Lernen“ ist mehr!!! Lernen ist ein lebenslanger und ganzheitlicher Prozess, der sich im Kindergarten durch das Spiel vollzieht. Das Kind wird in seiner Gesamtentwicklung begleitet und unterstützt. Unzählige Teilbereiche werden durch gezielte Spielangebote gefördert und Handlungsabläufe gefestigt. Im Kindergarten werden durch spielerische Beschäftigung Vorbedingungen für das LESEN, SCHREIBEN & RECHNEN geschaffen. Viele Spiele standen für die Eltern zur Anschauung zur Verfügung. Im Alltag, zu Hause fördern wir die Kinder sowohl in sprachlichen, als auch mathematischen Bereichen. Dies passiert ganz selbstverständlich, oft ist es uns nur nicht bewusst. (zB: Tisch decken; abwiegen; vergleichen; abzählen,… sind alles Bereiche aus der Mathematik, der Mengenlehre. Puzzle bauen hingegen ist eine wichtige Fähigkeit, für das spätere Erlernen des Lesens,…) Viele Beispiele wurden genannt, um den Eltern zu verdeutlichen, wie viele Fähigkeiten ihre Kinder durch das Spiel bereits erworben haben bzw. in welchen Bereichen die Kinder durch das Spiel gefördert werden. Schließlich wurden die Eltern eingeladen, eine Selbsteinschätzung ihrer eigenen Kinder in bestimmten Lernbereichen vorzunehmen. Da wurden viele Smileys verteilt… Hier im Kindergarten soll jedes Kind ein Stück seines Weges & seiner Entwicklung begleitet und dabei behütet werden. Es soll Wertschätzung und Gemeinschaft erleben, allerlei Erfahrungen sammeln, Geborgenheit spüren können, jeden Tag aufs Neue mit einem Lächeln empfangen werden und einfach „Kind“ sein dürfen. Wir wollen eine anregende Umgebung schaffen, in der sich jedes Kind bestmöglich entwickeln und entfalten kann. Schließlich vertrauen uns die Eltern ihren „wertvollsten Besitz“ – nämlich ihr Kind an! In jedem Kind träumt Gott den Traum der Liebe. In jedem Kind wacht ein Stück Himmel auf. In jedem Kind blüht Hoffnung, wächst Zukunft. In jedem Kind wird unsere Erde neu. Ein Dankeschön an unsere Eltern, für den gemeinsamen Abend! Elterngespräche / Entwicklungsgespräche Für die Eltern werden Gespräche hinsichtlich der Entwicklung ihrer Kinder angeboten. Dabei werden die Einschätzungen der Eltern vom Elternabend mit den Beobachtungen der Kindergartenpädagogin gegenüber gestellt. Ein Austausch, der zum Wohle des Kindes und der Eltern stattfindet.
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