«Koche, was ich selber gerne esse»

Die Famlie freut sich gemeinsam am Erreichten: Tochter Valeria Bürgi, Vater Werner Bürgi, Verena Kälin und
Sohn Damian Bürgi.
Foto: Victor Kälin
«Koche, was ich selber gerne esse»
Seit 30 Jahren entzückt Werner Bürgi in seinem «Burehof» in Euthal
Er war der erste Koch im
Kanton Schwyz, dem Gault
Millau 17 Punkte verlieh.
Und noch erstaunlicher ist,
dass Werner Bürgi dieses
Niveau all die Jahre halten
konnte. Nun feiert er ein
Jubiläum.
Vi. Wer sich zu Werner Bürgi äussert, muss unterscheiden zwischen
seinem Beruf und seiner Person.
Als Koch ist er Künstler und Alleinunterhalter. Landesweit einer der
besten seines Fachs. Seit 1985
gehört sein «Burehof» in Euthal
zum festen Bestandteil des renommiertesten Gourmetführers der
Schweiz. Damals gab ihm Gault Millau 13 Punkte. 1995 war Bürgi bei
17 angekommen – als erster im
Kanton Schwyz stiess er in diese
Höhe vor. Und hat sie bis heute gehalten. Alleine schon diese Konstanz ist bemerkenswert.
Bürgi macht alles selber
Denn Bürgi ist Solokoch. Lediglich
unterstützt von einer Küchenhilfe,
zaubert der 58-Jährige Kreationen
hervor, die auf eine ganze Küchen-
brigade schliessen lassen. Doch er
macht alles selber – vom Einkauf
über die Präparation bis hin zum
Kochen. Und ist wieder Zeit für
seine legendäre «Milchsau-Metzgete», übernimmt er als gelernter
Metzger auch noch das Ausbeinen
und Salzen.
«Ich stehe unverändert mit grosser Freude am Herd. Das ist das A
und O für eine gute Küche», verrät
der gebürtige Obwaldner seine Motivation. Und letzten Endes tische
er nur auf, was er selbst gerne
esse. Er verweist auf die Speisekarte, die – gesteht er – manchmal
für seinen Ein-Mann-Betrieb fast
zu gross sei. Da er ausschliesslich
frisch «à la minute» zubereitet,
komme er so ab zehn verschiedenen Menüs «an den Anschlag».
Treue Kundschaft
Gut muss sich Werner Bürgi nicht
auch noch um die heimelige Gaststube kümmern. Diese ist das
Reich von Verena Kälin, der Frau an
des Kochkünstlers Seite. Sie ist für
die persönliche Atmosphäre und
den perfekten Service verantwortlich. Kein Wunder, lebt «Bürgi's
Burehof» fast ausschliesslich von
seinen Stammgästen. Die Treue
der Kundschaft ist die beste Visitenkarte eines jeden Betriebes.
Gradlinig wie seine Küche
Doch welche Persönlichkeit ist hinter dem Spitzenkoch zu entdecken?
Ein sympathischer Mann mit einem
fast spitzbübischen Lächeln tritt einem entgegen. Gradlinig wie seine
Küche, ungekünstelt und auf sympathische Art bescheiden. Er
spricht nicht gerne über seine
Kochkunst; er lässt lieber die Speisen sprechen. Und freut sich still
und gelassen, wenn seine Gäste
zufrieden sind.
Doch was heisst hier zufrieden?
Begeistert sind sie und decken Werner Bürgi mit Lobeshymnen ein!
Doch dieser lässt sich nicht blenden. Vielmehr ruht hier einer in sich
und kocht im ureigensten Vertrauen
auf seinen eigenen Geschmack und
sein unbestritten grosses Können.
Auf dass Werner Bürgi seine Gäste
noch viele Jahre lang verzaubere!
Anlässe 30 Jahre «Bürgi's Burehof»: 9.
September: Frühschoppen, SonntagsBrunch ab 10 Uhr; 14. September: Zigarren-Whiskey-Degustation; 28. September:
Jägerabend (bereits ausgebucht); 21. bis
25. November: Milchsau-Metzgete. – www.
buergis-burehof.ch